Author Archives: Ruediger

Der Gesang der US-Marschflugkörper 4

 

Wir wissen nicht, woher der österreichische Außenminister seine Indizien nahm, um eine vage Schuldzuweisung in Richtung syrische Regierung zu äußern. Er hatte diese nicht genannt. Das einzige, was von ihm zu hören gewesen war, beschränkte sich auf Bilder, die er gesehen habe. Bilder von Kindern. Sebastian Kurz wird möglicherweise an folgendes Video gedacht haben.

 

Quelle: YouTube.

 

Ohne Frage sind diese Bilder schrecklich, und sie bleiben es auch trotz alltäglicher Abstumpfungsprozesse. Denn diese Bilder gab es auch in den vergangenen Jahrzehnten überall dort, wo Krieg geführt wurde.

Bilder sagen allerdings nichts über den Urheber einer Tat aus. Deswegen werden Bilder in einen Kontext gesetzt und mit Texten oder mit einer begleitenden Sprache versehen. Was vor Ort tatsächlich geschehen war, lässt sich von einem Büroraum aus und tausende Kilometer entfernt erst einmal kaum nachvollziehen.

Einige österreichische Massenmedien, um nur die zu nennen, wollten sich dazu in der Lage gesehen haben. Sie verfügen zwar über keinerlei Personal am Ort des Geschehens, können sich aber Material über die internationalen Presseagenturen usw. beschaffen. Hier die online verfügbaren Artikel von KURIER, STANDARD und PRESSE vom 4. April 2017.

https://kurier.at/politik/ausland/zivilisten-bei-giftgas-angriff-in-syrien-getoetet/256.256.175

http://derstandard.at/2000055349488/Aktivisten-Mindestens-18-Tote-bei-Giftgasangriff-in-Syrien

http://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/5195776/SyrienKrieg_Das-Giftgasmassaker-von-Idlib

 

Nach diesen Artikeln soll es am 4. April 2017 in Khan Sheikhun, einer Ortschaft in der syrischen Provinz Idlib, zu einem Luftangriff mit Kampfgas gekommen sein, bei dem zahlreiche Menschen ums Leben und verletzt worden wären. Bei dem Kampfgas soll es sich angeblich um Sarin und Chlor gehandelt haben.

Die Provinz Idlib wird von Al-Kaida kontrolliert, gleichgültig unter welchem Namen das dortige Söldner- und Terrorbündnis dort firmiert: „Jabhat al-Nusra“, „Fatah al-Sham“ oder auch „Tahrir al-Sham.“

https://en.wikipedia.org/wiki/Tahrir_al-Sham

 

Immerhin schreibt auch der KURIER dazu:

„Khan Sheikhoun liegt im Süden der Provinz Idlib, die zu großen Teilen von einem Rebellenbündnis kontrolliert wird, das vom ehemaligen Al-Kaida-Ableger Al-Nusra-Front angeführt wird. Die Gruppe trägt mittlerweile den Namen Fatah al-Sham.

Eigentlich gilt in dem Bürgerkriegsland seit Ende des vergangenen Jahres eine von Russland und der Türkei ausgehandelte Waffenruhe. Diese ist jedoch brüchig. Ausgenommen von der Waffenruhe sind die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und die Al-Kaida-nahe Organisation Tahrir al-Scam. Diese ist besonders in der Provinz Idlib stark.“

Oder der STANDARD, dessen erster Satz identisch mit jenem des KURIER ist:

„Khan Sheikhun liegt im Süden der Provinz Idlib, die zu großen Teilen von einem Rebellenbündnis kontrolliert wird. Dieses Bündnis wird von der Gruppe Fatah al-Sham angeführt, dem ehemaligen Al-Kaida-Ableger namens Al-Nusra-Front.“

Und die PRESSE:

„Die Provinz Idlib gilt als letzte Hochburg der Rebellen, unter denen die al-Qaida-nahe Allianz Hayat Tahrir al-Sham jetzt den Ton angibt.“

 

Mit „Rebellen“ hat das natürlich nichts zu tun. Es ist dagegen für die Berichterstattung nicht unwesentlich festzustellen, dass die ganze Gegend dort von Terroristen dominiert wird, was deren Glaubwürdigkeit von vorneherein zumindest zweifelhaft erscheinen lässt.

Als Quelle für ihre Informationen geben die obigen drei Blätter „Aktivisten“ an, wobei nicht näher beschrieben wird, in welchen Bereichen diese aktivistisch sein sollen. Rückblickend auf die vergangenen Jahre könnte hier angenommen werden, dass es sich bei diesen erwähnten „Aktivisten“ um Menschen handeln soll, die sich um demokratische Strukturen und Menschenrechte etc. bemühen. Wie sehr dieser Begriff zu einer ewig wiederholten Phrase verkommen ist, wird dadurch deutlich, dass dies innerhalb eines Territoriums einer salafistischen Terrororganisation ausgeschlossen werden kann. Daher können diese „Aktivisten“ als Al-Kaida zugehörig definiert werden, was in den hier genannten Medien natürlich nicht der Fall ist.

Diese nennen als weitere Quelle die von ihnen seit Jahren genutzte Organisation „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ („Sohr“) aus England, eine den Rebellen/Söldnern/Terroristen nahe stehende Informationsverteilungszentrale des britschen Geheimdienstes. Deren Meldungen werden seit einiger Zeit mit folgenden Zusatz versehen:

„Die Organisation mit Sitz in England, die den bewaffneten Rebellen nahe steht, stützt sich auf ein Netz von Informanten in Syrien. Von unabhängiger Seite sind ihre Angaben nur schwer zu überprüfen.“ (KURIER gleich mit STANDARD).

 

Davon, dass wenigstens versucht wird, diese Angaben zu überprüfen, steht dort genau so wenig wie das Ergebnis tatsächlich unabhängiger Recherchen. Qualitätsjournalismus hat offenbar einen Preis, der für die genannten Blätter zu hoch ist.

Was ist innerhalb einer Semantik die Wortsprache wert, ohne diese mit einer Bildsprache zu unterfüttern?

 

Bildsprache 1

Quelle: PRESSE (Screenshot).

 

Bildsprache 4

Quelle: KURIER (Screenshot). 

 

Diese beiden Bilder – und viele andere auch – stammen von einem Mohamed Al-Bakour, der unter anderem für die französische Nachrichtenagentur AFP arbeitet. Dort wird er als ein „Freelance Photographer in Syria“ bezeichnet.

https://correspondent.afp.com/mohamed-al-bakour

 

Die beiden folgenden Fotos stammen von einem Ammar Abdullah, welcher für die US-Agentur REUTERS tätig ist.

 

Bildsprache 2

Quelle: STANDARD (Screenshot). 

 

Bildsprache 3

Quelle: KURIER (Screenshot).

 

Es lässt sich mit ein wenig Recherche leicht nachweisen, dass sich beide Männer in der von Al-Kaida kontrollierten Provinz Idlib nicht nur aufhalten, sondern mit der Terrororganisation kooperieren.

https://twitter.com/ammarabdullh0?lang=de

 

Sie sind genau dort zu finden, wo gerade etwas geschieht. Und sollte einmal nichts geschehen, so findet sich immer Zeit, stimmige Helfer-Aufnahmen der Al-Kaida-Organisation „Weißhelme“ zu schießen.

https://www.hintergrund.de/globales/kriege/weisse-helme-ohne-weisse-westen/

 

Deren Fotos wandern dann schnell über die Nachrichtenagenturen an die westlichen Massenmedien, um die Sprache sowie die damit verbundene Botschaft entsprechend zu bebildern. Fotos von der anderen Seite finden dagegen keinen Weg in die Redaktionsstuben der westlichen Meinungsmacher. 

 

 

Dienstag
11
April 2017

Der Gesang der US-Marschflugkörper 3

 

In den von uns beobachteten österreichischen Massenmedien (KURIER, STANDARD, PRESSE sowie hier auch TV: ORF und ATV) waren übrigens rechtliche Bedenken über den Kriegsakt und den Morden durch die USA nicht zu finden gewesen. Das sagt bereits einiges über diese Medien und ihre Doppelmoral aus. Man möge sich nur vorstellen, was in diesen Medien vor Kriegseifer gespeichelt worden wäre, hätte es sich umgekehrt ereignet. 

Den Raketenangriff auf den syrischen Luftwaffenstützpunkt hatte der US-Präsident Donald Trump mit einem Giftgasvorfall vom 4. April 2017 in Khan Sheikhun in der syrischen Provinz Idlib begründet, deren Ausführung durch die USA der syrischen Regierung angelastet wurde. Diese Begründung diente allerdings nur als ein Vorwand. Dies wurde nicht nur durch das verbrecherische Handeln deutlich, mal eben ein anderes Land als angebliche „Vergeltung“ anzugreifen, in deren Angelegenheiten sie sich nicht einzumischen haben, sondern auch durch die Tatsache, dass die Täterschaft bis dato nicht untersucht geschweige denn geklärt gewesen war. Somit blieb der US-Raketenüberfall nichts weiter als ein Kriegsakt und Mord – aus anderen Gründen.

 

Khan Sheikhun

Rote Markierung: Khan Sheikhun in der Provinz Idlib. Quelle: Google. 

 

Dieser blanke Kriegsakt mag für Trump innenpolitisch begründet sein, um seinen Widersachern ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen. Auch außenpolitische Motive mögen eine Rolle gespielt haben, auch wenn diese nicht deutlich sind. Ein Effekt hat sich allerdings bereits gezeigt, doch dazu später.

Zunächst einmal möchten wir einen Blick auf diesen Giftgas-Vorfall werfen. Von denen gab es bereits einige, die allesamt von den westlichen Kriegstreibern, den Golf-Diktaturen und den in Syrien operierenden Terroristen gemeinschaftlich der syrischen Regierung zugeschrieben worden waren – und nie bewiesen werden konnten. Wir haben es mit einer Wiederholung der Wiederholung zu tun, deren Muster sich gleichen, aber mittlerweile die Spitze der Unglaubwürdigkeit erreicht haben.

Bevor wir einige Einzelheiten beleuchten, kann festgestellt haben, dass die syrische Regierung über keinen Grund verfügt, Chemiewaffen einzusetzen.

 

  1. Das damals zur Abschreckung gegen Israel gerichtete Chemiewaffen-Arsenal wurde unter Aufsicht der UNO vernichtet. Das plötzliche Einsetzen von Chemiewaffen würde vermuten lassen, dass sich irgendwo ein nicht registriertes Depot befunden haben könnte. Das würde zu – unnötigen – internationalen Verwicklungen führen und auch den russischen Bündnispartner verprellen. Den Beweis einer Existenz chemischer Kampfstoffe bei der syrischen Armee gibt es allerdings nicht. 
  2. Ein räumlich beschränkter Chemiewaffenangriff ist ineffektiv macht militärisch für die syrische Regierung keinen Sinn. Erst recht nicht, wenn es für die syrische Armee an allen Frontabschnitten seit einiger Zeit recht gut läuft.
  3. Ein Chemiewaffen-Angriff könnte von Gegnern Syriens als Terrorakt ausgelegt werden und als Vorwand für eine direkte Intervention mit regulären Streitkräften und Massenbombardements dienen. Dies wurde von den Kriegstreibern auch gefordert. Es ist das, was die syrische Regierung natürlich nicht beabsichtigt.
  4. Die syrische Regierung hat keinen Nutzen, weil sie auch in den neutralen und verbündeten Staaten diskreditiert wäre. Vorsätzliche Angriffe auf Zivilisten müssten dem Bestreben des Staates Syrien der Eingliederung zuwiderlaufen, um welche diese mit Verhandlungen und Amnestieangboten bemüht ist.

 

Einen Nutzen hätten allerdings die in Syrien operierenden und durch ausländische Mächte unterhaltenen Proxy-Truppen und Terroristen.

  1. Diese, die Al-Kaida sowie die Al-Kaida-Filiale ISIS, haben bereits nachweislich Kampfgas eingesetzt.
  2. Es wurde bereits festgestellt, dass über die Türkei Giftgas an die „Nusra-Front“ geliefert wurde.
  3. Für sämtliche Al-Kaida-Verbände läuft es in Syrien derzeit sehr ungünstig, so dass diese weitere Hilfe durch die Staaten der Kriegstreiber benötigen. Voraussetzung hierfür wäre eine neue Kampagne für die Beeinflussung der öffentlichen Meinung sowie natürlich der Anlaß.
  4. Es steht eine neue Runde der syrischen Friedensverhandlungen bevor, die bisher regelmäßig von den Kriegstreibern unterlaufen wurde – auch mit inszenierten Verbrechen.

 

Beliebt bei Al-Kaida: echtes Giftgas wie Sarin.  Quelle: YouTube.

 

Quelle: YouTube.

 

Dazu gibt es einen äußerlichen Rahmen, der aufschlussreich ist.

  1. Die Beschuldigungen werden durch jene Mächte vorgetragen, die gegen Syrien Krieg führen.
  2. Der (angebliche) Vorfall ereignete sich in Khan Sheikhun und mit Idlib in einer syrischen Provinz, die von der „Jabhat al-Nusra“ aka „Jabhat Fatah al-Sham“ kontrolliert wird – von Terroristen.
  3. Die Quelle des Vorfalls ist Al-Kaida selbst, von welcher die Verlautbarungen, Beschuldigungen und die Bilder/Videos stammen.
  4. Einer der wichtigstens Verteiler dieses Materials sitzt mit der Organisation „SOHR“ in England, bei der es sich um eine Einrichtung des britischen Geheimdienstes handelt. Bis zu ihrer Auflösung in Ost-Aleppo war auch die von Frankreich finanzierte Al-Kaida-Medienstation „Aleppo Media Center“ als Quelle für Westmedien interessant gewesen.
  5. Dieses Material wird über die westlichen Massenmedien verteilt und über diese an die Medienkonsumenten weitergereicht. Diese Massenmedien zeigen sich gesteuert und betrieben wiederum von Anfang an aktive Kriegspropaganda gegen den syrischen Staat, einschließlich dieses Falles. Sie sind der öffentliche Träger alle verleumderischen Behauptungen.
  6. Die in der Provinz Idlib befindlichen terroristischen Söldnerverbände werden von jenen Staaten bewaffnet und ausgehalten, welche die Beschuldigungen (ohne Untersuchung des Vorfalls) zuweisen und über deren Nachrichtenkanäle und Massenmedien die Meldungen gestreut werden.

 

Wir stellen fest, dass derartige Vorkommnisse und die nachfolgenden Beschuldigungen – hier vorgetragen von aggressiven Kriegsparteien und Terrorformationen – mit größter Skepsis aufzunehmen sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass die verbreiteten Behauptungen einer Realität entspringen, sind äußerst gering.

Wenn ein österreichischer Außenminister von angeblichen Indizien spricht, die trotz aller fehlenden Logik auf eine Täterschaft der syrischen Regierung deuten würden, welche könnte er gemeint haben?

 

Ergänzung vom 10. April 2017:

Ein UNO-Bericht vom 25. August 2016 berichtete, dass die syrische Armee in zwei Fällen Gas als Kampfmittel eingesetzt habe. Die OPCW wäre zusammen mit der UN-JIM zu dem Ergebnis gekommen, dass einmal am 21. April 2014 und ein weiteres Mal am 16. März 2015 zu diesen Vorfällen in der Provinz Idlib gekommen sei, deren Urheber eindeutig belegt werden könnten. Der Bericht besagte, dass in einem Fall „alles“ auf Chlorgas „hindeute“, in den anderen Fall es gar nicht festgestellt werden konnte.

http://www.unric.org/de/uno-schlagzeilen/27812-un-bericht-bestaetigt-giftgaseinsatz-in-syrien

 

Ob nun die OPCW und die UNO mit einem Team im von der „Nusra-Front“/Al-Kaida kontrollierten Gebiet untersucht hatte, können wir nicht beantworten, weil wir genauere Angaben online nicht gefunden haben.

Die Formulierung lässt allerdings den Schluss zu, dass es nie eine Untersuchung vor Ort gegeben hatte, welche bestimmte Kampfgase hätten nachweisen können. Das „Hindeuten“ auf etwas ist nichts wert, das ist nicht einmal ein Indiz. Offenbar wurden nur Aussagen aus Al-Kaida-Territorien aufgenommen und verarbeitet.

Davon abgesehen, dass es sich bei der UNO um keine neutrale Organisation handelt und sich auch in dieser die Interessen ihrer Mitglieder wiederspiegeln, war eine Nachricht aus dem Jahr 2012 ganz konkret: die Eroberung der Chlorgasfabrik in Al-Safira, östlich von Aleppo durch Al-Kaida-Gruppen der „Nusra-Front“.

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/syrien-al-qaida-verbuendete-verfuegen-offenbar-ueber-chemische-waffen-11987619.html

http://www.n-tv.de/politik/Regime-warnt-vor-Chemiewaffen-article9723946.html

 

Hierbei handelt es sich um folgende Firma:

https://en.wikipedia.org/wiki/SYSACCO

 

Interessant ist hier der Umstand, dass es sich bei dieser Chlorgasfabrik um die einzige in ganz Syrien handeln soll, wie auch bei Wikipedia ausgewiesen.

 

 

Der oben angeführte Artikel von n-TV berichtete zudem von Warnungen der USA und Englands an die syrische Regierung, chemische Kampfstoffe einzusetzen. Anzeichen gab es zwar keine, aber die Behauptung wurde kommuniziert. Gleichzeitig wurde deponiert, dass ein Einsatz von Chemiewaffen von syrischer Seite ein Eingreifen der drohenden Mächte zur Folge haben würde.

Auch bei diesem Szenario aus dem Jahre 2012 wird deutlich, wer kein Interesse haben kann, Chemiewaffen einzusetzen. Für die von den obigen Mächten unterhaltenen Terroristen dagegen konnte, ja, musste es allerdings als Einladung verstanden werden.

 

 

Sonntag
09
April 2017

Der Gesang der US-Marschflugkörper 2

 

Der US-Angriff auf den syrischen Luftwaffenstützpunkt Shayrat scheint sich aber nicht sonderlich effektiv gestaltet haben. Was dort zerstört worden sein soll, war vorerst unklar. Fluggeräte und Treibstofflager wurden als Ziele genannt. Ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums berichtete von sechs Flugzeugen, einer Radarbude, einem Lager und einer Kantine, die zerstört worden wären. Das syrische Militär meldete 4 getötete Luftwaffenangehörige, dann 6 sowie später weitere 9 umgekommenen Zivilisten in der Umgebung des Stützpunktes. Der tatsächliche Schaden dürfte allerdings der Geheimhaltung unterliegen.

 

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Quelle: RT.com

 

Quelle: YouTube.

 

Ganze 59 Cruise Missiles (nach US-Angaben) und möglicherweise 15 Tote, was schlimm genug ist. Ein Geschäft wird es trotz gewisser Ineffizienz dennoch gewesen sein. Wie viel kostet ein Marschflugkörper des Typs „Tomahawk“ in etwa? Ungefähr 500.000 Dollar, unter Einbeziehung eines Mengenrabatts. Vielleicht waren diese älterer Bauart gewesen und zur Entsorgung freigegeben. Bum-bum-bum – mit einem Schlag nicht nur 29,5 Millionen Dollar verpulvert, sondern gleichzeitig auch verdient. Denn die Raketen werden beim US-Rüstungskonzern Raytheon nachbestellt. Bezahlt wird mit Steuergeldern. Schafft aber die angekündigten Arbeitsplätze oder sichert wenigstens die vorhandenen.

Verdient wird auch in der Finanzindustrie. Nach außen das am Morgen des 17. Aprils zeitgleich an die Medienkonsumenten gerichtete Gerede von Verunsicherung an den Börsen, nach innen die Wetten auf die richtigen Spieler. Insiderinformationen sind Gold wert. TV-Moderatoren verkauften parallel zu dem Raketenangriff einen steigenden Ölpreis. Das Öl kommt zwar nicht mehr aus Syrien, aber da ist ja die Verunsicherung wegen den Marschflugkörpern nach Syrien. Bum-bum-bum – und wieder mit einem Schlag sogar hunderte Millionen Dollar verdient. Und wer hat ein Interesse an einen steigenden Ölpreis? Es sind einige jener Akteure, die Syrien mit Krieg überziehen.

Von Unsicherheit dagegen keine Spur bei den Vertretern einiger sattsam berüchtigten Regierungen. Der erste Kaffee war an der Heimatfront noch nicht ausgetrunken, da liefen bereits die „Reaktionen“ über den TV-Schirm. Diese beinhalteten zuerst Statements der Regierungen Englands, Frankreichs und der Türkei, welche den US-Raketenüberfall befürworteten.

Das war natürlich nicht anders zu erwarten gewesen, handelte es sich bei diesen Ländern um US-Komplizen, welche aktiv im Krieg gegen Syrien involviert sind, allesamt erfahren hinsichtlich Imperialismus, Kolonialismus, Massenmord und Genozid. Hinzu gesellte sich schnell die deutsche Bundeskanzlerin Merkel, deren Regierung und der Staat (bzw. die Vorgängerstaaten) über haargenau die selben Merkmale verfügt. Das war Verbrecherpack unter sich, zu denen sich schließlich noch andere Schwerstkriminelle hinzu stießen, wie Natanjahu vom Apartheidsregime Israels und die Halsabschneider aus Saudi-Arabien. Folglich ist diese ganze Bande einer Meinung: Assad ist schuld. 

http://www.politico.com/story/2017/04/trump-syria-missile-strike-international-reaction-236980

 

Mit ihnen freuten sich in Syrien einträchtig die Al-Kaida-Anführer mit ihren Söldnern und Terroristen. Welche wiederum – wie war das nochmal gewesen? – von wem ausgehalten werden? Medial wurde die Zustimmung der Al-Kaida- und ISIS-Banden freilich unterschlagen, da die offensichtliche Komplizenschaft den Medienkonsumenten nicht zumutbar erscheint. Das würde nur für Verwirrung sorgen.

Quelle: Twitter. 

 

Für den Terroristen und Salafisten Mohammed Alloush, dem Kommandanten der von Saudi-Arabien unterhaltenen Al-Kaida-Söldnerarmee „Jaish al-Islam“ kann dies aber nur der Anfang von Luftschlägen gewesen sein, er erwartete einen größeren Beitrag durch die USA.

https://www.theguardian.com/world/2017/apr/07/us-airstrikes-on-syria-donald-trump-what-we-know-so-far

 

Der von Saudi-Arabien bezahlte Chef-Terrorist Mohammed Alloush, Freund der westlichen Kriegstreiber. Quelle: YouTube. 

 

Und dann gab es in Österreich einen Sebastian Kurz, welcher derzeit das Amt des Außenministers inne hat. Auch er soll eine „Reaktion“ gezeigt haben. Die österreichischen Blätter wie KURIER oder PRESSE zitierten hier im gleichen Wortlaut eine APA-Meldung:

„Wir verstehen das militärische Eingreifen gegen das Flugfeld auch als vorbeugende Maßnahme, um in Zukunft Giftgasangriffe zu verhindern“, sagte Kurz nach Angaben eines Sprechers am Freitag gegenüber der APA. Kurz verwies aber gleichzeitig auf die UNO.

„Während wir die Motivation der USA verstehen, liegt es in der Verantwortung des UNO-Sicherheitsrates, derartige Maßnahmen zu beschließen und umzusetzen“, sagte Kurz.

https://kurier.at/politik/ausland/usa-greifen-syrische-luftwaffenbasis-an/256.876.653

 

Der KURIER hatte diesen Artikel allerdings etwas später überarbeitet und die angebliche Reaktion vom österreichischen Außenminister entfernt. Hier die gesicherten Screenshots:

 

KURIER, 7. April 2017 - 2

 

KURIER, 7. April 2017

 

In der PRESSE ist diese Passage derzeit noch vorhanden:

Presse, 7. April 2017

Auszug aus der PRESSE, 7. April 2017. 

http://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/5197154/Reaktionen_Kurz-zeigt-Verstaendnis-fuer-USMilitaerschlag

 

Der STANDARD brachte dieses angebliche Statement von Sebastian Kurz ebenfalls, wenn auch gekürzt:

http://derstandard.at/2000055578078/Viel-Rueckendeckung-aus-der-EU?ref=rec

 

Kurz erscheint in dieser Meldung nicht nur erschreckend dumm, sondern auch als moralisch verkommen genug, um mit sofortiger Wirkung seines Amtes entbunden und angezeigt zu werden. Seine hier kolportierten Sympathien gegenüber der Aufhebung jeglicher Rechtsordnung und für aggressive, tödliche Gewalt mögen privat ihm überlassen sein. Aber als Vertreter des Außenministeriums eines offiziell neutralen Landes wäre diese Aussage ein untragbarer Skandal.

Dieser Sebastian Kurz habe nach den Agentur-Meldungen und jener der österreichischen Massenmedien Verständnis für einen kriegerischen Akt der USA gegenüber einem anderen Land gehabt, mit dem diese nichts zu schaffen haben und nie bedroht wurden. Der von den USA angegebene Vorwand, ohnehin nichts weiter als eine unbewiesene Behauptung, spielt hier keine Rolle. Das betraf höchstens einen Eckpfeiler der bestehenden Rechtsordnung, die Unschuldsvermutung, so lange nicht das Gegenteil erwiesen wird. Hierbei handelte es sich offenbar um eine vernachlässigbare Kleinigkeit.

Um es noch einmal klar herauszustellen: dieser Amtsträger hatte laut Medien Verständnis für einen eindeutigen Kriegsakt, für Völkerrechtsbruch und für Mord geäußert! Die Meinung, dass der auch medial als „Vergeltung“ bezeichnete US-Anschlag als „vorbeugende Maßnahme“ verstanden werden wolle, macht diese Angelegenheit nicht besser. Darf der gemeine Österreicher nun ebenfalls auf Verständnis bei Sebastian Kurz hoffen, wenn er zukünftig in seiner Nachbarschaft mit der Schrotflinte vorbeugend aufzuräumen beginnt? Nach der hiesigen Rechtsordnung und dem Strafgesetzbuch ist und bleibt Mord allerdings eine Straftat, die in ihrer Schwere nicht verjährt.

Die österreichischen Massenmedien hatten somit ein ganz bestimmtes Bild über den österreichischen Außenminister dargestellt. Hier nochmal innerhalb eines Videos, in welcher die selben Zitate verwendet werden.

http://www.oe24.at/tv/news/Reaktionen-auf-US-Luftangriff/276845957

 

Es gibt allerdings auf dem Kanal „Ö24″ ein Interview zwischen dem Herausgeber des Schmierblattes ÖSTERREICH, Wolfgang Fellner, mit Sebastian Kurz. Es lohnt sich durchaus, hier einen Blick hineinzuwerfen, um zu überprüfen, was der junge Außenminister tatsächlich zu sagen hatte.

