Author Archives: Ruediger

Corona. Und das, was bleibt. Teil 3.

 

Rauchermaske 3

 

 

Von des Geschehens Ahnungslosigkeit über die Vertrauensfrage hinsichtlich einer im Vordergrund stehenden Figur des politischen Personals („Bundeskanzler“), erweitern wir heute an einem Beispiel den Blick auf eine Struktur, welche bisherigen Fragen und Feststellungen durchaus einer Nachschärfung erlauben.

Dafür bedienen wir uns der Tageszeitung PRESSE, die uns in sprachlicher, zielgruppenorientierter, wenn auch nicht in inhaltlicher Hinsicht ein wenig Abwechselung verschafft. Die PRESSE, der schon damals der Geruch von CIA & Consorten angehaftet war und mit der staatlichen Zuwendung, „Presseförderung“ genannt, als unabhängig deklariert wird, vermittelt bis zum heutigen Tage den Eindruck, über den Status einer US-Besatzungszeitung nie hinausgekommen zu sein. Qualitätspresse findet (auch) hier seinen Höhepunkt in der Qualität einer besonders einseitigen Darstellung von…, sagen wir mal: Geschichten.

Thomas Vieregge ist einer der Redakteure, die für diese Qualität standhaft eintreten und gleichzeitig nicht verhehlen, dass sie ein Faible für eine „große Nation“ besitzen, die sich im Ausland befindet und die zufällig für diesen Geruch der PRESSE zuständig gewesen war.

Vieregge hatte viel Raum bekommen, um über einen Besuch des neuen österreichischen Außenministers Alexander Schallenberg zu schreiben. Bei all der geballten Qualität und Kompetenz entstand ein Artikel, welcher – ob beabsichtigt oder nicht – zwischen den Zeilen geradezu aufdringlich weitere Botschaften vermittelte.

„Washington-Besuch in turbulenten Zeiten.“

PRESSE; Druckausgabe, 7. Februar 2020.

Online-Format:

https://www.diepresse.com/5764409/schallenberg-bei-amerikas-neuer-nummer-zwei

https://www.diepresse.com/5768691/neuauflage-deskurz-besuchs-im-weissen-haus-im-marz

 

Natürlich war nicht Washington zu Besuch, sondern Wien in Washington, um die Verhältnisse bei den Turbulenzen gerade zu rücken. Auch die Unterzeile erzählte etwas über bestehende Verhältnisse:

„Österreichs Außenminister, Alexander Schallenberg, traf seinen US-Amtskollegen, Mike Pompeo. Auf der Agenda standen Iran und Trumps Nahost-Plan.“

Wir stellen fest, dass der wichtigste und einflussreichste Akteur nicht auf der Agenda stand: die USA selbst. Vieregge füllte das erste Fünftel seines Aufsatzes mit Belanglosigkeiten, in welchen nicht ungeschickt Stimmungsmache gegen seine Feinde eingewoben worden waren. (Crazy-Nancy von der rechtsgerichteten Oligarchenpartei „Demokraten als „Heldin“ gegenüber Twitter-Trump von der rechtsgerichteten Oligarchenpartei „Republikaner“ sowie ein für Vieregge interessanter und dümmlicher Mann draußen mit dem Schild „Putins Marionette“).

 

 

Danach geriet Thomas „Fouregge“ ins Schwärmen. Transatlantische Wertegemeinschaft, der Fluss Potomac, Business, die tolle Aussicht aus dem 7. Stockwerk des State Departments auf Monumente, Denkmäler und Heldenfriedhof. Und genau dort, wir sind ergriffen von diesem Moment, befand sich kurz auch der österreichische Außenminister.

Allerdings zeichnete Vieregge anschließend keinen Moment der Erhabenheit, er zeichnete das Gegenteil – von Schallenberg. Dieser, so wurde er zitiert, wertete seinen dortigen Empfang als „Zeichen der transatlantischen Wertegemeinschaft“. Leere Phantasie und Heuchelei in einem Halbsatz unterzubringen, zeugt von Professionalität. Der österreichische Chefdiplomat soll dann selbst ein Zeichen gesetzt haben, das Zeichen eines mit Minderwertigkeitskomplexen beladenden Österreichers im Angesicht des großen Meisters:

„“Wir sind wieder stärker auf dem Radar“, resümierte er die Sicht Washingtons auf Wien.“

Vieregge zeigte ansonsten kein Interesse an der „Allianz für Religionsfreiheit“, weswegen internationale Diplomaten erschienen waren, auch nicht an dem österreichischen Außenminister. Er hat ja auch nichts zu sagen, könnte man argwöhnen.

Dem PRESSE-Redakteur war die Person Pompeo weitaus wichtiger, den er zuerst dazu benutzte, um das „Impeachment“-Verfahren gegen Trump aufzuwärmen und unter Nutzung eines Manipulations-Werkzeuges, Gegenteiliges einfach wegzulassen, ein angebliches Fehlverhalten gegenüber der Ukraine zu suggerieren. Hauptsache, mit Dreck zu patzen, auch wenn dieser Dreck alt und kalt war, um den Schmutz an Vieregges Freunden zu kaschieren.

Im Gegensatz zu Schallenberg ist Pompeo ein tatkräftiger Mann. Vieregge stellt ihm einen Raum zum Kennenlernen zur Verfügung. Der Mann, Pompeo, ist ein Evangelikaler, der „Bibelstellen auswendig zu zitieren weiß“, natürlich ist er auch ein Militär, ein Hardliner, ein Kriegsfalke und ein Ex-CIA-Chef, angeblich die Nummer 2 in der Trump-Regierung, der Mann, der auch „die spektakuläre Tötung“ des iranischen Generals Soleimanis (und weiterer nicht erwähnter Menschen) betrieben haben soll.

Die Verbundenheit zwischen US-Behörden und der PRESSE, vertreten durch den eifrigen Vieregge, sie ist in den Zeilen spürbar. Pompeo ist groß und stark, ganz anders als der kleine, mickrige Schallenberg, der nur das redet, was von einer Hofschranze erwartet wird. Pompeo kann das Morden mit „Tötung“ verschleiern, wahlweise auch mit „Umlegen“, es spielt keine Rolle, erst recht nicht in den gleichgeschalteten Massenmedien, denen auch nach 1 Million toter Iraker höchsten der Begriff „Fehler“ entrückte. Freilich erst später, nach dem Auffliegen der Kriegslügen.

Pompeo kann dagegen sagen, was er denkt, denn er muss keine Konsequenzen fürchten. Andere müssen sich vor ihm fürchten, das weiß er, er, der Mörder und Gewohnheitsverbrecher, er kann den unterwürfigen Gästen ins Gesicht lachen, herzlich sein, ihnen die Hände schütteln, bevor er sie wieder waschen wird. Aber wehe, jemand versucht ihm auf die Füße zu treten oder seinen Leuten, die unbewaffnete Menschen gerne aus der Distanz erledigen, dann kann er auch ungemütlich werden. Pompeo klingt auch danach, irgendwie sizilianisch, irgendwie nach Mafia. Er verhält sich dann auch so, ganz Mafia-Boss, dann kann er nicht nur Richtern drohen, die sich darum bemühen, US-Verbrecher (aus seinem Syndikat) vor dem Internationalen Strafgerichtshof anzuklagen, sondern deren Familien in diese Drohung einschließen. Das wirkt viel besser, das weiß man.

https://www.state.gov/secretary-michael-r-pompeo-remarks-to-the-press-6/

 

Der österreichische Außenminister diente in dem Artikel kaum zu mehr als einen Hampelmann, zu welcher Rolle er im Angesicht des riesigen US-Verbrecher-Syndikats auch degradiert sein muss. Deswegen bemühte sich Schallenberg als Vermittler, zum Beispiel zwischen den USA und dem Iran, das soll dann mit Verantwortung zu tun haben, der er sich gleichzeitig nicht stellt, eingebettet in Phrasen.

Gipfel seiner erbärmlichen Darstellung in der PRESSE:

„Wir brauchen das aktive Engagement der USA, um die internationalen Krisen zu bewältigen.“

Schallenberg tat so, als wäre es ihm in den letzten 30 Jahren entgangen, dass die USA ständig aktiv engagiert sind, um die internationalen Krisen erst zu erschaffen. Oder war das nur diplomatisches Gerede eines Schoßhündchen gewesen? Mochte es sein US-amerikanischer „Kollege“ nicht ähnlich gesehen haben, der große und starke Pompeo? Was mag der am Abend seiner Frau gesagt haben. Da war heute ein schleimiger Wichtigtuer bei mir gewesen, wie hieß er nochmal… aus… äh, wie heißt das Land nochmal?

Diese kleine Exkursion veranschaulicht an diesem einen Beispiel einerseits die Rolle der Medien und ihrer Handlanger als Sprachrohre und Hofberichterstatter Washingtons und anderer Mächte bzw. einflussreichen Interessensgruppen sowie ihr Verhältnis zu den kleinen Duckmäusern, aber auch Zuarbeitern auf internationalem Parkett. Es soll verdeutlichen, dass die Regierung Kurz, der wir vertrauen sollen, unter dem Einfluss anderer steht, sich anbiedert und nicht im geringsten auflehnt. Und diese anderen, das wissen wir aus all den vergangenen Jahren, scheuen sich nicht, ihre Interessen auch über riesige Leichenberge hinweg durchzusetzen.

Kein Zweifel, Vertrauen lässt sich auf diese Weise definitiv nicht erwerben. Jedenfalls nicht über die Rolle eines kleinen Krämers hinaus, der darauf vertrauen muss, dass seine Schutzgeldzahlung auch tatsächlich gut angelegt ist.

Zudem sind wir nicht darüber informiert, wie viele internationalen Könige, Kanzler, Magnaten und Bosse hinter dem regionalen Kanzler stehen, denen wir unausgesprochen indirekt ebenfalls vertrauen müssten. Hintermänner und Strippenzieher, die erst gar nicht um Vertrauen ansuchen. Das brauchen sie nämlich gar nicht, sie haben ihre Laufburschen, die sie nicht einmal selbst bezahlen müssen.

Wir machen das.

 

Sonntag
19
April 2020
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Corona. Und das, was bleibt. Teil 2.

 

Rauchermaske 2

 

Mit dem Vertrauen ist es so eine Sache. Als neugeborenes Kind ist Vertrauen gegenüber der Mutter alternativlos, wie wir wissen, in Einzelfällen aber nicht unbedingt berechtigt. Danach, in der Phase des Heranwachsens, hat Vertrauen sehr oft mit Naivität zu tun, das kennen wir alle.

Manche Menschen legen auch später eine mehr oder minder große Naivität an den Tage, die auf mancherlei Ursachen fußen mögen. Bei allen anderen bildet sich als Resultat eigener Erfahrungen auch das Phänomen Misstrauen heraus, wobei das Bedürfnis nach Vertrauen bestehen bleibt. Menschen, Situationen, bestimmte Vorgänge werden je nach Individuum unterschiedlich bewertet: vertrauenswürdig, nicht vertrauenswürdig oder neutral.

Bei einem Umstand herrscht bei wenig naiven Personen allerdings Konsens: Vertrauen wird nicht geschenkt, Vertrauen wird erworben. Sei es durch Berechenbarkeit, sei es durch langjähriges entsprechendes Verhalten.

Die Behören bitten uns um Vertrauen oder fordern dieses ein. Deren Sprachrohre, die Massenmedien in ihrem gewohnten Gleichklang, transportieren diese Forderung massiv und stellen gleichzeitig dar, wie gerechtfertigt dies angeblich sei. Ja, sie erzählen sogar, dass die Mehrheit der Bevölkerung sich hinter diese Regierung und deren Maßnahmen stellen würde, deren Zuspruch nun in ungeahnte Höhen gestiegen sei. Sie transportieren somit die Botschaft einer starken Führung, die richtig handelt und die Masse hinter sich weiß. Die Botschaft der Massenmedien, soviel ist auch hier deutlich, ist mit der Botschaft der genannten Führung verschmolzen.

Der Mann, der dieser Regierung in der Rolle des österreichischen Bundeskanzlers vorsteht, heißt Sebastian Kurz. Von diesem wurden in der letzten Zeit mehrere Aussagen zitiert, die zumindest fragwürdig erscheinen.

Wir nehmen hier nur ein Beispiel heraus, fast eine Banalität, welches unlängst publiziert wurde. In diesem Fall im KURIER vom 11. April 2020:

Frage des KURIER:

„Wie fühlt es sich an, den Menschen zu sagen, dass sie trotz Schönwetters daheimbleiben müssen!“

Antwort von Sebastian Kurz:

„Natürlich ist das nicht angenehm. Aber es wäre viel schlimmer für mich, jeden Tag in der Früh berichten zu müssen, wieviele Menschen in der Nacht wieder ihr Leben lassen mussten.“

Hier ging es um die Befindlichkeit von Kurz, der auch entsprechend darauf antwortete. Seine Erwiderung beinhaltet allerdings die Behauptung, dass ohne die derzeit getroffenen Regelungen der Einschränkung viele Menschen jede Nacht sterben müssten. Diese Dramatisierung lässt sich allerdings nach wie vor nicht belegen, was… nicht vertrauenswürdig ist. Und wenn jemand etwas behauptet, was bislang von niemandem bewiesen werden konnte, diese Behauptung aber mit realen Handlungen verknüpft worden sind, bildet sich etwas von ganz alleine: Misstrauen. Zumindest bei jenen mit Verstand, somit zweifellos nicht bei allen.

Wir wollen gar nicht lange in der Vergangenheit herumwühlen, um uns anzuschauen, inwieweit Bundeskanzler Kurz zu den vertrauenswürdigen Menschen zählt. Da hatte es aber bereits zu Jahresbeginn einen hässlichen Vorfall gegeben, als die USA in der Nacht zum 3. Januar im irakischen Bagdad ein Attentat verübt und einen iranischen General samt seiner iranischen und irakischen Begleiter per Drohne heimtückisch ermordet hatten.

Sebastian Kurz hatte sich kurz danach von der deutschen BILD-Zeitung interviewen lassen, also von einem transatlantischen Hetzblatt, bei welchem jeder Arbeitsvertrag den Redakteuren eine bestimmte Sicht – die der USA – zwingend vorschreibt und „Journalismus“ zwangsläufig ausschließt.

Kurz versuchte das Massaker zuerst billig als eine „Reaktion“ (der USA) herunterzuspielen. Anschließend meinte er – auf was hinaus? – dem Hauptopfer eine Täterrolle zuzuweisen und hier zwischen „schuldigen“ und „unschuldigen“ Mordopfern zu unterscheiden. Das heißt, Kurz präsentierte hier die Sicht der Mörder, er gab ihnen Rückendeckung und ignorierte nebenbei auch die zahlreichen weiteren Mordopfer.

http://www.bollwerk.co.at/2020/01/10/feuerwerk-in-bagdad-teil-3/

 

 

Wir wollen uns hier nicht weiter darin vertiefen, können aber hinsichtlich einer Vertrauensfrage feststellen, dass Kurz eine erschreckende Rechtsauffassung dargeboten hatte, die mit Recht nichts zu tun hatte. Nicht einmal mit dem Recht auf Leben für gleich 10 Personen. Und wir beschäftigen uns hier noch gar nicht mit seinen Beziehungen zu transatlantischen Mördern, die er nicht anzupatzen gedachte. Da seine grauenhafte Selbstdarstellung keinerlei innenpolitische Folgen gezeitigt hatte, ist es nicht abwegig, auch das hiesige politische Establishment entsprechend zu bewerten.

Obwohl es nicht mehr notwendig wäre, wollen wir hier noch eine weitere Handlung darlegen, welche innen- wie außenpolitisch nicht unwichtig ist, auch wenn diese auf den ersten Blick wenig relevant erscheint. Es ist die Geschichte einer Heuchelei. 

Die österreichische Regierung hatte groß angekündigt, das Spendengeld für die Aktion „Nachbar in Not“ mit Thema Idlib (in Syrien) entsprechend dem Spendenaufkommen zu verdoppeln. Anfang März wurde zudem angekündigt, aus dem Auslandskatastrophenfond 3 Millionen Euro für die Hilfe vor Ort in Syrien an das Internationale Komitee des Roten Kreuzes zu spenden.

https://www.derstandard.at/story/2000115430231/wie-die-drei-millionen-euro-spende-der-regierung-fuer-syrien

https://www.bundeskanzleramt.gv.at/bundeskanzleramt/nachrichten-der-bundesregierung/2020.html (Unter Stichwort „Idlib“).

