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JFK und die hiesigen „Qualitätsmedien“ – Teil 1.

 

Zapruder 161

Screenshot aus dem Zapruder-Film, 1963. 

 

Der Mord an dem damaligen US-Präsidenten J. F. Kennedy 1963 liegt zwar bereits 54 Jahre zurück, dennoch hatte auch die heimische Presselandschaft synchron in den vergangenen zehn Jahren nichts unversucht gelassen, um eine Einzeltäter-These als eine bewiesene Feststellung, als eine angebliche Wahrheit in den Köpfen ihrer Konsumenten zu deponieren. Jeder, der sich dieser Meinung – um mehr handelt es sich hierbei nicht – nicht anzuschließen vermochte und Fragen hinsichtlich der Widersprüche gestellt hatte, wurde dann gerne als „Verschwörungstheoretiker“ diskreditiert.

Der Fall selbst soll uns hier nicht weiter beschäftigen. Wer sich mit diesem eingehend beschäftigen möchte, kann mittlerweile auf umfangreiche Materialien zurückgreifen, die in ihrer Gesamtheit Ängste schüren und Brechreize auslösen könnten, wenn nicht sollten. Ein Fazit muss nach einem Studium grundsätzlich festgestellt werden: die Einzeltäter-These ist definitiv die unwahrscheinlichste von allen. Vor einem ordentlichen Gericht hätte Oswald nie wegen Mordes mangels Beweisen verurteilt werden können. Maximal könnte ihm eine Komplizenschaft nachgewiesen werden, doch wäre dann Oswalds Aussage vor einem Gericht von elementarer Bedeutung gewesen. Dies wurde damals kurz darauf verhindert.

Für uns ist hier interessant, wie sklavisch sich ganz offensichtlich auch die österreichischen Blätter noch im Jahre 2017 an das CIA-Memo aus dem Jahre 1467 orientieren, in welchem US-Medien bzw. deren Leitfiguren, aber auch ausländische Presse angewiesen wurden, mit der Einführung des Begriffes „Conspiraty Theory“ einschließlich eines Benutzungsleitfadens unangenehme Diskussionen und Fragen zu dem Attentat abzuwürgen.

http://assassinationofjfk.net/wp-content/uploads/2014/01/CIA-Memo-Warren-Commission.pdf

https://wikispooks.com/wiki/Document:Countering_Criticism_of_the_Warren_Report

http://22november1963.org.uk/cia-warren-report-critics

 

Markus Kompa hatte den Inhalt des CIA-Memos im vergangenen April in einem Artikel auf den Punkt gebracht.

https://www.heise.de/tp/news/50-Jahre-Verschwoerungstheoretiker-3674427.html

 

Ein Blick auf die hiesigen Printmedien und deren vor allem im außenpolitischen Sektor beobachteten „Leistungen“ liefert allerdings den Beweis, dass jede Woche, jeden Monat, jedes Jahr flächendeckend eine synchrone wie verlogene Meinungsmache verbreitet wird, die nichts mit Information oder gar Journalismus zu tun hat, sondern im Sinne einer Interessensgruppe einen Nachrichtenfluss zu steuern und zu konstruieren versucht. Dies war in den letzten Jahren besonders deutlich geworden bei Themen wie Trump, Syrien, Terror, Ukraine etc., als die Propaganda einerseits immer dreister, dümmer und auch hilfloser geworden, andererseits ernsthaft am Meinungsmonopol der verkommenen Leitmedien gekratzt worden war.

Anlass für eine neue Welle der Meinungsbildung war die geplante Veröffentlichung der bislang gesperrten Untersuchungsakten zum Attentat, von denen nun doch nur ein Teil freigegeben wurde. Eine Tatsache, die nicht wirklich überrascht. Diese Veranlassung durch die CIA und das FBI konterkariert natürlich die Behauptung, dass es nichts zu verheimlichen – oder schnell noch zu schreddern – gebe. 

