Terror ist ein probates Mittel von einflußreichen Leuten zur weiteren innen- und außenpolitischen Einflussnahme. Diese Leuten bezeichnen sich selbst nicht als Terroristen, wahrscheinlich sehen sie sich selbst sogar als etwas anderes. Terror ist dann Politik, ist nur ein Mittel zum Zweck, nur eine Notwendigkeit, um eigene Interessen zu schützen oder durchzusetzen. Ein Geschäft, ein Katalysator ganz und gar nichts persönliches, wenn Angst, Schrecken und Tod initiiert, verbreitet und dann instrumentalisiert werden.
Das Attentat auf den slowakischen Premierminister Fico am 15. Mai 2024 hatte wieder einmal gezeigt, dass Anschläge massenmedial mit zweierlei Maß gemessen werden. Es wurde in der westlichen Medienlandschaft und von Politdarstellern eine Betroffenheit geheuchelt, nachdem besagter Fico zuvor von den selben Leuten als politischer Gegner definiert und ausgiebig diskreditiert und verleumdet wurde. Mediale Figuren betrieben Hetze, um anschließend andere einer Hetze zu beschuldigen und sich selbst als liberale, moralische Institutionen hinzustellen. Freilich nicht ohne letztlich doch zu suggerieren, dass Fico, der „Populist“, „Putin-Versteher“ etc., irgendwie doch selbst Schuld an dem auf ihn verübten Mordanschlag sein würde.
Es blieb auch Tage später der üble Beigeschmack, dass dieses Attentat auch als Warnung gedient haben mochte. Eine Warnung an jene Staatenführer, welchen aus dem von den USA angeführten Block auszuscheren gedachten. Selbst Schuld.
Fico hatte sich eindeutig den Interessen des Großkapitals und der US-Außenpolitik zumindest auf derzeit zwei schwerstkriminellen Spielfeldern widersetzt: Krieg und „Corona“.
Slowakei-Premierminister thematisiert „Leyen-Pfizer-Verschwörung“ (tkp.at)
In der Slowakei wurde das Attentat nun als „terroristischer Akt“ eingestuft, so der ermittelnde Generalstaatsanwalt. Die transatlantisch gesteuerte „Süddeutsche“ vergaß hierbei natürlich nicht die Bezeichnung Ficos als „linkspopulistisch“. Keine Frage, als rechtspopulistisches Blatt möchte man sich abgrenzen.
Fico selbst erklärte nach dem knapp überlebten Attentat am 10. Juni, dass der Attentäter nur der „Überbringer des politischen Hasses“ sei, welche die politische Opposition und ihre westlichen Unterstützer lanciert hätten. Er machte dabei auf das Phänomen aufmerksam, dass auch in der Slowakei vom „Westen“ gesteuerte Medien und finanzierte angebliche „NGO’s“ für regierungsfeindliche Kampagnen gesorgt hätten. Fico sah das Attentat ferner in dem Kontext, dass seine Bemühungen, eine souveräne Politik zu betreiben und nicht den Interessen der westlichen Großmächte unterzuordnen, bei diesen zu entsprechenden, feindlichen Handlungen geführt haben.
Robert Fico: Westen mitverantwortlich für Mordanschlag – (multipolar-magazin.de)
Der Mann hat recht, und das weiß auch jeder. Die ungarische Regierung, ebenfalls nicht mehr auf Linie der USA und seiner Anhänger, hatte sich schon vor Jahren darum bemüht, die feindlichen transatlantischen Strukturen außer Landes zu schaffen. Begleitet von entsprechender Verleumdung und Hetze eben dieser Strukturen.
Zu einem Zeitpunkt, als noch nicht klar gewesen war, ob Fico das Attentat überleben würde, veröffentlichte die PRESSE am 17. Mai 2024 (online, Druckausgabe: 18. Mai) einen Gastbeitrag von Florian Hartleb auf der Kommentar- und Meinungsseite mit dem Titel: „Eine Schutzweste alleine reicht nicht.“
Hartleb nahm Bezug auf den Mordanschlag und fragte:
„Brauchen Politiker nun mehr Personenschutz, immer eine Schutzweste oder darf es keine öffentlichen Wahlkampfauftritte mehr geben? Rückzug? Wer will noch in die Politik gehen, wenn Leib und Leben gefährdet sind? Das sind Schreckensszenarien in einer liberalen Demokratie.“
Diese Fragen suggerierten eine allgemeine Bedrohung für den Berufsstand „Politiker“, was er gleichzeitig mit einem Schreckensszenario für die angeblich „liberale Demokratie“ verknüpfte, um dann – rhetorisch geschickt – mit einem „Wir“ den Leser mit einzubeziehen, als wäre er ein Teil dieser Geschichte. Anschließend näherte sich Hartleb seiner eigenen Intention an, die er ebenfalls in eine Frage kleidete oder vielmehr verkleidete.