 

Das ist eine Hilfsbereitschaft, die gut ausschaut. Medial wurde auch hinreichend darauf aufmerksam gemacht, dass dort Hilfe benötigt wird – wenn auch nur in einer ganz bestimmten, sehr speziellen Region.

Der entscheidende Punkt ist allerdings der, welcher nicht herausgestellt wird. Als Mitglied der EU ist auch Österreich Teil eines brutalen, von den USA initiierten Sanktionsregimes gegenüber dem Staat Syrien und natürlich auch seiner Bevölkerung. Es war auch das von der EU erklärte Ziel gewesen, mit dieser Bestrafung den Leidensdruck der dortigen Bevölkerung zu erhöhen, in der Hoffnung, diese würde dann den durch die Transatlantiker und ihren Helfern forcierten Umsturz fördern.

Es hat nicht funktioniert, die Sanktionen wurden dennoch verlängert. Die Menschen sterben dort unter anderem wegen nicht vorhandener Medikamente, wegen fehlendem medizinischen Gerät sowie Ersatzteilen Und die österreichische Regierung möchte in ihrer Doppelzüngigkeit dort helfen, wo sie selbst ein Teil der Verursacher sind – im Verbund mit den USA , dem Drahtzieher.

Die Vertrauensfrage lässt sich zumindest von uns eindeutig beantworten.

 

Ergänzung:

Das auch von der EU (mit Österreich) gegen den Staat Syrien verhängte Sanktionsregime, unter dem vor allem die sozial eher schwächeren Gesellschaftsschichten zu leiden haben, ist natürlich völkerrechtswidrig.

https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8200/

https://www.sanctionsmap.eu/api/v1/pdf/regime?id[]=32&id[]=34&include[]=lists&lang=en

Die politische Absicht, die syrische Bevölkerung in ein Elend zu stürzen, um diese zu einer Revolte gegenüber der Regierung zur Unterstützung ausländischer Kriegsziele zu animieren, erfüllt den Tatbestand eines Kriegsverbrechens.

https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/aussenpolitik/voelkerrecht/humanitaeres-voelkerrecht/genfer-konvention.html

 

 

Freitag
17
April 2020
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Corona. Und das, was bleibt. Teil 1.

 

Rauchermaske 1

 

 

„Corona kann kommen.“

Gisela R., Pensionistin, 90 Jahre.

 

Ich sitze auf einen Stuhl und denke einmal nach, ganz rational und ohne all dem Zeug, welcher als Bewusstseinsteppich in die gedanklichen Räume gelegt wird.

1.

Ich stelle fest, dass ich keine Ahnung von dem haben, was da vor sich geht.

Aber ich habe von Anfang an ein schlechtes Gefühl gehabt, allerdings nicht nur wegen diesem Convid-19-Virus. Nennen wir das Intuition bei aller Ahnungslosigkeit.

2.

Ich stelle meine groben Kenntnisse über das Phänomen Viren fest, was das überhaupt ist, welche ich in mir tragen könnte, wozu sie dienen, wie sie sich gewöhnlich verbreiten und für wen Arten und Mutationen derselben gefährlich werden können.

3.

Ich stelle auch fest, dass ich Viren nicht sehen, riechen oder haptisch greifen kann. Das könnte bestimmte Viren für bestimmte und geschwächte Menschen auf eine heimtückische Weise gefährlich machen. Wie etwa Keime im Krankenhaus oder Strahlungen in nuklear verseuchten Gebieten.

4.

Ich stelle fest, dass vor dem Ausbruch einer durch bestimmte Viren verursachte Erkrankung – sollte es dazu unglücklicherweise kommen – eine Inkubationszeit vorangegangen sein muss, die etwas kürzer oder etwas länger angedauert haben mag. In dieser Zeit kann unwissentlich der Virus auf andere Menschen übertragen werden, was aber nicht zwingend eine Krankheit zur Folge haben muss.

5.

Nun stelle ich fest, dass weder im nahen noch im weiten Umfeld jemand erkrankt ist, was durchaus den Eindruck vermitteln könnte, dieser Virus würde gar nicht real existieren. Wohlgemerkt als Wahrnehmung, nicht als eine Tatsächlichkeit und medizinisch nachgewiesene Realität. Denn ich sehe ihn nicht, rieche ihn nicht, fühle ihn nicht.

6.

Was bleibt ist das, was in der Zeitung steht, was im TV gesagt wird, was die Leute auf der Straße reden und was über die Behörden kommuniziert wird. Und ich beobachte gewisse Reaktionen in meiner Umwelt.

7.

Und dann stelle ich noch fest, dass ich hier ein Ereignis glauben soll, welches sich außerhalb meiner Wahrnehmung befindet. Es kann einer Realität entsprechen, aber ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht wirklich. Mir fehlt das eigene Erlebnis, die eigene Erfahrung.

8.

Ich stelle fest, dass ich nun Vertrauen haben und am besten auch zeigen soll. In erster Linie den Behörden gegenüber, welche dazu bitten oder auch auffordern.

9.

Ich stelle fest, dass ich nun vor einem ganz anderen Problem stehe. Dieses Problem hat mit einem Virus nichts zu tun. Es hat mit Vertrauen zu tun, denn das fehlt mir.

10.

Dazu stelle ich fest, dass Zeitungen, Magazine und TV als Informationsquelle gänzlich untauglich sind, da durch die Interessen einiger Weniger gesteuert, welche mich tagtäglich zu bestimmten Themen belügen und zu manipulieren versuchen.

Zum politischen Tagesgeschäft gehört wiederum die Lüge. Diese muss nicht immer mit einem negativen Kontext versehen sei, denn Lüge kann auch ein Mittel sein, um zum Beispiel Panik zu vermeiden oder grundsätzlich kontraproduktivem Handeln entgegenzuwirken.

Jahrelange Erfahrungen und Beobachtungen des politischen Establishments haben zu bestimmten Erkenntnissen geführt.

Wie verhält es sich nun mit dem Vertrauen? Ich werde darüber nachdenken.

 

 

Nachtrag vom 26. April 2020:

Leser Günther L. machte auf folgenden Sachverhalt bezüglich dem oben angeführten Punkt 2 aufmerksam:

„… lt. Wissenschaftlicher Beschreibung (Zitat Pschyrembel = medizinisches Wörterbuch): ist ein Virus ein „Organisches Material und besitzt DNA oder RNA“ bzw. lediglich Fragmente des einen oder anderen. Lebewesen haben jedoch stets eine vollständige DNA und RNA. Um den Unterschied klarer zu machen ein Beispiel: Es verhält sich ungefähr so wie ein lebender Baum zu einem Brett.

Da ein Virus also keine vollständige DNA und RNA besitzt kann es sich auch nicht vermehren, kann somit auch nicht „mutieren“!“

 

Montag
13
April 2020
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Nachbar in Not! Welcher Nachbar? Teil 5.

 

Nachbar in Not! Welcher Nachbar? Teil 5.

In diesem Teil unserer Fragestellung werfen wir einen Blick auf die Organisation „Syrisch-Arabischer Roter Halbmond“ (SARC), die gänzlich vor Ort in Syrien ist.

Hier als Kurzinfo jene, die auf „Wikipedia“ zu finden ist:

https://de.wikipedia.org/wiki/Syrisch-Arabischer_Roter_Halbmond

Und hier deren Web-Auftritt:

http://sarc.sy/

Dort gibt es auch Video:

 

 

SARC ist im gesamten Syrien tätig, so gut es eben geht. Auch in der Provinz Idlib, wie beispielsweise in Sinjar, welches im Vorjahr vom Terrorismus durch die Syrische Armee befreit worden war.

http://sarc.sy/winter-clothes-awareness-sessions-children-returned-school-idleb/

 

Die Hilfeleistung stößt nicht immer auf Gegenliebe, wie SARC erst kürzlich auf ihrer Homepage signalisiert, ohne die Verantwortlichen zu benennen:

I am not a target

 

SARC unterhält tatsächlich einige Büros in der Stadt Idlib, im Carlton Hotel, welches 2017 beschädigt wurden:

 

Unbenannt

https://media.ifrc.org/ifrc/?s=idlib

 

Aus einem Text des Internationalen Kommitees der Roten Kreuzes geht hervor, dass SARC in der Stadt Idlib ein Notfall-Zentrum und im Kinderkrankenhaus eine Intensivstation für Neugeborene unterhält:

https://reliefweb.int/report/syrian-arab-republic/syria-alarming-humanitarian-situation-northwest

 

Die Hilfsorganisation betreibt tatsächlich Stützpunkte in Idlib, aber es bleibt der eigenen Phantasie überlassen, wie die Hilfeleistung dort konkret funktioniert, wie sie organisatorisch bewältigt wird und wie es mit den dortigen Al-Quaida-Strukturen vonstatten gehen mag.

Wir wissen nicht, inwieweit sich sämtliche in der Provinz Idlib befindlichen Menschen aus dem Land ernähren können. Aufgrund der kriegerischen Tätigkeiten, der Zerstörung von Infrastruktur, der Flucht von Teilen der ehemals ansässigen Bevölkerung einerseits und einer abseits jeglicher Produktivität stehenden Menschenansammlung sollte es zumindest problematisch sein. Anderes wird auch nicht kommuniziert.

Sie alle sind auf die Lieferungen von außerhalb angewiesen: vor allem die Flüchtlinge und natürlich auch das ausländische Kriegsvolk, Söldner und Terroristen. Wobei letztere natürlich durch ihre Unterstützer vor allem über die Türkei gespeist und versorgt werden.

(Anmerkung: Der österreichische Brigadier Walter Feichtinger referierte Anfang 2019 über die Situation in der Region Idlib. Nach seiner Darstellung halten sich dort 70.000 (!) „Rebellen“ auf, ungefähr zur Hälfte der „Komitee zur Eroberung der Levante“ (also HTS, Al-Quaida) zugehörige, die andere Hälfte der türkischen Armee eingewoben, also Söldner mit entsprechendem Backround). 

Al-Quaida muss also ein großes Interesse daran haben, dass die Hilfslieferungen auch in Form des alltäglichen Bedarfs ins Land kommen. Zum einen zwecks der Eigenversorgung, zum anderen um neben den Hilfsorganisationen eigene Monopole zu errichten und die Waren dann teuer an die Notleidenden zu verkaufen – wie beispielsweise in Madaya, Ost-Aleppo und sonstwo zu beobachten gewesen war.

Wir wissen es nicht, aber es erscheint logisch, dass auf einer bestimmten Basis ein Abkommen zwischen SARC und Al-Quaida existieren muss, welche auch der Terrororganisation zum Vorteil gereicht.

Zuletzt scheinen aber einige Al-Quaida-Banden mit ihrem Anteil die Geduld verloren zu haben, die Mitte März organisiert und zugleich die SARC-Stützpunkte in Idlib und Ariha überfallen, das Personal verprügelt und die Depots der Hilfslieferungen geplündert hatten.

https://www.islamtimes.org/en/news/850563/sarc-condemns-terrorists-assault-on-its-volunteers-and-hijacking-of-properties-in-idlib

 

Der hier von SARC angeführte Feststellung, dass es sich hierbei um ein Kriegsverbrechen handeln würde, und auch ihr naiver Appell, das „humanitäre Völkerrecht“ und die Genfer Konventionen einzuhalten, lässt die Tatsache außer Betracht, dass Terroristen außerhalb all dessen stehen.

Die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA hatte folglich dieser Meldung ihre eigene Feststellung hinzugefügt:

„Die Städte Idlib und Ariha stehen unter der Kontrolle terroristischer Gruppen, von denen die meisten der Terrororganisation Jabhat al-Nusra angeschlossen sind. Sie belagern Einheimische, verwenden sie als menschliche Schutzschilde, verhindern, dass sie über humanitäre Korridore abreisen, und entführen Hilfskonvois.“

Auch das Internationale Rote Kreuz vermittelte in ihrer Erklärung zu diesem Vorfall, als wäre auf dem von Al-Quaida besetzten Territorium irgendwo so etwas wie eine Rechtsstaatlichkeit vorhanden. Weltfremd.

https://www.icrc.org/en/document/syria-humanitarian-aid-workers-and-property-must-be-respected-and-protected

 

Ein Artikel von „Global Research“ wies bei dieser Gelegenheit daraufhin, dass in der westlichen „Qualitätspresse“ derartige Vorkommnisse, die ihre Schützlinge von Al-Quaida in ein schlechtes Licht rücken könnten, wie gewohnt unterschlagen werden. Dazu noch einige andere Informationen zu Aspekten (wie das Treffen zwischen Kinik vom IRFC und dem gesuchten Verbrecher „Dr. Islam“), von denen jene, die den Massenmedien anhängen, nie erfahren würden:

https://www.globalresearch.ca/armed-terrorists-storm-sarc-offices-idlib-attack-volunteers-loot-humanitarian-aid/5706564

 

Um hier noch zu unserer Fragestellung zurückzukommen: Spenden und sonstige Hilfsleistungen sind gut und wichtig für Menschen in Syrien, sofern sie tatsächlich jenen außerhalb der von Al-Quaida kontrollierten Gebiete zukommt. Innerhalb dessen werden auch die Söldner und Terroristen unfreiwillig unterstützt.

Das Problem ist eindeutig: wer kann garantieren, dass dies nicht geschieht? Erst recht, wenn sich Spenden-Kampagnen direkt auf Idlib beziehen?

 

 

Samstag
11
April 2020
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Nachbar in Not! Welcher Nachbar? Teil 4.

 

Nachdem wir hinterfragt haben, wer sich in der Provinz Idlib befindet und wie viele, dieses aber genauso wenig wie andere konkret beantworten können, so bleibt doch die Tatsache bestehen, dass sehr viele Menschen außerhalb der terroristischen Strukturen eine arge Not leiden. Die Provinz verlassen können sie nicht, weil die Grenzen zur Türkei geschlossen sind, und weil die von der syrischen Regierung sowie den russischen Militärs eingerichteten Fluchtkorridore durch die Extremisten versperrt und beschossen werden.

Zivilisten und Flüchtlinge bilden das Faustpfand für die vom Ausland gesteuerten Söldner und Terroristen. Sie dienen als Deckung und als Geisel gleichzeitig, zudem lässt sich das Elend politisch und medial propagandistisch ausschlachten. Zumindest bei jenen, die immer noch nichts mitbekommen haben.

„Es ist die bislang größte Welle der Vertreibung seit 2011 – dem Jahr, in dem der Bürgerkrieg offiziell begann“, wird im Text der CARITAS International behauptet, was schlichtweg falsch ist. Weder handelt es sich um einen Bürgerkrieg noch um eine Vertreibung. Und von der größten Fluchtwelle seit 2011 kann ebenfalls keine Rede sein.

„Die Caritas stand den Betroffenen des Kriegs von Anfang an zur Seite und tut dies auch heute in der Region Idlib: Eine lokale Partnerorganisation verteilt täglich 12.000 Mahlzeiten an die Vertriebenen, gibt ihnen warme Kleidung und Decken. Zudem werden Waisenhäuser mit Lebensmitteln beliefert.“

Dieser Absatz berührt nun unsere anfängliche Fragestellung, gibt aber keine befriedigende Antwort. Es wird weder genannt, um welche Partnerorganisation es sich handelt, noch die konkrete Bewerkstelligung angeführt, was woanders ja möglich gewesen ist.

Unterm Strich bleibt bei uns eine gewisse Ratlosigkeit zurück. Wenn es auch hier und da bei ihren thematischen Artikeln und Angaben etwas zu kritisieren gibt, so steht das redliche Engagement vom Roten Kreuz, der CARITAS und allen anderen bei „Nachbar in Not“ angeführten Organisationen außer Frage.

Aber unsere Frage, wie den Flüchtlingen innerhalb der Provinz Idlib unter Al-Kaida-Herrschaft geholfen werden kann oder wird, konnte hier nicht beantwortet werden. Das ist insofern bedauerlich, wenn man als potentieller Spender verhindern möchte, dass die Spende oder zumindest ein Teil derselben in falsche Hände gerät.