 

Wolfgang Fellner & Sebastian Kurz

 

http://www.oe24.at/oesterreich/politik/Das-sagt-Kurz-zum-US-Angriff-in-Syrien/276924640

 

Und siehe da, Fellner, der Terroristen zu „Rebellen“ verharmloste, versuchte die auch von ihm verbreitete verheerende mediale Darstellung dem Außenminister unter zu schieben. So versuchte er penetrant, von Kurz ein Verständnis für den US-Raketenüberfall herauszulocken. Doch dieser war geschickt nie darauf eingestiegen. Stattdessen äußerte Kurz kein grundsätzliches Verständnis für Angriffe und kriegerische Auseinandersetzungen. Dass der österreichische Außenminister von „Indizien“ wissen wollte, welche auf eine Verantwortung des letzten Giftgas-Angriffes beim „Assad-Regime“ deuten würden, war peinlich genug und wird hier noch Thema sein. Sebastian Kurz möchte es sich ganz offensichtlich mit den Mächtigen nicht verscherzen, weswegen ihm auch kein Wort über den von den USA begangenen Völkerrechtsbruch und falscher Lynchjustiz über die Lippen gekommen war.

Wie verhielt es sich mit der Rolle der Massenmedien? Hatten diese das österreichische Außenministerium falsch interpretiert? Hatten sie falsche Aussagen verbreitet und nie gesagte Worte dem Außenminister in den Mund gelegt, um eine im Interview vermiedene Positionierung herbeizulügen? War vielleicht einfach nur versucht worden, Hetze zu betreiben?

Eines wurde anschließend jedenfalls zum wiederholten deutlich: die mediale Hetz-Kampagne gegen Syrien hatte auch in den österreichischen Medien einen neuen Schub erhalten.

 

 

Samstag
08
April 2017

Der Gesang der US-Marschflugkörper 1.

 

Eilmeldungen am Morgen hatten in den westlichen Massenmedien über ein Ereignis in berichtet, dem offenbar eine Relevanz beigemessen wurde. Denn die Meldung wurde ständig wiederholt wie auch eine kindliche Meinung des derzeitigen US-Präsidenten Donald Trump wiederholt wurde. Relevant war diese nicht, weil es nur eine Meinung war, die über einen aggressiven Befehl Auskunft geben sollte.

Die US-Regierung hatte am Vorabend den Befehl gegeben, eine syrische Luftwaffenbasis bei Homs, Shayrat“, mit Marschflugkörpern anzugreifen. Dies wurde in der Nacht mit angeblich 59 (!) „Cruise Missiles“ prompt erledigt.

 

Quelle: YouTube.

 

Eine Relevanz wurde von den Medien erfunden, weil diese behaupteten, dass es das erste Mal sei, dass die USA den Staat Syrien angreifen würden. Das war natürlich gelogen, denn die USA greifen mit Proxy-Truppen, Al-Kaida, ISIS & Co. seit Jahren Syrien an. Offenbar wollte man dem geneigten Medienkonsumenten noch einmal in Erinnerung bringen, dass die USA mit allem überhaupt nichts zu tun hatten und haben.

Zum Glück blieben in unserem Umfeld die Gemüter ruhig. Einige wussten nicht, dass in Syrien Krieg geführt wird, anderen war dies vollkommen egal. Ob nun aus Unwissenheit oder Hilflosigkeit. Egal. Und dann gab es einige Schlauberger, die meinten doch tatsächlich, dass diese Meldung über den US-Angriff nicht ungewöhnlich sei, sondern geradezu normal und somit gewohnt. Denn die machen das doch jeden Tag, so der Tenor der Schlauberger, die da drüben in Übersee. Auch wenn es nicht täglich gemeldet werden würde.

 

Quelle: YouTube.

 

In den westlichen Massenmedien freuten sich die Schreibtischtäter hinter vorgehaltener Hand. Seit seinem Wahlkampf war Trump für die Massenmedien das Arschloch in den eigenen Reihen schlechthin gewesen, wobei diese sich somit als Instrumente der US-Kriegs- und Finanzlobby sowie der US-Partei „Demokraten“ nahe stehend zum wiederholten Male demaskiert hatten. Trump mag vielleicht ein Arschloch sein, und ja, bei dem Amt eines US-Präsidenten sollte dies zwingend notwendig sein, Trump war aber kein Massenmörder wie Hillary Clinton gewesen. Bis jetzt. Doch nun – hatte jemand gehüstelt oder mit dem Finger geschnippt? – ist das tägliche Trump-Bashing verstummt. Er hatte persönlich einen Mordauftrag gegeben, er hatte es selbst erklärt. Hat Trump nun endlich Vernunft angenommen und ist er ein „Guter“ worden? Ist er nun endlich einer von „uns“?

 

Freitag
07
April 2017

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 4 – 6.

 

Im Jahre 2006 wurde in den USA eine weitere Kampagne gestartet, die sich „Day for Darfur“ nannte und sich in vier Aktionstage aufgliedert hatte.

https://en.wikipedia.org/wiki/Day_for_Darfur

 

Die angezeigte Liste der Unterstützer, unter ihnen „24 Hours for Dafur“ von „Res Publika“, ist sehr groß und beinhaltet zahlreiche US-gestützte und einschlägig bekannte Organisationen wie das „Genocide Intervention Network“, wo sich im Vorstand mit Rabbi Steve Gutov der Präsident des „Jewish Council for Public Affairs“ wiederfindet. Alle genannten Organisationen und ihre Personen geben ein entsprechendes Bild über die durch die Regierungen der USA und Israels gesteuerten, dicht verwobenen Netzwerk ab.

Eine Reihe von mehr oder minder bekannten Prominenten hatten sich vor den Karren dieser Kampagne spannen lassen, wie der Hohlkopf George Clooney. Unter ihnen auch die ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright, eine von keiner angeblichen Menschenrechtsorganisation angeklagte Massenmörderin, die im TV („60 Minutes“) ihren Genozid-Beitrag am irakischen Volk nicht einmal geleugnet hatte.

 

Massenmörder im TV. 

 

2007 entstand in den USA (Washington) ein Projekt, welches als Betätigungsfeld neben dem Sudan auch den Kongo und die Zentralafrikanische Republik zu bearbeiten gedachte – wenn auch unter Ausklammerung der Rolle der USA. Es nannte sich „Enough!“ – Genug!.

https://en.wikipedia.org/wiki/Enough_Project

 

Als Mitbegründer werden abermals das „Center for American Progress“ sowie die Verbrecherbande um die „International Crisis Group“ angeführt.

http://www.enoughproject.org/

 

„Res Publica“ bzw. „24 Hours For Darfur“ scheinen bei „Enough!“ nicht mehr auf. Aber das bedeutet allerdings nichts, weil die Marketing-Organisationen auch aufgrund ihrer Anzahl beliebig austauschbar sind. Jene, welche alles finanzieren und eine Menge Geld in den Umlauf bringen, sind dagegen immer die selben. Es sind auch genau die, welche auf der anderen Seite wieder profitieren, ob es nun aus Erölquellen im Sudan sein werden oder aus den Minen im Kongo. Und wie genial ist es, viel Geld vor der Steuer zu Organisationen zu verschieben, welche Gemeinnützigkeit behaupten und gleichzeitig im Ausland den Interessen der Geldgeber dienen. Sie gehören alle zusammen.

Die Petitionsorganisation „Avaaz“ wurde 2007 von Ricken Patel, Tom Perriello und einigen anderen „Berufsaktivisten“, auf die wir noch zu sprechen kommen, in New York gegründet. Wikipedia bezeichnet „Avaaz“ als „Bürgerbewegung mit links-liberaler Themenstellung“, was zumindest der Marketing-Fassade entspricht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Avaaz

 

„Res Publica“ soll einer der Gründungsorganisationen von „Avaaz“ gewesen sein. Allerdings finden wir in beiden Organisationen mit Patel, Perriello und Pravda die selben Leute vor. Sucht man über Google nach „Res Publica“, landet man automatisch bei „Avaaz“. Die Firmenanschrift ist ebenfalls die selbe. „Avaaz“ ist somit eine Modifikation von „Res Publica“.

 

Avaaz Res Publica

Quelle: Google. 

 

Unter den weiteren genannten Gründungsorganisation gehört die in den USA bekannte „MovOn.org“, die dort politische Kampagnen und auch Wahlkampf für die US-Partei „Demokraten“ durchführt. Sogar Wikipedia bezeichnet „MovOn“ als eine Vorfeldorganisation der so genannten „Demokraten“. Ricken Partel hat auch für diese Kampagnen-Firma gearbeitet und war an dem Wahlkampf für den ehemaligen US-Präsidenten Obama beteiligt gewesen. Unter den Geldgebern für „MovOn“ findet sich abermals der berüchtigte George Soros (und seine Frau) wieder.

https://front.moveon.org/

 

Dazu ein interessanter Artikel aus der „Washington Post“:

http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A44513-2004Mar9_2.html

 

Äußerst lesenswert ist der Artikel „The Progressive Movement is a PR Front für Rich Democrats“ von John Stauber, welcher die Entwicklung/Organisation der „Aktivisten-Bewegungen“, die Verknüpfungen untereinander und die Interessen der US-Akteure nachzeichnet.

http://www.counterpunch.org/2013/03/15/the-progressive-movement-is-a-pr-front-for-rich-democrats/

 

Zwei weitere Organisationen scheinen als Mitbegründer auf. Zum einen die Kampagnen-Firma „GetUp!“, die australische Version von „Avaaz“, sowie die US-kanadische-Gewerkschaft „Service Employees International Union“ aus Washington, welche als Anhänger der US-Partei „Demokraten“ aus den Beiträgen ihrer Arbeitnehmer ganze 28 Millionen Dollar für den Wahlkampf von Barack Obama gespendet hatte. Weitere 70 Millionen Dollar sollen in verschiedene Kampagnen der „Demokraten“ geflossen sein.

https://en.wikipedia.org/wiki/Service_Employees_International_Union

 

Und ja, auch „Avaaz“ hatte eine finanzielle Unterstützung vom „Open Society Institute“ bzw. der „Open Society Foundation“ erhalten. George Soros „hilft“ den US-Firmen, wo es ihm möglich ist. Und das scheint fast überall zu sein.

 

Teil 4-7 folgt.

 

Samstag
01
April 2017

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 4 – 5.

 

Für die Übersicht nachfolgend ein kleines Schaubild, welches verdeutlicht, dass es sich bei der vermeintlichen NGO „Res Publica“ um eine Gründung mächtiger US-Milliardäre handelt, von denen besonders George Soros mit zahlreichen Organisationen außenpolitisch aktiv ist. Sie sind verquickt mit der US-Regierung und der Partei „Demokraten“, welche wiederum zu einem erheblichen Teil von ihnen selbst aufgestellt wird – von den US-Oligarchen. Die Organisation „International Crisis Group“ hat personell zahlreiche politische Verbrecher in ihren Reihen, die sich allesamt aus NATO-Ländern und ihren Verbündeten rekrutieren, Verbrecher, die eine Mitverantwortung für die Not tragen, für welche dann „Maßnahmen“ beratschlagt, empfohlen und in die Wege geleitet werden.

 

ResPublica - Neues Schaubild 0

 

Die US-Organisation „Res Publica“ hatte nach ihrem Pilotprojekt in Sierra Leone im Jahre 2004 im von schweren Krisen und Nöten zerrütteten Sudan ein neues Betätigungsfeld gefunden. Dieses Land wurde nicht nur durch innere Konflikte erschüttert, sondern war auch ein Schauplatz für ausländische Interessen mit ihren Akteuren vor Ort. Diese fielen freilich bei dem lückenhaften Online-Lexikon Wikipedia unter den Tisch.

https://de.wikipedia.org/wiki/Darfur-Konflikt

 

Dieses „Res-Publica“-Projekt nannte sich „Dafur Genocide“, nachdem die US-Regierung die sudanesische Regierung und die Dschandschawid-Milizen eines Genozides/Völkermordes beschuldigt hatte. Davon abgesehen, dass mit den USA ein Staat diese Beschuldigung erhob, welcher zuvor mit einem Angriffskrieg hunderttausende Iraker hatte sterben lassen, ließ sich ein Genozid der sudanesischen Regierung nicht nachweisen.

 

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Propaganda. 

 

 

Diese Anschuldigung war allerdings wichtig für die USA gewesen, weil dies das Einschreiten internationaler Mächte gegen die sudanesische Regierung veranlasst hätte, die 1948 die „Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes“ unterzeichnet hatten. Neben vielfältiger Bestrafung wäre dann auch eine offene militärische Intervention quasi legalisiert worden. Wer hätte diese dann durchführen können? Die Streitkräfte der ehemaligen Kolonialstaaten – wie sonst auch.

Die Autorisierung eines Internationalen Strafgerichtshofes durch die UN zur Untersuchung der Verbrechen war eines jener Manöver, die mit Vorliebe Afrikaner vor Gericht zu stellen versuchten. Die USA dagegen hatten (neben Israel, Russland und Sudan) den Vertrag nie ratifiziert. Der Internationale Strafgerichtshof war als parteiliche Einrichtung für Aggressoren immerhin nützlich genug, um diverse Gegner ihrer Interessen juristisch aus dem Weg zu räumen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Strafgerichtshof

 

Die Beschuldigungen der USA gegenüber der sudanesischen Regierung wurden begleitet von einer US-Medien-Kampagne, die sich „Save Dafur“ nannte. Es handelte sich hierbei um keine Protestbewegung des einfachen Bürgers, sondern um eine von US-Eliten und dem US-Außenministerium gesteuerte Aktion. Unter dem geheuchelten Deckmantel des humanitären Engagements wurde mit einem Propagandafeldzug die sudanesische Regierung dämonisiert und gleichzeitig die Aufrüstung der „Rebellen“ und die Zerlegung des Landes in verschiedene Gruppen vorangetrieben. Aktivitäten an den ethischen und religiösen Bruchstellen waren auch hier Teil einer Kolonialpolitik westlicher Mächte, an deren Ende die Kontrolle über den abgespalteten und an Erdöl reichen Süd-Sudan stehen sollte – einschließlich der Ausschaltung internationaler Konkurrenten wie China.

 

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Kampagne „Save Darfur“. 

 

Kaum überraschend berichteten westliche Massenmedien darüber nichts. Wie bei Wikipedia wurden die US-Interessen und jene Israels einschließlich ihrer verschiedenen Engagements (Menschenrechts-Kampagne einerseits, subversive Tätigkeiten bis hin zur Aufrüstung von „Rebellen“ andererseits) vollständig ausgeblendet.

Um diese Lücke zu füllen, sei hier auf einen Artikel von Bruce Dixon verwiesen, unter anderem beim unabhängigen Magazin „Hintergrund“ erschienen:

https://www.hintergrund.de/globales/kriege/gibt-es-einen-save-darfur-industriellen-komplex/

 

Ergänzend dazu das Buch von Mahmood Mamdani mit dem Titel „Selbsternannte Menschenrechtskrieger“:

http://www.deutschlandfunk.de/selbsternannte-menschenrechtskrieger.1310.de.html?dram:article_id=194411

 

Sowie weitere Artikel zu den Vorgängen im Sudan:

http://www.globalresearch.ca/die-balkanisierung-der-sudan-und-nord-afrika/24233

http://www.pravdareport.com/history/16-08-2011/118751-Burying_Dafur_genocide_myth-0/

https://alethonews.wordpress.com/2011/01/14/israelis-can-tell-the-whole-story-of-sudans-division-they-wrote-the-script-and-trained-the-actors/

 

Das verlogene „Dafur Genocide“ der vermeintlichen NGO „Res Publica“ war ein Bestandteil der US-Kampagne „Save Dafur“. „DarfurGenocide.org“ nennt sich mittlerweile „24 hours for Darfur“, mit dem Ableger „Darfurian Voices“.

http://www.24hoursfordarfur.org/

https://static1.squarespace.com/static/52920ed5e4b04a0741daa89c/t/529224ffe4b049dd0ca09a3f/1385309439460/Darfurian+Voices+-+Report+-+English.pdf

 

Genozid – meint der kompetente Partner in diesen Dingen: die USA. 

 

Aufschlussreicher als die in schöne Worte gekleideten eigenen Angaben sind jene Organisationen, die als Förderer von „24 hours for Darfur“ und „Res Publika“ genannt werden. So ist mit dem US-Department of State ist das US-Außenministerium aufgeführt, welches noch nie bei der Verteidigung von „Menschenrechten“ aufgefallen war. Im Gegenteil. Bei der „National Endowment for Demokracy“ (NED) handelt es sich um eine halbstaatliche US-Organisation, die in Ländern außerhalb der USA angeblich um „Demokratie“ bemüht sein soll, vor Ort aber die subversive und destabilisierende Wühlarbeit verrichtet, an deren Ende willfährige Regierungs-Lakaien, freundlich gesinnte Diktatoren oder blutige Putsche stehen.

https://de.wikipedia.org/wiki/National_Endowment_for_Democracy

http://www.voltairenet.org/article180540.html

https://propagandaschau.wordpress.com/2015/07/31/robert-parry-warum-russland-die-ned-front-dicht-gemacht-hat/

 

Das „Open Society Institute“ von George Soros als Finanzier zahlreicher Organisationen ist überall dort zu finden, wo es gilt, einer von Washington Meinung und Oberhoheit abweichenden Tendenz entgegen zu wirken. Die weiteren genannten Stiftungen superreicher US-Oligarchen verfolgen unterschiedliche Motive, wozu banale Steuervorteile oder die Anhängerschaft zu den Milliardärs-Philanthropen gehören.

https://cabotwellington.com/philanthropy/virginia-wellington-cabot-foundation/

https://www.activistfacts.com/foundations/

 

Ein Blick auf die unter den Unterstützern angeführte US-Organisation „Humanity United“, wo man sich angeblich um Menschenrechte bemühe, offenbart ebenfalls ein beachtliches Desinteresse an US-Menschenrechtsverletzungen. Unter der Rubrik „Peacebuilding & Conflict Transformation“ findet sich bei dem Artikel „HU’s CEO Joins Global Centre For Responsibility to Protect Advisory Board“ der Link zu einer weiteren Information.

https://humanityunited.org/hu-ceo-joins-global-centre-responsibility-protect-advisory-board/

 

Hierbei geht es um die angebliche Schutzverantwortung westlicher Staaten, die allerdings nichts weiter war und ist, um unter diesen Deckmantel Interventionen in fremde Länder zu rechtfertigen – nachdem dortige Situationen von genau diesen westlichen Staaten erst geschaffen oder auch nur herbeigelogen worden waren. Der Rest ist das Marketing einer NATO-Militärdoktrin.

Der Präsident und Geschäftsführer von „Humanity United“, Randy Newcomb, trat laut eigenen Angaben der Organisation „Global Centre For Responsibility to Protect“ 2016 als Beirat bei. Dies verdeutlicht einmal mehr die Verzahnung aller einschlägigen Organisationen auf personeller, aber auch auf finanzieller Ebene. Bei den Militärstrategen dieser Organisationen finden wir ebenfalls George Soros und sein „Open Society Institut“ als einen der maßgeblichen Förderer.

Dazu mehr hier:

http://www.wnd.com/2011/03/281349/

 

Wer sich weiterhin überzeugen möchte, kann sich beispielsweise den „Report“ über Syrien zu Gemüte führen.

http://www.globalr2p.org/regions/syria

 

Hier werden die Sichtweisen des US-Außenministeriums übernommen und damit von einem der Aggressoren. Deren Interessen und Handlungen auf dem Kriegsschauplatz Syrien kommen genau so wenig vor wie jene seiner Verbündeten. Die Terrorformationen von Al-Kaida oder die ausländischen Söldner sind hier nicht existent oder werden als „Opposition“ verharmlost. Einzig ISIL wird angeführt. Verbrechen begingen nach „Global r2r“ nur Syrer und Russen, allerdings nur nach zumeist unbewiesenen Behauptungen von Al-Kaida-Medieneinrichtungen sowie dem Sprachrohr des britischen Geheimdienstes „SOHR“.

Es ist ein Spinnennetz aus unzähligen Organisationen, ein riesiges Netzwerk, die von der US-Regierung, von der US-Oligarchie und westlichen Geheimdiensten und den ihnen angeschlossenen Medieneinrichtungen (und die ihrer Verbündeten) gespeist werden, die alle nur dazu geschaffen wurden, der US-Hegemonie (und sekundär die ihrer Mittäter und Vasallen) weltweit den Weg zu ebnen – und es als etwas anderes zu verkaufen.

 

Teil 4-6 folgt.

 

Freitag
24
März 2017

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 4 – 4.

 

Die von „Avaaz“ initiierten Kampagnen beschränken sich in der Regel auch nur auf Appelle, die kaum von Informationen begleitet werden und erst recht nicht von Inhalten, welche Hintergründe beleuchten. Offensichtlich sollen hier nur Konsumenten auf einer Gefühlsebene angesprochen werden, die sich einbilden, mit einem Knopfdruck etwas bewirkt zu haben. Ein schneller Klick hier, aber für „Avaaz“ ein Name für die Statistik, das eigene Marketing und Meinungsmache dort.

Die Entscheidungsträger für eine Kampagnen-Auswahl befinden sich im Vorstand von „Avaaz“. Inwieweit diese unabhängig agieren können, muss dahingestellt bleiben. Die Umstände, die zur Gründung von „Avaaz“ führten, lassen weitere Entscheidungsträger im Hintergrund zumindest vermuten.

Eine der Organisationen, welche „Avaaz“ im Jahre 2007 mitbegründeten, nannte sich „Res Publica“. Gegründet 2003, soll ihr Anliegen „soziale Gerechtigkeit“ gewesen sein, wenn auch mit Hang zur katholischen US-Szene. Nach ihren eigenen Angaben habe „Res Publica“ 2003 beschlossen, sich auf die „politische Kommunikations-Infrastruktur für die religiöse Linke“ zu konzentrieren. Es wurden Formen von Kampagnen entwickelt, in diesem Fall für kirchliche Ziele. Der „National Catholic Reporter“ hatte 2004 darüber einen Bericht veröffentlicht.

http://www.ncrnews.org/washington/wnb122904.htm

 

„Res Publica“ zeigte sich in diesem Artikel bereits überraschend gut integriert in die politischen Strukturen. Erwähnt wurde eine Zusammenarbeit mit dem „Centre für American Progress“, einem der US-Partei „Demokraten“ nahe stehender „Thinktank“, dessen Personal sich wie deren Vorsitzender John Podesta vor allem aus ehemaligen Angehörigen der Regierung Bill Clinton zusammensetzt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Center_for_American_Progress

https://de.wikipedia.org/wiki/John_Podesta

 

„Res Publica“ wurde betrieben von Ricken Palet als Direktor sowie von Tom Perriello und Tom Pravda. Deren Lebensläufe und Tätigkeitsnachweise, sofern bekannt oder konkret, zeigen bereits auf, dass diese Männer nichts, aber auch gar nichts mit einer so genannten „Graswurzelbewegung“ zu tun haben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Graswurzelbewegung

 

Ricken Palet soll im Ausland (Sierra Leone, Liberia, Sudan und Afghanistan) für mehrere Organisationen tätig gewesen sein, darunter für die „International Crisis Group“ (angeblich als Konfliktanalyst), die UN, für die „Rockefeller Foundation“, die „Gates-Foundation“, „Care International“ und dem „International Center of Transitional Justice“, einer US-NGO, welche Menschenrechtsverletzungen vor internationale Gerichte bringen möchte. (Vor allem in Schwarz-Afrika und nie in den USA). Zu nennen wäre auch noch die Simons-Foundation von James Simon, welcher der größte Spender der US-Partei „Demokraten“ sein soll.

https://en.wikipedia.org/wiki/Ricken_Patel

 

Ricken Patel 1

Ricken Patel. Quelle: Google.

 

Wer sich die Mühe machen möchte, die genannten Organisationen unter die Lupe zu nehmen, wird feststellen, dass Patel sich in Kreisen verschiedener US-Milliardäre und deren Stiftungen bewegt hatte. Überall mit von der Partie auch die Organisationen des vorbestraften Kriminellen, Großinvestors und Milliardärs George Soros, welcher beim Thinktank „International Crisis Group“ als „Treuhänder“ und „Executiv Consultant“ fungiert. Dort finden sich ein ganzes Sammelsurium von Verbrechern wie Carl Bildt, Joschka Fischer, Wesley Clark, Shimon Peres, Zbigniew Brzezinski, Shlomo Ben-Ami und andere.

Die „ICS“ ist nichts weiter als eine Interessenvertretung der USA, Israel und der NATO. Sie wird finanziert von westlichen Regierungen, Konzernen und diversen Stiftungen einiger Superreicher.

https://www.opensocietyfoundations.org/about

https://www.crisisgroup.org/who-we-are

 

Bei dem zweiten Mann der mittlerweile aufgelösten Organisation „Res Publica“ handelt es sich um Tom Perriello. Er ist Rechtsanwalt und ehemaliger US-Kongressabgeordneter, welcher der US-Partei „Demokraten“ angehört. Weiters scheint er auf als ehemaliger Präsident des „Center for American Progress Action Fund“ und als Berater des „Center for American Progress“ auf. Letztlich handelte es sich hier um US-Regierungseinrichtungen der US-Partei „Demokraten“. Perriello und der ehemalige US-Präsident Obama kennen sich gut und hatten sich gegenseitig unterstützt.

 

Perriello und Obama

Obama und Perriello 2010. Quelle: Google.

 

Perriello gehörte außerdem der internationalen Staatsanwaltschaft an, die den liberianischen Diktator Charles Taylor angeklagt hatte. Er scheint wie Patel dem „International Center for Transitional Justice“ angehört zu haben. Im Jahre 2003 soll Perriello im Kosovo gewesen sein, dem mafiösen NATO-Protektorat, welches nach dem Krieg der Clinton-Regierung und der NATO gegen Serbien geschaffen worden war. 2005 soll er in Dafur und 2007 in Afghanistan gewesen sein. Dazu an anderer Stelle mehr.

https://de.wikipedia.org/wiki/Tom_Perriello

 

Tom Perriello

Tom Perriello. Quelle: Google. 

