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Der Gesang der US-Marschflugkörper 6

 

Neben dem ersten Video-Szenario „Angebliche Sarin-Opfer auf einem Platz“ und dem zweiten, „Der Arzt vom Höhlen-Feldlazarett“, wurde ein drittes Sujet verbreitet, in welcher ein Mann den Tod zweier Kinder beklagte, die seine gewesen sein sollen.

 

Quelle: YouTube.

 

Ohne Zweifel handelte es sich hierbei um ergreifende Szenen, die auch gerne über Massenmedien durchgereicht wurden, damit alle Medienkonsumenten an der Trauer teilhaben zu konnten. Zum Beispiel beim US-Kanal „CBS“ oder bei „Al-Jazeera“, dem Staatssender von Katar, deren Regierungen beim Krieg gegen den syrischen Staat ganz stark engagiert sind.

 

Quelle: YouTube.

Quelle: YouTube.

 

Auch US-Regierungs-„NGOs“ wie das Petitionsunternehmen „AVAAZ“ griffen auf dieses Sujet zurück, um mit unbewiesenen wie unwahrscheinlichen Behauptungen aus dem Al-Kaida-Medien-Center noch einmal kräftig Kriegshetze gegen die syrische Regierung zu betreiben und die Eskalationsschraube anzuziehen.

 

Avaaz Kriegspropaganda

Quelle: Avaaz (Screenshot). 

https://secure.avaaz.org/campaign/de/syria_idlib_gas_attack_loc/?slideshow

 

Der angebliche Familienvater, ein eher dunkler und schwarzhaariger Mann, soll Abdel Hameed al-Yousef heißen. Sein Alter wurde mit 29 Jahre und sein Beruf als „Shop-Owner“ angegeben. Seine beiden Kinder besitzen erstaunlicherweise blonde Haare; zuerst trägt er die leblosen Körper noch auf seinen Armen, dann weint er an einem Ort, der nach einem improvisierten Friedhof aussieht. Die angeblich ebenfalls getötete Mutter dieser Kinder kommt in dieser Geschichte visuell nicht vor. Es sind bei allen Videos, welche dieses Sujet zum Inhalt haben, ausschließlich mehr oder minder mitfühlende Männer zu sehen.

 

Quelle: YouTube.

 

Diese Tragödie wurde auch in tragischen Theater-Videos verarbeitet, einschließlich einem weiteren Sujet, im besten Englisch und peinlich stark nach Script klingend, mit deutschen Untertiteln.

 

Quelle: YouTube.

Quelle: YouTube.

 

Doch war das Gezeigte tatsächlich authentisch? Sämtliche und oben bereits aufgeführten Umstände sprechen eindeutig dagegen. Es handelte sich um eine Produktion aus der Al-Kaida-Film-Werkstatt.

Dieser Abdel Hameed Al-Yousef – und keine anderen der angeblich zahlreichen Angehörigen von Opfern – stand dann im Interesse von Filmern und Interviewpartnern vor Ort. Der Mann sollte seine Geschichte erzählen, weswegen für Trauer nicht viel Zeit blieb.

 

Quelle: YouTube. Hochgeladen am 6. April 2017, dem Tag, der angeblichen Beerdigung seiner Angehörigen.

 

Quelle: YouTube. Hochgeladen am 6. April 2017, dem Tag, der angeblichen Beerdigung seiner Angehörigen.

 

Quelle: YouTube. Hochgeladen am 6. April 2017, dem Tag, der angeblichen Beerdigung seiner Angehörigen.

 

Quelle: YouTube. Hochgeladen am 5. April 2017. 

 

Quelle: YouTube. Hochgeladen am 5. April 2017.  Abdel Hameed al-Yousef im Gespräch mit dem Al-Kaida-Reporter.  

 

Er sollte erzählen, wie es gewesen war. Abdel Hameed Al-Yousef hat weder Zeit, sich weitere Familienmitglieder zu kümmern, noch sich frische Kleidung anzuziehen. Dafür hat jemand anders die Zeit gefunden, von einer angebliche Verletzung an der gesunden rechten Hand (Verband) zu einer angepflasterten wie sinnlosen Kanüle an der linken Hand zu wechseln.

 

Verletzung

 

Keine Verletzung

 

Und wie dumm muss man sein, um eine auf den 6. April datierte Beerdigung der Angehörigen bereits am 5. April auf YouTube hochzuladen. Selbst bei einer Beerdigung am 5. April samt Interviews zu einem fertig gestellten Video am gleichen Tag wäre es unglaubwürdig gewesen.