„Ein schnelles Ende der Situation ist nicht in Sicht“, so CARITAS mit einer Einschätzung, womit die eigentliche Katastrophe beschrieben wird. Jene Mächte, welche hinter dem Kriegsvolk in der Provinz Idlib stehen, haben daran (noch) kein Interesse. Ganz abgesehen davon, dass kein Staat dieses islamistische Söldnergesindel wieder zurückhaben möchte. Es sei denn, es würde sich ein neuer Kriegsschauplatz finden lassen. Die Türkei soll bereits 2.000 Mann ihrer Islamisten nach Libyen verlegt haben.

https://kurier.at/politik/ausland/warum-der-frieden-in-libyen-noch-in-weiter-ferne-ist/400729353

 

Quelle: YouTube. Völkerrechtswidrig in Syrien: türkisches Militär. Zusammen mit Al-Kaida.

 

Unterdessen hat uns am 28. März das Antwortschreiben von „Nachbar in Not“ erreicht:

„…vorrangig ist geplant, mit dieser Aktion direkt Projekte in der Region Idlib zu unterstützen. Insgesamt erstreckt sich die NACHBAR IN NOT-Hilfeleistung jedoch auf ganz Syrien.

Die Mehrheit der NIN- Mitgliedsorganisationen haben Projekte in Syrien:

1) Der Syrisch-Arabische Rote Halbmond (SARC), der vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK)unterstützt wird, versorgt in Idlib, die von Idlib in die umliegenden Gebiete (u.a. Hama und Aleppo) geflüchtet sind, u.a. mit medizinischer Hilfe, Verteilung von Lebensmitteln und Hygieneartikeln in Flüchtlingscamps, Wiederherstellung der Wasserversorgung und Sanitäreinrichtungen.

2) Die Malteser sind auf die Bereiche Gesundheit, WASH und Verteilung von NFI (Non Food Item) Kits spezialisiert. Sie betreiben mit zwei syrischen Partnerorganisationen ein Netzwerk von Gesundheitsstationen und Krankenhäusern in Idlib, West- und Nord-Aleppo. Zum Versuch, die medizinische Versorgung der Menschen aufrecht zu erhalten, gehört nicht nur Notfallchirurgie, sondern auch lebensrettende Gesundheitsdienste wie Dialyse.

3) CARE hat einen Schwerpunkt auf sauberes Wasser, Grundnahrungsmittel und Hygiene-Sets. Um direkt auf die Bedürfnisse der besonders stark Betroffenen – Kinder, Schwangere, stillende Mütter und ältere Personen – eingehen zu können, wird vor Ort laufend analysiert, was am dringendsten benötigt wird, und die Hilfe entsprechend angepasst.

4) Die Caritas Österreich arbeitet in Syrien schwerpunktmäßig in Hassake, Aleppo und in Damaskus. Dabei geht es einerseits um Nothilfe, in dem vulnerable, vom Krieg betroffene Menschen in Damaskus und Aleppo Bargeldzahlungen erhalten. In Ost-Ghouta wurde Winterhilfe geleistet, in Damaskus lag der Fokus auf Gesundheitsversorgung, Bildung und Wiederaufbau der Lebensgrundlagen besonders vulnerabler Personen. In Aleppo werden die Menschen in der Gesundheitsversorgung und Wiederaufbau der Lebensgrundlagen sowie Bildung für Kinder und Kinderschutz unterstützt. In Idlib wird die Nothilfe über lokale Partner und das internationale Caritas Netzwerk unterstützt.

Gemäß unseren Werte sind wir verpflichtet dort Hilfe zu leisten, wo sie am dringendsten benötigt wird und enthalten uns an politischen, ethischen, religiösen und ideologischen Auseinandersetzungen.

Ich hoffe somit Ihre Frage beantwortet zu haben und wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute!

Mit freundlichen Grüßen…“

 

Da uns die hier thematisierte Information fehlte, haben wir eine weitere Mail abgeschickt.

 

„…vorweg herzlichen Dank für Ihre genaue Auskunft und für Ihre Mühe!

Mittlerweile habe ich erfahren, dass SARC in jenen Gebieten der Provinz Idlib tätig ist, welche wieder unter der Kontrolle der syrischen Regierung stehen. Aber wie verhält es sich mit den Gegenden, die vonHayat Tahrir al-Sham“ und anderen islamistischen Söldnergruppen besetzt sind?

Wie Sie sicherlich wissen, sind in der vergangenen Jahren zahlreiche Hilfsgüter in die falschen Hände gekommen, mit denen sich dann Extremisten selbst versorgt und alles übrige teuer an die Zivilbevölkerung verkauft haben.

Aus diesem Grund trage ich Sorge, dass Teile von Spenden und Hilfsgütern bei Transporten in von der „HTS“ und anderen ähnlichen Organisationen gehaltenen Gebieten ebenfalls dieses Schicksal erleiden könnten.

Daher ist mir eine Antwort auf die Fragen wichtig, ob die Waren tatsächlich in diese besetzten Gebiete geliefert werden (oder doch nur um diese herum) und wenn ja, um welche lokalen Partner es sich dort handelt. Diese konnte ich bislang noch nicht eruieren.

Auf eine Antwort würde ich mich sehr freuen!

Mit den besten Grüßen…“

 

 

Donnerstag
02
April 2020
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Nachbar in Not! Welcher Nachbar? Teil 3.

 

Bei der CARITAS Österreich entdeckten wir auf deren Homepage unter der Rubrik „Auslandshilfe“ beim Schauplatz Syrien die Spendenaktion „Nachbar in Not“ wieder. Der Text der CARITAS erwähnte die prekäre Lage im Norden Syriens und die Fluchtbewegung im Nordwesten.

https://www.caritas.at/

https://www.caritas.at/aktuell/news/detail/news/86203-9-jahre-krieg-in-syrien-caritas-hilft-menschen-vor-ort/

Und hier unter „Auslandshilfe“ und „Syrien“:

https://www.caritas.at/auslandshilfe/katastrophenhilfe-humanitaere-hilfe/laender-brennpunkte/syrien/

Über „CARITAS Österreich“ nun zu „CARITAS International“, die auf ihrer Homepage unter „Syrien: Nothilfe im Kriegsgebiet“ einige Artikel stehen hatte, die von Schicksalen und von Hilfe berichten. Auch hier ist jede Seite mit einem Feld für eine Direktspende versehen, welche die Menschen vor Ort zweifellos bitter nötig haben.

https://www.caritas-international.de/

https://www.caritas-international.de/hilfeweltweit/naherosten/syrien/humanitaere-hilfe-syrien

Da wäre die Geschichte von Fuzia mit ihren fünf Kindern und dem verschwundenen Mann in Jabal Badro bei Aleppo:

https://www.caritas-international.de/hilfeweltweit/naherosten/syrien/kampf-ums-ueberleben-in-aleppo

Tragisch die Geschichte eines Kindes, Amal, die in Aleppo durch eine Mörsergranate ein Bein verlor und von der CARITAS immerhin eine Prothese erhalten hatte:

https://www.caritas-international.de/hilfeweltweit/naherosten/syrien/reportage-amal-aleppo

Dann die Familie Hamud aus einem Dorf in der Nähe von Aleppo, die in einen Vorort von Damaskus geflohen waren:

https://www.caritas-international.de/hilfeweltweit/naherosten/syrien/reportage-binnenvertreibung

In dem Beitrag „Wann ist der Krieg endlich vorbei?“ ist zu erfahren, dass die CARITAS in einem zerstörten Stadtteil von Aleppo einen Stützpunkt unterhält und dort vor Ort die Bewohner unterstützt. Hier wird auch erzählt, wie diese Hilfe in welcher Form erfolgt:

https://www.caritas-international.de/hilfeweltweit/naherosten/syrien/wann-endet-der-krieg-in-syrien

Diese Reportagen sind auf eine Seite der CARITAS International eingebettet, die sich unter „Projekt“ findet:

https://www.caritas-international.de/hilfeweltweit/naherosten/syrien/humanitaere-hilfe-syrien

Der Umfang der Flüchtlingsbewegung, angeblich die größte seit 2011, wird allerdings unserer Ansicht nach stark übertrieben. Syrien hatte vor dem Krieg eine Einwohnerzahl von ungefähr knapp 21. Mio. Menschen. Von denen waren bis 2017 bereits 5,3 bis 5,6 Mio. ins Ausland geflüchtet, rund 6,3 Mio. wurden als Binnenflüchtlinge registriert. Über den größten Teil der Ballungsräume hatte die Regierung nie die Kontrolle verloren. Andere Gebiete sind nach wie vor durch US-Truppen, SDF-Verbände oder jene der Türkei besetzt. Da auch noch über 550.000 Menschen ums Leben gekommen sein sollen, sind wir doch sehr skeptisch über Zahlen, die noch eine ganze weitere Million allein an Flüchtlingen in der Provinz Idlib ausmachen möchten.

Die Provinz Idlib soll im Jahre 2010 rund 1,85 Mio. Einwohner besessen haben. Die ersten Kampfhandlungen dort hatten bereits eine Fluchtbewegung ausgelöst, die sich noch verstärkt hatte, als islamistische Kampfverbände von der Türkei her eine Invasion unternommen und im März die Provinz unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Die Bevölkerung hatte sich demnach reduziert, die ausländischen Söldner sich aber zusammen mit ihrem familiären Anhang vermehrt.

Die Operationen des türkischen Militärs im Norden Syriens hatte ebenfalls viele Menschen flüchten lassen, vor allem Kurden, zumal die türkischen Truppen ihre zuvor verdeckt unterhaltenen islamistischen Söldner und Halsabschneider nun ganz offiziell neu organisiert, ausgerüstet und in ihre Militärstruktur eingegliedert hatte. Dort sind auch IS-Logos äußeres Bestandteil einer islamistischen Söldner-Kultur. Die dortigen Flüchtlinge mögen überall hin geflüchtet sein, nur nicht in die Provinz Idlib.

https://orbisnjus.com/2020/02/15/in-video-tuerkisch-gestuetzter-rebell-traegt-offenkundig-insignien-von-der-isis-bekaempft-ankara-den-is-nicht/

https://orbisnjus.com/2020/02/16/in-video-weitere-tuerkisch-gestuetzte-rebellen-mit-isis-insignien-gesichtet/

Bei dem „Reporter“ handelt es sich um den türkisch-stämmigen Abdussamed Dagül alias Samet Dagül, welcher zuvor in der deutschen Stadt Hanau gelebt hatte.

https://www.deutschlandfunk.de/salafisten-von-hanau-aus-in-den-dschihad.862.de.html?dram:article_id=327557

Er ist Bestandteil der Terrororganisation „Jabhat al-Nusra“ oder „Ahrar al-Sham“, was sich anhand seiner jahrelangen Selbstdarstellung nachvollziehen lässt.

https://www.heise.de/tp/features/Aleppo-Das-neue-Srebrenica-3570656.html?seite=all

 

Nun kommt auch noch hinzu, dass in den vergangenen Jahren die syrische Regierung – freilich auch aus der eigenen Not heraus – das feindliche Kriegsvolk bei einer eingetretenen aussichtslosen Lage angeboten hatte, die besetzten Gebiete wie in Ost-Aleppo oder in Ost-Ghouta vorzeitig gegen freien Abzug in die Provinz Idlib zu räumen. Im Verlauf der Jahre waren zehntausende Söldner und Terroristen einschließlich ihrer Familien nach Idlib umquartiert worden, dafür aber letztlich Zentralsyrien wieder befriedet worden.

Die Provinz Idlib beherbergt nun die größte Ansammlung von Al-Kaida-Terroristen weltweit, aber „erstaunlicherweise“ interessiert es die Westmächte und allen voran die USA nicht, die doch 2001 noch den Krieg gegen den Terror verkündet hatten, aber für alle sichtbar Kriege mit ihnen führen.

 

 

Montag
30
März 2020
Kommentare deaktiviert für Nachbar in Not! Welcher Nachbar? Teil 3.

Nachbar in Not! Welcher Nachbar? Teil 2.

 

„Nachbar in Not“ hatte eine Mailadresse angegeben, welcher dem Rotem Kreuz Österreich zuzuordnen ist: nachbarinnot@roteskreuz.at

Eine Antwort auf unsere Frage traf bis dato nicht ein.

Wir wissen nicht, ob man beim Roten Kreuz nun ein Problem erkannt hat oder ob wegen der „Corona-Welle“ eine Überlastung in der Verwaltung herrscht und die Spendenanliegen für die Nachbarn in Syrien nicht mehr jene Priorität genießen, die man ihnen hatte zuvor zubilligen wollen.

Ohne eine vom Roten Kreuz erhaltene Erklärung versuchten wir, für unser Anliegen eine eigene Antwort zu finden. Auf der Homepage vom Roten Kreuz Österreich werden für Afrika zwei Kampagnen von „Nachbar in Not“ aufgelistet:

https://www.roteskreuz.at/katastrophenhilfe/wo-wir-helfen/hunger-in-afrika/

Unter der Rubrik „Rotkreuzhilfe in der Syrien-Krise“ findet sich dagegen aus irgendeinem Grund keine Kampagne von „Nachbar in Not“:

https://www.roteskreuz.at/katastrophenhilfe/wo-wir-helfen/hilfe-in-der-syrien-krise/

Es war nur eine vergangene von Oktober 2016 zu finden.

https://www.roteskreuz.at/news/datum/2016/10/05/nachbar-in-not-bittet-um-spenden-fuer-kriegsopfer-in-syrien/

Die Seite vom Roten Kreuz bezog sich allgemein auf die Lage in Syrien, ohne auf die Provinz Idlib fixiert zu sein, und weist auch ein Spendenkonto aus.

Auf der Suche nach dem Verbleib von „Nachbar in Not“ schauten wir nun bei dem Internationalen Roten Kreuz nach, welcher in Syrien mit dem arabischen Gegenstück, dem Roten Halbmond, engagiert ist. Grundsätzliche Information über diese beiden Organisationen der Einfachheit halber hier auf Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Rotkreuz-_und_Rothalbmond-Bewegung

 

 

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hat auf der Hauptseite der Webseite einen Spendenaufruf für den Irak:

https://www.icrc.org/de

Unter „Wo wir arbeiten“ findet sich bei „Syrien“ die Rubrik „Syrien im Fokus“, wo ebenfalls ein Spendenaufruf zu finden ist:

https://www.icrc.org/de/wo-wir-arbeiten/naher-osten/syrien

Hier gab es einige zumeist überholte Artikel, von denen der neueste vom 20. Januar 2020 stammt: Syrien: „Eine Welle von zivilen Opfern, Massenvertreibungen im Nordwesten des Landes“:

https://www.icrc.org/de/document/syrien-welle-von-zivilen-opfern

Oben in der Menü-Leiste führte uns die Rubrik „Helfen Sie uns“ zu einem aktuellen Spendenaufruf für Syrien: Dringender Spendenaufruf für Syrien:

https://www.icrc.org/de/spende/dringender-aufruf-fur-syrien

Hier bezog man sich auf die „Region Idlib“ und auf die eingeschlossenen Flüchtlinge. Der Text ist knapp gehalten und bewahrt eine Neutralität, indem die Kriegsparteien nicht genannt werden. Nicht genannt werden auch die genauen Umstände der Flucht sowie die Ursache einer für Flüchtlinge „eingeschlossenen“ Situation.

Leider wird auch hier nicht aufgeklärt, wie innerhalb der Provinz Idlib geholfen werden könnte. Von der Aktion „Nachbar in Not“ war auch nichts mehr zu entdecken gewesen.

Das „Schweizerische Rote Kreuz“ unterhält mit dem „Roten Halbmond“ ihren Angaben nach u. a.  Stützpunkte in Damaskus, bei Aleppo, bei Ar-Raqqa und im Süden bei As-Suwaida an der jordanischen Grenze:

https://www.redcross.ch/de/katastrophen-chronologie/syrien-konflikt/hilfe-fuer-die-opfer-des-buergerkriegs

Hier wurde auch eine „Nothilfe für Idlib“ erwähnt, mehr aber auch nicht:

https://www.redcross.ch/de/gesundheit/wasserversorgung/das-srk-baut-die-hilfe-im-norden-syriens-aus

 

 

Idlib ist auf dieser Seite des SRK das Thema:

https://www.redcross.ch/de/organisation/fluechtlinge/ein-nicht-enden-wollender-krieg

Bedauerlicherweise behauptet hier das Schweizerische Rote Kreuz, dass es sich bei der Provinz Idlib um den letzten Rückzugsort der „Opposition“ handeln würde. Bei dieser „Opposition“ handelt es sich allerdings, wie wir wissen, um Al-Kaida. 