„Oder sollten wir uns selbstbewusst positionieren gegenüber einzelnen Verrückten, die, teilweise paranoid, teilweise politisch motiviert, losschlagen?“
Eine Schutzweste allein reicht nicht | DiePresse.com
Hier hatte Hartleb eine gewagte These untergebracht, die er aber nicht als solche herausstellte, sondern sie als eine Art „Gewissheit“ zu verkaufen suchte. Die Rede ist von „einzelnen Verrückten“, von angeblicher „Paranoia“, von „teilweise…“.
Auch ein Attentat ist erst einmal ein Fall für die Kriminalistik, die sich einen Ermittlungsbefund erarbeiten muss, über die im Falle Fico ein Hartleb keine Kenntnis besitzt, einschließlich irgendwelcher psychologischer Aspekte.
Doch handelt es sich auch hierbei nur um eine Überleitung für seine zentrale Behauptung, die er nur mit vorheriger Verallgemeinerung und Verwässerung in den Rang einer Glaubwürdigkeit zu erheben trachtet.
„Historisch ist das Phänomen der radikalisierten Einzeltäter nicht neu.“
Florian Hartleb hatte den Fall Fico bereits vor der Polizei und der slowakischen Generalstaatsanwaltschaft womöglich als erster aufgeklärt. Der „radikalisierte Einzeltäter“ soll es gewesen sein.
Natürlich hat Hartleb keinerlei Kenntnis, stellt aber dennoch seine Behauptung öffentlich in den Raum. Im Normalfall würde man diesen Mann als einen „Schwurbler“ hinstellen, als einen Spinner. Wo ist daher seine Motivation zu finden, sich als „Politwissenschaftler“ derartig antiwissenschaftlich zu äußern? Es ist die Politik, nicht die Wissenschaft, was bereits der folgende Absatz verdeutlicht:
„Wir erinnern uns an den Jahrhundertmord, welcher den legendären US-Präsidenten John F. Kennedy traf, später dessen Bruder, den Präsidentschaftskandidaten Robert Kennedy.“
Nein, „wir“ erinnern uns ganz anders! Hartleb verkauft hier die Meinung bzw. die „Theorie“ des angeblichen Einzeltäters der US-Regierung oder vielmehr die der dahinter bestehenden Strukturen. Das ist auch heute noch Quatsch und das Komplott gegen John F. Kennedy, im Grunde ein Staatsstreich, auch gerichtlich belegt. Das sollte auch der Autor wissen, und wahrscheinlich weiß er es auch.
Es geht hier nur um das Erzählen von (falschen) Geschichten, welche den öffentlichen Informationsraum befüllen, gleichsam zumüllen, um die Agenden der Strippenzieher, denen Hartleb zuarbeitet, zu verschleiern. Im Falle Fico nahm er im Sinne eines vorauseilenden Gehorsams das gewünschte Ergebnis – Einzeltäter – schon einmal vorweg.
Inhaltlich hatte Hartleb nichts zu bieten. Umstände und Hintergründe hätten auch in kriminalistischer Hinsicht seine angeführten Attentate durchwegs in ein anderes Licht gesetzt. Stattdessen folgten in „seiner“ Meinung Leersätze wie:
„Auch der Anschlag auf den Bürgerrechtler Martin Luther King am 4. April 1968 auf dem Balkon des Lorraine Motels in Memphis endete tödlich.“
Die weitere wie nichtssagende Aufzählung ließ Hartleb mit den beiden folgenden Sätzen enden:
„Wenn Politiker zu Hassobjekten werden, geht es um die Bedeutung der Politik an sich. Und um mehr: ein friedliches Gemeinwesen, dass sich nun gegen radikale Individuen wehren muss.“
Hartleb verschweigt allerdings, dass er sich in Umfeldern bewegt, welche Politiker ganz entschieden zu Hassobjekten aufbauen; es sind die Politiker der Opposition oder politische Führer anderer Staaten, deren „Entfernung“ auch ganz offiziell gewünscht wird.
So beschränkt sich der Meinungsmacher auf das Sujet des vermeintlichen Einzeltäters, die bei den von ihm aufgezählten politischen Attentaten nur eine untergeordnete Rolle (z. B. Attentat auf Schäuble) gespielt haben.
Für ein friedliches Gemeinwesen steht hier nichts, im Gegenteil. Es geht hier einzig allein nur um eine Botschaft an jene PRESSE-Leser, die nicht bis 10 zählen können, um die Botschaft, dass auch beim Mordanschlag auf Fico keine weiteren, uns unbekannte Kräfte verschiedener Interessensgruppen mitgewirkt haben sollen.
Was angeblich immer der Fall sei.
Die PRESSE hatte diesen Meinungsmüll mit folgendem Hinweis begleitet:
„Gastkommentare und Beiträge von externen Autorinnen und Autoren wie dieser hier müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.“
Nein, müssen sie nicht, tun es aber, denn sonst würden diese nicht in transatlantisch orientierten Zeitungen abgedruckt werden. Personen wie Hartleb und tausende andere sind Teil einer einzigen medialen Struktur, wobei die PRESSE als Plattform zur massenweisen Verbreitung dient.
