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Die Chefredaktion verstrickt im Netz der eigenen Verschwörungstheorien

 

Martina Salomon, seit dem erfreulichen Abgang von Brandstätter die aktuelle Chefredakteurin des Blattes KURIER, hatte am vergangenen Sonntag, 9. Feber, ihre geballte Kompetenz der Kurier-Leserschaft demonstriert.

In ihrem als „Leitartikel“ deklarierten Text, eine Meinung, war es ihr ein Anliegen gewesen, gewisses Gerede über die Herkunft des sog. „Corona-Virus“ zu unterbinden bzw. lächerlich zu machen. Nun ist allerdings dieser Versuch allein für Frau Salomon lächerlich genug in Anbetracht ihrer eigenen Unkenntnis, die sie übrigens mit uns allen teilt. Im Gegensatz zu ihr entblöden wir uns allerdings nicht – und machen uns lächerlich.

https://kurier.at/meinung/verschwoerungstheorien-fast-wie-vor-400-jahren/400748763

 

„Verschwörungstheorien fast wie vor 400 Jahren“, titelte sie, doch zeigte sie sich nicht einmal in der Lage, irgendetwas konkret zu benennen, was „fast“ hätte sein können, oder wenigstens das Jahr 1620 richtig einzuordnen, von einer möglichen mathematischen Schwäche abgesehen. Für Frau Salomon, die sich selbst in einem „aufgeklärten Info-Zeitalter“ wähnt, ist 1620 das Mittelalter – welches in Österreich etwa 1500 geendet hatte.

„Würden wir im Mittelalter leben, hätte man bereits die Scheiterhaufen angezündet…“ usw.

Die Zeit der Hexenverbrennung war aber ein Phänomen der frühen Neuzeit und nicht des Mittelalters, doch man muss nicht alles wissen. Frau Salomon scheint es zu reichen, selbst in einer „aufgeklärten“ Zeit zu leben, zu welcher sie freilich nichts beizutragen hat.

Doch diese aufgeklärte Zeit hat auch seine Tücken. Salomon denkt, dass es noch nie so einfach gewesen wäre, sich Informationen zu beschaffen. Doch hatte sie feststellen müssen, dass sich auch „Verschwörungstheorien“ leichter verbreiten würden. Und, oh weh, diese würden manchmal eine stärkere Glaubwürdigkeit entwickeln als die „Fakten“.

Abgesehen von dem CIA-Begriff „Verschwörungstheorie“, seit dem Attentat an John F. Kennedy als Memo an die Massenmedien ausgegeben, um medial Kritiker und die Meinungen selbständig Denkender zu unterdrücken, von welchen „Fakten“ sprach Salomon? Sie besaß keine. Sie stellte nur etwas in den Raum und tat so, als würden diese, also bewiesene Umstände etc., existieren. Und ignorierte die Tatsache, dass der Mangel an Fakten eben auch andere Überlegungen zeitigt, mit denen sie in ihrer Beschränktheit nichts anzufangen weiß (oder es nicht will). Immerhin deutete sich eine diffuse Irritation an:

„Noch dazu, wenn etwas nicht zweifelsfrei geklärt ist oder doch ein Körnchen Wahrheit enthält.“

Mit anderen Worten: die Ahnungslosigkeit ist ein Faktum, vor allem die ihre. Salomon verbrauchte anschließend eine Reihe von Zeilen, um anzuführen, dass irgendjemand irgendetwas geredet habe, ohne eine Quelle anzuführen. Es klang aber nach „Facebook“ und anderen Mülleimern ähnlichem Kalibers oder nach der KURIER-Kantine. Das alles war nicht der Rede wert und vollkommen belanglos, weil nicht ein gegenteiliges Gerede angeführt wurde. Gerede über Ereignisse, wo sich dann das Gerede als Realität herausgestellt hatte. Der Ausgewogenheit halber, zumindest bei einem Bedürfnis nach „Qualität“.

Aber ging es in diesem Leitartikel ohnehin nur um eine einseitige Meinung. Was Salomon hier verzapfte, war nichts weiter als hohles Geschwätz, welches einzig der Verankerung einer politischen Agenda mit dem Unwort „Verschwörungstheorie“ als Trigger diente. Das zeigte sich im letzten Absatz, als Salomon ihre anti-russische Propaganda anzubringen gedachte.

„Real sind hingegen Vermutungen, dass es Cyber-Angriffe auf Staaten gibt. Russland scheint da eine spezielle Rolle zu spielen – siehe den Wahlkampf Hillary Clinton gegen Donald Trump 2016. Clintons privater Server wurde gehackt, Tausende Mails geleakt. Die US-Geheimdienste bezichtigen Russland, dessen Regierung dementierte…“

Nun haben reale Vermutungen, mit den Salomon hier hantieren möchte, nichts mit Fakten zu tun. Sie selbst ist es, die hier mit schon seit langem widerlegten Verdächtigungen eine „Verschwörungstheorie“ in den Raum zu stellen versuchte, in der Hoffnung, der permanent ausgeworfene Dreck würde in den Köpfen der Leser hängen bleiben.

Salomon zeigte hier ganz offen, dass die Mittel für ihre Kampagnen mit Manipulation, Lügen, Verdrehungen, Verzerrungen oder dem einfachen Weglassen (z.B. Der Cyperangriff der USA gegen den Iran ist nachgewiesen) ihr Limit erreicht haben. Es sind nur noch widersinnige und erbärmliche Ausdünstungen einer durch und durch verkommenen massenmedialen Branche.

„Elvis lebt“ – sie scheinen alle den selben Zettel auf den Tisch gelegt bekommen zu haben. Frau Salomon sollte sich bei ihren Geldgebern um einen neuen Zettel bemühen.

 

Freitag
14
Februar 2020
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