Ansonsten ist zu erfahren, dass der Syrisch-Arabische Rote Halbmond (SARC) unter anderem in der Provinz Idlib Hilfe geleistet haben soll:

„2019 hat der SARC 23 000 Familien in verschiedenen Bezirken der Provinz Idlib mit Nahrungsmitteln, Wasser, Material und Zugang zu medizinischen Leistungen unterstützt. 3 000 Familien haben insgesamt 5 000 Nahrungsmittelpakete erhalten und dank einer Gemeinschaftsküche konnten 750 000 Mahlzeiten abgegeben werden. In den beiden Gesundheitszentren und Erste-Hilfe-Stationen sowie in der Neugeborenen-Station des SARC wurden 19 000 Menschen medizinisch versorgt. Das SRK beteiligt sich an der Finanzierung dieser Hilfe. Zudem hat (sic!) einen Beitrag an die Verlegung des Büros des SARC geleistet. Denn die Situation war derart gefährlich, dass das Personal der Regionalstelle in Idlib in Sicherheit gebracht werden musste.“

Wie und wo diese Hilfe geleistet wurde, wird nicht beschrieben. Auch wird nicht erklärt, warum es in Idlib für das Personal von SARC so gefährlich gewesen sein soll, hatten wir doch zuvor gehört, dass sich dort doch nur die „Opposition“ konzentriert haben soll.

Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland weiß mehr. In ihrer Reisewarnung bezüglich Syrien heißt es dort:

„Die Al-Kaida-nahe Hayat Tahrir al-Sham (vormals Dschabhat Fatah al-Sham bzw. Dschabhat al-Nusra) kontrolliert insbesondere weitgehend die Provinz Idlib sowie nördliche Gebiete der Provinz Hama und westliche Gebiete der Provinz Aleppo.“

https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/syrien-node/syriensicherheit/204278

Das ist erstaunlich ehrlich, denn die BRD gehört zu den Unterstützern des dortigen islamistischen Kriegsvolkes, vor dem gleichzeitig gewarnt wird.

 

Fortsetzung folgt.

 

Mittwoch
25
März 2020
Kommentare deaktiviert für Nachbar in Not! Welcher Nachbar? Teil 2.

Nachbar in Not! Welcher Nachbar? Teil 1

 

Während aller Aufmerksamkeit auf den sog. Corona-Virus bzw. den offiziellen Verlautbarungen etc. gerichtet ist, können wir hier einen Blick auf ein anderes „Sujet“ werfen, welches der Wahrnehmung wieder entronnen ist.

Die Organisation „Nachbar in Not“ ruft derzeit zu einer Spendenaktion auf, welche auch politisch durch die österreichische Regierung gestützt wird, auch finanziell unterstützt werden soll. Unlängst war einer Ausgabe der Tageszeitung KURIER der Spendenaufruf samt einem Erlagschein von „Nachbar in Not“ beigefügt. Neben dem Logo vom KURIER war auch eines vom ORF zu finden, die offensichtlich als Kooperationspartner fungieren.

Der Zeitpunkt für diese Kampagne ist derzeit zweifellos ungelegen. Die Menschen hier haben derzeit andere Sorgen. Bei vielen von ihnen wird es sich bald um Nachbarn in Not handeln, vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht.

Die Spendenaktion von „Nachbar in Not“ bezieht sich allerdings auf „Nachbarn“, die sich recht weit entfernt befinden: in Syrien. Genauer gesagt: in der nordwestlichen Provinz Idlib. „Katastrophe in Idlib“ titelt das Spendenblatt. Das Foto von einem Kind mit einem ängstlichen Gesichtsausdruck und nassen Haaren soll hier versuchen, den geneigten Spender über die emotionale Ebene zu erreichen. Es soll Hilfsbereitschaft generieren.

 

Spendenaufruf Nachbar in Not 1

 

„Nachbar in Not“ sind eine Reihe von etablierten Hilfsorganisationen angeschlossen, von der CARITAS bis zur VOLKSHILFE.

https://nachbarinnot.orf.at/?story=230

https://nachbarinnot.orf.at/?story=91

Die Spendenkampagne online:

https://nachbarinnot.orf.at/?story=281

Das Versprechen der österreichischen Regierung, die eingezahlten Spenden aus staatlichen Mitteln zu verdoppeln:

https://nachbarinnot.orf.at/?story=284

https://kurier.at/politik/inland/nachbar-in-not-wer-bis-ostern-spendet-gibt-doppelt/400776212

 

Und doch hat diese Spendenkampagne einen gewaltigen Haken. Den ausgegebenen Informationen nach soll den Flüchtlingen innerhalb der syrischen Provinz Idlib geholfen werden. In dieser Provinz existieren allerdings keine staatlichen Strukturen, sie wird von Al-Kaida beherrscht, wobei es gleichgültig ist, unter welchem Label deren Verbände (Hai‘ at Tahrir asch-Scham/Nusra-Front/Ahrar al-Sham etc.) auftreten. Und es spielt auch keine Rolle, dass dort türkische Kriegstechnik hineingestopft wurde, von westlichen geheimdienstlichen Strukturen ganz zu schweigen.

Da aufgrund dieser Umstände erhebliche Zweifel an einer Durchführung des von „Nachbar in Not“ geplanten Unternehmens bestehen, wahrscheinlich aber dennoch einige Spendengelder von uninformierten und naiven Menschen eingesammelt werden, fragten wir per Mail einfach mal nach:

 

Hier die Mail vom 18. März 2020, 11.13 Uhr an: nachbarinnot@roteskreuz.at

Sehr geehrte Damen und Herren!

Einer Ausgabe der Tageszeitung KURIER war unlängst eine Spendenaufruf-Aktion von „Nachbar in Not“ beigelgt. Der fehlerhafte Begleittext zum Thema „Katastrophe in Idlib“ hatte mich dazu veranlasst, einen Blick auf die Homepage von „Nachbar in Not/ORF“ zu werfen.

Nach Durchsicht derselben wird deutlich, dass mit den eingesammelten Spenden den Flüchtlingen und Hilfsbedürftigen innerhalb der syrischen Provinz Idlib geholfen werden soll.

Hierin sehe ich eine gewisse Problematik, weil die Provinz Idlib über keinerlei staatliche Strukturen verfügt und es mir schleierhaft ist, wie dort Hilfsgelder und Hilfsgüter seine Bestimmung finden könnten.

Ich würde mich freuen, wenn Sie mich darüber aufklären könnten.

Mit besten Grüßen,

 

Anmerkung zu der obigen Feststellung eines fehlerhaften Begleittextes:

a) Die Dauer des Krieges in Syrien wird mit 10 statt richtigen 9 Jahren angegeben. (Auf der Homepage richtig: 9 Jahre).

b) Ob der Krieg „unfassbar“ ist oder nicht, bleibt sicherlich dem Autor und dessen Wahrnehmung überlassen, allerdings vermittelt „unfassbar“ ein unglaubliches Ereignis wie etwa ein Naturphänomen und ignoriert den Umstand, dass dieser Krieg ein von den Kriegstreibern bewusst herbeigeführtes Ereignis ist, dessen Beendigung nicht in ihrem Interesse erscheint.

c) Die Angabe, dass sich angeblich „hunderttausend Menschen“ aufgrund der Bombenangriffe auf der Flucht befinden würden, impliziert die Behauptung, dass diese nicht wegen dem Krieg allgemein, vernichteten Existenzgrundlagen, Hunger, Islamisten-Terror, sondern angeblich vor Verbänden der syrischen Armee und deren Unterstützern in Form von russischen Luftstreitkräften fliehen würden. Tatsache ist, dass es sich bei der Syrischen Armee auf dem syrischen Staatsgebiet nicht um den Aggressor handelt, sondern diese bei den durch das Ausland gestützten Invasoren in der Provinz Idlib zu finden sind.

d) Die auf der Website getätigte Behauptung, dass es sich bei dem Krieg in Syrien um einen „Bürgerkrieg“ handeln würde, ist falsch.

e) Die auf der Website getätigte Behauptung, dass in der Provinz Idlib hunderttausende Menschen vom Krieg bedroht wären, ist in sofern unvollständig, weil die Tatsache unterschlagen wird, dass diese Provinz 2015 von Kampfverbänden aus vor allem ausländischen Söldnern und Terroristen eingenommen worden war, welche übrigens von der Türkei aus dort eingedrungen waren.

f) Auf der Website geht an keiner Stelle hervor, dass die Provinz Idlib von Al-Kaida und den hinter ihnen stehenden Strukturen besetzt worden ist, die kein Interesse am Ende der Gewalt haben.

 

 

Fortsetzung folgt.

 

Freitag
20
März 2020
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Die Chefredaktion verstrickt im Netz der eigenen Verschwörungstheorien

 

Martina Salomon, seit dem erfreulichen Abgang von Brandstätter die aktuelle Chefredakteurin des Blattes KURIER, hatte am vergangenen Sonntag, 9. Feber, ihre geballte Kompetenz der Kurier-Leserschaft demonstriert.

In ihrem als „Leitartikel“ deklarierten Text, eine Meinung, war es ihr ein Anliegen gewesen, gewisses Gerede über die Herkunft des sog. „Corona-Virus“ zu unterbinden bzw. lächerlich zu machen. Nun ist allerdings dieser Versuch allein für Frau Salomon lächerlich genug in Anbetracht ihrer eigenen Unkenntnis, die sie übrigens mit uns allen teilt. Im Gegensatz zu ihr entblöden wir uns allerdings nicht – und machen uns lächerlich.

https://kurier.at/meinung/verschwoerungstheorien-fast-wie-vor-400-jahren/400748763

 

„Verschwörungstheorien fast wie vor 400 Jahren“, titelte sie, doch zeigte sie sich nicht einmal in der Lage, irgendetwas konkret zu benennen, was „fast“ hätte sein können, oder wenigstens das Jahr 1620 richtig einzuordnen, von einer möglichen mathematischen Schwäche abgesehen. Für Frau Salomon, die sich selbst in einem „aufgeklärten Info-Zeitalter“ wähnt, ist 1620 das Mittelalter – welches in Österreich etwa 1500 geendet hatte.

„Würden wir im Mittelalter leben, hätte man bereits die Scheiterhaufen angezündet…“ usw.

Die Zeit der Hexenverbrennung war aber ein Phänomen der frühen Neuzeit und nicht des Mittelalters, doch man muss nicht alles wissen. Frau Salomon scheint es zu reichen, selbst in einer „aufgeklärten“ Zeit zu leben, zu welcher sie freilich nichts beizutragen hat.

Doch diese aufgeklärte Zeit hat auch seine Tücken. Salomon denkt, dass es noch nie so einfach gewesen wäre, sich Informationen zu beschaffen. Doch hatte sie feststellen müssen, dass sich auch „Verschwörungstheorien“ leichter verbreiten würden. Und, oh weh, diese würden manchmal eine stärkere Glaubwürdigkeit entwickeln als die „Fakten“.

Abgesehen von dem CIA-Begriff „Verschwörungstheorie“, seit dem Attentat an John F. Kennedy als Memo an die Massenmedien ausgegeben, um medial Kritiker und die Meinungen selbständig Denkender zu unterdrücken, von welchen „Fakten“ sprach Salomon? Sie besaß keine. Sie stellte nur etwas in den Raum und tat so, als würden diese, also bewiesene Umstände etc., existieren. Und ignorierte die Tatsache, dass der Mangel an Fakten eben auch andere Überlegungen zeitigt, mit denen sie in ihrer Beschränktheit nichts anzufangen weiß (oder es nicht will). Immerhin deutete sich eine diffuse Irritation an:

„Noch dazu, wenn etwas nicht zweifelsfrei geklärt ist oder doch ein Körnchen Wahrheit enthält.“

Mit anderen Worten: die Ahnungslosigkeit ist ein Faktum, vor allem die ihre. Salomon verbrauchte anschließend eine Reihe von Zeilen, um anzuführen, dass irgendjemand irgendetwas geredet habe, ohne eine Quelle anzuführen. Es klang aber nach „Facebook“ und anderen Mülleimern ähnlichem Kalibers oder nach der KURIER-Kantine. Das alles war nicht der Rede wert und vollkommen belanglos, weil nicht ein gegenteiliges Gerede angeführt wurde. Gerede über Ereignisse, wo sich dann das Gerede als Realität herausgestellt hatte. Der Ausgewogenheit halber, zumindest bei einem Bedürfnis nach „Qualität“.

Aber ging es in diesem Leitartikel ohnehin nur um eine einseitige Meinung. Was Salomon hier verzapfte, war nichts weiter als hohles Geschwätz, welches einzig der Verankerung einer politischen Agenda mit dem Unwort „Verschwörungstheorie“ als Trigger diente. Das zeigte sich im letzten Absatz, als Salomon ihre anti-russische Propaganda anzubringen gedachte.

„Real sind hingegen Vermutungen, dass es Cyber-Angriffe auf Staaten gibt. Russland scheint da eine spezielle Rolle zu spielen – siehe den Wahlkampf Hillary Clinton gegen Donald Trump 2016. Clintons privater Server wurde gehackt, Tausende Mails geleakt. Die US-Geheimdienste bezichtigen Russland, dessen Regierung dementierte…“

Nun haben reale Vermutungen, mit den Salomon hier hantieren möchte, nichts mit Fakten zu tun. Sie selbst ist es, die hier mit schon seit langem widerlegten Verdächtigungen eine „Verschwörungstheorie“ in den Raum zu stellen versuchte, in der Hoffnung, der permanent ausgeworfene Dreck würde in den Köpfen der Leser hängen bleiben.

Salomon zeigte hier ganz offen, dass die Mittel für ihre Kampagnen mit Manipulation, Lügen, Verdrehungen, Verzerrungen oder dem einfachen Weglassen (z.B. Der Cyperangriff der USA gegen den Iran ist nachgewiesen) ihr Limit erreicht haben. Es sind nur noch widersinnige und erbärmliche Ausdünstungen einer durch und durch verkommenen massenmedialen Branche.

„Elvis lebt“ – sie scheinen alle den selben Zettel auf den Tisch gelegt bekommen zu haben. Frau Salomon sollte sich bei ihren Geldgebern um einen neuen Zettel bemühen.

 

Freitag
14
Februar 2020
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Feuerwerk in Bagdad. Teil 3.

 

Kurz

Sebastian Kurz mit äußerst bedenklichem Gerede im Gespräch mit zwei BILD-Redakteuren.

 

Aus Österreich gab es zu dem US-Mordanschlag eine Meinung von Sebastian Kurz, die wir hier nicht vorenthalten wollen. Zuvor wollen wir aber neben den zuvor aufgezählten Beispielen des „Wordings“ einen Blick auf die Reaktion der deutschen Bundesregierung werfen.

Ulrike Demmer, die stellvertretende Sprecherin der Bundeskanzlerin Merkel, hat sich dazu folgendermaßen geäußert:

„Das amerikanische Vorgehen ist eine Reaktion auf eine Reihe von militärischen Provokationen, für die der Iran die Verantwortung trägt.“

https://deutsch.rt.com/inland/96399-bundesregierung-rechtfertigt-ermordung-von-soleimani-durch-usa/

 

Demmer distanzierte sich von dem Mordanschlag nicht, sondern zeigte Verständnis, wobei sie das Opfer zum Täter umformulierte.

Aus dem iranischen Außenministerium wurde umgehend geantwortet:

In a statement on Friday, Seyyed Abbas Mousavi said such remarks show Germany is not aware of realities.

Such comments indicate Berlin is not aware of realities on the ground in the region, and will, intentionally or unintentionally, align this country (Germany) with the United States’ state terrorism,” said the spokesman.