 

Der „National Catholic Reporter“ befand noch 2009, dass die Lebensgeschichte des Perrriello von einem katholischen Aktivismus durchdrungen sei.

https://www.ncronline.org/news/people/congressman-steeped-catholic-activism

 

Hier erfährt der Leser auch, dass Perriello auch in Sierra Leone gewesen sein soll, wo er sich angeblich mit „Konfliktlösungsbemühungen“ beschäftigt habe. Als Kriegsgegner fiel Perriello allerdings nicht auf, im Gegenteil, er trat als Befürworter des endlosen „Krieges gegen den Terror“ und den Krieg in Afghanistan auf. Kurzum, Perriello war dort zu finden, wo US-Interessen häufig verbrannte Erde zurückgelassen hatten.

„Res Publica“ soll 2001/2002 als ein Pilotprojekt in Sierra Leone gelaufen sein, weswegen sich die Begründer dort auch für eine Weile aufgehalten haben sollen.

 

Source Watch + Res Publica

Quelle: SourceWatch.

 

Der folgende Artikel gibt einen Hinweis darauf, um was es in Sierra Leone tatsächlich gegangen war: um die Wahrung von Interessen. 

https://www.wsws.org/de/articles/2000/05/sier-m27.html

 

2015 finden wir Tom Perriello als Mitarbeiter des US-Außenministeriums wieder, der für das US-Departement of State und die USAID (US-Agentur für Internationale Entwicklung) arbeitet. Er wurde zudem von Obama im Juli 2015 zum US-Sondergesandten der schwarzafrikanischen Länder demokratische Republik Kongo, Burundi und Ruanda ernannt. (Wir wollen hier aber nicht auf die Rolle der USA in den genannten Ländern eingehen).

https://en.wikipedia.org/wiki/Tom_Perriello#U.S._House_of_Representatives

 

Über den dritten im Bunde  als Mitbegründer von „Res Publica“, Tom Pravda, ist so gut wie nichts bekannt. Er scheint auch bei Wikipedia nicht auf. An Fotos konnte genau nur eines gefunden werden – auf der Seite „Linked in“:

 

Tom Pravda auf Linked in.

Quelle: Linked in.

 

Die Seite „Source Watch“ hatte einen Artikel zu seiner Person, wenn auch leider ohne Quellenangabe. Der unten angegebene Link führte zwar zu „Avaaz“, doch existierte die verlinkte Seite nicht mehr.

http://www.sourcewatch.org/index.php/Tom_Pravda

 

Deutsche Übersetzung:

Tom hat einen akademischen Abschluss in Philosophie, Politik und Wirtschaft des Balliol College, Oxford. Er bekam dort verschiedene Stipendien und Preise. Er arbeitete für das UN Entwicklungsprogramm in New York und als Diplomat für die britische Regierung mit der Europäischen Union zur politischen Entwicklung und den Beziehungen zum Nahen Osten und Afrika. Er entwickelte und beaufsichtigte für das International Center for Transitional Justice ein Forschungsprojekt, das sich mit dem Gerechtigkeitsempfinden von ehemaligen Kämpfern im damaligen Bürgerkrieg in Sierra Leone beschäftigt. Er schrieb über afrikanische Politik für die internationale Beratungsagentur Oxford Analytica und assistierte für „Global Witness“ und „World Development Movement“.

 

Wir stellen fest, dass auch diesem Tom Pravda hier ein Profil gegeben wurde, welches sich ähnlich der beiden vorgenannten gestaltete. Der Unterschied lag nur in der Nationalität, denn Pravda ist ein Brite. Allerdings hatte England in Sierra Leone damals rasch mit seinem Militär für Verhältnisse zur Wahrung der eigenen Interessen gesorgt, als „Res Publica“ anschließend daselbst auf einer anderen Ebene aktiv geworden war. 

 

Teil 4-5 folgt.

Donnerstag
02
März 2017

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 4 – 3.

 

Die Motive für die Avaaz-Kampagnen gegen Donald Trump und Staaten, die US-Interessen im Wege stehen und gegen welche meistens irgendeine Form von Krieg geführt wurden bzw. werden, lassen sich besser nachvollziehen, wenn man einen Blick hinter die „Gemeinwohl“-Kulisse wirft.

Zuerst einmal weist die Homepage von „Avaaz“ einige Aspekte auf, die als unseriös zu bezeichnen sind. Es fehlt das Impressum, die Finanzierung ist unklar, das Unterzeichnen einer Petition erfolgt nur durch eine Einklick-Methode (keine E-Mail-Abfrage), welche Mehrfachunterzeichnungen Vorschub leistet, und die Bezeichnung jeder Person als „Mitglied“, die einmal an einer Petition teilgenommen hat, hat mehr mit Täuschung/Selbsttäuschung und dreistem Marketing zu tun als mit einer Realität. Es gibt – von den Mitarbeitern abgesehen – keine keine „Mitglieder“, sondern nur E-Mail-Verteiler.

 

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https://avaaz.org/page/de/

 

 

Neben der fehlenden Transparenz behauptet „Avaaz“, sich nach den Wünschen ihrer „Mitglieder“ bzw. innerhalb ihrer Verteilerliste zu richten – mittels Umfragen. Ob jene überhaupt existieren und ausgesendet wurden/werden, konnte von uns nicht ermittelt werden.

Avvaz selbst hatte für 2010 das Ergebnis einer angeblichen Umfrage unter seinen „Mitgliedern“ bzw. innerhalb des Verteilers veröffentlicht, an der sich nach eigenem Zählwerk (siehe unten) 48.138 Personen beteiligt haben sollen. Das war nicht viel innerhalb einer Millionen-Gemeinde. In einem Interview hatte Patel die Zahl jener, die befragt werden würden, gar nur mit 10.000 angegeben.

https://de.scribd.com/doc/48808533/The-Times-profile-of-Avaaz-and-Ricken-Patel-Feb-9-2011

 

Bei den Themen handelte es sich allerdings nur um grobe und oberflächlich gehaltene Ausrichtungen. Bemerkenswert ist der Umstand, dass das Themenfeld „Klimawandel und Umweltschutz“ höher bewertet wurde als organisierter Massenmord.

https://avaaz.org/de/people_power_in_2010/

 

Avaaz Umfrage

Quelle: Avaaz. 

 

Das spricht nicht unbedingt für die Avaaz-Anhängerschaft, sollte diese Umfrage jemals stattgefunden haben. Allerdings war das Thema „Klimawandel“ nicht nur eines der beliebtesten Themen von „Avaaz“ gewesen, die Organisation war damit sogar gestartet. Gleich nach der Gründung 2007 hatte „Avaaz“ mit einer sofortigen Etablierung und Einbettung in die politischen Strukturen der US-Partei „Demokraten“ die Klimawandel-Kampagne von Al Gore als dessen Partner begleitet. (Das Thema Klimawandel selbst ist umstritten, die politischen Konsequenzen durchaus weitreichend, doch soll dies hier nicht thematisiert werden).

 

Quelle: YouTube.

 

In einem anderen Feld soll in Hinblick auf das Jahr 2011 von „Avaaz“ gefragt worden sein, welche „spezifischen“ Kampagnen „Avaaz“ unbedingt durchführen solle. Darunter waren einige Vorschläge, die natürlich befürwortet werden konnten: Armutsbeseitigung, Widerstand gegen die Abholzung der tropischen Wälder und Schutz der indigenen Bevölkerung, Bildung etc.

Allerdings fällt auf, dass das „Avaaz“-Lieblingsthema „Klimaschutz“ den Platz 1 erzielt hatte. Andere Vorschläge waren als grotesk zu bezeichnen, wie das schwammige „Druck auf China, eine verantwortungsvolle Rolle in der Welt einzunehmen“. Auf was konkret sollte hier hingearbeitet werden? Und welche „Mitglieder“ sollte einen derartigen Vorschlag machen, welcher nichts aussagte? Außer dem unbestimmten wie oberflächlichen Eindruck, dass mit China einiges nicht „okay“ sein und es an „Verantwortung“ mangeln könnte, handelte es sich hierbei nur um eine leere Hülse.

Erfreulicherweise zeigte dies aber auf, dass die US-Heimatfront – von „Guantanamo abgesehen – komplett ausgeblendet wurde. Weltweite US-Kriege, eine Million Tote allein in dem Zeitraum 2001-2010, Terror, Mord, Folter, Entführungen, Putsche, systematische und massenweise Verletzung aller Menschenrechte, Wirtschaftskriege, Raub und Ausplünderungen usw. sollen die „Avaaz“-Menschen nicht auf dem Schirm gehabt haben. Kein einziger?

 

Avaaz Umfrage 2

Quelle: Avaaz. 

 

Besonders widersinnig kam dieser Vorschlag daher: „Die Internationale Gemeinschaft auf eine Demilitarisierung in Afghanistan drängen.“ Diese „Internationale Gemeinschaft“, als welche sich vor allem die NATO-Staaten bezeichnen, führt dort allerdings Krieg. Die USA hatten 2001 zusammen mit einigen Handlangern Afghanistan mit einem Angriffskrieg überzogen gehabt. Tod und Zerstörung wird bis heutigen Tage importiert, Heroin exportiert. Das wurde hier aber nicht gesagt und dieser Konflikt somit vollkommen verzerrt. Wer sollte hier überhaupt „demilitarisiert“ werden? Die Afghanen, Paschtunen, Taliban, die Nord-Allianz, die arabischen Söldner? Und wer sollte dies kontrollieren? Die brutalen US-Besatzer und ihre Lakaien?

Hier wird deutlich, dass „Avaaz“ sich ganz offensichtlich scheute, die USA als Aggressor zu benennen. Der Vorschlag selbst war derartig absurd, dass fraglich ist, wer auf eine derartig schwachsinnige und weltfremde Idee kommen mochte. Etwa „Avaaz“-Anhänger oder doch „Avaaz“ selbst, um ein Interesse an diesen Schauplatz vorzuheucheln?

Die von „Avaaz“ publizierte Umfrage hatte mehr mit Marketing und einer Suggestion von Entscheidungsmöglichkeiten der „Mitglieder“ zu tun, welche aber effektiv keinen Einfluss ausüben können. Es ist auch keine Überprüfung oder Kontrolle möglich, eine Transparenz nicht gegeben.

Der Online-Kanal „gulli“ hatte 2013 ein Interview mit einem „Avaaz“-Mann geführt, um anschließend ein äußerst unbefriedigendes, skeptisches Fazit zu ziehen:

http://www.gulli.com/news/21284-das-kampagnen-netzwerk-avaaz-im-gulliinterview-2013-04-15

http://board.gulli.com/thread/1729375-das-kampagnen-netzwerk-avaaz-im-gulli-interview/

 

Bei der von „Avaaz“ geforderten und oben erwähnten Flugverbotszone beim Krieg gegen Libyen hatte sich das US-Kampagnen-Unternehmen ganz nach den Bedürfnissen der US-Außenministerin Hillary Clinton (Partei „Demokraten“) und dem damaligen britischen Premierminister Cameron gerichtet, welche zuvor ihren Wunsch nach einer eskalierenden Flugverbotszone öffentlich geäußert hatten. „Avaaz“ hatte sich anschließend in das Fahrwasser der Kriegstreiber begeben. 

 

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Wohnviertel in Tripolis, Juni 2011. 

 

Das Verlangen nach Krieg werden die wenigsten „Mitglieder“ gehabt haben, wenn sie nur darum gewusst hätten. Nur ist eben keine Mitbestimmung bei „Avaaz“ wahrnehmbar, was trösten vermag. Und so bleibt auch die Meinung von „Mitgliedern“ nur eine Meinung ohne Öffentlichkeit. Auch die Möglichkeit, über diese Plattform eine eigene Petition zu starten, ist eine nichtige, weil diese schlichtweg nicht unterstützt werden, wenn sie der sichtbaren Avaaz-Agenda zuwiderlaufen. Dies wurde zum Beispiel bei dem Themenfeld Syrien überdeutlich. Die von Avaaz mit großer Werbetrommel initiierten Kampagnen hatten sich gegen Syrien gerichtet. Die Petitionen einiger „Mitglieder“ gegen den in Syrien wütenden und vom Ausland (u.a. USA, England, Frankreich, Türkei, Katar, Saudi-Arabien, Israel, Jordanien, Deutschland) unterstützten Terrorismus fristeten ihr Dasein dagegen unbemerkt. Diese können nur gezielt über eine Suchmaschine aufgespürt werden.

Übrigens war eine „Avaaz“-Umfrage für die nach 2010 folgenden Jahre von uns weder abrufbar noch auffindbar gewesen. So wichtig könne die Ergebnisse demnach nicht gewesen sein, um „Mitglieder“ damit zu behelligen. 

 

 

Teil 4 – 4 folgt.

 

Freitag
24
Februar 2017

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 4 -2.

 

Warum sollte eine Kampagnen-Organisation wie Avaaz, die doch angeblich für ein Gemeinwohl eintreten würde, Kriegspropaganda betreiben wollen? Und für wen?

Werfen wir einen kurzen Blick zurück. Bei dem im Jahre 2011 geführten Angriff auf Libyen durch NATO-Staaten und ihren Verbündeten wie Katar hatte es sich um einen gewöhnlichen wie verbrecherischen Angriffskrieg gehandelt. Als Vorwand hatten angebliche demokratische Bewegungen im Land gedient, die der Regierungschef Gaddafi brutal bekämpft habe. Dieser Vorwand hatte allerdings nichts mit der libyschen Realität zu tun gehabt, es war schlichtweg eine Erfindung der Kriegstreiber gewesen. Neben einem Wirtschaftskrieg hatten die Aggressoren wie die USA, England, Israel, Saudi-Arabien bereits zuvor Jahrzehnte lang einen Kleinkrieg gegen Libyen mittels Söldner, Terroristen und Anschlägen geführt, von der Unterstützung und Aufrüstung von Oppositionellen ganz zu schweigen.

Es hatte in Libyen nie so etwas wie einen Volksaufstand gegeben, aber es hatte für die Kriegstreiber und den hinter ihnen stehenden vermeintlichen „Eliten“ genügend Gründe gegeben, den Staat Libyen zu zerstören und die Regierung zu beseitigen bzw. zu ermorden, welche die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich gehabt hatte.

Da gab erst einmal den Zugriff auf das libysche Öl, den die Briten mit British Patrol nach dem Sturz ihrer libyschen Marionette König Idris 1969 verloren hatten. Zugriff auf fremde Öl-Produktion hatte natürlich auch die Reduzierung der Öl-Kapazitäten bedeutet, was in den Zeiten der Überproduktion in Ländern wie den Staaten am Golf eine vorteilhaftere Preispolitik bedeutet hatte. Mit der Zerstörung von Einnahmequellen von Staaten, die sich der westlichen Hegemonie nicht hatten unterordnen wollen, und somit Zerstörung deren Grundlage für eine unabhängige Politik, hatte zudem ein unliebsamer Konkurrent ausgeschaltet werden können.

Libyen war vor dem Krieg fast schuldenfrei gewesen. Nach einem sozialistischen Modell waren Bildung und Krankenversorgung gut und kostenlos gewesen, die Lebenserwartung die höchste in allen arabischen Ländern, der Lebensstandard im Durchschnitt recht gut. Dank der Einnahmen aus dem Ölgeschäft hatte Gaddafi andere afrikanische Staaten gefördert, um deren Abhängigkeit von den ehemaligen europäischen Kolonialstaaten zu verringern. Dank ihm wurde auch der erste afrikanische Satellit gebaut, welcher zuvor hatte teuer im Westen angemietet werden müssen. Gaddafi war kurz davor gestanden, in Afrika ein neues Banksystem einzuführen und somit die gierigen „Bankster“ der US-dominierten Organisationen wie IWF, Weltbank und andere eine ernsthafte Konkurrenz zu bieten. Dazu gab es riesiges Süßwasser-Projekt, an welchem bereits seit den 80er Jahren gebaut worden war. Es hätte Libyen ermöglicht, die benötigten Nahrungsmittel selbst herzustellen und unter Umständen einen Teil in afrikanische Länder zu exportieren, das heißt, Abhängigkeiten weiter zu reduzieren.

Der damalige französische Präsident Sarkozy war damals in eine unangenehme Spendenaffäre verwickelt gewesen. Auch von Gaddafi hatten er und seine Partei Millionen erhalten. Die französische Regierung war dann ganz versessen darauf gewesen, Libyen von der Landkarte zu bomben.

 

 

Die Urheberschaft des Lockerbie-Attentats, dessen die Gaddafi-Regierung beschuldigt wurde, hatte letztlich nie bewiesen werden können, dennoch die Sanktionen der USA und der UNO zur Folge gehabt. Es existieren stattdessen eine Reihe von Hinweisen, dass es sich um einen durch den US-amerikanischen Geheimdienst CIA ausgeführten Anschlag handelte. Es wurde gefälscht, manipuliert, entlastende Beweise unterschlagen und Zeugen geschmiert, um die Täterschaft in Richtung Libyen zu verlegen. Die westliche Kriegspropaganda hatte dieses Verbrechen wieder medial aktiviert und verlogen gegen Libyen eingesetzt. 

Gaddafi war auch innerhalb des UNO-Gremiums ein unangenehmer Redner gewesen, welcher die permanenten Missstände angeprangert hatte. Wer sich die Mühe machen möchte, das Transcript einer Rede zu Gemüte zu führen, kann sich folgendes Video anschauen und eine in den westlichen Medien vollkommen unterschlagene Sichtweise kennen lernen:

 

 

Es hatte, wie erwähnt, genügend Gründe gegeben, die Regierung Gaddafi nicht nur zu stürzen, sondern auch gleich zu ermorden. Die Eliminierung der russischen und vor allem chinesischen Einflüsse – China hatte sich im vergangenen Jahrzehnt in Afrika großflächig eingekauft – war dann noch eine Randerscheinung gewesen.

Hier einige Artikel, die bei HINTERGRUND und der AG Friedensforschung erschienen waren. Diese stellen nur eine wenn auch erhebliche Auswahl über Vorgänge dar, welche – selbstverständlich – keinen Eingang in die westlichen Massenmedien gefunden hatten:

http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Libyen/henken2.html

Vom 1. März 2011:

https://www.hintergrund.de/politik/welt/libyen-befreiungsbewegung-oder-us-amerikanische-subversion/

Vom 10. März 2011:

https://www.hintergrund.de/politik/welt/kriegstrommeln-gegen-libyen-der-westen-ruestet-nicht-nur-verbal-auf/

Vom 18. März 2011:

https://www.hintergrund.de/politik/welt/mit-arabischen-despoten-gegen-gaddafi-der-westliche-libyen-feldzug-baut-auf-die-unterstuetzung-absolutistischer-herrscher-cliquen/

Vom 21. März 2011:

https://www.hintergrund.de/globales/kriege/bomben-treffen-zivilisten-internationale-kritik-an-westlicher-militaerintervention-in-libyen-waechst/

Vom 31. März 2011:

https://www.hintergrund.de/politik/welt/wer-sind-die-libyschen-freiheitskaempfer-und-ihre-goenner/

Vom 2. Mai 2011:

https://www.hintergrund.de/politik/welt/der-krieg-gegen-libyen-und-die-rekolonialisierung-afrikas/

Vom 9. Mai 2011:

http://www.uweness.eu/kriegsluegen.html

Vom 2. Juni 2011:

https://www.hintergrund.de/globales/kriege/den-krieg-in-libyen-verstehen/

Vom 24. August 2011.

https://www.hintergrund.de/politik/welt/krieg-gegen-libyen/

Eine Sammlung der bei AG Friedensforschung erschienen Artikel unter folgendem Link:

http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Libyen/Welcome.html

Und dazu noch bezüglich der Vorwürfe über die angeblichen Massenvergewaltigungen:

https://nocheinparteibuch.wordpress.com/2011/06/13/icc-vorwurf-der-massenvergewaltigungen-in-libyen-zusammengebrochen/

 

Wie vor jedem Angriffskrieg üblich, wurde dieser auf allen westlichen Kanälen mit dichter Propaganda vorbereitet, um das verbrecherische Vorhaben zu verschleiern. Das heißt, es wurde gelogen und verzerrt, um die eigenen Kriegs-Motive in vermeintlich humanitäres Töten zu transformieren. Die Person Gaddafi wurde dämonisiert und als verrückt dargestellt, unbewiesene Ereignisse als Fakten propagiert und schließlich Verbrechen behauptet, die sich nie ereignet hatten.

Von Anfang an wurde durch die NATO-Staaten, die sich als die „Guten“ darstellten, und ihre Verbündeten auf Eskalation gesetzt und sämtliche Versuche der Regierung Gaddafi und einer Reihe von Vermittlern, wie die Afrikanische Union, die um Deeskalation bemüht gewesen waren, ausgeschlagen. Der geplante Krieg wurde in die Wege geleitet, und das Ziel war eindeutig gewesen: organisierter Massenmord und die Zerstörung Libyens.

Das dann realisierte Töten wurde weiterhin von einer ekelhaften Kriegspropaganda begleitet, während gleichzeitig die NATO vor den Augen aller, die es sehen wollten, als Bodentruppen auf salafistische Söldner der Marke Al-Kaida setzte, welche sie an anderen Orten zu bekämpfen vorgaben. Und natürlich auf Special Forces der USA, England und Frankreich sowie von Katar gesponserte Söldnerverbände, unter anderem aus Kolumbien.

Zu den beliebten Kriegslügen der NATO gehörte seit den Krieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien/Serbien die Formel „schießt auf sein eigenes Volk“, mit welcher die Dringlichkeit einer in den 90ern erfundenen und völkerrechtlich nicht legalisierten „humanitären Intervention“ gerechtfertigt werden solle. Diese Lüge wurde auch kurz gegen die legitime ukrainische Regierung Janukowitsch angewandt und schließlich in einer Dauerschleife bis zum Erbrechen gegen Syrien.

In Libyen war es aber nie zum Einsatz von militärischen Kampfhubschraubern oder Kampffliegern gegen Zivilisten gekommen. Das war genau so gelogen gewesen, wie die Behauptung, Gaddafi hätte extra Viagra ausgeben lassen, um seine Soldaten zu besonders intensiven Vergewaltigungen zu ermutigen. Der angebliche Einsatz schwarzafrikanischer Söldner für die libysche Regierung war ebenso falsch gewesen wie die Verknüpfung mit weiteren Vergewaltigungsorgien durch Schwarze. Das hatte zur Folge, dass in Libyen massenweise Schwarzafrikaner durch rassistische Islamisten abgeschlachtet wurden – unter den schweigsamen Augen der westlichen Kriegstreiber. Diese waren mehr damit beschäftigt gewesen, ihre Al-Kaida-Sturmtruppen nach Tripolis zu bomben.

 

Eine entzückte ehemalige US-Außenministerin und Massenmörderin Hillary Clinton, nachdem sie von der bestialischen Ermordung Gaddafis erfahren hatte. 

 

Neben einigen echten wie auch vermeintlichen NGO’s hatte auch Avaaz sich mit Propaganda und Hetze an den Krieg gegen Libyen als Stimmungsmacher beteiligt.

 

Libyen Flugverbotszone 1

 

Libyen Flugverbotszone 2

Quelle: Avaaz.

https://www.avaaz.org/de/libya_no_fly_zone_1/?cl=979103338&v=8590

 

Avaaz hatte wie gewohnt keine Hintergründe geliefert, sondern nur eine Forderung in den Raum gestellt, die wiederum auf einer parteiischen Behauptung fußte. Die Forderung nach einer Flugverbotszone und deren Durchsetzung bedeutete allerdings Eskalation statt Deeskalation, sie bedeutete Krieg und Tod. Avaaz vertrat hier eine Forderung der Kriegstreiber, deren Lügen diese Organisation schlichtweg nur weitertransportierte.

 

Libyen Flugverbotszone 3

Libyen Flugverbotszone 4

Quelle: Avaaz.

https://www.avaaz.org/de/libya_no_fly_zone_3/

 

Es gab weder Angriffe des libyschen Militärs auf Zivilisten noch etwas, was als „Rebellion“ zu bezeichnen wäre. Die zumeist vom Ausland unterstützten islamistischen Gruppen wurden als „Zivilbevölkerung“ umdeklariert und die große Zustimmung in der Bevölkerung für die Regierung Gaddafi, die sich in zahlreichen riesigen Kundgebungen geäußert hatte, unterschlagen. Avaaz behauptete Anteilnahme seiner vermeintlichen Mitglieder, denen die Forderungen, Meinungen und Lügen des Westens bereits zuvor medial 24 Stunden am Tag um die Ohren geschlagen worden waren – für die Meinungsbildung. 

 

Blutvergiessen 1

 

Quelle: Avaaz.

https://www.avaaz.org/de/free_iman_al_obeidi/

 

Auch bei dieser als „Petition“ getarnten Stimmungsmache gegen Libyen trat Avaaz entschieden für die Eskalation und Krieg ein. Hier wieder die angebliche, weil unbewiesene Gewalt der libyschen Regierung gegen angebliche „Demonstranten“, als wenn die Salafisten und die nach Libyen verfrachteten Söldner irgendetwas mit Demokratie zu tun gehabt hätten. Es wurde unbewiesene Behauptungen dafür benutzt, um bei den zahlreichen faulen „Klick-Aktivisten“ eine Kriegsbegeisterung zu schüren oder zumindest eine Akzeptanz für Bombenteppiche, Marschflugkörper, islamistische Terror-Demonstranten und für viele Opfer zu generieren, welche der westlichen Expansion im Wege gestanden waren.

https://www.heise.de/tp/features/Kriegsluegen-und-die-Erosion-des-Voelkerrechts-3389528.html

 

Da es damals, im März und April 2011, bereits an Belegen für angebliche Verbrechen der libyschen Regierung gefehlt hatte und diese tatsächlich nicht aufzutreiben waren, hatte die westliche Kriegs-PR das Sujet „Massenvergewaltigungen“ und an Soldaten ausgegebene Viagra-Tabletten konstruiert. Im Zuge dieser falschen Behauptungen wurde ein angebliches Ereignis, welches sich Szenen gerecht vor Kameras ereignet hatte, auch von Avaaz verarbeitet. Beweise hatten keine Rolle gespielt.

https://www.avaaz.org/de/free_iman_al_obeidi/

 

Die Organisation Avaaz hatte beim Krieg gegen Libyen eindeutig gezeigt, dass sie an Verständigung und Frieden kein Interesse gehabt hatte. Avaaz hatte propagandistisch mit Verleumdungs-Kampagnen gegen Libyen den Krieg und das Morden unterstützt und die Interessen der Aggressoren USA, Frankreich, England und Katar vertreten. Avaaz war und ist Kriegspartei. Bei dem Krieg gegen Syrien hatte diese Organisation abermals plakativ demonstriert, wessen Interessen mit sehr ähnlichen Kampagnen vertreten wurden.