Das Boulevard-Blatt KURIER, welches seine Leser regelmäßig eine Qualität seines Produktes einzureden versucht, brachte in einem eher kleinen Artikel „Trump lässt nicht alle „JFK-Files“ veröffentlichen“ immer dreimal den Begriff „Verschwörungstheorie“ unter.

https://kurier.at/politik/ausland/jfk-files-trump-laesst-die-kennedy-geheimakten-nur-teilweise-veroeffentlichen/294.559.328

 

In dem am selben Tag folgenden KURIER-Artikel „FBI wurde vor Anschlag auf Kennedy-Mörder gewarnt“ gelang dies viermal, was die Wichtigkeit dieses CIA-Begriffes für den KURIER andeutet.

https://kurier.at/chronik/weltchronik/akten-ueber-ermordung-von-jfk-fbi-wurde-vor-anschlag-auf-kennedy-moerder-gewarnt/294.614.138

 

Die beiden obigen Artikel lassen keinen Zweifel daran, dass sie Anhänger der Einzeltäter-Theorie sind, da gegenteilige Ansichten als „Verschwörungstheorie“ verunglimpft werden. In beiden Artikeln berufen sich die Verfasser auf das Ergebnis „einer Untersuchungskommission“ bzw. einer „offiziellen Untersuchung“, wobei interessanterweise der Name dieser Kommission nicht genannt wurde: die Warren-Kommission. Deren Arbeit unter den Fittichen des ehemaligen CIA-Chefs Alan Dulles ist allerdings als Beleidigung an den Verstand zu werten. (Wer sich viel Zeit nimmt, kann es selbst überprüfen).

http://de.metapedia.org/wiki/Warren-Kommission

http://de.metapedia.org/wiki/Warren-Report

https://www.history-matters.com/archive/contents/wc/contents_wr.htm

 

Die vorsätzliche Manipulation wird hier aber erst deutlich mit der Kenntnis um spätere Untersuchungen, die zu anderen Ergebnissen kamen, obwohl diese auf vielfache Weise, einschließlich einem plötzlichen Massensterben von möglichen Zeugen nicht wenig beeinträchtigt wurde. Diese Ergebnisse, die unter anderem eine Verschwörung festgestellt haben, wurden vom KURIER – und natürlich fast allen weiteren westlichen Medienhäusern – komplett unterschlagen.

Diese Unterschlagung war freilich gekoppelt mit der Ignoranz und einer vorgetäuschten, geradezu lächerlichen Einfältigkeit, das weitere Möglichkeiten um das Attentat nie und nimmer in Frage kommen könnten. Trotz zahlloser Widersprüche, trotz tausender historischer Gegenbeispiele. Wenn man es nett meint, kann hier zusätzlich eine gewisse Voreingenommenheit festgestellt werden. Den Nachweis einer Recherche bleibt das Blatt wie gewohnt schuldig, und ja, warum auch.

Um die gesteuerte Einzeltäterthese aufrecht zu halten, wurde der Begriff „Verschwörungstheorie“ mit aus dem Kontext gerissenen Schlagwörtern versehen, um einem Inhalt auszuweichen. Kein einziges Mal wurde beispielsweise im hier vorliegenden KURIER berichtet, auf welcher Grundlage sich auch nur eine einzige der zur KURIER-Meinung konträren Ansicht bewegte. Das erspart die Fragen und lässt einen Diskurs von vorneherein nicht zu.

Der KURIER setzte am selben Tag noch einen dritten Artikel ab. Dieser stammte von Susanne Bobek und titelte mit „Veröffentlichte Akten: Kennedys Mörder und der KGB“.

https://kurier.at/chronik/weltchronik/veroeffentlichte-akten-kennedys-moerder-und-der-kgb/294.671.248

 

Dies zeigte bereits die Marschrichtung auf. Ein Text, der allein von Mutmaßungen und Gerede angefüllt war und nichts handfestes bot, sollte hier eine Spur zum KGB legen, also in Richtung der „Russen“, was innerhalb der westlichen Massenmedien den allgemeinen Trend entsprach und immer noch entspricht. USA gut, außer Trump, Russen böse, und dies als Resultat vollkommen unabhängiger Reche…ähh… sonstwas. Belustigend war es zweifellos, deutete Bobek für den KURIER eine eigene „Verschwörungstheorie“ an. Und dies gar unter Umgehung jeglicher Kenntnis. Boulevard!

 

 

Samstag
28
Oktober 2017
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