The Islamic Republic of Iran regards the German government’s stances in support of brutal and unilateral US actions which are against international law as complicity in these actions, and Iran reminds the German government of General Soleimani’s key role in fighting the terrorism of ISIS, whose continued existence would have endangered the lives of countless number of people even in Europe,” he said.

https://en.mfa.ir/portal/NewsView/570712

 

Das ist nachvollziehbar. Die Mittäterschaft Deutschlands bei US-Verbrechen ist allerdings nicht neu. Der Regierungssprecher Steffen Seibert ist in seiner Funktion das Lügen und Verdrehen daher gewohnt. Wie auch dieses Mal:

 

 

Kommen wir zu Sebastian Kurz, welcher ausgerechnet dem transatlantischen Hetzblatt „BILD“ ein Interview gegeben hatte, also dort, wo die US-Agenda in jedem Arbeitsvertrag verankert ist. In diesem Interview wurde Kurz auch nach dem US-Mordanschlag gefragt, ohne dass dieser natürlich als solcher bezeichnet wurde. BILD titelte stattdessen entsprechend seines Niveaus mit einer Diffamierung: „Darf man sich über den Tod eines Terroristen freuen?“

Sebastian Kurz:

„Ich würde sagen, dass ist eine Reaktion gewesen auf das iranische Vorgehen und des iranischen Verhalten in der Zeit zuvor; es gab immer wieder Anschläge auf US-Diplomaten, und insofern ist es als das zu bewerten, was es war, nämlich eine Reaktion.“

Kurz schien außerdem immer noch nicht mitbekommen zu haben, dass die USA das Iran-Abkommen gebrochen und die involvierten NATO-Staaten nicht ihren Verpflichtungen nachgekommen waren – im Gegensatz zu dem Iran. Das Abkommen war also tot.

„Jetzt ist trotzdem wichtig, dass die Situation nicht weiter eskaliert, und daher sollte man den Krisenmechanismus nutzen, den das Iran Abkommen auch vorsieht.“

Beschämend auch die folgende Entgleisung:

„Freude ist bei einem Tod immer das falsche Gefühl, aber… natürlich…glaube ich, ist es wichtig zu unterscheiden, ob es Unschuldige trifft oder ob es Personen trifft, die durchaus auch für Anschläge, für Entführungen und anderes verantwortlich war.“

Sebastian Kurz vertrat hier demnach die Auffassung, dass es zu unterscheiden wäre, dass der Mordanschlag auf einer Person, unschuldig oder im Sinne von Washington als „schuldig“ bezeichnet werden würde.

 

 

Und auch hier gab Kurz brav das Pfötchen den Kriegstreibern aus Übersee:

„Der Iran tut alles, um keine positive Rolle in der Region zu spielen…“

https://www.bild.de/video/clip/politik-ausland/oesterreichs-bald-kanzler-bild-trifft-sebastian-kurz-67099130.bild.html

Sebastian Kurz war offensichtlich sehr bemüht, der US-Regierung, den Tätern, nicht ans Bein zu pinkeln. Er offenbarte dabei eine sehr gegensätzliche Wahrnehmung zur Realität, ohne diese freilich zu belegen. Auffallend auch hier, dass er einerseits fast wörtlich den Kommentar der deutschen Regierung wiedergab, andererseits das sichtlich vorgegebene „Wording“ der deutschsprachigen Massenmedien verwendete. Er verkaufte somit nicht nur die verlogene Meinung anderer, sondern äußerte Verständnis für den US-Mordanschlag. Dieses „Verständnis“ des Kurz artikulierten sogar, ob nun aus Kalkül oder nicht, auch die Nachrichtenagenturen APA/Reuters/dpa.

https://www.apa.at/Site/News.de.html?id=6452462690

Um es hier noch einmal ganz deutlich herauszustellen: Sebastian Kurz, der wieder die Rolle als Bundeskanzler Österreichs inne hat, übernimmt die Sichtweise der Aggressoren und hat kein Problem damit, für Massenmord Verständnis zu äußern. Sein Gerede, die Situation nicht weiter eskalieren zu lassen, erweist sich somit als leeres Gewäsch, da er jene, welche eskalieren, unterstützt.

Der Politologe Gerhard Mangott sah in den Äußerungen von Kurz ein Problem:

„Das geht nicht zusammen: Kurz äußert Verständnis für das US-Attentat auf Soleimani und schlägt gleichzeitig Österreich als Vermittler zwischen beiden Seiten vor. Ein potenzieller Vermittler sollte sich öffentlicher Parteinahme enthalten.“

https://www.diepresse.com/5747470/politologe-mangott-wirft-kurz-pr-gag-mit-iran-gipfel-in-wien-vor

 

Es gab in der Vergangenheit nicht viele Momente, in welchen Sebastian Kurz außenpolitisch einzuordnen war, denn zu bemüht war er gewesen, sich nicht zu positionieren und niemandem auf die Füße zu treten. Hier hatten wir die Gelegenheit zu beobachten, dass Kurz, der Kanzler aus Österreich, Berlin und Washington untergeordnet ist. Souveränität schaut anders aus.

 

Freitag
10
Januar 2020
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Feuerwerk in Bagdad. Teil 2.

 

Apropos: in dem vorgenannten KURIER-Artikel und erst recht nicht in dem verhetzenden Kommentar von Schwarz wurde der Anschlag via US-Rakete kein einziges Mal als Mord bezeichnet, obwohl dies – sachlich gesehen – eindeutig der Fall ist. Auch die richtigen Bezeichnungen „Attentat“ und „Terroranschlag“ sucht man vergebens. Stattdessen wurde der Mord ausschließlich und verharmlosend als „Tötung“ bezeichnet. Selbst aus dem Mordauftrag wurde ein „Tötungsbefehl“.

In einem Artikel vom 4. Januar 2020 des KURIER, hier von Ingrid Steiner-Gashi, oder auch vom 5. Januar ist von keinem „Mord“ die Rede.

https://kurier.at/politik/ausland/iran-droht-den-usa-sie-werden-jahrelang-buessen/400717905

https://kurier.at/politik/ausland/us-experte-erwartet-keinen-krieg-iran-will-sich-nicht-mit-trump-anlegen/400718184

Es ist immer nur von einer „Tötung“ die Rede. Das schaut dann – hier als Fragment – folgendermaßen aus:

„Präsident Rohani kündigt Vergeltung für die Tötung von General Soleimani an.“

„den von einer US-Rakete getöteten General Kassem Soleimani…“

„Ihn zu töten hatte man in Washington bisher nicht gewagt…

„… an der Entschlossenheit des Iran, die Tötung Soleimanis mit aller Härte…“

„…nach der gezielten Tötung des Generals…“

„…Vergeltungsangriffe für die Tötung des Generals…“

„… im Irak getöteten einflussreichen General…“

„…gegen die gezielte Tötung des iranischen…“

Ein Blick in die Blätter „STANDARD“ und „PRESSE“ zeigt, dass dieses „Wording“ keine Erfindung der KURIER-Redaktion ist. Hier einige Fragmente aus Zitaten aus der PRESSE vom 5. Januar 2020, wo bereits der Titel das Augenmerk vom Mordanschlag weg auf Reaktionen des Iran zu lenken versuchte: „Das Warten auf die Rache des Iran“:

https://www.diepresse.com/5747188/das-warten-auf-die-rache-des-iran

„Frauen in Bagdad trauerten am Samstag um den getöteten iranischen General Qasem Soleimani.“

„Die Nervosität im Nahen Osten nach der Tötung von General Soleimani steigt.“

„… von einer US-Rakete getöteten iranischen Generals Qasem Soleimani.“

„… der die gezielte Tötung….“

„… werfen dem Getöteten vor….“

Hier die Kostprobe des PRESSE-Artikels „Irakischer Schiiten-Führer will internationalen Widerstand gegen USA“ vom 5. Januar:

„Der Schritt folgt auf die Tötung des iranischen Generals…“

Eine bemerkenswerte „Tötungsdichte“ konnte im PRESSE-Artikel „Trump droht Iran mit Gegenschlägen bei Rache-Angriffen“ vom 5. Januar festgestellt werden.

https://www.diepresse.com/5747374/trump-droht-iran-mit-gegenschlagen-bei-rache-angriffen

Dieser setzte sich weitgehend aus den Agentur-Meldungen zusammen, die allesamt gleich klingen:

„… um gegen die gezielte Tötung…“

„… erwartet nach der Tötung des iranischen Generals…

„…Vergeltungsangriffe für die Tötung des Generals…“

„…erneut die gezielte Tötung…“

„Iran hatte nach der Tötung

„erwartet nach der Tötung…“

„Wenn die Tötung Soleimanis eine Wende…

„Die Tötung passe überhaupt nicht…

„Die Tötung des iranischen Generals…

„… Auswirkungen der Tötung…“

„gezielt getötet…“

„…und über die Tötung des iranischen…“

„… in Bagdad getötet.“

Mit ganzen 13x wurde besonders penetrant aus dem Mord, de facto Massenmord, eine begrifflich ungenaue „Tötung“ geformt. 13x sollte eingehämmert werden, dass der Mord nichts mit Mord zu tun haben würde.

Nicht anders der STANDARD, welcher am 3. Januar 2020 online titelte: „Der Iran droht den USA nach Tötung eines hohen Generals im Irak mit „schwerer Vergeltung““:

https://www.derstandard.at/story/2000112882392/hoher-iranischer-general-bei-us-raketenangriff-im-irak-getoetet

„…iranischen Generäle getötet worden.“

„Die Tötung sei eine „defensive Maßnahme“ gewesen… „

„Zarif verurteilte die Tötung Soleimanis am Freitag…“

„…haben die Tötung Soleimanis bereits verurteilt.“

Ebenso Gudrun Harrer vom STANDARD:

https://www.derstandard.at/story/2000112892701/general-soleimani-war-irans-omnipraesenter-gesandter-im-nahen-osten

„Der nun getötete Kommandant der Quds-Einheit war…“

„…bei einem US-Angriff gezielt getötet wurde…

https://www.derstandard.at/story/2000112897422/irak-us-iranisches-schlachtfeld

„Nach der Tötung von General Soleimani eskaliert die Lage im Irak.“

„Die Tötung Soleimanis gemeinsam…“

„Die Behauptung, die Eliminierung Soleimanis werde…“

„… macht diese Tötung zu seinem Sonderfall…“

Und auch am 5. Januar 2020:

https://www.derstandard.at/story/2000112952981/irakisches-parlament-fordert-abzug-aller-us-truppen

„Nach der Tötung eines iranischen Generals…“

„Die Tötung des hochrangigen…“

„…die Tötung Soleimanis…“

„…dass mit der Tötung Soleimanis…“

https://www.derstandard.at/story/2000112932795/irans-garden-erwaegen-racheangriff-auf-us-schiffe-in-strasse-von

„… sollte Teheran Rache für die Tötung des…“

„… haben wegen der Tötung Soleimanis…“

„… Rache für den getöteten Soleimani…

„… dass mit der Tötung Soleimanis…“

 

In Deutschland übrigens das gleiche Bild, von SÜDDEUTSCHE über FAZ bis zum SPIEGEL. Herrlich, so eine große Anzahl an „freier“ und „unabhängiger“ Presse, so viele unterschiedliche Redakteure – und so viele Gemeinsamkeiten, dass ein einziger Name gereicht hätte.

 

Mittwoch
08
Januar 2020
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Feuerwerk in Bagdad. Teil 1.

 

Die USA haben es auch nach dem Neujahrstag gleich richtig krachen lassen, obwohl jeder auch in Österreich weiß, dass das Abfeuern von Raketen nach Silvester verboten ist.

 

 

 

Allerdings brauchten die USA bislang noch nie Konsequenzen fürchten, wenn sie mit Feuerwerkskörpern hantierten, erst recht nicht in fernen Ländern. Auch waren Opfer immer nur irgendetwas am Rande, bestenfalls eine Zahl in der Statistik, zumeist aber nicht einmal das. Das Leben von „Sandniggern“ (US-Jargon) im Nahen Osten war für US-Regierungen noch nie etwas wert gewesen, genauso wenig wie „Schlitzaugen“ in Asien. (Und noch andere wie „Rothäute“ bis „Russen“). Und wer den US-Interessen im Weg gestanden war, hatte häufig genug ein nicht bestelltes Feuerwerk erhalten.

Der via Drohne ausgeführte US-Raketenangriff auf eine militärische Führungsspitze auf dem Flughafen von Bagdad, bei welchem in der Nacht zum 3. Januar der iranische General Kassem Soleimani, Kommandeur der Al-Quds-Brigaden, Abu Mahdi al-Muhandis, Vize-Kommandant der irakischen Volksmobilisierungseinheiten (PMU) und – nach unterschiedlichen Quellen weitere fünf bis acht Menschen iranischer wie irakischer Staatsbürgerschaft zerrissen worden waren, hatte auch das österreichische Blatt „KURIER“ beschäftigt.

KURIER, Druckausgabe vom 4. Januar 2020:

https://www.pressreader.com/austria/kurier-samstag/textview

 

Kurier - Soleiman

 

Interessanterweise wurde hier das Hauptaugenmerk auf den im Iran äußerst populären General Soleimani gelegt, obwohl sich unter den Opfern auch Iraker befunden haben. Einflüsse oder mögliche Reaktionen des Iran waren Thema, aber nicht die des Irak trotz derer Opfer. Unterschlagen wurde die Tatsache, dass Soleimani in militärische Strukturen des Irak eingebunden gewesen war, welche die Söldnerhaufen des sog. „IS“ im Irak sowie die Al-Kaida-Verbände in Syrien bekämpft hatten. (Welche wiederum durch die USA und ihre Verbündeten ausgehalten wurden und werden).

Der KURIER-Artikel ließ an einigen Stellen so etwas wie Kritik anklingen, wenn die Vorwände für den US-Angriffskrieg gegen den Irak 2003 und die Ausplünderung der irakischen Ressourcen erwähnt werden. Größeres Gewicht bekam allerdings eine negative Darstellung der Iran sowie deren General Soleimani, welcher die Interessen Teherans im Nahen Osten „brutal“ vorangetrieben haben soll. Diese Behauptung allein erscheint in einer Umwelt, in welcher USA, NATO, Israel und die Golf-Diktaturen ihre Interssen brutal durchzusetzen suchen – auch auf Kosten des Irans, zumindest diskussionswürdig.

Die richtige Würze bekam der Artikel mit dem Kommentar von Andreas Schwarz, dem Ressortleiter für die Außenpolitik des KURIER. Dieser Mann behauptet in seiner Meinung, dass der iranische General „kein Guter“ gewesen sei. Nur wer will das beurteilen? Er, Schwarz? Dessen Sichtweise ist nichts wert, denn er selbst ist kein „Guter“, der hier einen Mord, einen zigfachen Mord, zu rechtfertigen versucht.

https://kurier.at/meinung/krieg-und-es-gibt-einen-dem-er-nuetzt/400717152

 

Das sagt schon viel über eine Person wie Schwarz aus, dazu muss man nicht einmal mehr den Dreck aus der Versenkung holen, den er in der Vergangenheit abgesondert hatte. Von seiner mangelhaften Einstellung gegenüber jeglicher Rechtsstaatlichkeit abgesehen, beschuldigte er das „Regime“ des Iran als Unterstützer von Terrorismus, freilich ohne Belege, was allein an Lächerlichkeit kaum zu überbieten ist, weil der iranische General und Menschen um ihn herum einem Attentat, einem hinterhältigen Terroranschlag zum Opfer gefallen waren – ausgeführt durch die USA, welche sich als Täter öffentlich deklariert hatten.

Aber das war für Schwarz kein Thema, womöglich ist dies für ihn kein Terror, vielleicht ist es für ihn ein „guter“ Terror, weil die Opfer keine „Guten“ gewesen sein sollen. Es ist viel zu sehr damit beschäftigt, dem Opfer eine Täterrolle anzukleiden, in dem er weiter behauptet, dass der Iran „Krieg von Syrien bis Saudi-Arabien“ führen würde. Nur führt der Iran keinen Krieg gegen Saudi-Arabien, sondern auf Einladung der syrischen Regierung Krieg gegen Al-Kaida-Truppen und zumeist ausländischen Söldnerverbänden in Syrien (und im Irak), von denen ein Teil von den Saudis bezahlt und ausgerüstet werden. Eine klassische Täter-Opfer-Umkehr. In seiner ihm eigenen und womöglich auch berufsbedingten Verlogenheit faselte Schwarz dann auch von „finsteren Großmachtplänen“, an denen die „Mullahs“ schmieden würden.

Schwarz deklariert sich in seiner Meinung als eine Person, welche Feindbilder für Interessengruppen entwickelt und Krieg und Gewalt verkauft, um sich gleichzeitig „besorgt“ zu zeigen. Widerlich.

 

 

 

Montag
06
Januar 2020
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Weihnachts-Botschaft 2019 der Staatssender.

 

Guterres 1

Quelle: Screenshot von Spiegel-Online, 24. Dez. 2019. 