 

Dienstag
14
Februar 2017

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 4-1.

 

Avaaz.

 

In den so genannten Sozialen Medien ist unter anderem das Petitionsunternehmen „Avaaz“ besonders präsent. Es gehört derzeit neben „campact“ zu jener mit der größten Reichweite.

„Avaaz“ gibt vor, den Bürgern eine „Stimme“ zu verleihen, das heißt: diese Stimmen mittels Kampagnen zu organisieren, um anschließend in Form von Petitionen, Medienkampagnen, Protestaktionen etc. in die weitere öffentliche Wahrnehmung zu treten.

„So sorgen wir dafür, dass die Ansichten und Wertvorstellungen der Menschen rund um den Globus berücksichtigt werden, wenn es um Entscheidungen geht, die uns alle betreffen“, so die Organisation „Avaaz“, welche weiters behauptet, für das „Gemeinwohl“ einzutreten.

https://secure.avaaz.org/page/de/about/

 

Inwieweit diese Bürger, die ihre Stimme bequem per Mausklick abliefern können, tatsächlich in der Welt da draußen „berücksichtigt“ werden, muss dahingestellt werden. Ob es jemals zu politischen Handlungen von Entscheidungsträgern aufgrund einer „Avaaz“-Kampagne gekommen ist, wäre unter Umständen eine eigene Untersuchung wert. In einem Artikel des deutschen Magazin STERN hatte ein Autor seine Zweifel geäußert.

http://www.stern.de/politik/ausland/kampagnen-seite-avaaz-unterzeichnet–gutmenschen-dieser-welt–3915582.html

 

Die Themen der Kampagnen waren und sind vielfältig. Für den Schutz der Meere, für den Schutz von Bienen und Walen, für die Rettung von Flüchtlingen oder für den Erhalt von Wäldern und vieles mehr konnte auf diesem Wege eingetreten werden. Es waren zweifellos Anliegen, die zumeist befürwortet werden konnten.

Ob die Kampagnen den maßgeblichen politischen Entscheidungsträgern zuwiderliefen, steht auf einem anderen Blatt. Kampagnen mit einem größeren politischen Gewicht war jene gegen die israelische Besatzung in Palästina (2015), gegen die saudischen Bombardements im Jemen (2016) oder gegen den Monsanto-Konzern (2016).

Im starken Kontrast dazu stehen die Kampagnen gegen den neuen US-Präsidenten Donald Trump. „Avaaz“ schien offenbar unzufrieden mit der Entscheidung der US-Wähler, deren Auswahl ohnehin äußerst bescheiden gewesen war.

„Avaaz“ hatte zuletzt eine bemerkenswert dümmliche Kampagne gegen Trump kurz vor dessen Amtseinführung als US-Präsident am 20. Januar 2017 geführt, welche ein ganz anderes Licht auf diese Organisation wirft.

https://secure.avaaz.org/campaign/de/trump_nuclear_loc/?slideshow

 

Avaaz-Pedition Trump 11

Quelle: Facebook. 

 

Trump wurde hier als „unberechenbar“ und „launisch“ und somit als gefährlich hingestellt, weil er nun zukünftig Zugriff auf das US-Atomwaffenarsenal haben würde. Es wurde somit vollkommen unbelegt in den Raum gestellt, als wenn Trump zukünftig Amok laufen und bei dieser Gelegenheit Atomwaffen einsetzen könnte. Das war pure, faktenfreie Angstmacherei.

Die grundsätzliche Gefährlichkeit der Atomwaffen wurde von „Avaaz“ nicht beanstandet, auch nicht die Gefährlichkeit und Aggressionen aller US-Regierungen zuvor. Die Kampagne hatte sich auf Grundlage eines spekulativen und verleumderischen Szenarios ausschließlich gegen die Person Trump gewandt. Diese war in einem Appell ausgerechnet an den scheidenden US-Präsidenten Obama gemündet, der während seiner Amtszeit in sieben Staaten Krieg geführt und den Drohnenterror ausgeweitet hatte. Wie absurd.

Man kann Trump voreilig vorwerfen, was man will: einen Krieg hat er im Gegensatz zu den anderen – noch – nicht geführt. Doch „Avaaz“ hat ihn synchron zu den Medienkartellen, der Militär-, Finanz- und Israel-Lobby im Visier. Eine ähnliche Initiative gegenüber der Massenmörderin Hillary Clinton war zuvor nicht zu beobachten gewesen. Bei ihr hatte es sich um die Kandidatin der vorgenannten Lobbyverbände gehandelt.

Wir haben es hier also eindeutig mit Propaganda zu tun.

 

Derzeit wurde wieder eine neue Anti-Trump-Kampagne initiiert. Die sind schnell aus dem Hut gezaubert, zumal Trump selbst polarisiert und genügend Munition liefert. Die neueste Empörung richtete sich – gleichfalls parallel zur massenmedialen Ereiferung – gegen das von Trump unterzeichnete Dekret für ein Einreiseverbot für Bürger aus sieben überwiegend muslimischen Ländern in die USA.

https://secure.avaaz.org/campaign/de/president_trump_letter_loc/?slideshow

 

Anti-Trump-Kampagne 22

Quelle: Facebook.

 

Wie üblich hatte sich „Avaaz“ nicht die Mühe gemacht, einen Artikel über Hintergrundinformationen zu verfassen, um dem potentiellen Stimmvieh bestimmte Sachverhalte und Gründe für eine Petition näher zu bringen. Es sollten offenkundig nur „Meinungen“ irgendwelcher Menschen abgefischt werden, denen nicht mehr als eine Meinung vorgesetzt worden war.

Einige Hintergrundinformationen hätten dieser „Avaaz“-Kampagne sofort den Boden entzogen und als Propaganda entlarvt. Das von Trump am 28. Januar 2017 unterzeichnete Dekret richtete sich gegen Bürger der Staaten Irak, Syrien, Libyen, Iran, Jemen, Somalia und den Sudan. Es war befristet auf 3 Monate. Hinzu kam noch eine vorerst unbefristete Aufhebung der Flüchtlingsaufnahme von syrischen Staatsbürgern sowie eine auf 4 monate befristete für alle übrigen Flüchtlinge. Dies wurde mit der Abwehr einer Terrorgefahr begründet. Der Artikel von NBC-News vom 28. Januar 2017 gab genauere Auskünfte

http://www.nbcnews.com/news/us-news/trump-signs-two-executive-orders-expands-power-military-extreme-vetting-n713336

http://edition.cnn.com/2017/01/28/politics/text-of-trump-executive-order-nation-ban-refugees/

 

Die Sinnhaftigkeit dieses Dekrets war neben einer vermeintlichen Diskriminierung zweifelhaft, da Bürger aus diesen Staaten bei terroristischen Aktivitäten in den USA kaum in Erscheinung getreten waren bzw. dies nicht vor einem Gericht bewiesen werden konnte. Der Logik nach hätten unter Einbeziehung der offiziellen Legende von 9/11 eher den Bürgern aus Saudi-Arabien eine Einreise untersagt werden können. Doch gehört dieser Staat als Terroristen-Exporteur ersten Ranges zu den Verbündeten und Kriegskumpanen der USA mit besten Geschäftsbeziehungen.

Das genannte US-Dekret vermittelt dagegen eher den Eindruck, als würde es sich um eine präventive Maßnahme handeln. Denn in den aufgezählten Ländern waren die USA mit Krieg und Terror sehr präsent gewesen. Dazu gehörten die Kriege gegen den Irak, gegen Libyen, gegen Syrien wie auch der ab 1980 mit Hilfe des aufgerüsteten irakischen Regimes geführte Krieg gegen den Iran mit anschließendem Wirtschaftskrieg und Terrorismus. Der Krieg Saudi-Arabiens im Jemen wird von den USA unterstützt, die bereits zuvor dort aktiv gewesen waren. Auch in Somalia hatten die USA mitgemischt, doch beschränken sich Kriegshandlungen derzeit auf den Drohnen-Terror. Und im Sudan unterstützen die USA bei den dortigen bürgerkriegsähnlichen Zuständen die christlichen Milizen, um im Erdöl reichen Süd-Sudan den chinesischen Einfluss zurückzudrängen.

 

Diese Kriege und Kriegsbeteiligungen der USA sind der eigentliche Skandal, nicht die angebliche oder tatsächliche Diskriminierung.

Für „Avaaz“ war und ist dies aber kein Thema. Dieses Unternehmen unterschlug zudem die Tatsache, dass ähnliche Dekrete bereits von der Bush II.-Regierung und 2011 von der Obama-Regierung (gegen den Irak) erlassen worden sind. Das hatte aber keinerlei Mediengeschrei zur Folge gehabt. Donald Trump hatte mit der Unterzeichnung des aktuellen Dekrets ein Wahlversprechen umgesetzt, allerdings war dieses Dekret bereits von Präsident Obama ein Jahr zuvor, im Dezember 2015, mit dem „Visa Waiver Program Improvement and Terrorist Travel Prevention Act of 2015″ veranlasst worden.

https://www.congress.gov/bill/114th-congress/house-bill/158/text

 

Die Liste der „gebannten“ Länder war 2016 auf Libyen, Jemen und Somalia ausgeweitet worden, wie auch auf der Website der „Homeland Security“ zu lesen ist.

https://www.dhs.gov/news/2016/02/18/dhs-announces-further-travel-restrictions-visa-waiver-program

 

Diese Informationen fanden in den westlichen Medienkonzernen und bei „Avaaz“ keinen Eingang. Auch der Pressesprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, konnte reden, was er wollte.

 

Quelle: You Tube.

 

Quelle: You Tube.

 

Es ist somit deutlich, dass „Avaaz“ der US-Partei „Demokraten“ um die korrupte und verbrecherische Clinton-Obama-Clique sehr nahe steht. Die hier festgestellte Täuschung und zur Schau gestellte Heuchelei aufgrund angeblicher Sorge um Diskriminierung durch „Trump-Trump-Trump“ lässt sich auch an einem ganz simplen Faktum festlegen. Die Kriege und der Terror der Obama-Administration gegen überwiegend muslimische Länder hatte zu keinerlei Empörung in den Massenmedien und ihren Partnern geführt. Tagtäglicher Mord, Totschlag, Raub und Zerstörung scheinen über eine größere Akzeptanz zu verfügen – zumindest in den Schreibstuben der westlichen Sprachrohre.

„Avaaz“ ist ein Teil dieses Systems, womit wir im folgenden Teil zu Kampagnen dieser Organisation kommen, deren Inhalt einzig die Verbreitung von Kriegspropaganda gewesen war und in denen unter Vorspiegelung falscher Tatsachen eine intensivere Gewalteskalation gefordert wurde. 

 

Teil 2 folgt.

 

Freitag
03
Februar 2017

Kleine Propagandaübersicht – 21/2/2016.

 

Ratte 0

 

„Europa ein Projekt der Eliten? Leider nicht!“ KURIER, 21. Februar 2016.

Helmut Brandstätter mit einem als „Leitartikel“ ausgewiesen Text, welcher Stimmung für die Organisation EU machen soll. Der Chefredakteur schreckte hierbei vor keiner Dümmlichkeit zurück, welche er allerdings nur bei anderen verortete – ein Phänomen bei dummen Menschen.

„Verhetzung im Internet, das sogenannte Cybermobbing, ist inzwischen strafbar“, meinte Brandstätter, der sein Blatt KURIER gerne als Plattform benutzt, um beispielsweise gegen Putin, Assad und Trump zu hetzen – auch über das Internet.

„Schlichte Blödheiten darf man weiter posten, richtigerweise, jeder darf sich auf seine Art blamieren“, stellte Brandstätter fest, womit er sich anscheinend schlicht selbst aus dem Schneider wähnte.

„Also werden wir auch künftig wieder von der „EU-Diktatur“ lesen“, meinte er, losgelöst von seiner eigenen Blamage.

Dass es sich bei der EU vor allem um ein Wirtschaftsprojekt handelt, welches massive demokratische Defizite aufweist, ist unstrittig, wurde aber von Brandstätter ignoriert. Weder der EU-Rat noch die EU-Kommission sind demokratisch legitimiert. Das lässt sich nur für das EU-Parlament feststellen, welches allerdings kaum etwas zu sagen hat. Die geheimen TTIP-Unterlagen wurden diesem Gremium konsequenterweise vorenthalten. Demokratische Befugnisse der einzelnen Ländern werden umgangen und ausgehöhlt.

In seiner eigenen Voreingenommenheit trat Brandstätter sodann als Oberlehrer auf, der kleinen Kindern dummes Zeug aufschwatzen möchte.

„Dazu ein kleiner Hinweis: Wer die Europäische Union als Diktatur empfindet, soll bitte nach Grozny, in die Hauptstadt Tschetscheniens fahren, oder irgendwo in Nordkorea oder in Simbabwe die dortigen Regime kritisieren. So könnte man lernen, was eine Diktatur ist.“

Brandstätter nun wieder als dumpfer Demagoge, welcher für negative Beispiele diffamierend andere Staaten heranzuziehen versucht, damit das Negative an der EU verschwinden soll. Das änderte allerdings nichts an den Defiziten der EU, zeigte aber die begrenzten Möglichkeiten eines Brandstätters auf. Oh, da fehlt ein Arm? Zeigen wir den Leuten doch den Mann, der keine Arme besitzt.

„Ein weiterer Unsinn: Das vereinte Europa sei ein Elitenprojekt. Eine Gruppe von Männern, die sich an das Völkermorden im 1. Weltkrieg erinnerte und den Wahnsinn des 2. Weltkriegs selbst erlebt hat, wollte den giftigen Nationalismus, der zum mörderischen Hass geführt hat, beenden.“

Der Leser durfte es sich aussuchen: der Herausgeber des KURIER ist entweder verlogen bis in die Zehenspitzen oder dumm wie Brot. Vielleicht auch beides.

Natürlich ist die EU ein „Elitenprojekt“, denn nur diese wirtschaftliche und politische Elite konnten dieses Projekt organisieren, in welchem es zudem um ihre eigenen Interessen gegangen war. Zuvor hieß die Organisation im kleineren Maßstab „Europäische Wirtschaftsgemeinschaft“, um die es auch gegangen war. Die Wirtschaft und die Konzerne sowie deren starke Lobbyverbände in den Gremien und die politischen Einflussnahmen existierten bei Brandstätter erst gar nicht. Er lenkte ab mit einem Friedensprojekt, den die EU angeblich darstellen würde, und band seinen bedauernswerten Lesern die Mär auf, dass eine Gruppe von Männern etwas beenden wollten, was 1945 bereits beendet worden war.

Sogar mit seinem Pathos lag Brandstätter wie ein dummer Schuljunge daneben. Im 1. Weltkrieg hatte es in Europa kein „Völkermorden“ gegeben, weil keinen Völkermord. Das war schlichtweg Krieg zwischen einer ganzen Anzahl von Ländern. Ein Völkermord hatte sich 1915/1916 außerhalb Europas ereignet. Und zwar jener gegenüber den Armeniern auf den Territorium der Türkei und mit Unterstützung der dortigen Militärmission des Deutschen Reiches.

Das Ereignis „2. Weltkrieg“ führte Brandstätter dagegen plump und falsch auf „giftigen Nationalismus“ und „Hass“ zurück und nicht etwa, wie bei fast jedem Krieg, auf Herrschaft und Hegemonie sowie wirtschaftliche Ausbeutung anderer zurück. Im Geschichtsunterricht wäre ein Brandstätter mit der Note 6 noch gut bedient gewesen, weil dies noch ein sehr schmeichelhaftes „Mangelhaft“ bedeutet hätte.

„Dieser Elite verdanken wir eine Konstruktion, die jedenfalls im EU-Europa Kriege unmöglich macht.“

Eben noch war die EU kein Eliten-Projekt, doch plötzlich waren diese Eliten wieder da. Und falsch war es erneut. Denn da hatte es tatsächlich noch den verdeckten NATO-Krieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien gegeben und schließlich 1999 den offenen Angriffskrieg gegen Serbien, unter massiver Beihilfe friedlicher EU-Staaten wie Deutschland und England. Mochte Brandstätter den Balkan außerhalb Europas verortet haben? Wollte er seinen Lesern einreden, dass der Krieg, den EU-Staaten in andere Länder brachten, kein Krieg sei, weil die Aggressoren sich nicht mehr auf EU-Boden gegenseitig an die Gurgel gingen?

Ja, die schöne EU. Kein Zweifel, Brandstätter war über den britischen Premier Cameron verärgert, für den er den Begriff „Feigling“ übernahm. Dessen Feilscherei um Vorteile für Großbritannien und ggf. Reformen auf EU-Ebene, zu denen es ohne den vorherigen EU-bedingten Verlust von Souveränitätsrechten gar nicht gekommen wäre, und die Kopplung an ein Referendum, um die Vertrauensfrage gegenüber der britischen Bevölkerung zu klären, missfielen Brandstätter zutiefst. Er machte deutlich, dass ihm, dem angeblich antidiktatorischen Qualitäts-Journalisten, auch ein demokratisches Referendum nicht gefiel. Er attestierte Cameron die Angst vor den EU-Gegnern und keinerlei historische Größe, die der Premier zuvor allerdings auch nie besessen hatte. Da musste sogar der nun ehemalige Null-Kanzler Faymann für Brandstätter in die Bresche springen, um einen positiven EU-Aspekt zu finden. Dafür brauchte es nicht viel:

„Kanzler Faymann hat sich als Europäer bewährt…“

Brandstätter hatte ein Problem mit den vermeintlichen Eliten, weil es sich in seinen Augen um keine wirklichen handelte. Hier hatte er ausnahmsweise einmal nicht unrecht. Dennoch ließ der KURIER-Herausgeber in einem nachfolgenden Appell keinen Zweifel daran, wie wichtig für ihn eine EU war, auch wenn diese von Pappnasen geführt wurde. Die Wichtigkeit dieser angeblichen Gemeinschaft versuchte er mit der Kriegslage im Nahen Osten zu unterstreichen. Er überlegte sich, dass diese Kriege sich über die Türkei nach Europa ausbreiten könnten. Wie er auf diese Idee kam, blieb schleierhaft, zumal auch europäische NATO-Staaten den Krieg über die Türkei in die umgekehrte Richtung, in den Irak und nach Syrien, getragen hatten. Sein Appell gipfelte schlussendlich in einer dumm-dreisten Behauptung:

„Wer die EU zerstört, liefert uns an fremde Mächte aus, die weder Frieden noch Freiheit wollen.“

An welche Macht mag Brandstätter gedacht haben? An die Macht Islands? An die Macht der Schweiz? Vielleicht Russland? Welche „Macht“ Brandstätter gemeint haben mag, er nannte sie nicht. Und das aus gutem Grund, denn die Nennung eines Namens, gekoppelt mit der Behauptung, dass diese weder Frieden noch Freiheit wollen, also stattdessen Krieg und Unfreiheit, wäre wieder eine dieser ekelhaften Verhetzungen gewesen.

Dabei können wir ihn beruhigen. Die Macht, die wenig an Frieden und Freiheit interessiert ist, die ist schon lange da. Die hatte unter anderem das Drecksblatt KURIER gegründet, damals noch unter dem Namen „Wiener Kurier“.

https://kurier.at/meinung/kommentare/innenpolitik/europa-ein-projekt-der-eliten-leider-nicht/182.157.213

 

„In Camerons Team rüsten sich EU-Gegner.“ KURIER, 21. Februar 2016.

Nicht nur dort.

https://kurier.at/politik/ausland/in-camerons-team-ruesten-sich-eu-gegner/182.182.340

 

„Die Rüge an Österreich geht von Berlin aus.“ KURIER, 21. Februar 2016.

Doch ist der, der rügt, auch der, welche alle Gesetze bricht. Natürlich nur für eine gemeinsame Lösung, die sich bereits zu diesem Zeitpunkt als eine einsame darstellte.

https://kurier.at/politik/ausland/die-ruege-an-oesterreich-geht-von-berlin-aus/182.183.033

 

„Welches Europa wollen wir?“ PRESSE, 21. Februar 2016.

Christian Ultsch mit einem überraschend neutralen Leitartikel, teilweise sogar amüsant.

http://diepresse.com/home/meinung/kommentare/leitartikel/4930173/Welches-Europa-wollen-wir

 

„Zeit der Entscheidung.“ PRESSE, 21. Februar 2016.

Die Possenspiele des britischen Premierminister Cameron und der Termin für das Referendum.

http://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/4930137/Brexit-oder-nicht-Die-Zeit-der-Entscheidung-

 

„Ich halte mich für den nettesten Menschen.“ PRESSE, 21. Februar 2016.

Oliver Grimm auf einer Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump in South Carolina.

http://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/4930198/Wahlkampf-mit-Trump_Halte-mich-fuer-den-nettesten-Menschen

 

„Weiße Wut, verunsichertes Amerika: Goldwater säte 1964, was Trum 2016 erntet.“ PRESSE, 21. Februar 2016.

Oliver Grimm erzählte hier ein wenig über den Republikaner Barry Goldwater und dessen desaströsen Verlauf der US-Präsidentschaftskandidatur 1964, um anschließend einige vermeintliche Parallelen zu Donald Trump zu präsentieren.

http://diepresse.com/home/zeitgeschichte/4930178/Weisse-Wut-verunsichertes-Amerika_Trump-erntet-was-Goldwater-1964

 

STANDARD fehlt.

 

Ratte 0

 

 

Freitag
27
Januar 2017

Die Musik-Video-Ecke – 28

 

„The passion of lovers“ von BAUHAUS aus dem Jahre 1981:

 

 

Hier live im Jahre 1998:

 

 

Und aus den frühen 80ern:

 

 

 

Sonntag
22
Januar 2017

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 3-7.

 

Fortsetzung zur Facebook-Seite „Amrha und Wärme für Madaya“. Teil 7.

 

In diesem letzten Teil zur Facebook-Seite „Amrha und Wärme für Madaya“ beschäftigen wir uns mit einzelnen Punkten, welche wir hier nur noch aneinanderreihen und zwecks Übersichtlichkeit nummerieren werden.

1.

Stichwort: Tretminen.

 

Minengeschichte

Quelle: Facebook. 

 

Davon abgesehen, dass die gezeigten „Barrikaden“ eher lächerlich wirken, zweifeln wir auch die Darstellung von „6.000 Tretminen um Madaya“ an. Die genannte Zahl stammt wahrscheinlich vom Helferlein „Ahmad“, welcher es vom „Local Revolutionary Councel“ zu haben scheint. Worauf diese Angabe beruht und was beobachtet worden sein konnte, lässt sich hier nicht klären.

Die Zahl von 6.000 Minen mag für einen Laien hoch klingen, wäre allerdings denkbar gering für einen behaupteten Minengürtel um die Stadt herum. Der Raum ist schlichtweg viel zu groß.

Bei den hier gemeinten so genannten Schützenminen bzw. Anti-Personen-Minen handelt es sich um eine Defensivwaffe, so schrecklich diese auch sind. Das heißt, diese werden in der Regel als Annäherungshindernisse vor den eigenen Stellungen vergraben. Wir wissen es nicht, aber es ist durchaus möglich, dass die SAA und die Hisbollah tatsächlich Minen verlegt haben, um ihre Stützpunkte und Basen vor Überraschungen zu schützen.

Allerdings ist das Verlegen von Minen auch durch die in Madaya befindlichen Takfiri-Söldner ebenso wahrscheinlich, um bestimmte Zufahrtswege zu sperren und ihre eigenen Stützpunkte vor syrischen Spezialkommandos zu schützen. Logischerweise sollten dann deren Minen näher an der Stadt zu finden sein als jene der syrischen Armee. Sollte es tatsächlich zu Minenopfern in Madaya gekommen sein, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um durch Terroristen ausgelegte Minen handelte, ungleich höher als umgekehrt.

Die auf der Facebook-Seite dargestellten angeblichen Opfer sind nicht als solche zu erkennen, und letztlich muss die Frage erlaubt sein, warum gerade diese der Wahrheit entsprechen müssen, wenn es viele andere nachweislich nicht sind.

 

Fake Minenopfer

Echt oder falsch? Spielt keine Rolle, weil ohnehin nichts zu sehen ist. Quelle: YouTube. 

 

 

Zudem würde das Präsentieren vermeintlicher Opfer in Madaya eher darauf schließen lassen, dass es in unmittelbarer Umgebung zu Explosionen gekommen sein muss, aber nicht in der Nähe der SAA-Stützpunkte, denn dann wären diese Menschen von den Soldaten geborgen worden.

Grotesk mutet auch die Behauptung an, dass angeblich bereits 2.000 Minen „gefunden und „entschärft“ werden konnten. Doch wo sollen diese ausgegraben worden sein? Vor den Läufen der SAA und Hisbollah? Und womit? Das Bergen von Minen setzt spezielle Kenntnisse und auch technisches Gerät voraus. Es besteht somit der Verdacht, dass es sich bei den abgebildeten Minen um Waffen der „Ahrar al-Sham“ und „Nusra“ handelt.

 

 

2.

Stichwort: Hisbollah-Miliz vertreibt Einwohner.

 

 

Evakuierung

Quelle: Facebook. 

 

Unserer Ansicht nach handelte es sich aber um einen Vorgang, bei welchem syrische Militär die Zone zwischen den Fronten geräumt haben dürfte. Das heißt: Evakuierung der Bewohner zu deren eigener Sicherheit und zur Gewinnung eines freien Schussfeldes vor den eigenen Stützpunkten. Die Behauptung, dass diese Bewohner in die Kleinstadt Madaya geschickt worden wären, ergibt keinen Sinn und ist durch nichts belegt.

 

3.

Stichwort: Artillerie.

 

Leuchtkugel

Quelle: Facebook. 

 

Auf dem gezeigten Bild ist nichts weiter als eine Leuchtkugel zu sehen, mit welcher in der Nacht eine kurzfristige Sicht ermöglicht werden sollte.

 

4.

Stichwort: Explosionen in Schule.

 

Mörser 1

Quelle: Facebook.

 

Mörser 2

Quelle: Facebook. 

 

Mörser 3

blob:https://www.facebook.com/58d393b3-e93c-4636-986f-1ff4b89585ee

Quelle: Facebook. 

