Die USA haben es auch nach dem Neujahrstag gleich richtig krachen lassen, obwohl jeder auch in Österreich weiß, dass das Abfeuern von Raketen nach Silvester verboten ist.
Allerdings brauchten die USA bislang noch nie Konsequenzen fürchten, wenn sie mit Feuerwerkskörpern hantierten, erst recht nicht in fernen Ländern. Auch waren Opfer immer nur irgendetwas am Rande, bestenfalls eine Zahl in der Statistik, zumeist aber nicht einmal das. Das Leben von „Sandniggern“ (US-Jargon) im Nahen Osten war für US-Regierungen noch nie etwas wert gewesen, genauso wenig wie „Schlitzaugen“ in Asien. (Und noch andere wie „Rothäute“ bis „Russen“). Und wer den US-Interessen im Weg gestanden war, hatte häufig genug ein nicht bestelltes Feuerwerk erhalten.
Der via Drohne ausgeführte US-Raketenangriff auf eine militärische Führungsspitze auf dem Flughafen von Bagdad, bei welchem in der Nacht zum 3. Januar der iranische General Kassem Soleimani, Kommandeur der Al-Quds-Brigaden, Abu Mahdi al-Muhandis, Vize-Kommandant der irakischen Volksmobilisierungseinheiten (PMU) und – nach unterschiedlichen Quellen weitere fünf bis acht Menschen iranischer wie irakischer Staatsbürgerschaft zerrissen worden waren, hatte auch das österreichische Blatt „KURIER“ beschäftigt.
KURIER, Druckausgabe vom 4. Januar 2020:
https://www.pressreader.com/austria/kurier-samstag/textview
Interessanterweise wurde hier das Hauptaugenmerk auf den im Iran äußerst populären General Soleimani gelegt, obwohl sich unter den Opfern auch Iraker befunden haben. Einflüsse oder mögliche Reaktionen des Iran waren Thema, aber nicht die des Irak trotz derer Opfer. Unterschlagen wurde die Tatsache, dass Soleimani in militärische Strukturen des Irak eingebunden gewesen war, welche die Söldnerhaufen des sog. „IS“ im Irak sowie die Al-Kaida-Verbände in Syrien bekämpft hatten. (Welche wiederum durch die USA und ihre Verbündeten ausgehalten wurden und werden).
Der KURIER-Artikel ließ an einigen Stellen so etwas wie Kritik anklingen, wenn die Vorwände für den US-Angriffskrieg gegen den Irak 2003 und die Ausplünderung der irakischen Ressourcen erwähnt werden. Größeres Gewicht bekam allerdings eine negative Darstellung der Iran sowie deren General Soleimani, welcher die Interessen Teherans im Nahen Osten „brutal“ vorangetrieben haben soll. Diese Behauptung allein erscheint in einer Umwelt, in welcher USA, NATO, Israel und die Golf-Diktaturen ihre Interssen brutal durchzusetzen suchen – auch auf Kosten des Irans, zumindest diskussionswürdig.
Die richtige Würze bekam der Artikel mit dem Kommentar von Andreas Schwarz, dem Ressortleiter für die Außenpolitik des KURIER. Dieser Mann behauptet in seiner Meinung, dass der iranische General „kein Guter“ gewesen sei. Nur wer will das beurteilen? Er, Schwarz? Dessen Sichtweise ist nichts wert, denn er selbst ist kein „Guter“, der hier einen Mord, einen zigfachen Mord, zu rechtfertigen versucht.
https://kurier.at/meinung/krieg-und-es-gibt-einen-dem-er-nuetzt/400717152
Das sagt schon viel über eine Person wie Schwarz aus, dazu muss man nicht einmal mehr den Dreck aus der Versenkung holen, den er in der Vergangenheit abgesondert hatte. Von seiner mangelhaften Einstellung gegenüber jeglicher Rechtsstaatlichkeit abgesehen, beschuldigte er das „Regime“ des Iran als Unterstützer von Terrorismus, freilich ohne Belege, was allein an Lächerlichkeit kaum zu überbieten ist, weil der iranische General und Menschen um ihn herum einem Attentat, einem hinterhältigen Terroranschlag zum Opfer gefallen waren – ausgeführt durch die USA, welche sich als Täter öffentlich deklariert hatten.
Aber das war für Schwarz kein Thema, womöglich ist dies für ihn kein Terror, vielleicht ist es für ihn ein „guter“ Terror, weil die Opfer keine „Guten“ gewesen sein sollen. Es ist viel zu sehr damit beschäftigt, dem Opfer eine Täterrolle anzukleiden, in dem er weiter behauptet, dass der Iran „Krieg von Syrien bis Saudi-Arabien“ führen würde. Nur führt der Iran keinen Krieg gegen Saudi-Arabien, sondern auf Einladung der syrischen Regierung Krieg gegen Al-Kaida-Truppen und zumeist ausländischen Söldnerverbänden in Syrien (und im Irak), von denen ein Teil von den Saudis bezahlt und ausgerüstet werden. Eine klassische Täter-Opfer-Umkehr. In seiner ihm eigenen und womöglich auch berufsbedingten Verlogenheit faselte Schwarz dann auch von „finsteren Großmachtplänen“, an denen die „Mullahs“ schmieden würden.
Schwarz deklariert sich in seiner Meinung als eine Person, welche Feindbilder für Interessengruppen entwickelt und Krieg und Gewalt verkauft, um sich gleichzeitig „besorgt“ zu zeigen. Widerlich.