 

Dem UNO-Generalsekretär António Guterres war pünktlich zu Heiligabend aufgefallen, dass in Syrien, speziell in der Provinz Idlib, immer noch Krieg geführt wird. Das hatte ihn offensichtlich aus seiner döseligen Weihnachtsstimmung geschreckt. Für ein Jahresgehalt von immerhin 209.691,- Dollar brutto sollte von ihm tatsächlich eine gewisse Aktivität erwartet werden.

Zum Beispiel ein wenig Öffentlichkeitsarbeit, für welche ein extra bezahlter Sprecher, ein gewisser Stephane Dujarric, zur Verfügung steht. Dieser Mann ist dafür da, für seinen Chef dem dümmlichen Straßenpöbel etwas Sinnentleertes vor die Füße zu werfen. Das klingt dann etwa so:

„Der Generalsekretär erinnert alle Parteien an die Pflicht, Zivilisten zu schützen.“

 

Nusra 1

Haben laut Guterres die Pflicht, Zivilisten zu schützen: Al Kaida. Quelle: Screenshot aus einem Al-Kaida-Filmchen. 

 

Doch welche Parteien mag Guterres gemeint haben? „Alle“, sagte er. Das sind natürlich sehr viele in Syrien. Wie viele Al-Kaida-Gruppen waren es eigentlich genau?`Nun ist der UNO-Generalsekretär Guterres kein Mitglied der Monty-Python-Truppe, der meinte es ernst, der appellierte an Terroristen, an ihre angebliche Pflicht, Zivilisten zu schützen, obwohl deren Schutzlosigkeit für Abschlachtungs- und Vergewaltigungsorgien eine Grundlage ihrer Betätigung gebildet hatte.

Was sollen wir nun vom aktuellen UNO-Generalsekretär halten, was von ihm erwarten? Wird er nächstes Jahr Al-Kaida ein besinnliches Weihnachtsfest wünschen?

https://www.spiegel.de/politik/ausland/uno-befuerchtet-erneutes-ansteigen-der-fluechtlingszahlen-a-1302697.html

https://www.sueddeutsche.de/politik/syrien-kaempfe-fluechtlinge-tuerkei-1.4735825

 

Die „heute“-Sendung des ZDF verzichtete am 24. Dezember auf diesen Schwachsinn, den SPIEGEL und SÜDDEUTSCHE als „Nachricht“ verkauften. Dort hieß es stattdessen:

„Nur eine sofortige Waffenruhe könne eine humanitäre Katastrophe und einen Massenexodus in die Türkei verhindern.“

 

Weihnachts-Botschaft 2019-1

Ein Appell zum Krieg vom UNO-Generalsekretär – und nicht gegen. Quelle: Screenshot von „heute“, 24. Dez. 2019. 

 

Das klingt sehr vernünftig, denn der gewöhnliche Mensch mag keine Katastrophen. Doch halt!, mag der aufmerksame Beobachter nun anmerken, an wen wendet sich der Appell zur sofortigen Waffenruhe überhaupt? Der angebliche „Massenexodus“ zeigt es auf: der Appell richtet sich an die Regierung Syriens und den russischen Verbündeten, welche die Terroristenarmeen in Syrien bekämpfen. Der Appell richtet sich nicht an Al-Kaida & Co. Das Ergebnis scheint demnach das selbe.

Der deutsche Staatssender „ZDF“ – ja, Staatssender gibt es nicht nur in Russland, was hiesige Staatssender nicht gerne herausstellen – unterstützte wie gewohnt die Kriegsagenda gegen Syrien und gleichzeitig das dortige als Fußvolk agierende terroristische Söldnerpack. ZDF-Moderator Christian Sievers „informierte“ über die in Weihnachtsthemen eingebetteten Kriegspropaganda bemerkenswert knapp:

„Die Armee von Machthaber Bashar al-Assad bombardiert die Region Idlib mit russischer Unterstützung. Nach Angaben von Menschenrechtlern starben dort heute bei einem Angriff auf eine Schule zehn Menschen, darunter sechs Kinder.“

 

Ab Minute 7:20. Quelle: „heute“, 24. Dez. 2019, 19 Uhr.

 

Diese zwei Sätze beinhalteten alles, was der Durchschnittsbürger zu wissen hatte:

a) Machthaber (Assad)

b) Russische Unterstützung

c) Angriff auf Schule

d) Tote Kinder

Was an tatsächlicher Information unterschlagen wurde, war das Folgende:

a) Assad ist der legitime Staatschef von Syrien.

b) Russland ist legitimer Verbündeter Syriens.

c) Terroristen, ausländische Söldner und ausländische Militärs halten sich illegal in Syrien auf und bekämpfen den Staat Syrien und dessen Bevölkerung im Auftrag ausländischer Mächte mit Mord und Brand.

d) Die angeblichen Informationsquellen von „heute“ speisen sich aus anonymen, geheimdienstlichen und terroristischen Quellen der Kriegstreiber und Kriegsakteure.

 

Es geht immer um die eine verlogene, hetzerische Botschaft in ihrer unendlichen Wiederholung, bis der letzte Dreck in die aufgeweichten Hirne der tumben Konsumenten gedrungen ist. Es wird hineingehämmert, bis der letzte Rest eines selbstständigen Denkvermögens kapituliert. Böser Diktator, böse Russen, Krankenhäuser und Schulen sowie tote Kinder, Assad, Putin, tote Kinder…

Der SPIEGEL, als NATO-Propagandainstrument immer vorne dabei, nannte russische statt syrische Kampfjets und berief sich auf die britische Geheimdienst-Einrichtung „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“, welche sich wiederum auf Al-Kaida-nahe „Aktivisten“ berief, die niemand kennt, deren Angaben – wie der SPIEGEL selbst feststellt – „kaum“ zu überprüfen wären. Also gar nicht.

Diese Nicht-Nachricht, nicht mehr als ein Gerücht einer Kriegspartei, wurde wie üblich in einen weitgehend inhaltsleeren Rahmen eingefügt, in welchem das syrische Militär und die „Russen“ Krieg führen, das ausländisch gestützte Söldnerheer aber keine Erwähnung findet. 

https://www.spiegel.de/politik/ausland/syrien-zehn-zivilisten-bei-luftangriffen-in-idlib-getoetet-a-1302738.html

 

Der deutsche Staatssender „ARD“ bot den gleichen Propagandadreck unter Missachtung sämtlicher journalistischen Standards und deutete Al-Kaida und Terroristen zu „Rebellen“ um. Immerhin wurde nun die westliche gesteuerte Al-Kaida-Propagandatruppe „Weißhelme“ tatsächlich – mit Hilfe einer falschen, täuschenden Begrifflichkeit – der „Opposition“ zugeordnet. Das Bündnis der Türkei mit islamistischen Söldnerhaufen („Rebellen“) auf fremden Staatsgebiet, dem syrischen, scheint für die ARD vollkommen normal zu sein.

https://www.tagesschau.de/ausland/syrien-fluechtlinge-idlib-101.html

 

In Österreich wiederum zeigte sich der Staatssender ORF mit seinem Format „ZIB1″ sichtlich bemüht, mit den deutschen Kollegen und Medienverbrechern gleichzuziehen. Es wurden die gleichen Versatzstücke verwendet, die in einer unbewiesenen Behauptung einer Kriegspartei mündeten.

 

ZIB1 - 1

Quelle: Screenshot ORF/ZIB1, vom 24. Dezember 2019. 

 

Diese Kriegspartei – Al-Kaida-Gruppen und sonstige Terroristen, islamistische Söldner, westliche Spezialkräfte etc. und ihre Hintermänner – wurde erst gar nicht erwähnt, sondern die Bemühungen des syrischen Staates, ein vom Ausland besetztes und mit Terroristen vollgestopftes Staatsgebiet zurückzuerobern, ausschließlich mit der Flucht von Zivilisten in Zusammenhang gebracht. Die „ZIB1″ war sich nicht zu blöd, als visuellen „Beleg“ (ohne Beweiskraft) Aufnahmen der von westlichen Geheimdiensten gesteuerten Al-Kaida-Propagandaabteilung „Weißhelme“ zu verwenden.

 

ZIB1-Weißhelme

Der ORF als Sprachrohr von Al-Kaida. Quelle: Screenshot ORF/ZIB1 vom 24. Dezember 2019.

https://tvthek.orf.at/profile/ZIB-1/1203/ZIB-1/14036071

 

Die Weihnachtsbotschaft der Staatsmedien ist deutlich genug. 

 

Samstag
28
Dezember 2019
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Film mit Ton. Nächstes Jahr auch in Wiener Neustadt.

 

Seit geraumer Zeit ist bekannt, dass der ehrenamtliche Teil des ehemaligen FRONTALE-Teams ein eigenes Festival auf die Beine gestellt hat, welches bald im SUB über die Leinwand gehen wird. „FilTa“, so der Name der Veranstaltung, entstand unabhängig von der Stadt, was – soviel ist gewiss – neben dem Charme auch für Qualität bürgen wird. Aber dazu demnächst mehr.

Vor kurzer Zeit hat wiederum die Stadt, nachdem diese die FRONTALE in geballter Inkompetenz gegen die Wand gefahren hatte, ein neues – städtisches – Filmfestival angekündigt. Mit lächelnden Gesichtern wurde per Presseaussendung die nun stärkere Abhängigkeit einer Veranstaltung präsentiert, kalt und glatt, gänzlich ohne Charme, aber dafür mit eine Lawine von Marketing-Phrasen. Allein der konstruierte Veranstaltungsname „Netzhaut Ton Film Festival Wiener Neustadt“ erzeugt eine Wohlfühlkälte wie „Augapfel Audio Visuell Festival“. Warum nicht gleich „Schneeberg-Kino“?

 

Unbenannt

Quelle: Screenshot Presseaussendung der Stadt Wiener Neustadt.

https://www.wiener-neustadt.at/de/stadt/aktuelles-detail/neues-filmfestival-in-buergermeistergarten-und-stadttheater

 

Das Bedürfnis, irgendwie kulturelle Löcher zu stopfen und gleichzeitig das eigene Unverständnis für Kultur mit politischer Agenda zu verknüpfen, ist einmal mehr offensichtlich. Kreative Hochleister sind als Querköpfe ausgeschlossen, somit auch Innovation und Leidenschaft. Zum wiederholtem Male setzen die Verantwortlichen auf von außerhalb zugekauftes Personal, bei dem auch noch versucht wird, eine Verbindung zu Wiener Neustadt zu konstruieren: mit einigen Drehs vor Ort für die schlechte Landesausstellung – wie peinlich.

Das Geschwafel der Werbetexter über Optimierungen, über Potenziale, die – sind wir doch ehrlich – nie genutzt wurden, Bewusstsein, Attraktivität und Positionierungen, das Gerede von Schnittstellen, vermeintlichen speziellen Massen-Bedürfnissen, von angeblicher Komplexität farbenfroh für dumpfe Gemüter zubereitet, alles hübsch eingerahmt in von anderen übernommenen, gekaperten und geklauten Hüllen von vorherigen, abgewürgten Film-Reihen (Rahmenprogramm wie BANALE, Podiumsdiskussionen wie FRONTALE), dafür aber garniert mit „Sundowner“-Cocktails für eine „Lehn‘ Dich nicht auf, lehn‘ Dich zurück“ – Ambiente … alleine die Presseaussendung löste bei uns einen Brechreiz aus.

Zitieren wir hier zum Schluss den Bürgermeister Schneeberger mit seinem Verständnis für die Dinge:

Die Tradition Wiener Neustadts als Film-Metropole wird mit NETZHAUT eindrucksvoll fortgesetzt.“

Nur ein Satz, in dem absolut kein Bestandteil einer Realität entspricht. Leeres, verlogenes Marketing-Gerede.

Daher, liebe Leute, werden wir zu den „Fil-Ta“ ins SUB gehen, das ist gut, das ist echt, das ist ehrlich, das ist leidenschaftlich – und von richtigen Menschen.

 

FilTa---1

 

 

Freitag
15
November 2019
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Unwillkommen!

 

Jakowitsch-Willkommen-m3---

Wir hatten gerade den neuen Kalender von René Triebl vorgestellt und mussten nun etwas verspätet erfahren, dass ein Sgraffito des sehr bekannten Wiener Neustädter Künstlers Florian Jakowitsch aus dem Jahr 1960 einer Fassadenrenovierung zum Opfer gefallen ist. Auch der Denkmalschutzverein war darüber wenig erfreut gewesen.

NÖN-Artikel-1

So viele Jahre hat gerade dieses Sgraffito allen aus dem Norden in die Stadt Einfahrenden Freude bereitet, hat es doch stets mit einem weithin sichtbaren „Willkommen“ die Gäste der Stadt begrüßt. Hierbei handelt es sich um das Gebäude in der Fischauergasse/Kreuzung Zehnergürtel, welches aktuell eine Wärmedämmung erhalten hat.

FJ-Sgraffito-Vergleich-VH-m

Das Sgraffito von Jakowitsch zeigte in ganz naher Vergangenheit in fein reduzierter Art zwei Wahrzeichen der Stadt, Burg und Dom, zwei absolute kulturelle Höhepunkte, die man heute wohl als „Marken“ der Stadt bezeichnen würde, und die daher auch zurecht im Ausstellungsdesign der LA 2019 in verschiedener Form, bis hin zu den Eintrittskarten prominent in Szene gesetzt sind.

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Ausstellung Vergangenheit, Sgraffito Vergangenheit. Böse Zungen behaupten, dass hier ein Kulturdenkmal vor weiterer Zerstörungswut in dieser Stadt geschützt wurde, es wäre ja nicht vernichtet worden. Also ähnlich wie eine archäologische Stätte. Man kann es auch anders sehen, zum Beispiel als eine skandalöse Kulturschändung in einer im Gentrifizierungswahn befindlichen Stadt, welche seit Jahrzehnten sukzessiv die Reste eine Stadtbildes zu zerstören gedenkt.

Was das Sgraffito von Jakowitsch anbelangt, so können wir ein Kulturdenkmal mehr allein in Literatur betrachten, sollte uns ein „Damals“ interessieren. Der Kalender von René Triebl mit dem Motiv von Jakowitsch war bereits für das Jahr 2019 erschienen, und das hält bekanntlich nicht mehr lange an. Dafür hat es freilich den Erinnerungsfaktor gesteigert.

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Nachtrag:

René Triebl mit seinem Kalender 2019 vor der besprochenen Fassade. 

 

TRIEBL-R-Mit-Kalender-2019-

 

Montag
11
November 2019
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Landesausstellung NÖ 2019: „Welt in Bewegung.“ Teil 6.

 

Zu diesem Zeitpunkt bereits ermüdet und abgeschreckt gingen wir ins Museum, wo zweifellos der bessere Teil der Landesausstellung zu finden ist. Übrigens wird dies in Zukunft auch ohne Landesausstellung so sein.

Der Bereich Mittelalter-Renaissance-Barock bedient im Kontext Wiener Neustadt allgemeine Infos zusammen mit Objekten recht gut, obwohl trotz gewisser massentauglicher Oberflächlichkeit der Raum zu klein, zu gedrängt ist. Ist eine Reisegruppe unterwegs, gelangt man kaum noch vorbei oder vor die gesuchte Vitrine.

 

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„Leben in der Stadt“ beinhaltet hier Kanonenkugeln und Hellebardenspieß.

 

Bei unserem Besuch wurden die den Texten beigefügten eher jugendlich gehaltenen Zeichnungen kontrovers diskutiert. Es ist eine Frage der Zielgruppe.

 

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Hier eines der interessantesten Stücke in der Ausstellung: eine alte Hakenbüchse.

 

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Neben anderem ebenfalls interessant: die Vitrine zum Thema Münzprägung.

 

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Der historisch betrachtet wichtigste Abschnitt der Stadt wird mit einem Text wie aus einem Kinderbuch eingeleitet.

 

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Dem folgt gleich eine zweite Seite wie aus einem Kinderbuch, dessen Autor das damalige Herrschaftsgefüge nicht ganz verstanden zu haben scheint.

 

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Richtig ist, dass jeder Herrscher in seinen Fürstentümern regieren konnte, wie er wollte und dies nicht dem Römischen König oder Kaiser oblag. Falsch ist, eine beabsichtigte Überforderung zu unterstellen, da es Anliegen gab, die alle Fürsten betrafen. Richtig ist, dass der Habsburger Friedrich gewählt wurde, weil er eine relativ geringe Hausmacht besessen hatte, um den Machtinteressen anderer nicht zu sehr ins Gehege zu kommen.