Hartleb selbst ist bestens in dem riesigen, wie ein Krebsgeschwür ausgebildeten System integriert und vernetzt. Als Teil desselben tritt er im Staats-TV auf oder schreibt für NATO-Postillen wie den SPIEGEL.
Florian Hartleb – Wikipedia
Deswegen wird dieser Mann aufgrund den abgesonderten Unsinn als vermeintlicher Wissenschaftler nicht diskreditiert, weil sein gesamtes Umfeld den selben Auftraggebern zuarbeitet.
Sein Bezug zu Österreich ergibt sich aus seinem Betätigungsfeld, wie bei Wikipedia ersichtlich. Dort wird er seit Dezember 2021 als ein „Affiliated Researcher beim Austrian Center for Intelligence, Propaganda and Security Studies (ACIPSS)“ in Graz angeführt, wobei es sich um eine ehrenamtliche Stelle handeln soll.
ACIPSS – Austrian Center for Intelligence, Propaganda Security Studies
In der PRESSE wird Hartleb allerdings als „Forschungsdirektor beim Europäischen Forschungsinstitut für Terrorismusbekämpfung und Konfliktprävention (EICTP)“ angegeben, eine als Verein gebildete Organsisation, die ihren Sitz in Wien hat. Der Verein behauptet von sich, als Forschungsinstitut unabhängig, überparteilich und nicht gewinnorientiert weltweit tätig zu sein. Gleichzeitig wird allerdings nicht angegeben, wie sich diese Organisation finanziert – und durch wen.
Europäisches Institut für Terrorismusbekämpfung und Konfliktprävention (eictp.eu)
Hartleb, der „Forschungsdirektor“, forscht hier zu den „Einsamen Wölfen“, was er freundlicherweise für jene Leser, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, mit „lone wolves“ übersetzt. Es geht hier um (echte oder vermeintliche) Einzeltäter „im Rechtsterrorismus“, einer – seien wir doch ehrlich – winzigen Gruppe in der Gesellschaft. Linksterrorismus, mit denen uns Geheimdienste bislang immer hatten erschrecken wollten, ist tot, weil es kaum noch Linke gibt. Der Feind wird nun „Rechts“ verortet, aber nicht, weil sich dieser dort befindet, sondern weil er ganz ohne Terrorismus ein Potential entwickelt hat, welcher langsam jene, welche Herrschaft ausüben, zu bedrohen scheint.
Terrorismus als Ausfluss von persönlicher Kränkungsideologie und wechselseitiger Inspiration. – EICTP – Europäisches Institut für Terrorismusbekämpfung und Konfliktprävention
Wir machten uns nicht die Mühe, sämtliche hier bei EICTP publizierten Aufsätze durchzugehen, sondern suchten uns nur zwei Themen heraus, die unserer Meinung nach das Forschungsinstitut zuordnen lassen.
So das Thema bezüglich der „Corona-Maßnahmen-Gegner“ eine mit Konjunktiven durchzogene Studie von Stefan Goertz und Nicolas Stockhammer von Dezember 2021, welche übrigens interessant zu lesen ist. Es handelt sich hier um ein Papier, welcher in Teilen der Regierungssicht entspricht. Ausgangspunkt ist freilich jene Corona-Geschichte, welche von dieser erzählt wurde.
Corona-Maßnahmen-Gegner: Rezente Akteure, Ideologieelemente und ihr stochastisches Gewaltpotenzial – EICTP – Europäisches Institut für Terrorismusbekämpfung und Konfliktprävention
EICTP_Expert Paper_Coronamaßnahmengegner.indd
Der zweite Aufsatz bezieht sich auf dem Krieg in der Ukraine und stammt vom zuvor erwähnten Stefan Goertz von Juni 2022. Die Einleitung ließt sich folgendermaßen:
„Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, der am 24.2.2022 begann, muss auf verschiedenen Ebenen analysiert werden. Durch den Angriffskrieg Russlands mit Streitkräften, die im weltweiten Vergleich zu den größten gehören, gegen die Ukraine als ein Land, das nicht Mitglied in der NATO ist, wurden und werden seit dem 24.2.2022 tausende Menschen getötet und verwundet. Frauen und Kinder – nach dem Kriegsvölkerrecht Nichtkombattanten – wurden und werden getötet, verletzt und vergewaltigt. Städte werden ausgehungert. Die humanitäre Katastrophe ist eine Analyseebene dieses Krieges, verbunden mit der Kriegsführung Russlands…“
Wir haben es eindeutig mit NATO-Propaganda-Dreck zu tun, was unserer Ansicht nach den Sinn und die Qualität dieses „Forschungsinstitutes“ kaum besser beschreiben kann.
Hier für den selbständigen „Genuss“:
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine – EICTP – Europäisches Institut für Terrorismusbekämpfung und Konfliktprävention
FINAL_Der-Krieg-Russlands-gegen-die-Ukraine-Folgen-fuer-Europa-und-die-Welt-1-1.pdf (eictp.eu)
Was behauptet die Organisation EICTP von sich selbst?
„Grundlagenforschung/Ursachenforschung/Aufklärung und Information…“