 

Was dort geschehen sein könnte, lässt sich nicht klären, da es an weiteren und unabhängigen Quellen mangelt. Zweifellos musste die Situation einem sehr großen Zufall geschuldet sein. An einemOrt, welcher zuvor größte mediale Aufmerksamkeit erfahren hatte, an welchem aber ansonsten kaum etwas geschah, soll es just zum Zeitpunkt einer Videoaufnahme genau an dieser Örtlichkeit zu einer Explosion gekommen sein. Und das auch noch in einer Schule mit Kindern, welches sich seitens Al-Kaida propagandistisch hervorragend verarbeiten ließ.

Bei Betrachtung des auf der Facebook-Seite platziertenVideos waren einige Auffälligkeiten zu beobachten. Es waren Kinder zu sehen, allerdings kein Schulunterricht. Von dem Mädchen, welches in die Kamera redete, wurde nur die untere Gesichtshälfte gezeigt. Da ein Schnitt erfolgte, fehlten Sequenzen. Anschließend waren fortlaufende Kinder zu sehen und nur eine männliche Person im Hintergrund, welche offensichtlich nicht identifiziert werden sollte. Dieser Mann trug ein Tuch vor dem Gesicht und stand in der zur Schau gestellten Situation eher ungerührt herum.

Kurzum: das Video ist nicht glaubwürdig.

 

5.

Stichwort: Frau Schmid wird unsichtbar.

Die Facebook-Seite „Amrha und Wärme für Madaya“ ist noch immer online, doch von Frau Schmid ist nichts mehr zu hören. Irgendetwas muss vorgefallen sein oder sie hatte einfach das Interesse verloren. Ihre Spender und Interessierten darüber informiert hatte sie allerdings nicht.

Bereits ab dem 1. März 2016 waren die Einträge weniger geworden. Nach einem „Post“ am 13. März folgte der nächste erst am 30. März, dann eine Antwort am 1. April, aus welcher hervorging, dass eine Kooperation mit der schweizerischen Hilfsorgansiation NOAH bezüglich Kinder-Patenschaften geplatzt war. Doch niemand der Interessierten hakte hier nach, obwohl offensichtlich war, dass NOAH die Frau Schmidt fallen gelassen hatte.

Nach einem Eintrag am 1. April, der Erwiderung einer lancierten Anfrage am 4. April 2016 und einem geteilten Video am 9. April war plötzlich Schluss gewesen. Erst einen Monat später, am 8. und am 10. Mai gab zwei weitere „Post“ ohne Begleittexte, bei denen zweifelhaft ist, ob diese überhaupt noch von Frau Schmid auf ihre Seite gesetzt worden waren.

Dann hatte sich auch ihre vermeintliche „Supporterin“ und Hardcore-Islamisten-Sympathiesantin, aber auch Spenderin „Ruth Buchli“ Sorgen gemacht. Am 9. Mai hatte sie eine Bitte um Rückmeldung an Frau Schmid hinterlassen. Am 29. Mai schrieb sie dann im Kommentarbereich:

 

Ruth 12

Quelle: Facebook. 

 

„Ruth Buchli“ erhielt keine Antwort, weswegen sie nach einem weiteren Monat, bei dem nur ein einziger geteilten Beitrag auf der Seite „Wärme für Madaya“ erschienen war, noch einmal nachfragte. Das war am 13. Juni 2016 gewesen.

 

Fehlender Post vom 6. Juni 2016 - 1

Quelle: Facebook.

 

(Der Beitrag vom 6. Juni 2016, geteilt durch „Abd Alwahab D.“, wurde kürzlich gelöscht. Daher hier nur eine Kopie vom Kommentar aus unserer Sicherung).

 

Und wieder war keine Antwort von „Wärme für Madaya“ erfolgt. Das war ein Affront nicht nur gegenüber der Frau Buchli, sondern auch jeder anderen Person, welche an Frau Schmid Geld überwiesen hatte. Diese trat nicht mehr in Erscheinung, auch nicht im Kommentar-Bereich. Die Seite wurde unterdessen mehr schlecht als recht mit geteilten Beiträgen gefüllt.

Erst am 11. September 2016 gab es einen Eintrag, der mit einem Begleit-Text versehen worden war. Dabei handelte es sich aber nur um ein Propaganda-Pamphlet, welcher sogar auf dieser Seite wie ein Fremdkörper wirkte.

 

Propaganda-Pamphlet von Unbekannt

Quelle: Facebook. 

 

Ob dieser Text auf Frau Schmid – als ihr letztes Lebenszeichen daselbst – zurückzuführen war, ist unklar. Der Text scheint uns sprachlich gegenüber früheren Beiträgen einer veränderten Struktur zu unterliegen. .

Nach einer Reihe von geteilten Beiträgen wurde noch im September deutlich, dass mindestens eine weitere Person über die Admin-Rechte der Facebook-Seite „Wärme für Madaya“ verfügen musste. Diese Person war der deutschen Sprache kaum mächtig oder hatte mehrfach ein Übersetzungsprogramm benutzt.

Am 21. und 24. September 2016 zum Beispiel mehrere „Posts“ von einer eindeutig anderen Person als jene Frau Schmid, zusammen mit einem Kampagnen-Bild und neuen Facebook-Links:

 

Nix richtig deutsche Sprache 1

Quelle: Facebook.

 

Nix richtig deutsche Sprache 2

Quelle: Facebook.

 

Nix richtig deutsche Sprache 4

Quelle: Facebook. 

 

Nix richtig deutsche Sprache 5

Quelle: Facebook.

 

Als wir im Dezember des Vorjahres auf das von Frau Schmid angegebene Facebook-Profil „Michelle Dayika Noura“ hatten schauen wollen, um dort vielleicht mehr über die Hintergründe ihres Abgangs zu erfahren, fanden wir nichts vor. Die Seite existierte nicht mehr.

Frau Schmid besitzt allerdings ein weiteres Facebook-Profil, wo sie ihre „Freunde“ mit Belanglosigkeiten und eingestreuter Propaganda unterhielt.

https://www.facebook.com/mi.nou.927?fref=ts

 

 

6.

Stichwort: „Ahmad“ aka Abdul Wahab Ahmed, der Islamisten-Reporter.

Auf dem persönlichen Facebook-Profil der Frau Schmid war am 1. Juli 2016 die Meldung platziert, dass „Ahmad“ einen Tag zuvor angeschossen worden wäre. Jedenfalls zeigt das Foto ihn einem Bett liegend, mehr allerdings auch nicht. Obwohl dies ein einschneidendes Erlebnis gewesen sein müsste, hatte diese Meldung keinen Eingang auf der Seite „Wärme für Madaya“ gefunden, nicht einmal bei „Amrha“.

 

Ahmad im Bett

Quelle: Facebook. 

 

Spätestens am 7. Oktober 2016 war es ihm anscheinend wieder gut gegangen, denn er hatte einen Artikel beim Propaganda-Portal „Umayya-Press“ unterbringen können.

http://www.umayyapress.com/no-way-out-of-madaya-only-death-or-approaching-it-and-a-person-who-looks-like-you-in-the-specification/?lang=en

 

 

Am 7. November 2016 erschien auf „Wärme für Madaya“ ein geteilter Beitrag, der ebenfalls von Abdel Wahab Ahmed verfasst worden war. Dieses Mal für den „Syrien Observer“, einer Online-Nachrichtenseite, die von Jihad Yazigi betrieben wird.

 

Syrian Oberver

Quelle: Facebook. 

 

Bei Yazigi handelt es sich um einen syrischen Wirtschaftsjournalisten, der sich selbst als Anhänger der – nicht existenten – „syrischen Revolution“ bezeichnet.

https://jihadyazigi.com/about/

 

Abdel Wahab Ahmed ging es in seinem Artikel um das 4-Städte-Abkommen zwischen der syrischen Regierung und der Al-Kaida-Filiale „Jabhat al-Nusra“ (umbenannt in „Jaish al-Fatah“), in welcher bei einer Versorgung von Madaya/Zabadini auch jene der von Al-Kaida belagerten Städtchen Kefraya und Foua gewährleistet sein sollte.

Ahmed befand hier, dass die in Madaya befindliche „Opposition“ von einem iranischen Unterhändler zum Vorteil für die Menschen in Kefraya und Foua erpresst werden würde. Auch befand er, dass die Belagerungen nicht miteinander verglichen werden könnten, da Kefraya und Foua manchmal durch die syrische Regierung Versorgungsgüter aus der Luft erhalten würde. Außerdem behauptete Ahmed, dass der Einschließungsring der Al-Kaida-Armee „Jaish al-Fatah“ nicht so engmaschig wäre wie jener der Hisbollah um Madaya, so dass sich die dort Eingeschlossenen eher durchschlüpfen und sich von außerhalb außerhalb versorgen könnten.

Deren Lebensgefahr spielte bei einem äußerst zynisch aufgelegten Ahmed keine Rolle. Er erwähnte, dass die Al-Kaida-Truppen sich mit dem Mangel an Flugabwehrwaffen entschuldigen würden und beklagte sich, dass eben diese Al-Kaida so wenig Druck auf Kefraya und Foua ausüben würde, um ein Gleichgewicht zur Situation in Madaya herzustellen.

Helferlein „Ahmad“ machte hier öffentlich keinen Hehl daraus, dass es sich bei ihm zumindest um einen Sympathisanten der sektiererischen Terrorfraktion Al-Kaida handelte und seine Mitmenschlichkeit eine äußert selektive war.

Interessant war hier noch seine Angabe, dass Madaya von angeblich mehr als 165 Stützpunkten der SAA und Hisbollah umgeben wäre. Und um das Dramatische herauszustreichen: diese wären angeblich nur alle 20 Meter voneinander entfernt. Letzteres kann zwar in Anbetracht des Raumes nicht Wahrheit entsprechen, sollte aber jeden potentiellen Spender der Seite „Amrha und Wärme für Madaya“ abermals aufzeigen, dass es bei der Geschichte um die „Aktivisten“, die mit Spendengeldern Lebensmittel von außerhalb besorgen würden, nur um eine Erfindung gehandelt haben kann. „Ahmad“ widerlegte somit die Angaben der Frau Schmid.

Und so befindet sich „Ahmad“ offensichtlich immer noch in Madaya, weil die dortigen Terroristen der „Ahrar al-Sham“ und „Nusra“ an der Kleinstadt krampfhaft festzuhalten gedenken. Das Angebot der syrischen Regierung, sich in die von Al-Kaida besetzte Provinz evakuieren zu lassen, wurde genau so wenig angenommen wie das Amnestie-Angebot für die Terrorhelfer syrischer Nationalität.

http://en.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13941013000614

 

Ahrar al-Sham lehnt Evakuierung ab - Twitter, 6.1.2016

Quelle: Twitter. 

 

 

7.

Stichwort: Das letzte Wort.

Eine hatte es auch im Dezember 2016 immer noch nicht kapiert:

Dumme Ruth

Quelle: Facebook. 

 

Die hier besprochene Facebook-Seite hat eher etwas mit der versuchten Finanzierung von Al-Kaida nahe stehenden Gruppen zu tun, aber nichts mit Kindern. Diese wurden und werden nur benutzt.

 

 

Mittwoch
18
Januar 2017

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 3-6.

 

Fortsetzung zur Facebook-Seite „Amrha und Wärme für Madaya“. Teil 6.

 

Wir hatten im vorherigen Teil aufgezeigt, dass (auch) auf der Facebook-Seite „Wärme für Madaya“, welche angeblich eingesammelte Spenden den Hilfsbedürftigen in Madaya zukommen lassen würde, mit nicht authentischen, älteren oder falschem Bildmaterial arbeitete.

Dieser Betrug und die damit verbundenen Lügen waren keinem Versehen und keinen denkbaren Ungeschicklichkeiten geschuldet, sondern Teil einer systematischen Propaganda und Denunzierung, die wenig auf Fakten und Plausibilität setzte als auf umfassende, falsche, unbewiesene, aber sich ständig wiederholende Behauptungen.

Wir hatten uns hier nicht mehr die Mühe gemacht, sämtliches Bildmaterial auf der Seite „Wärme für Madaya“ abzugleichen, möchten hier aber zwei weitere Beispiele anführen, welche den dort platzierten Betrug und die Propaganda aufzeigen sollen.

Dazu gehörte der folgende Eintrag am 8. Januar 2016:

 

Fakefotos ohne Ende

Quelle: Facebook.

 

Auch hier wurde seitens Frau Schmid behauptet, dass sich dieses Geschehen in Madaya abgespielt habe. Wir haben uns das linke Bild angeschaut, welches hier vollständig zu sehen ist:

 

Schwächeanfall-1

Quelle: Haber Journal.

 

Aus der genaueren Betrachtung dieses Bildes ergibt sich allerdings eines, welches sehr gestellt wirkt. (Abgewandtes Gesicht der Frau auf der Trage gegenüber allen Beteiligten, hält den Ausweis eines Mannes in ihrer Hand (!), Helfer hat demonstrativ eine Hand auf ihren Kopf gelegt, was in Anbetracht der behaupteten Situation kontraproduktiv ist, Frau im Hintergrund blickt in die Kamera). Dazu schienen die vier Einschusslöcher (je zwei unterschiedlicher Kaliber, horizontale Schussrichtung) in Madaya deplatziert zu sein, war es in dieser Stadt nie zu Kampfhandlungen gekommen.

Die Suchmaschine von Google zeigte schließlich, dass es sich bei diesem Foto um eines handelte, welches über zahlreiche Nachrichten-Portale verbreitet worden war.

 

Frau auf Gehweg vervielfältigt

Quelle: Google.

 

Dank dieser Suchfunktion bekamen wir auch eine Web-Site des türkischen Portals „Haber Journal“ präsentiert, auf welcher das obige Foto in einem Artikel vom 3. Februar 2014 eingebunden worden war. Es sollte aus dem Palästinenser-Stadtteil Jarmuk (Yarmouk) bei Damaskus stammen, welches zum Teil von den Al-Kaida-Terroristen der „IS“ und der „Nusra“ besetzt gehalten wird.

Ein zweites dort publiziertes Bild – ein Junge im Rollstuhl – zeigte eine gleiche Straßensituation an (Gehwegbreite, Randsteine, Farbe von Schutt und Staub).

http://www.haberjournal.at/dunya/yermuk-multeci-kampindaki-buyuk-dram-h1149.html

 

Als letztes Beispiel möchten wir einen Eintrag bei „Wärme für Madaya“ aufzeigen, welcher auf den ersten Blick eher banal wirken mag, weil das gezeigte Foto nichtssagend ist, dieses aber mit einer bestimmten Botschaft verknüpft worden war.

 

Dose

Quelle: Facebook. 

 

Eine Hand hält eine Konservendose, die nicht für den Verkauf bestimmt sein sollte und sichtlich aus dem WF-Programm stammt. Dieses Foto enthält selbst keine Information, weil nicht ersichtlich ist, wer diese Dose wo und wann in der Hand gehalten mag und in wessen Besitz diese gewesen sein mochte. Eine Bedeutung bekam diese Dose erst durch Frau Schmid von „Wärme für Madaya“. Sie behauptete, dass es sich um um Konserven handeln würde, welche von der syrischen Regierung unterschlagen worden wären.

Wie gewohnt hatte Frau Schmid auf einen Beleg für diese Behauptung verzichtet, dafür aber mit regelrechter Hetze noch einen aufgesetzt:

 

Dosen-Erklärung 1

Quelle: Facebook. 

 

„Regime“ und „Sympathiesanten“, wen immer Frau Schmid gemeint haben mag, sie sollen auch getarnt gewesen sein. Vielleicht als Terrorist, aber das wissen wir nicht. Das wusste nur Frau Schmid.

Wer hier allerdings kriminell aktiv war, wurde auch in diesem Fall schnell deutlich. Diese von einer Hand gehaltene Dose hatte bereits ein Vorleben gehabt. Nach einer Quelle wäre diese 2014 in Yarmouk gewesen.

 

Dose in Jarmuk

Quelle: Twitter. 

 

Woanders wurde die abgebildete Konserve – ebenfalls 2014 – in Jordanien gesichtet. So jedenfalls der britische Botschafter Peter Millett in Amman. Er hatte behauptet, dass die an syrische Flüchtlinge bestimmten Waren von der jordanischen Regierung unterschlagen werden würden.

 

Dose des britischen Botschafters in Jordanien

Quelle: Twitter.

 

Die erste Publikation dieses Fotos hatten wir in einem algerisch-marokkanischen Blog aus dem Jahre 2013 gefunden, wo es um Flüchtlinge in der Sahara gegangen war. Diese Konserve hatte demnach vor Frau Schmid bereits die Runde gemacht.

 

Dose in Marokko

Quelle: http://gherrabicom.unblog.fr/2013/11/10/

 

Aber wen kümmern schon die Betrügereien, Lügen und Verleumdungen. Hauptsache, naive Spender werden dazu bewegt, ihr Geld in zweifelhafte Hände zu geben. Mit einer weiteren Behauptung sollte „bewiesen“ werden, dass dieses Geld – irgendwie – in Madaya auch angekommen wäre, um damit zu helfen. Frau Schmid bedankte sich am 17. Januar 2016 bei ihren Gönnern mit drei nichtssagenden Bildern, in welchen die Geldauszahlung offenbar ganz ohne Geld vonstatten gegangen war.

 

Geldauszahlung ohne Geld

Quelle: Facebook. 

 

Da wurde es einem warm ums Herz! 100 privilegierte Familien sollten nun einkaufen können! Zum Beispiel bei dem Mann, der die UN-Hilfslieferungen verschachert, oder – noch besser – 100 Familien durften nun selbst und ganz nach der Madaya-Legende den Belagerungsring durchbrechen und Minenfelder überqueren, um sich außerhalb der Kleinstadt mit dem Notwendigsten einzudecken, sprich: einkaufen zu gehen.

 

Minen auf geheimen Wegen

Quelle: Facebook.

 

 

Freitag
13
Januar 2017

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 3-5.

 

Fortsetzung zur Facebook-Seite „Amrha und Wärme für Madaya“. Teil 5.

 

Bildmaterialien wie Fotos oder Videos waren und sind selbstverständlich Bestandteile der Kriegspropaganda. Gefälschte, nicht authentische Materialien werden ebenso eingesetzt wie „echte“ Aufnahmen, welche mit neuen Namen und Orten versehen werden. Auch können Ausschnitte von Bildern oder höchst subjektive Blickwinkel zur Manipulation beitragen.

Die Facebook-Seite „Wärme für Madaya“ hatte am 18. Dezember 2015 innerhalb einer Plakat-Serie ein Motiv auf die Facebook-Seite gesetzt und dies auch mit einem Spendenaufruf verbunden.

 

 

175-tag-der-belagerung-1

Quelle: Facebook.

 

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Quelle: Facebook. 

 

Frau Schmid nannte den abgemagerten Jungen „Omar“ und wusste auch über dessen Alter Bescheid.

Die aufmerksame Kommentatorin „Veronika Langstrumpf“ hatte es allerdings besser gewusst und am 6. Januar 2016 festgestellt, dass das Foto von „Omar“ eines aus dem Jahre 2013 war, aufgenommen in einem Flüchtlingscamp. Diese Entdeckung war mit einer Bilder-Suchfunktion von Google möglich gewesen.

 

175-tag-der-belagerung-falsches-foto

Quelle: Facebook. 

 

hinweis-auf-fake-foto-1

Quelle: Facebook.

 

Immerhin bedankte sich Frau Schmid für diesen für sie peinlichen Hinweis. Doch bereits am 4. Januar 2016 war von ihr ein weiteres falsches Foto auf die Seite gesetzt worden.

 

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Quelle: Facebook. 

 

Wieder war es die aufmerksame „Veronika Langstrumpf“, von welcher das alte Bild entlarvt wurde. Sie kommentierte dies mit beißendem Spott am 8. Januar 2016.

 

alter-mann-wieder-gestorben

Quelle: Facebook. 

 

Dieses Mal sollte sich Frau Schmid nicht für diesen Hinweis bedanken.

Es lief in westlichen Medien gerade die antisyrische Hunger-Kampagne Madaya an, und Frau Schmid von „Wärme für Madaya“ dachte offenbar gar nicht daran, eine seriöse Fassade aufrecht zu halten, so brüchig diese mit den ersten beiden falschen Fotos auch gewesen sein mochte.

Am 6. Januar 2016 folgte die nächste Täuschung:

 

kunta-kinte-1

Quelle: Facebook.

 

Dieses Propaganda-Video war mit zahlreichen falschen Aufnahmen gefüllt. Nach Mitleid erregenden naiven und dümmlichen Kommentaren diverser Teilnehmer fiel abermals „Veronika Langstrumpf“ mit ihrem Kommentar am 8. Januar 2016 aus der Reihe, die auf eines der falschen Bildmotive (in Videoformat) hindeutete :

 

kunta-kinte-2

Quelle: Facebook.

 

Auch hier gab es seitens der Frau Schmid bzw. „Wärme für Madaya“ keinen Kommentar, obwohl es um Madaya zweifellos kalt geworden sein musste.

Frau Schmid hatte sich somit auch an dieser Stelle zu einem Teil der durch westliche Medien verbreiteten Kriegspropaganda gemacht, welche auf Lügen, Verzerrung und dem Unterschlagen von Informationen beruhte. Die Dämonisierung der syrischen Regierung und ihrer Verbündeten war notwendig, um den Krieg zur Zerschlagung des syrischen Staates mit einer Rechtfertigung zu versehen und Verständnis für den Unterhalt der durch das Ausland gesteuerten Söldnerverbände und den als „Rebellen“ verharmlosten Terroristen zu generieren.

 

Allerdings geht es hier nicht um die Propaganda der auch medialen Kriegstreiber, sondern um die Initiative „Wärme für Madaya“, welche vorgab, mit einer Spendentätigkeit der Bevölkerung und vor allem Kinder in dieser Kleinstadt helfen zu wollen. Die Verwendung von falschen Fotos, um potentielle Spender zu motivieren, muss hier allerdings nicht nur als Irreführung, sondern als ein gewöhnlicher Betrug an den Interessenten gewertet werden.

Frau Schmid hatte mit falschen Fotos eine Authentizität vorgegaukelt, in dem sie zum Beispiel der oben erstgenannten Identität, einem Jungen, den Namen „Omar“ gegeben und auch dessen angebliches Alter genannt hatte. Ebenso gelogen war die Identität „Ahmed Abdul Karim Kawad“, der ihren Angaben mit 45 Jahren in Madaya gestorben sei, den Bildern nach aber mindestens über 60 Jahre gewesen sein dürfte.

Wenn sie sich diese Identitäten nicht selbst aus den Fingern gesaugt hatte, mussten diese Angaben von ihrem Projektpartner „Ahmad“ stammen. Also von der Person, an welche Spendengelder transferiert werden sollten. Da es sich um „Ahmad“ ebenfalls um einen hier bereits überführten Lügner/Betrüger handelt, ist es hier müssig zu eruieren, wer von ihnen was initiiert haben könnte.

Bemerkenswert ist der Aspekt, dass „Ahmad“ als ein Mann vor Ort offenbar keine Fotos zur Verfügung gestanden hatten, um Hunger und Tod abzubilden. „Wärme für Madaya“ hatte keine exclusiven Fotos erhalten, sondern nur falsche Bilder, welche auch international für die „Hunger-Kampagne“ eingesetzt wurden.

 

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Quelle: Google.

 

Verteiler von „Fakes“ war unter anderem das oben erwähnte „Local Revolutionary Councel of Madaya“ als Bestandteil eines verlogenen Mediennetzes gewesen, in welchem sich „Ahmad“ bewegte.

Deutlich wurde zudem, dass Frau Schmid von einer Sorgfaltspflicht den Spendern gegenüber offensichtlich nichts hielt, vor allem aber, dass sie nicht selbst einem Betrüger aufgesessen war. Die Fütterung mit falschen Fotos und erfundenen Angaben hätte sie sofort in einen Konflikt mit „Ahmad“ gebracht, wäre ihr Projekt ein ehrlich gemeintes gewesen. Stattdessen war eine vollständige Ignoranz zu beobachten, indem Frau Schmid den naiven Interessierten ihrer Seite weiterhin falsches Material untergeschoben hatte.

Dazu gehörte auch die am 10. Januar veröffentlichte Ankündigung von Kundgebungen, welche gleichfalls mit einem falschen Foto versehen worden war.

 

veranstaltungshinweis-mit-falschem-foto

Quelle: Facebook.

 

Die Nachrichtenagentur AP nannte als Quelle „Local Revolutionary Councel of Madaya“, das sich allerdings die Urheberschaft des Bildes nur widerrechtlich angeeignet hatte.

 

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bild: ap/local revolutionary council in madaya

 

Dazu das Nachrichtenportal „Watson“ aus der Schweiz am 11. Januar 2016:

Es wurde von der Nachrichtenagentur AP mit der folgenden Legende verbreitet: 

«Dieses undatierte Foto vom Lokalen Revolutionsrat in Madaya, das überprüft worden ist und mit anderen AP-Berichten übereinstimmt, zeigt einen verhungernden Jungen in Madaja, Syrien.»

Es wurde gelogen, was was das Zeug hält, denn die Aufnahme stammt von Mai 2015, offenbar aus Ost-Ghouta, wo sich eine große Gruppe von durch Saudi-Arabien finanzierter Söldner verschanzt hatte.

 

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Quelle: watson/Screenshot YouTube. 

 

Weiter „Watson“:

„watson entschied daraufhin, AP auf diese Unstimmigkeiten aufmerksam zu machen. Eine Antwort blieb aus, aber am Samstagabend zog die Nachrichtenagentur das Bild mit der Erklärung zurück, der Ort der Aufnahme könne nicht mit Sicherheit bestimmt werden. In der Folge entfernte auch watson das Bild aus seinen Berichten zu Madaja.“

 

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bild: ap/local revolutionary council in madaya

 

Die Facebook-Seite „Wärme für Madaya“ tat allerdings nichts dergleichen.

watson, 11. Januar 2016:

Das falsche Hungerbild aus Madaja und seine verheerende Wirkung auf die Solidarität mit der syrischen Zivilbevölkerung

http://www.watson.ch/International/Kommentar/805905616-Das-falsche-Hungerbild-aus-Madaja-und-seine-verheerende-Wirkung-auf-die-Solidarit%C3%A4t-mit-der-syrischen-Zivilbev%C3%B6lkerung

 

Das Online-Portal „Watson“ steht nicht in Verdacht, gegenüber der transatlantischen Propaganda kritisch eingestellt zu sein.