Kaum zu glauben, es folgt noch eine dritte Seite, in welchem es dem Autor offensichtlich wichtig gewesen war, das Ego der Stadtregierung zu befriedigen.

 

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Wiener Neustadt war für Friedrich bereits zuvor seine Wohnresidenz gewesen, als Herzog von Innerösterreich. Richtig ist, dass sich in Neustadt neben der landesfürstlichen ab 1440 auch die königliche (und später kaiserliche) Kanzlei befunden hatte, die dementsprechend aufgesucht worden war. Hier befand sich der Hof, der natürlich auch Händler, Handwerker, Spielleute etc. angezogen hatte. Hieraus aber das Zentrum des Römischen Reiches Deutscher zu Nation zu konstruieren, ist doch reichlich gewagt. Neustadt befand sich schon damals in der Provinz – und blieb es auch. Wirtschaftliche und kulturelle Zentren befanden sich woanders, zum Beispiel in Nürnberg oder in Köln.

Eine andere Texttafel bestach mit inhaltlicher Inkompetenz.

 

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Matthias Corvinus hatte 1462, während in Niederösterreich der Bürgerkrieg zwischen Kaiser Friedrich und seinem Bruder, Herzog Albrecht VI., geherrscht hatte, weder Friedrich III. noch Österreich angegriffen. Von dieser falschen Angabe abgesehen, geht aus dem Text nirgends die wichtige Information hervor, warum es später zu der langjährigen kriegerischen Auseinandersetzung gekommen war.

Natürlich durfte auch Andreas Baumkircher und seine Tat während der Belagerung Neustadts 1452 durch das österreichische Stände-Heer nicht fehlen.

 

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Die Quellen sind allerdings etwas widersprüchlich in ihren Angaben, ob es sich um das innere oder das äußere Tor gehandelt haben könnte. Ungeschützt war es jedenfalls nicht gewesen. Baumkircher, einer der sogenannten „Hofleute“ (militärisches Personal am Hof), gleichzeitig landesfürstlicher Pfleger und Pfandinhaber der Burg Schlaining, hatte laut dem Chronisten Piccolomini das Eindringen feindlicher Kräfte verhindert, als die eigenen Mannschaften wiederum durch das Tor geflohen waren. Die weitere Geschichte des „Helden“ wird übrigens weniger ins Rampenlicht gerückt.

Verlassen wir an dieser Stelle die historische Abteilung und kommen in den neuzeitlichen Bereich, welcher sich wohltuend von dem unterschied, was in den Kasematten zu beobachten gewesen war.

 

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Exemplarisch die Kapitel „Welthandel“ oder „Transport“.

 

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Hier hatte jedes einzelne Kapitel mehr Information als die gesamte den Kasematten angestellte Halle.

 

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Diese Darstellung von der Landesausstellung 2019 in Wiener Neustadt soll hier genügen. Zweifellos kann die von der Landes- und Stadtregierung bereits im Vorfeld geschürte übertriebene Erwartungshaltung keinerlei Bestätigung finden. Die gerne kommunizierte „Trägerrakete“ ist keine und dürfte sich ohnehin nur auf eine erhoffte Wirtschaftlichkeit beziehen, ganz sicher aber nicht auf ein Bemühen, der Bevölkerung Kultur und Bildung näher zu bringen. Vom Museum abgesehen, kann diese Landesausstellung von unserer Seite her nur als katastrophal schlecht bezeichnet werden.

 

Montag
28
Oktober 2019
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Landesausstellung NÖ 2019: „Welt in Bewegung.“ Teil 5.

 

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Die zweite Hälfte der Landesausstellung befindet sich im Stadtmuseum und im Kirchenbau St. Peter an der Sperr, weswegen es nun offiziell Museum St. Peter an der Sperr heißt. In Wirklichkeit handelt es sich nach wie vor um zwei Bereiche. Das umgebaute Museum war und ist ein Museum mit den entsprechenden Inhalten, und St. Peter an der Sperr, die alte Ausstellungs-Kirche, ist derzeit kein Museum.

Der Raum in St. Peter an der Sperr dient bis zum 10. November als – vorsichtig ausgedrückt – Fläche für die aktuelle Landesausstellung.

Die Tafel gleich neben dem Eingang in das Kirchenschiff, die doch etwas unfertig wirkt, leitet diesen Teil wie jene anderen zuvor mit zusammenhanglosen, leeren Schlagwörtern ein. Als Teil eines zur Schau gestellten Stumpfsinns passt es allerdings wieder.

 

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Der Kirchenraum war interessanterweise nirgendwo auch nur ein Stück renoviert worden, dafür hatte man ihn mit einem eingesetzten Holzbau umgestaltet, vielleicht auch entfremdet. War das originell? Über Stege in Form eines Parcours kann man nun hinauf in die Apsis gelangen. Geschmackssache. Unser Geschmack ist es nicht.

 

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Gerade bedrückend wenn nicht erschütternd ist aber das, was hier als Landesausstellung verkauft werden soll. Über den genannten Parcours wird abermals keine Geschichte oder eine Erzählung entdeckt, der Besucher wird mit einer Aneinanderreihung von Firmen-Reklame konfrontiert.

 

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In Neustadt ansässige Firmen erzählen selbst von Innovation und Entwicklung, was von den Veranstaltern ohne eigenes Zutun offensichtlich richtig als eine Art „Bewegung“ erkannt wurde. Mit dem Verkauf von Drohnen und Minensuchgeräten auch ins Ausland, also in die „Welt“ hinaus, ließe sich somit die „Welt in Bewegung“ erschließen.

 

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Da Wiener Neustädter Firmen-Innovationen nicht ausreichen, um einen Raum zu füllen, finden sich auch Kuriositäten bei den Selbstdarstellungen wie der Fisch, der sich gesund ernähren muss, die Umwelt nicht belastet, aber dennoch voller Lebensfreude sei und somit als geplante Nahrung echte Vielfältigkeit verkörpert.

 

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An einer Stelle wird Neustadt als Lebensraum gepriesen, herrlich naiv und oberflächlich von der Schülerin „Constanze“, von der kein Foto existiert.

 

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Dann müssen sich die Veranstalter anscheinend überlegt haben, noch irgendetwas mit „innovativer Kultur“ einbauen zu müssen. Hatte nicht jemand behauptet, dass Wiener Neustadt angeblich eine „Film-Stadt“ sei? Nachdem zuvor politisch alles unternommen worden war, heimische und durchaus erfolgreiche Initiativen zu verunmöglichen und zu vertreiben, scheint nur noch ein weitgehend unbekannter „Filmclub Katzelsdorf“ auffindbar gewesen zu sein. Deren „Innovation“, mit Spaß abseits von Realitäten zu agieren, wird plakativ als Text zur Schau gestellt.

 

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Im Kontrast zu all dem eine Tafel mit einem Zitat von Alexander Mitscherlich als einziges Detail, die auch diese Landesausstellung in Frage stellt. 

 

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Bezüglich der Metaebene dieser in St. Peter an der Sperr präsentierten Dreistigkeiten soll hier auf einen nachfolgenden Text von „Arcimbaldo“ verwiesen werden.

 

Fortsetzung folgt.

 

Freitag
25
Oktober 2019
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Landesausstellung NÖ 2019: „Welt in Bewegung.“ Teil 4.

 

Nach dem Verlassen der Halle ging es zurück in den Bereich der alten Kasematten, wo einem zuerst das Thema „Traditionelle Mobilität“ erwartete. Mobilität nach altem Herkommen, wenn man so will. In der Ausstellung wird dies auch mit „Unterwegs mit Muskelkraft“ umschrieben. Auch hier leere Schlagwörter, welche einem ein erfreuliches Lebensgefühl fühlen lassen sollen. Reisen und rasten, es wird geschwitzt, aber nicht gearbeitet.

 

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Die Beine und Füße als die auch historisch am häufigsten verwendeten Fortbewegungsmittel sind erstaunlicherweise kein Thema, eher das Pferd und vor allem der Wagen. Diese teilen sich einerseits in Lastfahrzeuge, andererseits in Kutschen zur Personenbeförderung auf.

 

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Es ist eine nette Sammlung von Artefakten, bei welcher unterschiedliche Pferdewagen und einige Einzelteile vorgestellt werden, alles ohne den Pferden als Zugmittel. Zwar wird an Texttafeln dieses und jenes erklärt, aber eine Geschichte und historische Kontexte suchten wir vergebens.

 

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Es wird nirgendwo der Frage nachgegangen, wer damals, innerhalb eines riesigen Zeitraumes, „mobil“ gewesen war und wer nicht. Welche Berufsgruppen waren auf Mobilität angewiesen, worin bestand diesbezüglich der Unterschied zwischen Land- und Stadtbevölkerung über die Epochen, wie hoch waren die Kosten für ein Pferd und dessen Unterhalt. Und warum fehlte eine Gattung der wichtigsten Transportmittel: Boote und Schiffe?

Wir gingen reichlich unbefriedigt in den folgenden Bereich, welchen die Veranstalter als „Motorisierte Mobilität“ tituliert haben. Auch hier eine Eröffnung mit leeren Schlagwörtern und kindlichen Fragmenten als Teil des Ausstellungskonzeptes.

 

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Motoren und Turbinen, Bestandteile, einige wenige Informationen und keine Geschichte. Die historische Rolle der Eisenbahn vor 1900 und ihre Bedeutung einschließlich der Konsequenzen wird nicht herausgearbeitet und dargelegt.

 

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Der Raum ist offensichtlich zu klein, um ein großes Thema abzudecken. Aber ein Auto und ein Motorrad gehören natürlich dazu.

 

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An einer Stelle entdeckten wir einen Aspekt, welcher die umfängliche Motorisierung erst in ungeahnte Bahnen geleitet hatte: die Kriegswirtschaft. Diese beschränkt sich auf der Ausstellung nur auf ein Detail mit Wiener-Neustadt-Bezug. Bis 1945 hatte sich hier ein riesiges Werk für die Produktion des Jagdflugzeuges Messerschmidt Bf 109 für die Wehrmacht Nazi-Deutschlands befunden.

 

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Zu sehen ist eine originale Luftschraube, eine alte Werkzeugkiste und auch ein Modell der Me Bf 109. Nebenan befindet sich eine Texttafel, die wir uns auch durchgelesen haben. Die Veranstalter haben den Text mit „Das Brüllen des Luftkrieges“ dramatisch eingeleitet.

 

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Und was bekamen wir zu lesen?

„Nach 1934 diente die Bf 109 der Deutschen Luftwaffe vor allem zum Schutz des Luftraumes vor gegnerischen Flugzeugen und alliierten Bombern.“

Offenbar sollen es damals bei den Angriffskriegen gegen Polen, Frankreich, Russland etc. ganz andere Jagdflugzeuge gewesen sein. Die Bf 109 dagegen, auch aus Wiener Neustadt, hätten „vor allem“ nur „geschützt“.

Keine Frage, das ist richtig peinlich!

Der dritte und letzte Bereich widmet sich einer ganz speziellen Mobilität. „Cloud Mobil“ nennt sich das, wobei der Akteur sich in der Regel selbst nicht mehr bewegen muss.

 

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Innerhalb des leeren Schlagwort-Gebildes wird dementsprechend behauptet: „wer sitzt kommt weiter“. Dies wird dann als „meine Mobilität“ verkauft. Der angepriesenen Schein-Mobilität, denn mehr ist es nicht, folgt eine Drohung, dass es sich dabei um „unsere Zukunft“ handeln würde.

Wir hatten uns gefragt, ob die Gestalter dieses Bereiches mit Ironie gearbeitet haben oder ob sie selbst der um sich grassierenden Geistlosigkeit verfallen waren. Die prophezeite Zukunft scheint in ihrer Vision jedenfalls wenig erhellend zu sein, worauf die Kulisse hinweist.

 

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Die „Cloud Mobil“ ist im privaten Bereich nichts weiter als die Deponierung von Daten bei privaten Dienstleistern. Die können sicher sein, müssen es aber nicht. Es ist eine Frage der Interessen dritter, auf die ein Cloud-Nutzer keinen Einfluss hat.

Nein, das ist nicht mehr Science-Fiction.

 

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Übrigens waren die für Interaktion gedachten Bildschirme am Tag des Besuches ohne Funktion gewesen…

 

Donnerstag
17
Oktober 2019
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Landesausstellung NÖ 2019: „Welt in Bewegung.“ Teil 3.

 

Der folgende Teil zum Thema „Mobilität“ nennt sich „Wiener Neustadt & Regionen“ und ist in dem hässlichen Anbau außerhalb der Kasematten untergebracht. Dieser der alten Architektur vorgesetzte Bau, welcher die südliche Schauseite zerstört, hat von den Veranstaltern oder von der Marketing-Abteilung den Namen „neue Bastei“ erhalten. So unter anderem nachzulesen in dem Werbe-Text „Bewegende Momente“.

 

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Nun hat dieser Anbau aber auch wirklich nichts mit einer Bastei zu tun, weil sie nicht danach ausschaut, weil sie sich nicht an dem Platz einer Bastei befindet und weil sie absolut nichts mit deren ehemaligen Funktionen zu tun hat. Es ist einfach nur ein sinnentleerter Name für irgendetwas, als würde man aus dem Wasserturm einen Bergfried oder aus der Grazer Straße eine Flaniermeile zu konstruieren versuchen. Lächerlich.

Bereits beim Eintreten in die Halle ist man zweifellos überwältigt von der kostspieligen Pracht, die sich vor einem entfaltet. Und vom Kitsch, aber das ist bekanntlich Geschmackssache. Originell schien es durchaus zu sein, Buch-Attrappen als Kulissen zu verwenden, wenn auch die kindische, deplatzierte Auslegware einen unangenehmen Kontrast vermittelte.

 

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„Bücher“ erzeugen grundsätzlich auch heute noch das Gefühl von Bildung. Doch Buch ist nicht gleich Buch. Bei einem Buch handelt es sich erst einmal um eine formale Einheit, in welchem alles stehen kann. Seitens einer visuellen Betrachtung geht es zuerst um eine Wahrnehmung und einem Gefühl dazu.

 

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Eine Schauwand beschäftigt sich ein wenig mit dem früheren Postwesen. Es gibt dazu Video, einen Audio-Beitrag und man kann eine Schublade aufziehen und den Inhalt entdecken.

 

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Ein anderes „Buch“ befasst sich ein wenig mit dem Wiener Neustädter Kanal und den damaligen Lasttransporten. Bilder, Artefakte und ein kleines Modell geben zusammen mit einigen Schlagwörtern in 12 Sekunden umfänglich Kenntnis.

 

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Das Sujet „Missionare entdecken die Welt“ gibt dagegen Rätsel auf. Offenbar soll hier fröhliches Entdeckertum – hach, und so mobil! – verkauft werden, wohinter sich allerdings Machtansprüche sowie die Unterwerfung und Ausbeutung anderer Völker verstecken. Gruselig.

 

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Beängstigend schlecht auch das Schlagwort-Sujet „Grenzen überwinden“, bei denen es nur um jene räumlichen geht. Da ist man unterwegs auf „altertümlichen Handelspfaden“, da wird Wein getrunken, es werden nach Ungarn Freundschaften gepflegt und die Puszta besucht. Das ist lieb, das ist voll mobil – und nichtssagend.

 

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Nur ein klitzekleiner Bereich – aber immerhin – deutet an, dass beim Nachbarn in Ungarn nicht alle mit den lustig-umtriebigen Österreichern einverstanden gewesen waren. Dem werden aber sofort „die edlen Tropfen der Wiener Neustädter“ entgegengehalten. Alkohol schafft offenbar Glückseligkeit.

 

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Auffallend ist die Konzentration von historischer „Mobilität“ im Freizeitbereich einer ganz kleinen Bevölkerungsgruppe. Wer es sich damals leisten konnte, konnte außerhalb der eigenen vier Wände an einer „Abend-Unterhaltung“ teilnehmen.

 

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Die Zeit von Biedermeier und der neuen deutschen Romantik werden in einem weiteren Sujet verkörpert. Es herrscht die pure Wanderslust.

 

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Zur ehemaligen „Sommerfrische“ gehören Schauplätze wie der Semmering, die Rax und der Schneeberg, das alles in selbst definierter „feiner Gesellschaft“. Die anderen bleiben außen vor.

 

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Lässig sind jene, die mit dem Auto statt der Bahn anreisen konnten. Freizeit und Luxus, das ist eine schöne Kombination.

