Der Österreicher Gerhard Mangott – zum Beispiel – übt diesen Beruf aus. Er unterhält am Institut für Politwissenschaft eine Professur an der Universität Innsbruck. Seine Forschungsschwerpunkte werden mit der Außen- und Sicherheitspolitik Russlands aber auch der USA angegeben. Es macht Sinn, beide Seiten in ihrer Gegensätzlichkeit zu betrachten. Mangott ist Mitglied der „International Security Research Group“ (ISRG) an der Uni Innsbruck, aber auch des Think-Tanks „International Center for Advanced & Comparative EU-NIS Research“ (ICEUR) sowie Mitglied des Beirates der „Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖgfE), eine der EU-Behörde zuarbeitende Organisation.
univ.prof.dr. gerhard mangott (gerhard-mangott.at)
Internationale Beziehungen – Universität Innsbruck (uibk.ac.at)
home – iceur (iceur-vienna.at)
Home – Österreichische Gesellschaft für Europapolitik (oegfe.at)
Mangott hat in den vergangenen Jahren im massenmedialen Raum einen gewissen Bekanntheitsgrad durch eine relativ häufige Präsenz erlangt. Als „Russland-Experte“ war (und ist) er ein gern gesehener Gast im TV im österr. Staatsfernsehen ORF. Auch im deutschen Staatsfernsehen ist er präsent, einschließlich dem üblen Propagandaformat „Deutsche Welle“. In Printmedien erschienen zahlreiche Interviews, er wurde gerne zitiert usw. Thema war fast immer in irgendeiner Form Russland und Mangott dazu der „Russland-Experte“ (– und interessanterweise nie, soweit wir Kenntnis darüber besitzen, der „USA-Experte“).
Zugegen war er auch auf einer Veranstaltung des Verteidigungsministeriums am 29. Januar 2024, einer „Sicherheitspolitischen Jahresvorschau“, welche den pathetischen Titel „Welt aus den Fugen“ trug und hierbei eine sehr einseitige Betrachtungsweise der Ursachen an den Tag legte. Generalmajor Hofbauer durfte dort die „Kriegsfähigkeit“ des Bundesheeres fordern und Generalmajor Vorhofer ließ keinen Zweifel daran, dass er den Feind im Osten ausgemacht hatte.
Das passte zur derzeit herrschenden Kriegsbegeisterung im NATO-EU-Reich der Werte. Und zweifellos ist derzeit die Gelegenheit für Militärs günstig, weitere Mittel zu fordern, um die Streitkräfte aufzurüsten, zu modernisieren, Gelder zu lukrieren und letztlich wohl auch, um den Sinn der eigenen Existenz zu rechtfertigen. Das machte diese Veranstaltung allerdings nicht weniger grauslich.
https://www.youtube.com/live/Zxdcy3agLso?si=J6bcj8IbXUiB-514
Das war auch ein Thema für Armin Arbeiter beim KURIER, Printausgabe vom 30. Januar.
Kriege und Krisen auf der Welt: Acht hohe Risiken für Österreich (kurier.at)
Und für Christian Böhmer, der ebenfalls über eine Hofberichterstattung nicht hinausging.
Risikobericht: „Österreichs Bundesheer muss kriegsfähig gemacht werden“ (kurier.at)
Hier die Passage von der obgenannten Veranstaltung mit Gerhard Mangott. Wir wissen nicht, warum er dort auftrat, vielleicht, um dem so etwas wie einen wissenschaftlichen Anstrich zu geben. Auf jeden Fall ist davon auszugehen, dass man ihn kaum eingeladen hätte, wenn er sich gegen eine Militarisierung und auch gegen die Argumente (die Russen!) der Militaristen ausgesprochen haben würde. Das tat er auch nicht.
https://youtu.be/eDYqs6qk3D0?si=PtuA-HX3WsbVn2aU
Tatsächlich versuchte Mangott unter anderem, den verlustreichen Fehlschlag der ukrainischen „Sommeroffensive“ als „nicht völlig gescheitert“ hinzustellen, weil im russischen Hinterland Zerstörungen angerichtet wurden. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Mangott ließ es sich auch nicht nehmen, Putin „imperiale Ambitionen“ zu unterstellen. Diese aus den US-PR-Kompanien stammende Mär lässt sich weder belegen noch mit Indizien unterfüttern, weswegen Mangott, der Wissenschaftler, es auch nur glaubte.
Natürlich ist von einem Politikwissenschaftler, welcher öffentlich herumgereicht wird, kaum etwas anderes zu erwarten. Sein Posten ist von Steuerngeldern finanziert, die Sendeanstalten sind von Steuergeldern finanziert, die Printmedien werden durch Steuergelder gefördert und sind zudem auf Linie, Veranstaltungen wie jene des Verteidigungsministerium sind durch Steuergelder finanziert, und wenn etwas geredet wird, wird es logischerweise nicht von der Agenda des Staates, dem Auftraggeber, abweichen. Infolgedessen ist eine hier gezeigte „Wissenschaft“ nur eine vermeintliche, weil die Abhängigkeit nichts anderes zulässt.
Um beim österreichischen Bundesheer zu bleiben, hier ein – seltenes – Beispiel, was geschieht, wenn jemand einen Text verfasst, der sich trotz dem herrschenden Propagandalärm um eine gewisse Ausgewogenheit bemühte und sich eben nicht auf das stumpfsinnige Malen von Feindbilder beschränkte. Nebenbei zeigte dieser Vorfall, was von dem Chefredakteur des „FALTERS“ zu halten ist:
#faltergate, oder: Wenn Florian Klenk zur Hexenjagd bläst (tkp.at)