„Wie es zu dem Fehler kam, ist unklar (eine Anfrage über Facebook an den «Lokalen Revolutionsrat in Madaya» blieb bislang unbeantwortet) und dürfte angesichts der massiven Propaganda im Syrienkonflikt schwer zu eruieren sein…“

Dieser von „Watson“ naiv bezeichnete „Fehler“ war freilich einer mit System und nur ein kleiner Teil vieler anderer bewusst eingesetzten „Fehler“, um an der Heimatfront die Kriegsbegeisterung zu schüren.

 

Mit dem Betrug konfrontiert, hatte Frau Schmid gegenüber der Kommentatorin „Veronika Langstrumpf erwidert:

 

pipi-1

Quelle: Facebook.

 

Frau Schmid log nachweislich, stellte dies aber vollkommen abwegig als „Pro-Assad-Propaganda“ hin, um von dieser Tatsache abzulenken. Außerdem befand sie, dass alle Gewalt gleichermaßen verabscheuen würde, nachdem sie zuvor ausschließlich die Gewalt der syrischen Regierung angeprangert hatte – mit Hilfe erfundener Geschichten.

 

pipi-2

Quelle: Facebook. 

 

Besonders gut kannte sie sich trotz angeblich jahrelanger Beobachtung nicht aus, denn Deir Ez Zor wurde von den Al-Kaida-Truppen des Labels „IS“ belagert. Die Kommentatorin „Veronika Langstrumpf“ ließ sich nicht beirren.

 

pipi-3

Quelle: Facebook:

 

Frau Schmid sah sich abermals gezwungen, von der Wahrheit Abstand zu nehmen. Sie hatte weder an anderer Stelle noch mehrfach erwähnt, dass „einige Fotos wohl schon älter sind und nicht aus Madaya stammen“. Jedenfalls nicht auf ihrer „Wärme-für-Madaya“-Seite, was wesentlich war. Es ist dort nichts dergleichen dokumentiert. Die Behauptung, dass das, was auf falschen Fotos zu sehen wäre, auch in Madaya so sein könnte, war dann wieder amüsant. Würde aber nicht einmal an einer Supermarkt-Kasse funktionieren.

 

pipi-5

Quelle: Facebook.

 

Die Kommentatorin „Veronika“ schlug der Frau Schmid ihre eigenen Fetzen um die Ohren:

 

pipi-6

Quelle: Facebook. 

 

Frau Schmid war in Bedrängnis geraten und hatte dann einen offensiven Weg gewählt. Sie spielte die Empörte, welche die Geduld zu verlieren vorgab.

 

pipi-7

Quelle: Facebook.

 

Frau Schmid entblödete sich somit nicht, frech ihre Lügengeschichte fortzusetzen. Ihr genannter Punkt 1 konnte hier gänzlich widerlegt werden. Ebenso Punkt 2, denn sie hatte an ihrer Intention von Anfang an keinen Zweifel gelassen. Punkt 3 hatte nichts mit der Sache zu tun. Und Punkt 4 wurde verzerrt dargestellt, da es Al-Kaida gewesen war, welche das Versorgungsabkommen im Oktober 2015 hatte platzen lassen.

 

 

Dienstag
10
Januar 2017

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 3-4.

 

Fortsetzung zum Thema: Facebook-Seite von „Amrha und Wärme für Madaya“. Teil 4.

 

An der ganzen Geschichte, wie sie von „Wärme für Madaya“ bzw. Frau Schmid erzählt wurde, war so gut wie gar nichts belegt, und logisch war auch nichts. Logisch und nachvollziehbar war dagegen, dass nach Auflösung der staatlichen Struktur diese durch eine andere Struktur ersetzt worden war: nämlich durch jene der „Ahrar al-Sham“ (und „Nusra“), deren Bewaffnete natürlich das Gewaltmonopol besessen haben. Da deren Anzahl auf etwa 600 Mann geschätzt wurde, sollten diese sich wiederum auf örtliche Kollaborateure (ob freiwillig oder genötigt) gestützt haben, um ihre Form der Ordnung aufrecht zu erhalten.

Zwangsläufig musste – und erst recht in ihrer Situation – es im Interesse der Bewaffneten sein, die Kontrolle über diese Güter zu erlangen. Was in Anbetracht ihrer Bewaffnung kein Problem darstellen sollte. Dass es sich in ähnlichen Szenarios genau so verhält, wurde in der Vergangenheit in aufgelassenen Al-Kaida-Stützpunkten mehrfach festgestellt, zuletzt in Ost-Aleppo.

„Wärme für Madaya“ berichtete dann auch tatsächlich fleißig weiter von der Notlage und den drastischen Folgen. So über den Gesundheitszustand der „kleinen Sahaar“ am 22. Januar, über den Tod eines „Yassin Abd Ar-Rahman“ am 23. Januar als bereits „10. Todesopfer seit dem Eintreffen der Hilfslieferung“.

 

yasser-abd-ar-rahman

Quelle: Facebook. 

 

Am 25. Januar nochmals zwei Tote wegen Unterernährung, weitere zwei Tote am 27. Januar, drei Tage später der nächste usw. – als hätte es nie eine Hilfslieferung gegeben.

 

tote-fuer-den-27-januar-2016

 

Quelle: Facebook.

 

Einen weiteren Hinweis lieferte „Wärme für Madaya“ bzw. Frau Schmid, als sie am 24. Januar 2016 im Kommentar-Bereich nach den Kosten für eine Packung Milchpulver gefragt wurde. Frau Schmid antwortete darauf:

„Es schwankt sehr sehr stark. Gestern wurde mir gesagt ca 50 Dollar pro Kilo, es waren aber auch schon fast 300.“

Unbeabsichtigt hatte Frau Schmid mitgeteilt, dass das zuvor nicht vorhandene Milchpulver nach der UN-Hilfslieferung an die Bevölkerung nun genau an diese verkauft wurde. Und man muss nicht lange rätseln, wer letztlich über diese Hilfslieferung verfügte und die einzelnen Güter verkaufte, sofern diese nicht einbehalten und eingelagert wurden.

Es konnte sich nur um die neue Ordnung handeln, die vertreten wurde durch die bewaffneten Söldner der „Ahrar al-Sham“. Und diese wiederum hatten zusammen mit ihren „Sponsoren“ und Auftraggebern aus den Golf-Diktaturen ein natürliches Interesse daran, den Hungertod in Madaya am Kochen zu halten, um die angebliche Unmenschlichkeit der syrischen Regierung demonstrieren zu können. So mussten zu deren Dämonisierung regelmäßige Hungertote – ob nun echt oder gefälscht – ganz gelegen kommen.

 

Es existieren somit eine Reihe von Hinweise darauf, dass diese Versorgungsaktionen der Organisation „Amrha“ nicht der Wahrheit entsprechen. Was aber nicht bedeutet, dass einige es versucht haben könnten oder diese sich gänzlich abzusetzen versucht hätten. Diese spielen hier aber keine Rolle. Stattdessen deutet vieles darauf hin, dass sämtliche auf dem Fotos zur Schau gestellten Güter aus von den Terroristen konfiszierten Lagern stammen bzw. aus von der UN angelieferten Lieferungen.

 

schokoriegel

„Aktivisten“ sollen angeblich ihr Leben riskiert haben, um mit Spendengeldern viele Schokoriegel nach Madaya zu schmuggeln.  Hochgeladen am 9. Januar 2016. Quelle: Facebook. 

 

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Milchpulver der Marke „NIDO“ sowie schwere Säcke mit unbekanntem Inhalt, welche angeblich von „Aktivisten“ nach Madaya geschleust worden sein sollen.  Hochgeladen am 29. Dezember 2015. Quelle: Facebook. 

 

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Weiteres Milchpulver von anderen Firmen. Quelle: Facebook.

 

neues-milchpulver-nach-der-un-lieferung-zum-kaufen

Neues Milchpulver, nur acht Tage nach der UN-Hilfslieferung. Zum Kaufen! Quelle: Facebook. 

 

Ein Foto von „Mädchen mit Milchpulver in der Hand“ war dann eines für die gutgläubigen Spender an der Medien-Front. Kinderschicksale waren und sind für emotionale Bindungen und Spendenbereitschaft besonders attraktiv.

 

maedchen-mit-tuete-1

Quelle: Facebook.

 

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Gezielt fotografiert: Kind mit Milchpulver. Quelle: Facebook. 

 

Ein Friedrich Küchler war skeptisch gewesen, da er auch einen Bericht aus einer anderen Quelle gesehen hatte. Am 25. Januar hatte er gefragt:

„Ist es zutreffend, dass die Rebellen Hilfsgüter konfiszieren und für ein vielfaches verkaufen?“

Die in der Schweiz sitzende Frau Schmid war sich ganz sicher mit ihrer Erwiderung:

„Nicht in Madaya.“

Herr Küchler hatte daraufhin einen Videobeitrag platziert: „Habt ihr keinen Hunger? – Wir haben Hunger!“, welche von der Plattform „Bürgerinitiative für Frieden in Syrien“ stammte. Inhalt dieses Videos war die Darstellung, dass die „Rebellen“ keine Nahrungsmittel in das von ihnen kontrollierte Gebiet lassen und andererseits den Bewohnern verbieten würden, die Stadt zu verlassen, um sie weiterhin als Schutzschilde zu benutzen.

https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1008288299229959&id=569327766459350&hc_location=ufi

 

habt-ihr-keinen-hunger

Quelle: Facebook. 

 

Herr Küchler fragte dazu:

„Ist dieses Video nicht aus Madaya?“

Da die gezeigten Aufnahmen tatsächlich aus Madaya stammten und dies nicht abgestritten werden konnte, versuchte Frau Schmid die Entschärfung des Themas auf eine andere Weise:

„Oh bitte nicht diese Seite. Das ist gelogen. Und lächerlich dazu. Die „Rebellen“ befinden sich nach wie vor in Zabadani, nicht in Madaya.“

Neben Unsachlichkeit („bitte nicht diese Seite“/“gelogen“/“lächerlich“) hatte Frau Schmid ihr Heil in einer Flucht nach vorne gesucht – mit einer dreisten Lüge, mit der sie sich selbst lächerlich machen musste. Sie behauptete tatsächlich, dass sich in Madaya überhaupt keine „Rebellen“ (Terroristen) aufhalten würden.

 

Am 5. Januar hatte Frau Schmid einer Interessierten es noch ein wenig anders erklärt:

„… Madaya und die Nachbarstadt Zabadani waren von Oppositionellen kontrolliert. Zabadani wurde darauf von Regime-Truppen angegriffen, viele Zivilisten flohen während der Gefechte nach Madaya. Darauf wurden beide Städte von Regime-Truppen und der vom Iran unterstützten libanesischen Hezbollah-Miliz eingezäunt und abgeriegelt…“

Madaya wurde demnach ihren eigenen Worten nach von „Oppositionellen“ kontrolliert, aber dann müssen sie… irgendwie… verschwunden sein.

Frau Schmid hatte ihre Behauptung, dass es in Madaya angeblich keine „Rebellen“ geben würde, am 14. Januar 2016 wiederholt, nachdem sie mit einer aufmerksamen Kommentatorin („Veronika Langstrumpf“) in einen für sie unangenehmen Disput geraten war.

 

 

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Quelle: Facebook.

 

Wo diese abhanden gekommenen „Rebellen“ abgeblieben sein sollen, wurde nicht erwähnt. Frau Schmid selbst hatte einen Hinweis genannt, welchen sie – konträr zu ihrer Behauptung – in ihrer Sinnhaftigkeit offenbar nicht einzuordnen vermochte. In einer Erwiderung vom 11. Januar 2016 hatte sie geschrieben:

„Es wurden ja auch in 4 Städten gleichzeitig Hilfslieferungen gebracht. In Madaya und Zabadani sowie in den durch die Al-Nusra belagerten Städte Kafraya und Fouaa. Dies war ein Teil des Abkommens, da in diesen zwei Städten Anhänger des Regimes belagert werden.“

 

anhaenger-des-regimes

 

Es war damals tatsächlich zu einem Abkommen zwischen der Terrororganisation „Jabhat al-Nusra“ und der syrischen Regierung gekommen, wobei letztere Hilfslieferungen zu den von „Ahrar al-Sham“ und „Nusra“ besetzten Zabadani und Madaya mit der Versorgung der von den Terroristen belagerten Ortschaften Kafraya und Fouaa gekoppelt hatte. Die dort bedrängte Bevölkerung war freilich medial im Westen unterprivilegiert gewesen. Dieses Abkommen machte natürlich nur Sinn, wenn die Terroristen vor Kafraya/Fouaa sowie in Zabadani/Madaya den selben Organisationen angehören.

Das Intellekt der Frau Schmid schien überfordert und gleichzeitig bösartig genug, um gemäß der Al-Kaida-Propaganda aus den syrischen Bewohnern von Kafraya/Fouaa abwertend „Anhänger des Regimes“ zu bilden. Das Wohl deren Frauen und Kinder schien innerhalb dieser Doppelmoral vernachlässigbar. Frau Schmid hatte zudem vergessen zu erwähnen, dass die Bevölkerung von Kafraya/Fouaa überwiegend shiitisch geprägt ist und somit einer Glaubensrichtung anhängt, denen die Takfiri-Terroristen nach ihren eigenen Bekundungen das Licht ausblasen wollen. Deren Widerstand hatte also rein gar nichts mit einer wie immer gearteten Anhängerschaft zu tun.

 

Bei einem Dialog im Kommentarbereich hatte eine Interessierte am 16. Februar 2016 ihr Unverständnis gegenüber dem angeblichen Beschuss durch syrische Truppen geäußert, weil doch – wie von Frau Schmid behauptet – keine „Rebellen“ mehr in der Stadt wären. Natürlich war das sinnlos, aber Frau Schmid wusste auch diese Sinnlosigkeit zu erklären:

„Gott sei Dank wurde beim gestrigen Beschuss niemand verletzt. Nein, es sind keine Rebellen mehr in der Stadt, nur Zivilisten. Jedesmal wenn es den menschen in Madaya einige Tage etwas besser ging, werden sie wieder beschossen… Ja, es ist total feige und sinnlos und die Befehlshaber haben mit Sicherheit nicht mehr alle Tassen im Schrank. Auch was gestern in Nordsyrien passiert ist, Krankenhäuser und Schulen bombardiert, das ist einfach furchtbar und ein Verbrechen dazu. In Syrien tobt ein ganzer Weltkrieg, in einem einzigen Land.“

Nach Frau Schmid hatte die Sinnlosigkeit Methode, weil die Befehlshaber der SAA oder Hisbollah schlichtweg verrückt waren.

Daraufhin hatte am 19. Februar 2016 ein „RüRo“ nachgehakt (Posting vom 15. Februar).

„Woher haben Sie das: „Nein es sind keine Rebellen in der Stadt, nur Zivilisten…“ Haben sich diese „Rebellen“ in Luft aufgelöst?“

Frau Schmid beantwortete diese Frage in der erwarteten Weise:

1. Die Rebellen waren vor allem in der Nachbarstadt Zabadani. Dort wurde anfangs Sommer 2015 schwer gekämpft, viele Zivilisten von Zabadani flohen nach Madaya, kurz darauf wurde die Belagerung beider Städte begonnen. 2. Die Rebellen mussten aus beiden Städten abziehen, das war Teil der Abmachungen für den Zugang der Hilfslieferungen.“

 

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Quelle: Facebook. 

 

Auf die zu Punkt 2 von Frau Schmid platzierte Lüge erwiderte „RüRo“:

„Zu 2: Es gibt bislang keinerlei Meldungen, dass aus Madaya die „Rebellen“ abgezogen sind. Eine „Belagerung“ Unbewaffneter durch Bewaffnete ergibt auch wenig Sinn.“

Frau Schmid geriet ins Schwimmen und versuchte, mit einer weiteren, wenn auch sehr dümmlichen Erfindung (Motiv: Rache wegen flüchtenden Zivilisten) aus der Sache herauszukommen.

„Im Krieg in Syrien ergibt so einiges keinen Sinn. Die Madaya-Belagerung wurde aus Rache für das Aufnehmen der flüchtenden Zivilisten aus Zabadani begonnen. Natürlich gibt es sehr viele Angehörige von Rebellen in beiden Städten. Dies setzt die Rebellen im ganzen Land unter Druck.“

 

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Quelle: Facebook. 

 

Aber der Kommentator „RüRo“ ließ nicht locker:

„Es hat alles einen Sinn, zumindest für die jeweiligen Akteure und Verantwortlichen. Ich muss Ihnen leider widersprechen. Die Anwesenheit von bewaffneten „Rebellen“ werden von allen Quellen gemeldet. Mögliche Angehörige (unbewaffnet) sind ein anderes Thema. Offizielle Quellen gehen von rund 600 Bewaffneten aus (Stand Januar 2016).“

Und Frau Schmid daraufhin, als wäre es für sie eine Neuigkeit gewesen:

„Dann darf ich Sie sicher um eine Quellenangabe bitten…?“

„RüRo“ kam dem gerne nach und nannte einige Quellen:

„Vom 6.-bis 13. Jan. 2016 wurde massiv es in sämtlichen westlichen Massenmedien gemeldet, sicherlich auch in der NZZ: in Madaya eingeschlossenen Zivilisten und „Rebellen“. Vom 6.-8. Jan. gar mit der vollkommen übertriebenen Zahl von: 40.000 Personen, davon die Häfte Zivilisten. SOHR machte daraus 125 „Rebellen“, die Hisbollah nannte die Zahl 600. Evakuierung von „Rebellen“ aus Zabadani Ende Dezember 2015. Aus Madaya nur Evakuierung von Schwerkranken/Schwerverwundeten in geringer Anzahl laut UN (Link). Unter anderem Madaya vom 28. Dezember 2015 (Link).“

 

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Quelle: Facebook.

 

„RüRo“ war auch noch so freundlich, das Communique der Hisbollah darzubieten:

„Hier die Veröffentlichung von der Hisbollah, wenn auch nur noch auf Twitter. Wurde aber im Libanon publiziert. Link.“

Und schießlich auch noch einen Artikel eines unabhängigen Nachrichtenmagazins:

„Hilfreich sind immer die Artikel von Hintergrund, einem der besten Nachrichtenmagazine in Deutschland, weil es keinem Konzern angehört. In diesem Fall zum Thema: Link.“

 

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Quelle: Facebook. 

 

Frau Schmid war in Schwierigkeiten und sichtlich nicht in der Lage, darauf eine Antwort zu finden. Da keine Reaktion erfolgte, fragte „RüRo“ am 23. Februar noch einmal nach:

„Wie schaut es mit ihrer Quelle aus?“

Immerhin antwortete Frau Schmid noch auf diese Frage:

„Sie dürfen gerne mit Ahmad aus Madaya sprechen. Er ist die Quelle.“

 

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Quelle: Facebook. 

 

Vielleicht hätte Frau Schmid eine andere Option zur Verfügung gehabt, um ihrer Überführung als Lügnerin zu entgehen. Aber einen derartigen Propaganda-Apparat auf ihrer Seite aufzubauen und sich anschließend als vollkommen ahnungslos geben, um alles auf eine einzige Quelle – Ahmad – zu schieben, war an dreister Armseligkeit kaum zu überbieten. Er sollte demnach der „Informant“ und Lügner sein und sie, Frau Schmid, die Dumme. Wobei letztere das Spendengeld einsammelte, um es an den ersteren zu transferieren.

 

Die FB-Seite „Amrha und Wärme für Madaya“ soll 788 Abonnenten besitzen, darunter potentielle Spender. Kein einziger war in der Lage gewesen, sich an dem Diskurs zu beteiligen, kein einziger, der auf die Demütigung der Frau Schmid reagiert, kein einziger, der Fragen gestellt hatte. 788 mehr oder minder gutmütige Mitmenschen, die von Anfang an trotz aller Offensichtlichkeit nichts begriffen hatten.

 

 

Freitag
06
Januar 2017

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 3-3.

 

Fortsetzung zum Thema: Facebook-Seite „Amrha und Wärme für Madaya“, Teil 3.

 

Uns hatte natürlich interessiert, wie unter den bisher genannten Aspekten das gespendete Geld zu den Hilfsbedürftigen gelangen konnte. Letztlich ging es auch um die Frage, in wieweit die bedauernswerten Menschen von der Hilfe tatsächlich profitierten. Und ob unter Umständen auch andere von den Geldern profitieren könnten, wenn nicht sogar ausschließlich.

Das angegebene Spenden-Konto lief unter den Namen der Michelle Schmid im schweizerischen Embrach. Stichwort „Madaya“.

Diese Spenden-Aktion war nicht durch eine Vereinsbildung juristisch abgesichert. Auf diesbezügliche Anfrage einer Interessierten, bekam diese von Frau Schmid am 22. Dezember 2015 die Antwort, dass noch kein Verein gebildet worden wäre. Dieses wurde allerdings mit einem eingeklammerten „noch“ zumindest in Aussicht gestellt. Dass dies anschließend jemals geschehen war, geht auf der Facebook-Seite „Wärme für Madaya“ allerdings zu keinem Zeitpunkt hervor, womit abermals ein höchst unseriöses Gebaren an den Tag gelegt wurde.

 

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Quelle: Facebook.

 

Es wurde von der Betreiberin, Frau Schmid, angegeben, dass die Spenden an die in Madaya befindliche Hilfsorganisation „Amrha“ weitergeleitet werden würden. Wie hatte sie nach Anfragen von Interessierten den Weg des Geldes erklärt?

21. Dezember 2015:

„Wärme für Madaya“: „Via WesternUnion Überweisung.“

Und auf die Frage, wer dieses Geld entgegennehmen würde:

„Wärme für Madaya“: „Ahmad von der kleinen örtlichen Hilfsorganisation Amrha.“

2. Januar 2016:

„Wärme für Madaya“: „Mit WesternUnion über eine Drittperson im Libanon, welche das Geld dann weiter überweist an Ahmad in Madaya.“

4. Januar 2016:

„Wärme für Madaya“: „Ich überweise das Geld an meinen Projekt-Partner in Madaya. Es gibt dort Aktivisten, die ihr Leben riskieren, um Lebensmittel in die Stadt zu schmuggeln auf geheimen Wegen.“

5. Januar 2016:

„Wärme für Madaya“: „Hilfsgüter kommen keine rein, das ist richtig. Ich sammle Geld und schicke es mit WesternUnion an einen engen Freund von meinem Projekt-Partner Ahmad in Madaya. Dieser überweist es sofort weiter an Ahmad, so kann Ahmad das Geld in Madaya am nächsten Tag abheben…“

5. Januar 2016:

„Wärme für Madaya“: „Ja, die Spenden sammle ich und schicke sie an Ahmad, meinen Projekt-Partner in Madaya, der mein vollstes Vertrauen hat. Er ist Mitglied der kleinen örtlichen Hilfsorganisation „Amrha“…“

10. Januar 2016:

„Wärme für Madaya“: „Wir arbeiten mit der kleinen, aus Einheimischen bestehenden Hilfsorganisation „Amrha“ in Madaya zusammen. Das sind junge Aktivisten, welche in Madaya leben. Bisher haben keine auswärtigen NGOs Zugang zu Madaya. Wir lassen „Amrha“ die Spenden zukommen und die Aktivisten besorgen damit unter Lebensgefahr die Nahrungsmittel.“

11. Januar 2016:

„Wärme für Madaya“: „Unsere Spenden werden mit WesternUnion an eine Drittperson im Libanon geschickt, welche eng mit meinem Projekt-Partner Ahmad aus Madaya befreundet ist. Diese Drittperson überweist das Geld sofort weiter an Ahmad nach Madaya, so kann Ahmad es am nächsten es am nächsten Tag abheben. Ahmad und die Aktivisten von „Amrha“ organisieren damit Lebensmittel…“

Bei den Besucherbeiträgen meldete sich am 4. April ein Frank Streicher:

„Hallo! Eine super Seite und eine hervorragende Aktion! Gerne würde ich auch etwas spenden, frage mich aber schon, wie denn das Geld dann überhaupt dorthin kommt. Wer soll es denn da noch auszahlen? Eine Bank? Oder wird das etwa auf dem Postweg geschickt? Mit freundlichen Grüßen Frank aus Deutschland.“

 

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Quelle: Facebook.

 

„Wärme für Madaya“ noch am 4. April:

„Vielen Dank für die lieben Worte! Ich arbeite eng mit den humanitären Aktivisten von Amrha in Madaya zusammen. Mein Projekt-Partner Ahmad lebt in Madaya und ist Mitglied von Amrha. Wir sammeln das gespendete Geld auf einem Konto und ich schicke es jeweils per Western Union an einen engen Freund von Ahmad in den Libanon, der überweist es sofort weiter an Ahmad nach Madaya, so kann Ahmad das Geld am nächsten Tag ganz normal auf der Bank in Madaya abheben. Das klappt sehr gut so. Liebe Grüße, Michelle.“

 

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Quelle: Facebook.

 

Frau Schmid behauptete, dass „Ahmad“ in Madaya „ganz normal“ das gespendete Geld von der Bank abheben könne.

Wir dagegen fragten uns: von welcher Bank?

In Madaya existieren seit geraumer Zeit keine staatlichen Strukturen wie staatliche Banken oder die staatliche Post. Von privaten Banken ist ebenfalls nichts bekannt, und sie konnten von uns auch nicht mit Hilfe der heimischen Geldinstitute ausfindig gemacht werden.

Internationaler Geldverkehr in rechtsfreie Räume oder an außerhalb des Zahlungssystems befindliche „Institutionen“ sind nicht möglich. Wer sollte zudem nach der Auflösung der staatlichen Strukturen für die unabdingbare Rechtssicherheit und auch den Schutz sorgen?

Frau Schmid hatte nie von einer direkten Überweisung nach Madaya gesprochen, sondern angegeben, dass diese über einen Mittelsmann im Libanon abgewickelt werden würde. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass es sich um einen internationalen Geldtransfer handeln musste.

Tatsächlich existiert kein einziger Beleg dafür, in welche Hände das gespendete Geld gekommen war. Eine Dokumentation des „Ahmad“ über eine reale Bank, über das Personal, über den Transfer und vor allem über die Belege etc. erfolgte nie.

 

Abgesehen von dem Thema über den Verbleib der Spendengelder, musste die Frage im Raum stehen, wie es der „Selbsthilfe-Organisation Amrha“ möglich sein konnte, diverse Hilfsgüter innerhalb Madayas zu organisieren oder diese in die von der syrischen Armee und Verbänden der Hisbollah umzingelten Stadt zu transportieren.

