Das erwähnte Ableben des Strafverteidigers für Islamisten, Wolfgang Blaschitz, just am Tag des Attentats in Wien mag einem Zufall geschuldet sein. Erstaunlicherweise war dies nicht der einzige.
Der 2018/2019 produzierte österreichische Kriminalfilm „Wiener Blut“ erhielt seine Erstausstrahlung im ORF noch 2019, in Deutschland dagegen erfolgte die Erstausstrahlung beim ZDF erst am 2. November 2020 um 20.15 Uhr und somit kurz nach dem Attentat. In diesem Krimi wurde u.a. auch das Thema „radikaler Islamismus“ angeschnitten.
https://www.zdf.de/filme/der-fernsehfilm-der-woche/wiener-blut-100.html
Ein weiterer Zufall wollte es, dass der 20-jährige in Österreich geborene Attentäter, Kujtim F., einen nordmazedonisch-albanischen Hintergrund besaß und ausgerechnet sein erstes Opfer, der 21-jährige Nedzip V., ebenfalls nordmazedonische Wurzeln hatte. Spontan ließe sich daraus der Verdacht einer Beziehungstat ableiten.
https://noe.orf.at/stories/3074511/
https://wien.orf.at/stories/3074356/
Die an anderer Stelle kolportierte Auffälligkeit, dass ein im TV aufgetretener Zeuge, Florian M., bereits im Dezember 2018 als Zeuge bei dem sog. Mafia-Mord im 1. Wiener Bezirk in Erscheinung getreten war, lässt sich mit dem Umstand erklären, dass M. dort Anrainer ist.
https://www.rtl.de/cms/augenzeuge-florian-matthies-so-erlebte-ich-den-terror-von-wien-4642863.html
https://www.youtube.com/watch?v=oUFA3GO9HRE
Über das terroristische Verbrechen ist bereits zur Genüge berichtet worden.
Über den Verlauf des Attentats und den Weg des Attentäters informiert „Sechs Tatorte innerhalb von 150 Metern“:
https://wien.orf.at/stories/3074794/
Auch die Polizei hat mittlerweile aus ihrer Sicht den Verlauf der Ereignisse dargestellt:
https://wien.orf.at/stories/3074978/
Der erste Notruf traf laut Polizei um 20.00 Uhr und 48 Sekunden ein. Und um 20.09 Uhr und 42 wurde der Attentäter als ausgeschaltet gemeldet. Diese Zeitspanne ist zweifellos für die handelnden Akteure sehr kurz, selbst wenn man davon ausgehen kann, dass der Terrorist vor dem ersten Notruf zu morden begonnen hatte. Auch erscheint der Raum mit den einzelnen Tatorten etwas zu umfänglich, um innerhalb der kurzen Zeit überall in Erscheinung zu treten. Einem Tempo im Laufschritt, auf einem Video sichtlich schwer bepackt mit Waffen und Munition, steht hier der Umstand entgegen, dass der Attentäter die Seitenstettergasse gleich dreimal abgelaufen haben soll.
Somit schien es logisch, dass das Innenministerium zuerst weitere Täter nicht ausgeschlossen hatte, was allerdings grundsätzlich der Fall sein sollte.
https://www.sueddeutsche.de/politik/wien-terror-anschlag-1.5102835
Bereits am 4. November erklärte Innenminister Nehammer, dass es nach Auswertung von angeblich 20.000 Videos keine Hinweise auf einen weiteren Täter geben würde.
https://orf.at/stories/3188226/
https://www.vienna.at/nehammer-ein-taeter-theorie-nach-videoanlyse-bestaetigt/6797830
Allerdings wurde die Frage nicht geklärt, wie der Attentäter in den 1. Bezirk gelangt war. Offenbar fehlen zu dieser zentralen Frage die Videos. Die öffentlichen Verkehrsmittel in Wien unterliegen einer Videoüberwachung.
https://blog.wienerlinien.at/videoueberwachung-in-den-oeffis/
So bleibt nur der dringende Rückschluss, dass eine unbekannte Person den Attentäter mit dem Auto in den 1. Bezirk transportiert haben könnte. Dies wiederum setzt einen Helfer voraus, denn bislang ist nichts davon bekannt geworden, dass der Terrorist selbst gefahren sein könnte, sprich ein entsprechendes Fahrzeug aufgefunden wurde. Auch ein verwendetes Taxi konnte nicht verortet werden.
https://wien.orf.at/stories/3075483/
Dies beeinflusst aber nicht die Frage, warum der Weg des Attentäters angeblich nicht nachvollzogen werden kann, verfügt der 1. Bezirk doch über eine umfangreiche Videoüberwachung.
„Erstmalig war der 20-Jährige an der Ecke Desider-Friedmann-Platz/Judengasse auf einem Video zu sehen“, heißt es.
Plötzlich sei der Terrorist da gewesen, mittendrin quasi, angeblich etwas vor 20.00 Uhr. Und zufällig soll dies der Moment gewesen sein, an dem er – aus der Distanz – in Richtung Jerusalem-Stiege und dann in Richtung Ruprechtsplatz geschossen haben soll.
Mit anderen Worten: Angebliche Erfassung durch Videos erst mit unmittelbaren Beginn der Tat – und keinen wie überflüssigen Augenblick vorher.