 

Bleibt noch der unmittelbare Tatort. Da sich dieser mitten im Al-Kaida-Territorium befindet, sollte Al-Kaida am besten darüber informiert sein. Deren Sprachrohr, Hadi al Abdallah, sollte sich auskennen, war er doch immer an Tatorten zu finden. Leider hatte dieser außer Propaganda, unbewiesene Anschuldigungen und Lügen nichts zu bieten. Einzig das Loch in der Straße, in welchem eine Rakete mit einer Sarin-Kartusche eingeschlagen sein soll, könnte etwas hergeben. Hadi al Abdallah berichtete für das Video von dem Loch, von der Rakete, von dem Giftgas. Er fühlte sich sicher, seine lächerliche Staubmaske schützte ihn. Auch der Weißhelm von der Sanitätsabteilung schützte sich mit einem Atemschutz vor Staub und Körperflüssigkeiten. Er hüstelte zweimal überzeugend während seiner Ausführung. Das Kampfgas, Sarin, alles klar.

 

Quelle: YouTube. 

 

In dem Loch steckt Metallschrott. Al-Kaida-Mann Hadi al Abdallah erzählt dazu dies und das, aber nicht, warum dieser Schrott trotz einer Explosion dort aufrecht stehen kann. Dazu ist dieser Schrott an einer Stelle sichtlich eingebeult, was ein Ding der physikalischen Unmöglichkeit ist, da die Explosion und der Druck von innen nach außen erfolgen sollte – und nicht umgekehrt.

 

Metallschrott

Quelle: YouTube (Screenshot). 

 

Die Kulisse im Video ist trostlos. Zerstörte und verlassen wirkende Gebäude in der unmittelbaren Umgebung, erst weiter hinten intakte Häuser beidseitig einer Landstraße. Hadi al Abdallah nennt es „das Herz von Khan Sheikhoun“, allerdings meinte er nicht die Häuserzeile im Hintergrund, sondern die Einöde um ihn herum. Es bleibt rätselhaft, wo sich in dieser Umgebung die vielen Opfer befunden haben, in welchen Häusern sie überrascht worden sein sollen. Die Bilder zeigen nichts, aus denen es ersichtlich geworden wäre.

Ein anderes Video zeigt dem Interessierten erneut das Loch in der Straße. Der zerbeulte Schrott liegt nun nicht weniger lächerlich darinnen, ergänzt durch ein „Gift“-Schildchen für die Kamera. Damit sich jeder, der sich über die angebliche Sarin-Grube beugen würde, sofort Bescheid weiß.

 

Poison lächerlich

 

In einer anderen Szene zeigt ein beschäftigter Mann, der weder Telefon noch Gasmaske aus der Hand legen kann, einen leeren Raum mit einer Decke und einem Tatort. Es sieht aus, als hätte jemand schnell etwas in die Leere hinein geschoben.

 

Quelle: YouTube. 

 

Von dem durchgängigen Fehlverhalten aller Darsteller einmal abgesehen: wo befanden sich die durch extrem tödliches Sarin vor Ort umgekommene Menschen vor Ort? Verletzte? Fehlanzeige. Spuren von medizinischen Einsätzen, Müll auf der Straße, wie sonst üblich? Nein, da war nichts. Nichts weiter als eine leere Kulisse. Die Opfer müssen es irgendwie alle alleine zum Stützpunkt der „Weißhelme“ geschafft haben.

Dieser muss sich außerhalb der Ortschaft befinden. Die Kulisse hat Ähnlichkeit mit einem Steinbruch, wo in den Felsen ein Stollen gegraben wurde und möglicherweise etwas daneben ein zweiter, kleinerer. Die Menschen, die es zu diesem Stützpunkt geschafft hatten, müssen sich auf einem beliebigen Platz hingelegt haben. Oder sie wurden dort abgelegt. Nur nicht nahe dem Stolleneingang und der innen befindlichen vermuteten medizinischen Versorgung, um den dortigen Betrieb ja nicht zu stören. Vielleicht wegen dem Sarin und dessen tödlicher Wirkung, welche sich nur auf die Liegenden zu konzentrieren schien. Bei anderen Personen schien es wiederum nicht so schlimm oder so tödlich zu sein, diese durften hinein, durften auch gefilmt werden, um das Sarin zu dokumentieren.

 

Steinbruch Kulisse

 

Quelle: YouTube.

 

Wer soll sich bei diesen Widersprüchen noch auskennen? Und wie stand es um den Schauplatz der Tragödie eines Abdel Hameed Al-Yousef? Leider erfuhr der neugierige Zuschauer nichts von seinem Geschäft als „shop-owner“ und nichts von dem Umstand, warum trotz seiner von ihm selbst berichteten Anwesenheit angeblich seine Frau und seine Kinder umgekommen sein sollen, aber nicht er? Was war nochmal Sarin gewesen? Richtig, Abdel Hameed A-Yousef wollte etwas gerochen haben. Sarin ist nicht nur geruchlos, sondern absolut tödlich. Auch für ihn.

 

 

Dienstag
18
April 2017
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