Auch hier lassen wir „Wärme für Madaya“ bzw. Frau Schmid zu Wort kommen:

4. Januar 2016:

„Wärme für Madaya“: „Es gibt dort Aktivisten, die ihr Leben riskieren, um Lebensmittel in die Stadt zu schmuggeln auf geheimen Wegen.“

5. Januar 2016:

„Wärme für Madaya“: „Er (Ahmad) organisiert dann (nach Erhalt des Geldes) mit anderen Aktivisten Lebensmittel. Die jungen Männer riskieren dabei ihr Leben. Einige wurden bereits erschossen oder verhaftet oder durch Minen schwer verletzt.“

5. Januar 2016:

„Wärme für Madaya“: „Diese mutigen jungen Männer (Anm.: von Amrha) riskieren ihr Leben, indem sie versuchen auf geheimen, verminten Wegen Lebensmittel in die Stadt zu bringen. Einige wurden dabei schon erschossen oder verhaftet, oder wurden durch Minen schwer verletzt…“

 

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Quelle: Facebook.

 

Nach der Darstellung von Frau Schmid würden sich „Aktivisten“ mit dem Geld heimlich aus Madaya und auch durch die Sicherungen der SAA oder Hisbollah schleichen. Dann würden sie an nicht genannten Orten Waren (nebenan? 20 Kilometer entfernt?) einkaufen, um mit diesen wieder zurück in die Stadt und abermals durch die militärischen Sicherungen zu schleichen.

Wie sollte man sich das vorstellen? Mit dem Auto wohl kaum. Mit Lasttieren? Zu Fuß? Wohin überhaupt? Und wieviele „junge Männer“ sollen daran beteiligt sein? Wieviel konnte jeder tragen? Welcher Umfang an Waren konnte überhaupt unbemerkt transportiert werden?

Es wurde die Gefährlichkeit dieser Unternehmungen herausgestellt, da auch „geheime“ Wege nicht so geheim gewesen wären, da laut Frau Schmid vermint. Einige „Aktivisten“ sollen auch erschossen worden sein, andere verhaftet, was auch den Verlust von Waren und Geld zur Folge gehabt haben sollte. Die Verluste mussten schwer wiegen in Anbetracht einer relativ geringen Gütermenge pro „Aktivist“ und der Rettung einer anderen Person. Das dürfte sich auch auf die Moral von „Freiwilligen“ niedergeschlagen haben. Wenn dem so wäre.

Dann aber hatte „Wärme für Madaya“ einen anderen Weg zur Beschaffung von Nahrung genannt, welcher eher ungefährlich gewesen sein sollte:

22. Januar 2016:

„Wärme für Madaya“: „Die Aktivisten von Amrha benuten Wege über verminte Felder, was sehr gefährlich ist. Oder bestechen die Milizen am Checkpoint, welche ihnen dann kleine Mengen Güter geben zu völlig gestörten Preisen. Die UN hat 1 Tonne Milchpulver gebracht für ca 850 Kinder. Das waren knapp 1,2 kg pro Kind.“

24. Januar 2016:

„Wärme für Madaya“: „Wir sammeln Geld und schicken es nach Madaya, die Aktivisten von Amrha organisieren dann Milchpulver. Es gibt Wege über die verminten Felder, was aber sehr gefährlich ist, oder die Möglichkeit der Bestechung der Milizen am Checkpoint.“

30. Januar 2016:

Auf Anfrage wegen der Versorgung:

„Wärme für Madaya“: „Zur Zeit gelangen fast täglich Nahrungsmittel nach Madaya, diese müssen dann allerdings zu überhöhten Preisen gekauft werden. Leider sind sehr viele Bewohner durch die lange Unterernährung schwach und sehr krank, ihre Körper mögen die Nahrung gar nicht mehr vertragen…“

 

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Viele Nahrungsmittel, aber nur zum Kauf. Viele Nahrungsmittel von wo und Verkauf durch wen? Quelle: Facebook.

 

Davon abgesehen, dass sich kein Mensch über offene Felder bewegt, wenn er nicht gesehen werden möchte, wurde hier die Möglichkeit genannt, „Milizen“ am „Checkpoint“ zu bestechen, welche der syrischen Armee oder der Hisbollah angehören würden. Das musste natürlich sehr teuer sein, sollte dies einer Realität entsprechen. Aber auf jeden Fall ohne Verluste an „Aktivisten“ einhergehen, weswegen dieser Weg der bessere gewesen sein dürfte. Das bedeutete nebenbei aber auch, dass die Soldaten, die angeblich gerne Leute beim Rupfen von Gras aus der Distanz erschießen würden, andere Leute auf ihren „Checkpoint“ zukommen ließen, um mit ihren zu deren Nachteil zu handeln.

 

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Angeblich einer der „Checkpoints“: sichtlich improvisiert, klein und innerhalb eines Stadtgebietes befindlich. Quelle: Facebook, Amrha und Wärme für Madaya.

 

Interessant ist hier der Umstand, dass das Sujet der bestechlichen „Milizen“ erst nach dem Eintreffen der UN-Hilfskonvois in Madaya in die Geschichte eingeführt wurde. Diese „Milizionäre“ wurden nun indirekt als korrupte Händler dargestellt, als hätten diese sich UN-Güter unter ihre Nägel gerissen – worüber es keinerlei Beweise gibt. Belegt sind aber die Hilfskonvois nach Madaya hinein, so dass die Notwendigkeit, sich gleich anschließend an den „Checkpoints“ mit Lebensmittel einzudecken, nicht schlüssig sein konnte.

 

 

Dienstag
03
Januar 2017

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 3-2.

 

Im Januar 2016 war es in den westlichen Medien zu einer massiven „Madaya-Kampagne“ gekommen, mit der wir uns rückblickend im Februar 2016 befasst hatten. In dieser Kampagne wurde die syrische Regierung (fast allein) für „Belagerungen“ von Ortschaften und den Nöten der Zivilbevölkerung samt Hungertoten verantwortlich gemacht.

http://www.bollwerk.co.at/2016/02/16/propaganda-um-madaya-teil-1/

http://www.bollwerk.co.at/2016/02/17/propaganda-um-madaya-teil-2/

http://www.bollwerk.co.at/2016/02/23/propaganda-um-madaya-teil-3/

http://www.bollwerk.co.at/2016/03/03/propaganda-um-madaya-teil-4/

http://www.bollwerk.co.at/2016/03/10/propaganda-um-madaya-teil-5/

http://www.bollwerk.co.at/2016/03/18/propaganda-um-madaya-teil-6/

http://www.bollwerk.co.at/2016/04/02/propaganda-um-madaya-teil-7/

http://www.bollwerk.co.at/2016/04/18/propaganda-um-madaya-teil-8/

http://www.bollwerk.co.at/2016/04/21/propaganda-um-madaya-teil-9/

 

Diese Madaya-Kampagne hatte natürlich auch Eingang auf der Facebook-Seite „Amrha und Wärme für Madaya“ gefunden. Eine Durchsicht aller weiteren Einträge ließ tatsächlich keinen Zweifel daran, dass sich die an mitfühlende potentielle Spender gerichteten Einträge extrem parteiisch gestalteten. Wir hatten nicht eine einzige „Meldung“ oder „Information“ finden können, die ein differenziertes Bild zugelassen hätte. Stattdessen wurden auf „Wärme für Madaya“ ausschließlich mediale Propaganda-Kanäle der Kriegstreiber oder entsprechende Facebook-Seiten in Anspruch genommen.

 

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Eine typische Madaya-Suppe. Quelle: Facebook. 

 

Dabei handelt es sich um Organisationen wie „Syria-Direct“ (des US-Departement of State, welche aus dem jordanischen Amman operiert) oder „Adopt a revolution“ (USA) oder „The Syria Campaign“ (GB), welche zumindest zum Teil vom Milliardär Ayman Asfari finanziert wird. Als britischer Staatsbürger hatte er sein Geld mit Öl und Gas gemacht.

Verlinkt wurden auch Berichte von Organisationen, die vorgeben, um humanitäre Hilfe bemüht zu sein, wie „Hand in Hand für Syria“ (GB) oder „Save Syrian Children“ (GB, Muslimbruderschaft). Sie produzieren sich als vermeintlich moralische Organisationen, welche allerdings nur dazu dienen, die Kriegspropaganda der Kriegstreiber aus den NATO-Staaten und Golf-Diktaturen zu verbreiten und eine Eskalation des Krieges voranzutreiben. Die angebliche US-NGO „SAMS“ ist ebenfalls Teil dieser Farce, wie zahlreiche weitere Organisationen. Sie alle sind Kriegspartei.

Neben vereinzelt verlinkten Artikeln aus dem deutschen (die transatlantischen Blätter BILD, ZEIT und SPIEGEL) und dem US-/britischen (CNN, ABC-News, BBC) Sprachraum wurde häufiger auf der syrischen Regierung und ihren Verbündeten feindlich gesinnten und Al-Kaida-freundlichen Portale wie „Orient News“ (finanziert von Katar und der VAE), „Al-Monitor“ (USA), Smartnews-Agency (FR) und der „pro-oppositionellen“ „Umayya Press“ (USA) zurückgegriffen, die allesamt in Staaten beheimatet sind, welche am Krieg gegen Syrien beteiligt sind.

Stimmung wurde zudem gemacht mit Organisationen wie „AVAAZ“ (USA), die unter Vorwänden mit mehreren Propaganda-Kampagnen für eine Eskalation des Krieges eintrat.

„Wärme für Madaya“ hatte auch auf einige Facebook-Seiten verwiesen. So auf die Al-Kaida-Seiten „Kafranbel Syrian Revolution“, „Syrian Break Siege“ oder „AssadWarCrimes“. Einige der aufgeführten Seiten waren bereits gelöscht (z.B. #Vertreibt_russische_Botschafter, #Putin_brennen_Aleppo, #fortsetzung_unserer_revolution).

 

Wie war die Frau Schmid aus der Schweiz mit ihrem Spenden-Projekt „Wärme für Madaya“ mit „Ahmad“ von der angeblichen Hilfsorganisation „Amrha“ in Madaya zusammengekommen?

Frau Schmid hatte sich am 5. Januar 2016 dazu geäußert:

„Ich engagiere mich schon seit über 4 Jahren für Syrien und habe immer mehr Kontakte zu Syrern geknüpft, zu solchen in Europa sowie in Syrien. Ahmad hat mir eine Freundschaftsanfrage geschickt und wir führten lange Gespräche über die Lage in Madaya. Es liess mir keine Ruhe mehr und ich wollte etwas tun. So ist das Wärme für Madaya Projekt entstanden…“

Es handelte sich bei „Ahmad“ demnach nur um eine Facebook-Bekanntschaft.

 

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Rechts im Bild: „Ahmad“. Quelle: Facebook. 

 

Auf eine am 31. Januar 2016 an Frau Schmid gerichtete Frage, ob sie die (angebliche Selbsthilfe-Organisation) „Amrha“ persönlich kennen würde, antwortete diese:

„Nur übers Internet. Aber mit Ahmad habe ich sehr engen Kontakt, wir sprechen täglich und es hat sich eine wunderbare Freundschaft entwickelt. Wir haben einen gemeinsamen Freund, der ihn persönlich kennt…“

Sonderlich Vertrauen erweckend war auch dies nicht. Immerhin wurde „Ahmad“ an anderer Stelle mit etwas umfangreicheren Namen genannt: „Abd Alwahab Ahmad D“. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um ein Pseudonym, welches sich an den islamischen Gelehrten „Muhammad ibn ?Abd al-Wahh?b“ anlehnen könnte, auf dessen Name der Begriff Wahhabismus zurückgeht – der Staatsreligion Saudi-Arabiens. Somit konnte ein weiterer Faktor gefunden werden, welcher ein Vertrauen gegenüber „Ahmad“ drastisch sinken lassen sollte.

 

Die angebliche Selbsthilfeorganisation „Amrha“ verfügte über eine eigene Facebook-Seite:

https://www.facebook.com/amrha.madaya/?hc_ref=PAGES_TIMELINE&fref=nf   

sowie über einen YOU-TUBE-Kanal. 

 

https://www.youtube.com/channel/UCAbSNMlhY7ZoXnsEhsdD8SA

 

Dieser Kanal war allerdings nicht gerade üppig gefüllt. Die beiden von „Wärme für Madaya“ verlinkten Videos mit Datum 16. und 17. November 2015, welche die Hilfsbereitschaft von „Amrha“ bezeugen sollten, waren dann allerdings auch schon die letzten gewesen. Obwohl „Amrha“ angeblich mit den Geldspenden die Hilfeleistung in Madaya finanzieren sollte, war die „Selbsthilfe-Organisation“ bemerkenswert früh ins mediale Nirwana geschickt worden. Zumindest von „Wärme für Madaya“. 

 

Folglich hatte „Wärme für Madaya“ auch nichts mehr zu „Amrha“ zu verlinken gehabt und stattdessen auf andere Facebook-Seiten und deren Beiträge zurückgegriffen, die miteinander verknüpft waren/sind. Deren Inhalte und vor allem die Ausrichtung war ohnehin die gleiche. Das fiel nicht großartig auf, da auch die Protagonisten die selben waren.

https://www.facebook.com/photosmadaya/?hc_ref=PAGES_TIMELINE&fref=nf

https://www.facebook.com/hashtag/save_madaya?source=feed_text&story_id=1188959164509991

 

„Ahmad“, der nebenbei für US-Onlineportale auftreten durfte, hatte auch eine ganz persönliche Facebook-Seite:

https://www.facebook.com/ahmad.abdalwahab.372?hc_ref=PAGES_TIMELINE&fref=nf

 

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Die zwischen den Propagandabeiträgen zur Schau gestellte Hilfsbereitschaft bekam freilich einen weiteren Dämpfer, weil die selbsternannte Selbsthilfeorganisation offenbart ein Teil eines „Local Revolutionary Council of Madaya“ war und somit darüber hinaus gehende Interessen vorhanden waren.

https://www.facebook.com/lrcmadaya/?hc_ref=PAGES_TIMELINE

 

Der allgemeine und identische Tenor, die Verquickung von Hilfe, Kinder, Nöte und Tod mit Al-Kaida-freundlicher Kriegspropaganda war allgegenwärtig. Offensichtlich hatte sich unter den angeführten 40.000 Menschen in Madaya kein einziger gefunden, der eine andere Sicht der Dinge vertrat.

Ein Wunder!

Abd Alwahab Ahmad aka Abdul Wahab Ahmed stellte sich insgesamt eher als „Medienaktivist“ dar und weniger als eine Person, welche sich um das Feuerholz oder die Nahrung anderer Personen kümmert. Das dürfte seiner Rolle auch gerecht werden, denn seine Zuneigung zu islamistischen Portalen wie „shaam.org“ und Flaggen-Motive der „FSA“ verbarg er auf seinem eigenen Account nicht. 

 

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Sonntag
01
Januar 2017

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 3-1.

 

Für ein weiteres Beispiel wenden wir uns der FACEBOOK-Seite „Amrha und Wärme für Madaya“ zu, welche den Eindruck erweckt, als wäre diese einer privaten Initiative entsprungen.

 

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Als Betreiberin dieser Seite stellt sich eine Michelle Schmid aus Embrach in der Schweiz vor. Ihr Anliegen: Spenden zu sammeln, um mit diesen Mitteln die Bevölkerung von Madaya in Syrien mit dem Notwendigsten zu versorgen; anfänglich mit Heizmaterialien vor dem anstehenden Winter, dann mit schnell zunehmender Gewichtung auf Kindernahrung. Als ihr Partner vor Ort wurde eine in Madaya befindliche Selbsthilfe-Organisation, „Amrha“, genannt, und als Kontaktperson ein gewisser „Ahmad“.

So weit – so gut – so vorbildlich. Und auch so oberflächlich. Frau Schmid war mit ihrer Aktion sogar im schweizerischen Fernsehen gewesen. Sie hatte dort einem kleinen Kanal, dem „Tele Züri“, ein Interview gegeben. 

 

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Ausstrahlung am 12. Feruar 2016. Quelle: „Tele Züri“. 

 

http://www.telezueri.ch/63-show-zueriinfo/8713-episode-private-hilfsaktionen-fuer-syrien-shitstorm-wegen-buesifresser-video

 

Die Eröffnung der Facebook-Seite erfolgte mit einem ersten Eintrag am 27. Oktober 2015:

„Madaya gehört zu der syrischen Hauptstadt Damaskus, und steht seit 120 Tagen unter Belagerung durch die Truppen von Diktator Assad. Der Winter kommt immer näher und die Menschen dort sind dringendst auf existenzielle Güter angewiesen, um ihr Überleben zu sichern. 4500 Familien müssen mit Feuerholz zum Heizen und Kochen, mit Decken und warmen Kleidern, Milchpulver für die Kinder und Medikamenten versorgt werden.

Die dort tätige Organisation „Amrha“, welche von jungen Einheimischen gegründet wurde, braucht unsere Hilfe, um die nötigen finanziellen Mittel zu erhalten, um die Bewohner von Madaya mit dem Lebensnotwendigsten zu versorgen.“

Am 28. Oktober folgten zwei Bilder, von denen eines das Logo darstellte, das andere für Emotionen sorgte.

 

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Quelle: Facebook.

 

Diesen folgte am 2. November 2016 die Bitte um Spenden. 

 

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Quelle: Facebook.

 

 

Als Hinweis gab es dazu einen weiteren Eintrag:

„Madaya liegt ca 40km nord-westlich der syrischen Hauptstadt Damaskus auf 1350 Meter Höhe. Seit Regime-Truppen im Juli 2015 eine grosse Offensive auf Madaya und den Nachbarort Zabadani gestartet haben, befindet sich die Gegend unter Belagerung.

Aufgrund der hohen Lage ist das Klima von Madaya dem unseren hier in Mitteleuropa sehr ähnlich. Momentan herrschen Temperaturen von 5-15 Grad und es regnet häufig. In wenigen Wochen wird der erste Schnee fallen und die Temperatur in der Nacht unter den Gefrierpunkt sinken.“

Der Winter bedeutete nicht die alleinige Bedrohung, sondern auch Kriegshandlungen. So die Eintragung vom 4. November 2015:

„Gestern, am 3. November, wurden 35 Familien, die etwas ausserhalb der Stadt Madaya lebten und zum Teil Bauernhöfe betrieben, von Regime-Kräften gezwungen ihre Häuser zu verlassen und mit dem wenigen was sie tragen konnten in die Stadt zu ziehen. Daraufhin wurden einige der Häuser sowie die landwirtschaftlichen Felder gesprengt und zerstört. Dies geschieht mit der eiskalten Absicht, den Menschen jegliche Lebensgrundlage zu entziehen. Bitte helft uns mit, diese Menschen zu unterstützen und ihnen zu zeigen, dass die Welt sie nicht im Stich lässt.“

 

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Quelle: Facebook.

 

Auf eine umfassende Schilderung der Ereignisse wie im soeben genannten Fall, welche in sich nicht schlüssig waren, und auf genauere Hintergrundinformationen allgemein wurde allerdings verzichtet. Offenbar sollte vorausgesetzt werden, dass Interessierte ohnehin „informiert“ sein würden. Ein Verweis auf wenigstens einige Quellen war offenbar ebenfalls für unnötig erachtet worden. 

 

Bereits der Einstieg in diese FB-Seite „Amrha und Wärme für Madaya“ machte deutlich, dass es nicht allein um Schutzbedürftige ging, denen die Betreiberin zu helfen vorgab. Die Sprache war ganz der westlichen Kriegspropaganda angepasst. Was die Seite der syrischen Regierung und ihrer Militärs betraf, so wurde die Begrifflichkeit „Diktator“, „Regime-Truppen“ und „Regime-Kräfte“ verwendet. Die als „Belagerung“ von Madaya bezeichnete Abriegelung durch die syrische Armee wurde isoliert als ein Ereignis ohne Vorgeschichte dargestellt.

Der vorherige Einfall in diese Gegend von durch das Ausland unterhaltenen salafistischen und takfirischen Söldnerverbände wurde unterschlagen. Erwähnt wurde auch nicht, wer sich in Madaya verschanzt hatte: Bewaffnete der Terrorfraktion „Ahrar al-Sham“ sowie Gruppen der „Nusra-Front“. Folglich gab es auch keine Erklärung dafür, warum die syrische Armee die Kleinstadt Madaya nur umzingelt hatte, anstatt in die Stadt vorzustoßen und diese zurück in die Obhut des Staates zu bringen: die Zivilbevölkerung diente den Terroristen als Faustpfand für das eigene Überleben – als Schutzschild und als Geisel.

 

Es durften somit von Beginn an ernsthafte Zweifel an der Redlichkeit der Frau Schmid und ihrem „Projekt“ aufkommen. Sie vertrat keine neutrale Haltung, sondern trat für eine Position ein, die sich gegen die syrische Regierung und nebenbei gegen die gleichfalls unterschlagende überwältigende Mehrheit der syrischen Bevölkerung wendete und sich gleichzeitig für die Bewaffneten in Madaya aussprach – welche praktischerweise erst gar nicht erwähnt wurden. 

Da der Krieg in Syrien wegen dieser zahlreichen Proxy-Truppen (Truppen für die verdeckte Kriegsführung ausländischer Mächte) und sektiererischen Terroristen geführt wurde, musste die zur Schau gestellte Empörung über ein grauenhaftes Resultat etwas heuchlerisches an sich haben. Verlogen war es allemal.

Es schien unverständlich, dass die nette und besorgte Frau Schmid aus der Schweiz ihre Hilfsbereitschaft von Anfang an mit massiver Kriegspropaganda begleitete, anstatt eine Ausgewogenheit anzustreben oder wenigstens s oetwas wie eine stille Neutralität zu wahren. Sollte es nicht um die bedürftigen Menschen in Madaya gehen?

Die von Frau Schmid neben „Ahmad“ vorgestellte und als „Supporterin“ betitelte Ruth B. wurde als eine Person mit „engen Kontakten“ nach Syrien gepriesen. Ausdrücklich wurde hier der Kontakt zur Organisation „White Helmets“ genannt, die in den westlichen Medien gerne als neurale Hilfsorganisation dargestellt wurde. Doch handelt es sich bei den „Weißhelmen“ um eine Al-Kaida-Formation, die sich ausschließlich in von Terroristen besetzten Gebieten inszeniert. (Dazu an anderer Stelle mehr). Das Facebook-Profil dieser Ruth B. wies diese Person dann auch als besonders eifrige Streiterin aus, die unter dem Deckmantel einer angeblichen „syrischen Revolution“ die Propaganda der ausländischen und sektiererischen Terroristen vehement verbreitete.

https://www.facebook.com/profile.php?id=100008664484125&fref=ts

 

Es war unklar, ob es sich bei Frau Schmidt um eine erschreckend naive Frau handelte, welche die Propaganda der NATO-Staaten und der Golf-Diktaturen vollkommen unreflektiert verinnerlicht hatte und gleichzeitig ungebildet und unfähig genug war, sich mittels halbwegs methodischer Quellenauswertung umfassend zu informieren. Oder ob von Anfang an eine Spenden-Aktion initiiert werden sollte, der allein eine betrügerische Absicht zu Grunde lag.

Kein Zweifel: wir empfanden die Verquickung von humanitären Absichten mit Kriegspropaganda und Hetze als besonders abstoßend, weil der Krieg das Leid erst geschaffen hatte.

Immerhin schienen 788 Personen daran Gefallen gefunden haben, wenn der ausgewiesenen Statistik geglaubt werden darf.

 

Kriegspropaganda in Sozialen Medien – Teil 3-2 folgt.

 

Freitag
30
Dezember 2016

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 2.

 

Als weiteres Beispiel zu diesem Thema möchten wir hier eine Seite auf Facebook vorstellen, die sich „Helfen in Not“ nennt. Sie wendet sich in erster Linie an moslemisches Publikum und ist ganz darauf ausgelegt, Spenden zu lukrieren.

Kein Zweifel, der Kriegsschauplatz hat so neben Tod und Grauen so viel Zerstörung und Not hinterlassen, dass den Menschen vor Ort gar nicht genug geholfen werden kann. Spenden für Lebensmittel, Spenden für alltäglichen Bedarf, Spenden für Transporte, Spenden für Medikamente und medizintechnisches Gerät, Versorgung von Kindern und und und.

„Helfen in Not“ gibt an, die Gelder für Notleidende einzusammeln, den Bedarf einzukaufen und an die Bedürftigen zu verteilen. Für die Spender ist daher die Seite auch mit einer ganzen Reihe von Fotos und Videos gefüllt, welche diese Tätigkeit nachweisen sollen.

https://www.facebook.com/Helfen-in-Not-583728168308926/?ref=br_rs

Ferner unterhält „Helfen in Not“ eine weitere Facebook-Seite, die sich Waisenkindern annehmen möchte und „Helfen in Not – Waisenkinder“ nennt.

https://www.facebook.com/Waisenkinder.HiN/?ref=br_rs

 

Eine Homepage existiert ebenfalls.

http://helfeninnot.com/

Der dort gezeigte Promotion-Clip ist auf YouTube hochgeladen worden und natürlich auch mit der Facebook-Seite verknüpft.

https://www.youtube.com/channel/UCBsdm6pLwYkw8J2Q-7J8iiQ

 

 

Die Organisation und der Verein sind in Deutschland gemeldet, in Neuss. Hier stellte sich in einem Video der Vorstand vor:

Doch zurück zur Facebook-Seite, wo unter „Info“ das Anliegen der Organisation geschildert wird. Beginnend mit dem letzten Eintrag vom 21. Dezember 2016, einem LKW-Transport von der Türkei (Adana) bis zur Grenze nach Syrien, hatten wir uns die nachfolgenden durchgesehen, um uns eine Übersicht zu verschaffen.

Das hatte erst einmal recht gut ausgesehen. Am 16. Dezember 2016 hatte es dann folgenden Eintrag gegeben:

„Klamotten für die Bevölkerung von Aleppo. Wir werden die Klamotten in Idlip (Anm.: Idlib) verteilen inschahallah.“

Die Ursache, warum für Bedürftige in Aleppo bestimmte Kleidung nun nach Idlib umdirigiert wurde, erschloss sich nicht auf den ersten Blick. Denn in Aleppo wurde gerade zu diesem Zeitpunkt die Güter tatsächlich benötigt.

