Auch das österreichische Medium PRESSE zeigte in ihrem Beitrag zum Thema, „Trump lässt Kennedy-Geheimakten – nur teilweise – veröffentlichen“, dass ein ausgeprägtes Faible für die Begriffe „Verschwörungstheorie“ und „Verschwörungstheoretiker“ bestand. Bereits die Unterzeile kündigte diese Thematik an, die der PRESSE wichtiger schien als der Rest:
„Es ist Stoff für neue Verschwörungstheorien: Der US-Präsident beugt sich in letzter Minute Warnungen der Geheimdienste, die Akten um die Ermordung John F. Kennedys nicht vollständig zu veröffentlichen.“
Natürlich hätte auch die PRESSE-Redaktion, die ja gerne etwas mit Journalismus zu tun haben möchte, nach den möglichen Hintergründen einer weiteren Sperrung der Akten wenigstens fragen können. Nur einmal fragen. Bitte!
„Die Papiere rund um das Attentat auf Kennedy, um das sich bis heute Verschwörungstheorien ranken, enthalten unter anderem teils jahrzehntealte handschriftliche Aufzeichnungen über die Ermordung des charismatischen Präsidenten, der am 22. November 1963 in Dallas bei einer Fahrt im offenen Wagen von Schüssen tödlich getroffen wurde.“
Nein, es wurde in der warmen PRESSE-Stube nicht gefragt. Da wurde nur auf „Verschwörungstheorien“ hingewiesen, die wie bei Ränkespiele angeblich „ranken“ würden, wobei es sich natürlich um die „Verschwörungstheorien“ anderer handeln würden und nicht um jene der PRESSE. Warum diese anderen Theorien bzw. Überlegungen überhaupt existierten, wurde nicht genannt.
Nach der nicht relevanten Information bezüglich dem damaligen berüchtigten FBI-Chef Hoover und einer Morddrohung gegenüber Oswald, sah sich auch die PRESSE genötigt, abseits des eigenen Gedankengutes und einer Recherche den Grund für die von ihr vertretene Einzeltäter-Theorie zu erwähnen.
„Eine offizielle Untersuchung war nach Kennedys Tod zu dem Ergebnis gekommen, dass er von dem Einzeltäter Oswald erschossen wurde, der wiederum zwei Tage später von dem Nachtklub-Besitzer Jack Ruby getötet wurde.“
Eine offizielle Untersuchung soll es gewesen sein. Die PRESSE bezog sich wie ihre Komplizen von der Konkurrenz natürlich auf die Warren-Kommission. Das „Offizielle“ sollte hier eine Seriösität vorgaukeln, die es nie gegeben hatte. Die PRESSE selbst war ebenfalls unseriös genug, um nachfolgende Untersuchungen (Staatsanwalt Garrison 1967 war die erste derer gewesen) mit gegenteiligen Befunden zu unterschlagen. Offiziell waren diese übrigens ebenfalls gewesen.
Die PRESSE legte anschließend freundlicherweise ein Selbstzeugnis ab, in welchem sie sich als CIA-Postille deklarierte, welche nach wie vor dem CIA-Memo „Conspiraty Theory“ Folge leistete.
„Die Version wurde vor allen von Verschwörungstheoretikern immer wieder angezweifelt.“
Zu recht wird diese Version der CIA-FBI-PRESSE-Geschichte nach wie vor angezweifelt. Und sie wird auch weiterhin angezweifelt werden, bis die Manipulationen beendet werden und das Gegenteil bewiesen worden ist. Nur nicht bei dem Fachpersonal der PRESSE, die zwar ihre Theorie nicht beweisen kann, ihr höriges Glaubensbekenntnis aber über den selbständigen Verstand anderer zu stellen versucht. So werden die Ungläubigen und Zweifler mit dem mittlerweile reichlich dümmlichen „Verschwörungstheoretiker“ gebrandmarkt. Denn nur die würden zweifeln. Bei dem Rest könnte es sich demnach um Idioten handeln, was nicht als unbedingt falsch erscheinen mag. Dies wurde aber nicht so genannt, denn schließlich möchte die PRESSE weiterhin ihr CIA-Abo kostenpflichtig unters Volk bringen.
Die PRESSE wäre nicht die gewohnte PRESSE, um irgendwie die „Sowjets“ noch einzubauen und diese Ex-Russen wenigstens als „Verschwörungstheoretiker“ hinzustellen“.
„So wie viele Amerikaner waren allerdings auch die Sowjets von einer Verschwörung überzeugt, zeigt eine Notiz Hoovers, die die Reaktion der UdSSR auf das Attentat Kennedys beschreibt: Die Ermordung sei ein Plan antikommunistischer Kräfte gewesen, um die Verhandlungen der USA mit der UdSSR zu stoppen und einen Krieg zu starten.“
Als Quelle wurde der damalige FBI-Chef Hoover genannt, ein egozentrischer, erpresserischer, rassistischer Kommunismus- und Kennedy-Hasser und somit in etwa ähnlich glaubwürdig wie die PRESSE.
Das Blatt hatte zu dem Fall nichts beizutragen und wollte es auch nicht. Da musste ein Griff in die ausgewählte „Experten“-Kiste herhalten, um das Vakuum zu befüllen.
„Diejenigen, die von den Dokumenten „eine Auflösung des Falls, auf die sich jeder einigen kann“ erhofften, würden enttäuscht werden, sagte der Buchautor Gerald Posner der Nachrichtenagentur AFP.“
Hier die Auflösung eines hochkomplexen Falles zu erhoffen, hat eher etwas mit einer sagenhaften Naivität zu tun. Posner redet gerne, das muss nicht von Belang sein, doch gab er hier wahrscheinlich ungewollt seine Gedankenwelt preis. Außerhalb von seiner selbst geht es nämlich nicht um eine bestimmte Masse, auf welche man sich einigen könnte. Anderen Menschen geht es um Aufklärung, um nichts weiter, und auch nicht um eine Vorhersage über Inhalte, die Posner noch nicht einmal gelesen haben kann.
Doch handelt es sich um Gerald Posner als Autor um einen Anhänger der Einzeltäter-Theorie, was ihn für die PRESSE zum „Experten“ qualifiziert hatte, dem vorsichtshalber auch kein zweiter beigestellt worden war. Dass der Mann mit einem Expertentum nichts zu tun hat, bewies er dankenswerterweise auch mit einem Fehltritt in die Psychologie:
„“Niemand lässt von seinem Glauben an eine Verschwörung ab, weil die veröffentlichten Akten sie nicht beweisen“, sagte er.“
Für die PRESSE ist nichts schwachsinnig genug, um ihrem Manipulationsauftrag gegenüber dem debilen Teil ihrer Leserschaft auch nur irgendwie nachzukommen.