 

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Alternativ dazu ein wenig internationales Flair während der Monarchie, als Österreich noch „groß“ gewesen war. Trieste, welches zum „Tor der Welt“ verklärt wird, ebenfalls als Ort für gut Betuchte. Sehen und gesehen werden. Abseits des großen Marine-Stützpunktes.

 

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Es gibt noch einige kleinere Sujets zu sehen, die, wie ein Modell der Wehrkirche von Krumbach, wie die ehemalige Klinik in Feichtenbach oder wie ein herrschaftlicher Stuhl in Reichenau, nichts mit Mobilität zu tun haben.

Für uns war dieser zweite Ausstellungsbereich ebenfalls eine Enttäuschung. Der Eindruck, dass die Veranstalter untere Schulklassen als Zielgruppe anvisiert haben müssen, konnte nicht widerlegt werden. Die Geschichte von Mobilität im Kontext „Wiener Neustadt & Regionen“ wird nicht erzählt. Es ist nur regional, nur oberflächlich und zudem auf einen Zeitraum von rund 120 Jahren beschränkt. Es fehlt etwas, was gerne als „roter Faden“ bezeichnet wird.

Auffallend die sprachliche Dürftigkeit, die bebilderten Schlagwörter in eher kindlicher Dekoration. Ebenso auffallend die Fokussierung auf „Lifestyle“, auf eine bestimmte Gesellschaftsschicht, ohne – zum Beispiel – einen Zusammenhang zwischen Mobilität und Einkommen auch nur zu erwähnen. Was wir in der Halle vorgefunden haben, war weder Geschichte noch Erzählung, es waren Fragmente einer einseitigen Sicht. „Bücher“ als Kulisse verkamen hier als Symbole zu einer reinen Staffage, zu einer bloßen Dekoration, welcher die Inhalte fehlten.

 

Mittwoch
09
Oktober 2019
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Landesausstellung NÖ 2019: „Welt in Bewegung.“ Teil 2.

 

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Eintrittskarte mit Ermäßigung für Mitglieder des ÖAMTC (Symbolfoto).

 

Wir begannen mit den Kasematten, die das Thema „Mobilität“ beinhalten.

Der erste Bereich, „Mauergeschichten Kasematten“, war überschaubar. Hier Mauerwerk der Kasematte, dort hoch- und spät mittelalterliches Mauerwerk im Inneren des Südwest-Eckturmes. Eine Stimme erzählte dazu jeweils eine Geschichte, die via Projektion mit superteuren Hochleistungs-Beamern doch nur im Comic-Stil bebildert wrd, um der Entwicklungsstufe unterer Schulklassen zu entsprechen. Zumindest entstand dieser Eindruck.

 

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Ein Stück weiter geben in einem Seitengang vier Schautafeln über die Entwicklung der Stadtmauer an der Südwest-Ecke Auskunft.

 

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Aus irgendeinem Grund gibt es aber leider keine Draufsicht für das Jahr 1487/88, einem für die Neustädter Stadtmauer bedeutendem Datum. Statt einem Bauzustand zur Zeit der Belagerung, dem Beschuss und den Angriffen der Soldtruppen aus dem Heer von König Matthias von Ungarn, muss man sich mit einer Darstellung zufriedengeben, die auf das ereignislose Jahr 1530 datiert worden war. Diese war allerdings fast identisch mit der Situation 1487/88, nur der Umfang des Vorwerkes hatte sich etwas vergrößert. (Ganz abgesehen von den Gräben, Wällen und Vorfeld-Hindernissen). 

 

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Ein Laie erfährt hier nichts Grundsätzliches. Weder über städtisches Befestigungswesen allgemein und in ihren Epochen noch über die Anlage und Funktionen von Vorwerken im besonderen, um sich ein geordnetes Bild machen zu können. Die 1487/88 bestehende Stadtbefestigung war damals auf der Höhe ihrer Zeit gewesen. Um der gängigen Belagerungsartillerie etwas entgegensetzen zu können, waren der Stadt an den Ecken und vor den Toranlagen massive und mit Kanonen bestückte Vorwerke und Bollwerke vorgesetzt worden, geschützt durch zusätzliche Gräben. In den umliegenden Städten wie Wien, Sopron und Bratislava lassen sich diese ab etwa 1440 nachweisen. Für Wiener Neustadt fehlen aufgrund der nicht erhalten gebliebenen Kammer-Rechnungen die Quellen, von zwei, drei Erwähnungen nach 1460 an anderer Stelle abgesehen. Aber es wird in Wiener Neustadt nicht anders gewesen sein

Der Interessierte erfährt nichts genaues über den Verlauf der damaligen Belagerung und nichts über die Gründe für das Scheitern der Angriffe, weil die Befestigungsanlage mit ihren einzelnen Bestandteilen selbst nur ungenügend dargestellt wird. Es wird nicht erzählt, dass fast die gesamte Süd- und Westseite systematisch beschossen worden war, und es wird nicht erzählt, dass die Truppen von Matthias Corvinus weder über den doppelten Graben noch an den Vorwerken vorbei gekommen waren. Für die damalige Zerstörung des Vorwerkes, wie fälschlicherweise auf der Texttafel behauptet wird, gibt es nicht den geringsten Beleg. Das Gegenteil ist der Fall. Nach dem Chronisten Bonfini hatte der Bau zwei Wehrebenen besessen, dazu ausreichend Besatzung sowie Kanonen. Die untere Hälfte war nicht viel mehr als eine gemauerte Hülle gewesen, die mit Erde aufgefüllt worden war – und somit weitgehend sicher vor Kanonenbeschuss. 

Das Vorwerk war 1487/88 für damalige Verhältnisse offensichtlich schon sehr groß gewesen. Von Archäologen im Boden nur angeschnittene Mauerstrukturen ließen eine spätere Vergrößerung des Vorwerkes erkennen. Leider konnte der Bereich nicht genauer untersucht werden, weil der Forschungsauftrag gefehlt hatte. Unserer Ansicht nach wurde hier an der falschen Stelle gespart, denn es fehlt somit die genaue Befundung eines entscheidenden Wehrbaues.

Wir empfanden es als sehr ungenügend und schade, dass hier trotz neuer Erkenntnisse ein wichtiger Aspekt zur Stadtgeschichte beim Thema „Mauergeschichten“ derartig kurz und oberflächlich abgehandelt wird.

Wir verließen den Bereich und entdeckten in dem weiteren Gang eine Tafel an der Wand, welche unsere Aufmerksamkeit erregte.

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Diese beinhaltete fragmentierte Phrasen, als hätten verschiedene Leute an einem Tisch irgendetwas für eine Skizze beitragen wollen. Einzelne allgemeine Bestandteile, wie der angebliche „Austausch von Ideen“ oder die Koppelung von Begriffen wie „Bewegung“ und „Austausch“ mit „Beschleunigung“ sowie dem „Entdecken neuer Welten“, was eine „Beschleunigung“ doch eher ausschließt, wären in ihrer Oberflächlichkeit sicherlich diskussionswürdig. Aber darum geht es nicht, weil keinerlei Inhalt vermittelt wird und die Texttafel nichts weiter ist als Staffage.

Beängstigend empfanden wir die Form der angezeigten Sprache, eine Aneinanderreihung von losen Versatzstücken, zusammenhanglos, hohl und semantisch unsinnig. Und doch handelt es sich hierbei um die immer häufiger eingesetzte „Sprache“ der Neuzeit, die keine mehr ist, sondern nur noch ein Gebilde, welches ohne Inhalte nur noch auf symbolhafte Zeichen setzt. 

 

Fortsetzung folgt.

Mittwoch
02
Oktober 2019
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Landesausstellung NÖ 2019: „Welt in Bewegung.“ Teil 1.

 

„Welt in Bewegung“ ist der Titel der aktuellen niederösterreichischen Landesausstellung in Wiener Neustadt, welche noch bis zum 10. November 2019 geöffnet sein wird.

 

Niederösterreichische Landesausstellung 2019_Welt in Bewegung

 

 

Dieser Titel verspricht viel. Das ist nicht die Provinz, nicht das Land, ja nicht einmal der Planet Erde in geographischer Hinsicht. Es ist die „Welt“, das heißt die Erfassung des kompletten Lebensraumes, die allumfängliche Wahrnehmung, die noch nicht einmal auf die eigene beschränkt ist. Die „Welt“ zieht in ihrer allgemein gehaltenen Begrifflichkeit einen großen Rahmen, innerhalb dessen es zu einer Bewegung kommen würde.

Interessanterweise wurde noch auf dem Cover ein Widerspruch zum Titel postuliert. „Stadt.Geschichte.Mobilität.“ Die großspurig angekündigte „Welt“ bezog sich demnach nur auf einen winzigen Bruchteil derselben: auf die kleine Provinzstadt Wiener Neustadt und deren Umgebung im niederösterreichischen Industrieviertel. Auch der Begriff „Bewegung“ wurde stark auf nur einen einzigen Aspekt reduziert: Mobilität. So viel sei vorausgeschickt: geistige Mobilität war kein Thema.

Der Folder zur Landesausstellung ist zumindest für Kinder hübsch aufbereitet, übersichtlich und belastet nicht mit einem Zuviel an Inhalt. Das Zuwenig an Inhalten und die graphische Gestaltung auf dem Niveau von Erstklässlern soll womöglich die Verwendung des Folders auf 60 Sekunden reduzieren. Fastfood. 

Auf Seite 2 darf die Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner erzählen, dass das Land Niederösterreich 25 Mio. Euro in die Landesausstellung investiert habe und dass es sich bei dieser angeblich um ein „einzigartiges kulturelles Ereignis“, einer „faszinierenden Zeitreise“ handeln würde. Sie verlieh ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die Ausstellung darüber hinaus auch als „Trägerrakete“ für die regionale Weiterentwicklung dienen solle. Auch der aktuelle Bürgermeister Klaus Schneeberger hatte in der Vergangenheit das reichlich kindische „Wording“ von der „Trägerrakete“ rezitiert.

Immerhin stellt die Landeshauptfrau in ihrem kleinen Eingangstext richtig, dass sich „Welt in Bewegung“ auf die Mobilität in Wiener Neustadt sowie deren Beziehung zur „Welt“ beschränkt. Es folgen drei kleine Marketing-Textfelder, die in aller feinen Grobschlächtigkeit etwas anzupreisen versuchen, und schließlich auf Seite 5 ein weiteres, besonders lächerliches Marketing-Geschwurbel, eine Aneinanderreihung von Versatzstücken, in welchem Wiener Neustadt als „Urbanes Zentrum der Wiener Alpen“ gepriesen wird. Studenten des Studiengangs Kommunikationsdesign haben so etwas im 4. Semester drauf.

Im Zentrum unserer kleiner Stadt wollen die Hersteller ein historisch wertvolles Gebäude neben dem anderen entdeckt haben, ohne diese freilich konkret zu benennen. Die Habsburger Friedrich III. und Maximilian I., so wird behauptet, sollen hier angeblich allgegenwärtig sein, obwohl deren bauliche Lebenswelt in der Realität bereits zerstört und abgetragen wurde. Nach der leeren Phrase, dass das „urbane“ Provinzstädtchen angeblich „Geschichte atmen“ würde, wäre es auch noch „bunt und modern“, aber nicht nur einfach, sondern gar „durch und durch“.

So funktioniert Marketing: graue Ostblock-Romantik, auf welche ehemals mit dem Finger über die Grenze gezeigt wurde, wird im eigenen Laden verbal umgefärbt. Aber natürlich bezog sich der Marketing-Unsinn (auch) auf die aktuelle Stadtregierung, die zwar so gut wie nichts bei der Landesausstellung beigetragen hat, aber einfach da und angeblich gut sein soll. Ein guter Zusammenschluss von reaktionären Rechtsparteien und einzelnen Blindgängern (= „bunt“), deren Kulturverständnis kaum mehr als bäuerlichem Schabernack mit Blaskapelle beinhaltet (= „modern“). Dass die Marketing-Leute womöglich nie die Stadt besucht haben, könnte ihre falsche Behauptung belegen, dass hier angeblich „innovative Kulturinitiativen“, bestechend dazu, zu finden wären, also das, was bislang nie zugelassen oder vernichtet wurde.

Beim Marketing wird Hohles mit netten leeren Worten verkauft. Zweifellos richtet sich der einfältige Folder an jene potentielle Besucher, welche diese kleine Stadt nicht kennen. 25 Mio. Euro hat das Land investiert, das ist kein Geheimnis, weniger wird die Absicht kolportiert, diese Mittel auch wieder einzubringen. Deswegen soll es hier an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt werden.

Der Eintrittspreis für die Kasematten sowie dem Stadtmuseum plus St. Peter an der Sperr beträgt immerhin 11,- Euro pro Nase. Als behinderter Bürger ist man nicht viel besser dran: 10,- Euro. Der Besuch in der Militärakademie kostet extra: 8,- Euro. Das Neukloster übrigens auch: 8,- Euro. Das läppert sich. Eine so genannte „Führungskarte“ für 3,50 Euro je Standort (Kasematten & Museum) kann auch aufgrund kaum vorhandener Kompetenzen des angelernten Führungspersonals getrost eingespart werden. Sie lohnt sich nur, um eigene Kompetenz mit Boshaftigkeiten öffentlich zur Schau zustellen.

Trotz der Preise, der Umstände, der Missstände, der negativen Meinungen und einem lächerlichen Folder, der keinerlei Interesse zu generieren vermag, haben wir uns auf den Weg begeben und die beiden Haupt-Standorte der Landesausstellung besucht.

 

Fortsetzung folgt.

 

Sonntag
22
September 2019
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Einladung zur „Feierstunde anlässlich des Ehrenamts- und Freiwilligentages der Kultur.Region.Niederösterreich“.

 

An die KULTUR.REGION.NIEDERÖSTERREICH GmbH

Neue Herrengasse 10

A-3100 St. Pölten

office@kulturregionnoe.at

 

 

Sehr geehrte Damen und Herren!

Vorweg vielen Dank für die persönliche Einladung zur „Feierstunde anlässlich des Ehrenamts- und Freiwilligentages der Kultur.Region.Niederösterreich“ am 7. September 2019 in den Sparkassensaal in Wiener Neustadt.

Bedauerlicherweise muss ich Ihnen mitteilen, dass ich mich nach der vielen ehrenamtlichen Kultur-, Bildungs- und Forschungsarbeit am besagten Samstag, dem 7. September, dem schnöden Broterwerb widmen muss, um äußerst beschwerlich über die Runden zu kommen.

Folglich kann ich weder an Ihrer Feierstunde teilnehmen noch Ihre zu aller Wertschätzung zugesandten und grotesk auf den 7. September beschränkten und nur sehr reduziert nutzbaren Freikarten für die aktuelle Landesausstellung in Anspruch nehmen.

Es bleibt hier der unangenehme Geschmack im kultivierten Gaumen bestehen, dass dies beabsichtigt worden sein könnte, um kurzfristig für das am selbigen Tag platzierte TV ein wenig Masse zu generieren. Verzeihen Sie mir, sollte ich einer nicht korrekten Wahrnehmung erlegen sein.

Das Wecken von Begeisterung lässt sich meiner Meinung nach auf diese Weise kaum herstellen; nicht mit einer peinlich niveaulosen Ausstellung, auch nicht mit süßen, leeren Worten oder einem letztlich selbst bezahltem Imbiss. Echte Begeisterung, die innere Überzeugung und die Sinnhaftigkeit am eigenen Tun ist unabhängig von massenpsychologischen wie oberflächlichen Veranstaltungen, in welchen „Dank“ mit anderen Anliegen verquickt werden.

Und bei denen auch unserer Erfahrung nach am Ende nur das sinnlose Verbrennen wichtiger ehrenamtlicher Energie und Zeit gestanden hatte. Diese fehlte und fehlt unter Umständen bei der Finanzierung der sicherlich selbst gewählten Ehrenamtlichkeit, wobei weder „Ehrenamtlichkeit“ noch „Dank“ eine Rolle spielen. Hierbei geht es um etwas anderes.

 

Mit den besten Grüßen,

Rüdiger Rohde

Obmann Kulturverein BOLLWERK, Wiener Neustadt.

 

https://www.kulturregionnoe.at/no_cache/news-detail/artikel/ehrenamts-und-freiwilligentag.html

 

Samstag
10
August 2019