Am 15. Dezember 2016 hatte es folgenden Eintrag gegeben, zusammen mit einem Foto:

„Hier könnt ihr unsere arbeit sehen bei der Beförderung Aleppos Bürger. Unsere Krankenwagen waren im Einsatz bei der beförderung von Aleppo nach Idlip.“

 

von-aleppo-nach-idlib

Von dieser ungelenken wie auch fehlerhaften Sprache einmal abgesehen, war diese „Arbeit“ nicht wirklich zu erkennen. Den Text nach bezog es sich auf Krankentransporte und einige abgebildete Krankenwagen in unterschiedlicher Lackierung.

Die Organisation „Helfen in Not“ bzw. ihre Partner sollen also mit Fahrzeugen bei der Evakuierung von Teilen Ost-Aleppos in Richtung Idlib involviert gewesen sein. Sichtbar wurde hier der Zusammenhang mit der nach Idlib umgeleiteten Kleidung.

Allerdings wurde keine „Bürger Aleppos“ transportiert, sondern Söldner, Terroristen, ihre lokalen Helfer, Kollaborateure und deren familiärer Anhang. Die Evakuierung erfolgte nach Idlib in ein von „Al-Kaida“ kontrolliertes Gebiet. „Helfen in Not“ unterstützte somit angeblich diese Evakuierung und leitete Versorgungsgüter an diese Personengruppen um.

Tatsächlich zeigte sich bei der weiteren Durchsicht, dass die „Partner“ der Organisation ganz offensichtlich nur auf Gebieten aktiv waren und sind, welche von „Al-Kaida“ besetzt gehalten werden, mit freundlicher Unterstützung unter anderem aus der Türkei. So war es nur als konsequent zu bezeichnen, dass „Helfen in Not“ am 13. Dezember 2016 auch einen Video-Beitrag des bekannten und seit langem tätigen Al-Kaida-Terroristen und Propaganda-Sprechers „Hadi Abdullah“ alias „Hadi Al-Abdallah“ auf die eigene Seite setzte. Zusammen mit dem Verweis auf „ihren“ Krankenwagen“ im Al-Kaida-Areal.

Danke für den Hinweis!

 

Wir haben es uns angetan, die Beiträge von „Helfen in Not“ bis Anfang Juli 2016 zurück zu verfolgen. Neben „Posts“, welche Hilfsmaßnahmen dokumentieren sollten, und immer neuen Spendenaufrufe, waren Beiträge der Kriegspropaganda beigefügt. Wir wollen hier den propagandistsichen Dreck weder aufbröseln noch dokumentieren, es reicht die Feststellung, dass „Helfen in Not“ für Hilfsbedürfte in „Al-Kaida“-Gebieten tätig ist, sich auch propagandistisch zu Gunsten der bewaffneten Sektierer engagiert und den in der Provinz Idlib befindlichen Terrorformationen ihre Hilfe zukommen lässt.

Offensichtlich war es auch deutschen Banken zu heiß geworden, denn nach diversen Konto-Schließungen – wer will schon in den Verdacht der Terrorfinanzierung geraten – ist das Spendenkonto in der Türkei platziert, wo Terrorunterstützern auf der „richtigen“ Seite keine Gefahr droht.

So war die Feststellug wenig überraschend, dass es sich bei „Helfen in Not“ um einen islamistischen Verein handelt, bei dem salafistische Prediger gerne gesehen wurden. Der „Verfassungsschutz“, der deutsche Inlandsgeheimdienst, „beobacht“ nach eigenen Angaben bereits seit 2013 die Organisation und äußerte Verdachtsmomente, die sich nicht verringerten.

Zum „Selbernachschauen“:

Die Welt, 19.9.2013, Verfassungsschutz warnt vor Verein „Helfen in Not.“

https://www.welt.de/regionales/duesseldorf/article120173232/Verfassungsschutz-warnt-vor-Verein-Helfen-in-Not.html

Opinion Notes, 18.9.2013. Islamistischer Terror statt humanitärer Hilfe?

https://opinionnotes.info/2013/09/18/islamistischer-terror-statt-humanitarer-hilfe/#more-1351

22.9.2013, rp-online. „Helfen in Not“ droht mit Anzeige

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/neuss/helfen-in-not-droht-mit-anzeige-aid-1.3690024

31.12.2014, rp-online:

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/neuss/salafisten-weiter-in-neuss-aktiv-aid-1.4769508

SPIEGEL-online, 7. Oktober 2016. Spendengelder flossen offenbar an syrische Terrorgruppen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/syrien-helfen-in-not-spenden-gelangten-offenbar-an-terrorgruppen-a-1115613.html

RP-online, 23. November 2016.

Prozess in Düsseldorf. „Ich will nicht einen Tag länger für Lau im Gefängnis sitzen.“

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/sven-lau-prozess-gegen-salafisten-in-duesseldorf-aid-1.6415238

24. November 2016, Welt N24. Syrien-Rückkehrer packt über Sven Lau aus.

https://www.welt.de/regionales/nrw/article159725873/Syrien-Rueckkehrer-packt-ueber-Sven-Lau-aus.html

Zum Schluß noch eine kleine Kuriosität:

Bei dem folgenden Fahrzeug soll es sich laut „Helfen in Not“ um einen ihrer in den Kriegsläufen schwer beschädigten „Krankenwagen“ handeln.

 

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Der Tarnanstrich wäre angeblich „standardmäßig“ erfolgt, so die dazugehörige Erklärung. Genau, weil die Russen und syrische Regierungskräfte so gerne Krankenfahrzeuge bombardieren würden. Im Prozess gegen Sven Lau hatte ein Zeuge so etwas als einen „Mannschaftstransporter“ bezeichnet. 

Freitag
23
Dezember 2016

Kleine Propagandaübersicht – 20/2/2016. Teil 5.

 

Ratte 0

 

„Die Gründe für den vierten Massenexodus.“ PRESSE, 20. Februar 2016.

Marlies Kastenhofer und Johannes Perterer erzählten ihren Lesern Geschichten. Das klang dann so:

„Zu beginn seiner Amtszeit, im September 2014, hatten viele Afghanen mit dem neuen Präsidenten Aschraf Ghani noch die Hoffnung auf Frieden verbunden.“

Wer immer diese vielen Afghanen gewesen sein mögen, wir kennen sie nicht. Worauf sich deren Hoffnung auf Frieden begründet haben soll, wurde von Kastenhofer/Perterer leider auch nicht genannt. Schleierhaft war zudem, was der afghanische Präsident damit zu tun haben sollte, denn dieser besitzt überhaupt nicht die Macht für eine Befriedung im Land und schon gar nicht einen entsprechenden politischen Rückhalt. Dieser Mann ist ein Präsident aus NATO’s Gnaden bzw. ein Vasall der USA. Und die USA wiederum führen zusammen mit einigen Verbündeten Krieg in Afghanistan – gegen mehrere Widerstandsgruppen, im Westen gemeinhin als „Taliban“ pauschalisiert.

„Umso größer ist heute die Entäuschung darüber, dass die Wirtschafts- und Sicherheitslage des Landes weiterhin katasprophal ist.“

Wir nennen soetwas eine überraschungsarme Zwangsläufigkeit.

„Im Vorjahr hat die Zahl getöteter oder verletzter Zivilisten im Konflikt mit 11.000 Opfern einen neuen Höchststand erreicht.“

Dieser Zahl ist allerdings zu misstrauen, wie wir anmerken möchten, weil die durch NATO-Operationen verursachte tatsächliche Opferzahl in diese Statistiken nicht aufgenommen werden. Dieser Opfer sind, von einigen Ausnahmen abgesehen, der Öffentlichkeit nicht bekannt.

„Die Wirtschaft liegt am Boden.“

Mit Ausnahme des Wirtschaftszweiges Schlafmohn/Opium/Heroin.

„Der Vertrauensverlust in die afghanische Regierung ist so groß, das Afghanistan derzeit die vierte Massenflucht in seiner Geschichte erlebt.“

Die vom Westen protegierte Regierung hatte allerdings nie das Vertrauen der afghanischen Bevölkerung in ihrer Gesamtheit besessen. Nicht umsonst war diese gerne als „Regierung von Kabul“ verspottet worden.

„Die erste wurde durch die sowjetische Besatzung ausgelöst…“

Es hatte schon früher in Afghanistan Kriege gegeben und damit einhergehende Fluchtbewegungen. Zum Beispiel die drei Kolonial-Kriege der Briten im 19. und 20. Jahrhundert. Zwei Umstürze in den Jahren 1973 und 1978 hatten auch ihren Teil dazu beigetragen. Geschenkt.

Die sowjetische „Besatzung“ dagegen hatte keine Fluchtbewegung ausgelöst, sondern die Eskalation des Krieges, da beiden Parteien – kommunistische Regierung von Afghanistan und russische Verbände einerseits sowie zahlreiche Mudschahedin-Verbände, die vor allem durch die USA, Pakistan und Saudi-Arabien unterstützt wurden, andererseits.

Der Kleinkrieg hatte auch nach dem Umsturz 1978, welcher ein kommunistisches Regime an die Macht gebracht hatte, angehalten. Die russische Intervention war erst nach einem erneuten blutigen Putsch innerhalb der afghanischen kommunistischen Partei, 1979, erfolgt, nachdem zuvor die Sowjetunion, gemäß eines Beistandspaktes, vergeblich um Waffenhilfe gegen die Mudschahedin gebeten worden war. Bei dieser Gelegenheit wurde die aktuelle kommunistische Regierung blutig ausgeschaltet und durch eine neue ersetzt.

 

„… die zweite durch den Bürgerkrieg…“

Richtig, eine Reihe von unterschiedlichen Fraktionen und Söldnergruppierungen hatten sich nach dem Abzug der sowjetischen Truppen im Jahr 1989 und dem Fall der kommunistischen afghanischen Regierung 1992 um die interne Vormachtstellung bekriegt.

„… die dritte durch das Taliban-Regime.“

Die Taliban hatten sich damals durch gesetzt und nach der Eroberung Kabuls 1996 ihr fundamentalistisches Regime etablieren können. Allerdings unter Ausnahme der nördlichen Regionen, wo sich ein anderes kampfstarkes Bündnis befunden hatte. Für die USA und ihre Verbündeten war dies aber kein Problem gewesen, waren die Taliban doch ursprünglich Teil ihrer eigenen Kreationen gewesen: geschult und bezahlt mit saudischen Geldern und Ideologen, geheimdienstlich organisiert und bewaffnet durch den US-Auslandsgeheimdienst CIA und dem pakistanischen Militärgeheimdienst ISI.

„Rund ein Fünftel der knapp eine Million Flüchtlinge, die 2015 über das Mittelmeer nach Europa reisten, waren Afghanen.“

Kastenhofer/Perterer sprachen hier von einer angeblich „vierten“ Flüchtlingswelle, die sich ihren Angaben nach somit 2015/16 ereignet haben soll.

Sollten diese beiden PRESSE-Möchtegernhistoriker hier nicht etwas verpasst haben?

Tatsächlich, der von den USA und seinen NATO-Verbündeten entfachte Angriffskrieg auf Afghanistan und gegen die Taliban fehlte. Und damit der richtig große Krieg mit dem großen Massensterben und einer entsprechenden Flüchtlingswelle. Dieses gigantische Verbrechen wurde einfach unterschlagen, weg geschwiegen.

Wer noch zu jung ist oder vergesslich: dem Angriff auf Afghanistan war ein anderes Verbrechen vorausgegangen: die spektakulären Attentate in den USA: „9/11″. Dieses Verbrechen ist bis zum heutigen Tage nicht aufgeklärt, weil daran kein politisches Interesse in den USA besteht. Der Auftraggeber und Drahtzieher wurde allerdings bereits 12 Stunden nach den Attentaten auch ohne Beweise ausgemacht: Osama Bin Laden, der unter den CIA-Decknamen „Tim Osman“ geführt wurde, und eine „Al-Kaida“-Terrororganisation, welche in Pakistan und Afghanistan als eine fundamentalistische Söldner-Plattform von den USA, Saudi-Arabien und Pakistan für den Kampf gegen die russischen Militärs gebildet worden war. Afghanistan hatte zwar nichts mit alledem zu tun, doch diente der angebliche oder tatsächliche Aufenthalt Bin Ladens in Afghanistan als Vorwand, dieses Land zu überfallen. Die Vorbereitungen für den diesen Krieg hatten freilich vor dem 11. September 2001 begonnen, als es zwischen Washington und der Taliban-Regierung zu einem Zerwürfnis gekommen war. Der damalige US-Verteidigungsminister Rumsfeld hatte die Taliban mit einem Bombenteppich bedroht, sollte sich deren Regierung nicht den US-Interessen fügen. Nach den Terroranschlägen in den USA hatte die US-Administration formal die Auslieferung Bin Ladens von der Taliban-Regierung gefordert. Diese war allerdings frech genug gewesen, erst Beweise für dessen Täterschaft zu verlangen. Wie wir wissen, kamen daraufhin keine Beweise, sondern die Bombenteppiche. Wie viele Menschen alleine 2001/2002 ums Leben gekommen sind, weiß niemand.

„Verantwortlich für die meisten toten Zivilisten im Land sind die radikal-islamistischen Taliban, die seit dem Abzug der NATO-Truppen 2014 wieder an Macht gewinnen.“

Diese Behauptung von Kastenhofer/Perterer beruht allerdings auf Angaben der NATO und somit eines Kriegsteilnehmers. Nach deren Angaben waren und sind es immer die anderen. Belegt ist es nicht und zudem anzuzweifeln, weil die NATO-Opfer in der Regel nirgendwo aufscheinen. Unterschlagen wurde außerdem, dass in Afghanistan mehrere Widerstandsgruppen existieren, die ihren Krieg als einen gegen die NATO-Besatzung und das von ihr abhängige Kollaborateurs-Regime in Kabul ansehen.

„Waren 2011 noch 140.000 Soldaten des Militärbündnisses im Land, sind heute nur mehr weniger als ein Zehntel davon für die Ausbildungs- und Beratungsmission der Nato namens „Resolute Support“ im Einsatz.“

Die Legende vom „Abzug“ der NATO-Militärs aus Afghanistan sollte durch eine Reduzierung der Streitkräfte aufgezeigt werden. Diese wurden zwar tatsächlich reduziert, aber von einem Abzug konnte keine Rede sein.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/nato-stoppt-truppenabzug-aus-afghanistan-a-1065544.html

 

Hier sollte verschleiert werden, dass die USA und ihre Verbündeten nach wie vor mit Kampfeinheiten Krieg führte, am Boden wie in der Luft. Darunter auch Teile der deutschen KSK, von denen niemand weiß, was die dort machen.

Dennoch musste im Artikel festgestellt werden, dass – angeblich – 115 von 407 Bezirken in Afghanistan von den „Taliban“ kontrolliert werden oder nahe einer Kontrolle sein würden. Dafür wurde unter anderem die „Korruption“ der afghanischen Behörden verantwortlich gemacht.

Kasten/Perterer gaben in ihrem Artikel an, dass viele Afghanen nicht nur vor dem Krieg, sondern auch vor der Armut flüchten würden. Die beiden Autoren schienen allerdings nicht begriffen zu haben, dass eine Folge des Krieges auch die Armut ist und es sich somit nicht um zwei voneinander unabhängige Faktoren handelt.

Tatsächlich wurde angedeutet, dass zahlreiche Afghanen ihre Arbeit verloren hatten, nachdem sie zuvor für die abgezogenen militärischen Strukturen der NATO und jenen zivilen von NGO’s gearbeitet hatten. Sie waren demnach zumeist von Geldern bezahlt worden, welches aus dem Topf westlicher Steuergelder stammte.

Die Unterstützung Afghanistans und ihrer Bevölkerung ist sicherlich wünschenswert, doch wurde der Krieg gegen andere Afghanen aus dem gleichen Topf der Krieg finanziert. Es war nachvollziehbar, dass jene Afghanen, welches für westliche Besatzungstruppen gearbeitet hatte, vom afghanischen Widerstand als Kollaborateure angesehen wurden. Auch das war ein hier ein nicht erwähntes Motiv für eine Flucht.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4929712/Afghanistan_Die-Gruende-fuer-den-vierten-Massenexodus

 

Ratte 0

 

 

Dienstag
20
Dezember 2016

Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 1.

 

Massenmedien überziehen die westliche Bevölkerung mit einer einer unglaublichen Dichte und Penetration an Kriegspropaganda. Innerhalb dieses Dauerfeuers werden immer wieder spezielle Kampagnen organisiert und geschaltet. Der Endkampf der Terroristen in den letzten von ihnen besetzten Stadtvierteln von Ost-Aleppo diente abermals als Gelegenheit, deren Niederlage und auch jener der von den USA angeführten Kriegstreiber in eine abermals widerliche Diffamierungsschlacht umzumünzen.

Sämtliche ihnen zur Verfügung stehende Kanäle wurden und werden dafür benutzt, um die Medienkonsumenten weiterhin zu verblöden oder in eine Teilnahmslosigkeit zu drängen. Und das sind viele. Neben den kriminellen Brandstiftern in den Redaktionen der Massenmedien wurden und werden selbstverständlich auch soziale Organisationen und Soziale Medien mit Propaganda aller Art gespeist, um angebliche Informationen in Köpfe zu hämmern oder die Gutgläubigkeit von Massen an uninformierten Dummköpfen auszunutzen.

Wer einmal einen Folder des österreichischen Roten Kreuzes erhalten hatte, in welchem über Flüchtlinge und deren Herkunftsländer aufgeklärt werden wollte, weiß, dass in ihnen allein die Sicht Washingtons zu finden ist. Für echte Flüchtlinge wäre dies eine abstoßende Verhöhnung.

Wer glaubt, dass die CARITAS nur helfen möchte, muss erstaunt zur Kenntnis nehmen, dass auch diese humanitäre Organisation bezüglich Syrien Propaganda betreibt.

Text auf der Facebook-Seite der CARITAS, 14. Dezember 2016:

Aleppo ist gefallen, in einzelnen Strassenzügen dauern die Kämpfe in diesen Stunden noch an. Der Krieg in Syrien ist damit aber nicht vorbei“ so Stefan Mayer, Nahost Experte der Caritas. „Wir haben Schilderungen von Hinrichtungen in Aleppo. Zivilisten, Frauen, Kinder, die erschossen werden. Gleichzeitig, nur ein paar Kilometer Luftlinie weiter freuen sich Menschen über den Sieg der Truppen Assads über die von den Rebellen kontrollierten Gebiete. Die Caritas ist weiterhin in Aleppo aktiv und hilft.“

 

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Da hatte die CARITAS sogar einen vermeintlichen „Nahost-Experten“, doch wie kam dieser Stefan Mayer darauf, dass Aleppo „gefallen“ sei? Aus der Sicht der Söldner und Terroristen sowie ihrer Auftraggeber war dies plausibel, aber sicherlich nicht aus der Sicht Syriens und seiner Bevölkerung. Mayer vertrat somit die Sicht der Kriegstreiber, die nichts von einer Befreiung Ost-Aleppos wissen wollen. Seine Parteinahme für die Aggressoren wurde auch in seinem weiteren Propaganda-Vokabular deutlich. Die syrische Armee wurde von ihm zu den „Truppen Assads“ personifiziert, schließlich soll dessen seit 2011 bestehende Dauerdiffamierung Früchte getragen haben („Diktator“, „Fassbomben“, „schießt auf sein eigenes Volk“, „Gasangriffe“, „Folter“ etc.). Im Gegenzug wurden aus den von Al-Kaida geführten Terroristen auch bei ihm zu „Rebellen“ umdeklariert. Abgerundet wurde dies von angeblichen und nicht bewiesenen „Massakern“ an Zivilisten aus den vertrauenswürdigen Quellen der „Nusra-Front“.

Stefan Mayer verbreitete hier im Namen der CARITAS Kriegspropaganda. Nicht etwa subtil, sondern ganz offen. Aber helfen möchten sie, allerdings in West-Aleppo, wo die Not und Hilfsbedürftigkeit von 1,5 Mio. Syrer der vergangenen Jahre wieder einmal keine Erwähnung fand. Sollten dort Menschen zweiter Klasse den Schutz der syrischen Regierung und ihrer Verbündeten gesucht haben?

 

Nach Angaben der CARITAS unterhält diese in verschiedenen Städten und Provinzen eine Reihe von Basen, so auch in West-Aleppo. Aber auch in der Provinz Idlib existieren zwei Stützpunkte. Genannt werden die Orte Atareb und Sarmada. Betrieben werden diese von „lokalen Partnern“.

http://www.caritas-international.de/hilfeweltweit/naherosten/syrien/humanitaere-hilfe-syrien

https://katholisch-fundraising.info/fundraising-aktuell-nachrichten/bistum-wuerzburg-unterstuetzt-fluechtlingshilfe.html

Bedauerlicherweise hatte der Facebook-Eintrag auch eine Verlinkung „#savealeppo“, wo diverse Propaganda-Communitis zu finden waren. Diese wurden teilweise mit Al-Kaida-Materialien aus Ost-Aleppo gespeist.

 

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Text auf der Facebook-Seite der CARITAS, 17. Dezember 2016:

„Wir verteilen täglich 8.000 warme Mahlzeiten an neu ankommende Flüchtlingsfamilien. Mit mehr internationaler Hilfe könnten wir sofort auf 16.000 verdoppeln.“

Das ist die gute Nachricht von unseren Kollegen aus Syrien, die neu ankommende Flüchtlinge aus Aleppo versorgen: „Wir haben noch Kapazitäten.“ Tausende sind in den letzten Tagen aus Aleppo in die westlichere Region Idlib geflüchtet. Die Region ist seit Jahren Zuflucht für Vertriebene. Sie grenzt an die Türkei, wo es derzeit aber kein Weiterkommen gibt. Laut UNO sind hier mittlerweile 1,2 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.

In der Stadt Sarmada, etwa 15 Kilometer von der türkischen Grenze entfernt, hat die Caritas eine Feldküche, wo täglich für 8.000 Familien gekocht wird. Eine warme Mahlzeit täglich. Mütter mit Kleinkindern, kranke und behinderte Menschen erhalten auch öfter Essen. Das Essen wird via Minibus in der Region an 50 Ausgabestellen verteilt. Unter großer Gefahr – auch in dieser Region finden Gefechte statt.

Zusätzlich erschwert wird die Hilfe durch die Kälte. Letzte Nacht hatte es erneut Minusgrade.“

 

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Da war es wieder ganz deutlich zu erkennen: Falschinformationen und Propaganda. Es wurde angegeben, dass „Tausende“ aus Aleppo in die Provinz Idlib „geflüchtet“ wären. Es handelte sich aber um eine Evakuierung, welche die syrische und russische Regierung angeboten und veranlasst hatten. Deren Engagement und Maßnahmen zur Beendigung des Krieges wurden verschleiert  – wie auch verschwiegen wurde, wer trotz aussichtsloser Lage diesen Krieg fortzuführen gedachte.

Außerdem wurde suggeriert, dass es sich um Zivilbevölkerung aus Ost-Aleppo handeln würde, welche in die Provinz Idlib transportiert werden würde. Das ist falsch. Die Provinz Idlib befindet sich unter der Kontrolle der „Jabhat al-Nusra“, also „Al-Kaida“. Niemand „flüchtet“ freiwillig unter die Schreckensherrschaft von Terroristen. Evakuiert wurden vom Ausland ausgehaltene Söldner und Terroristen sowie ihr Anhang wie Familienmitglieder und syrische Kollaborateure, sofern diese nicht das Amnestie-Angebot der syrischen Regierung angenommen hatten.

Diese Umkehrung der Realität zu Gunsten von „Al-Kaida“ sollte durch die Behauptung gestützt werden, dass es sich bei der Provinz Idlib um eine Region handeln würde, welche „seit Jahren“ eine „Zuflucht für Vertriebene“ darstellen würde.

Dies war eine hier von der CARITAS besonders dreist deponierte Lüge. In Syrien als sekulären Staat hatte es nie Vertreibungen gegeben. Die Vertreibungen waren erst durch den Krieg und durch die salafistischen Söldner ausgelöst worden, welchen keinen Hehl aus ihrem Anliegen gemacht hatten, alle Nicht-Sunniten und sonstigen Widersacher auszulöschen. Logischerweise konnte ein von Al-Kaida und anderen Radikalen kontrolliertes Gebiet niemals als eine Zufluchtsstätte für „Vertriebene“ gelten, es sei denn, man war selbst ein Terrorist oder ein Helfershelfer.

Zur Information: die Provinz Idlib war erst Anfang 2015 von Al-Kaida-Truppen, tschetschenischen Wahhabiten-Brigaden, turkmenischen „Freischärlern“ und anderen Halsabschneidern überfallen worden. Sie waren dort nicht aus der Erde empor gekrochen, sondern aus der Türkei gekommen.

 

Am 16. Dezember 2016 positionierte die CARITAS auch einen Appell von Doris Knecht, welche für den österreichischen KURIER arbeitet. 

„Aleppo ist das Schlimmste. Es ist absolut grauenhaft. Man denkt immer, dass so etwas in einer Welt voller Sicherheitsräte, Schutztruppen, UNO-Beobachter und Kriegsgerichte nicht mehr passieren könnte. Vor allem: in dieser vollkommen transparenten Welt, in der jeder zu jeder Zeit alles, was passiert, live sehen kann.“

 

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Diese von Doris Knecht zitierten Worte sind an Naivität kaum noch zu überbieten. Diese Welt ist nicht transparent, transparent mag höchstens die suggerierte Scheinwelt sein, welche die Welt einer Doris Knecht zu sein scheint. Hätte sie sich die Zeit genommen, die letzten 15 Jahre auch nur kurz zu reflektieren, hätte auch ihr auffallen müssen, welche Akteure in dieser Welt wie handeln, in welchen Gremien sitzen, welche Mittel besitzen, welche Rechte brechen und wen vor Gerichte zitieren – ohne diese für sich selbst anzuerkennen.

Kein Zweifel, der Dauerkonsum von Blättern wie den KURIER kann nur geistigen Schaden anrichten.

 

Nachtrag:

http://www.ibtimes.com/syrian-rebel-group-jaysh-al-fatah-captures-ariha-takes-all-idlib-province-regime-1944273

 

idlib

Rebel fighters carry Ahrar Al-Sham (left), Free Syrian Army (center) and Nusra Front (right) flags in Idlib city in northern Syria, after they took control of the area March 29, 2015. Photo: Reuters/Ammar Abdallah

 

Und weil es wegen der Örtlichkeit Maarat al-Numan gerade passend war, wo Partner der CARITAS tätig sind:

http://www.dailymail.co.uk/news/article-2911241/The-execution-sickened-ISIS-Woman-accused-adultery-shot-Al-Qaeda-Syria.html

 

 

 

Montag
19
Dezember 2016