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Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 4 – 4.

 

Die von „Avaaz“ initiierten Kampagnen beschränken sich in der Regel auch nur auf Appelle, die kaum von Informationen begleitet werden und erst recht nicht von Inhalten, welche Hintergründe beleuchten. Offensichtlich sollen hier nur Konsumenten auf einer Gefühlsebene angesprochen werden, die sich einbilden, mit einem Knopfdruck etwas bewirkt zu haben. Ein schneller Klick hier, aber für „Avaaz“ ein Name für die Statistik, das eigene Marketing und Meinungsmache dort.

Die Entscheidungsträger für eine Kampagnen-Auswahl befinden sich im Vorstand von „Avaaz“. Inwieweit diese unabhängig agieren können, muss dahingestellt bleiben. Die Umstände, die zur Gründung von „Avaaz“ führten, lassen weitere Entscheidungsträger im Hintergrund zumindest vermuten.

Eine der Organisationen, welche „Avaaz“ im Jahre 2007 mitbegründeten, nannte sich „Res Publica“. Gegründet 2003, soll ihr Anliegen „soziale Gerechtigkeit“ gewesen sein, wenn auch mit Hang zur katholischen US-Szene. Nach ihren eigenen Angaben habe „Res Publica“ 2003 beschlossen, sich auf die „politische Kommunikations-Infrastruktur für die religiöse Linke“ zu konzentrieren. Es wurden Formen von Kampagnen entwickelt, in diesem Fall für kirchliche Ziele. Der „National Catholic Reporter“ hatte 2004 darüber einen Bericht veröffentlicht.

http://www.ncrnews.org/washington/wnb122904.htm

 

„Res Publica“ zeigte sich in diesem Artikel bereits überraschend gut integriert in die politischen Strukturen. Erwähnt wurde eine Zusammenarbeit mit dem „Centre für American Progress“, einem der US-Partei „Demokraten“ nahe stehender „Thinktank“, dessen Personal sich wie deren Vorsitzender John Podesta vor allem aus ehemaligen Angehörigen der Regierung Bill Clinton zusammensetzt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Center_for_American_Progress

https://de.wikipedia.org/wiki/John_Podesta

 

„Res Publica“ wurde betrieben von Ricken Palet als Direktor sowie von Tom Perriello und Tom Pravda. Deren Lebensläufe und Tätigkeitsnachweise, sofern bekannt oder konkret, zeigen bereits auf, dass diese Männer nichts, aber auch gar nichts mit einer so genannten „Graswurzelbewegung“ zu tun haben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Graswurzelbewegung

 

Ricken Palet soll im Ausland (Sierra Leone, Liberia, Sudan und Afghanistan) für mehrere Organisationen tätig gewesen sein, darunter für die „International Crisis Group“ (angeblich als Konfliktanalyst), die UN, für die „Rockefeller Foundation“, die „Gates-Foundation“, „Care International“ und dem „International Center of Transitional Justice“, einer US-NGO, welche Menschenrechtsverletzungen vor internationale Gerichte bringen möchte. (Vor allem in Schwarz-Afrika und nie in den USA). Zu nennen wäre auch noch die Simons-Foundation von James Simon, welcher der größte Spender der US-Partei „Demokraten“ sein soll.

https://en.wikipedia.org/wiki/Ricken_Patel

 

Ricken Patel 1

Ricken Patel. Quelle: Google.

 

Wer sich die Mühe machen möchte, die genannten Organisationen unter die Lupe zu nehmen, wird feststellen, dass Patel sich in Kreisen verschiedener US-Milliardäre und deren Stiftungen bewegt hatte. Überall mit von der Partie auch die Organisationen des vorbestraften Kriminellen, Großinvestors und Milliardärs George Soros, welcher beim Thinktank „International Crisis Group“ als „Treuhänder“ und „Executiv Consultant“ fungiert. Dort finden sich ein ganzes Sammelsurium von Verbrechern wie Carl Bildt, Joschka Fischer, Wesley Clark, Shimon Peres, Zbigniew Brzezinski, Shlomo Ben-Ami und andere.

Die „ICS“ ist nichts weiter als eine Interessenvertretung der USA, Israel und der NATO. Sie wird finanziert von westlichen Regierungen, Konzernen und diversen Stiftungen einiger Superreicher.

https://www.opensocietyfoundations.org/about

https://www.crisisgroup.org/who-we-are

 

Bei dem zweiten Mann der mittlerweile aufgelösten Organisation „Res Publica“ handelt es sich um Tom Perriello. Er ist Rechtsanwalt und ehemaliger US-Kongressabgeordneter, welcher der US-Partei „Demokraten“ angehört. Weiters scheint er auf als ehemaliger Präsident des „Center for American Progress Action Fund“ und als Berater des „Center for American Progress“ auf. Letztlich handelte es sich hier um US-Regierungseinrichtungen der US-Partei „Demokraten“. Perriello und der ehemalige US-Präsident Obama kennen sich gut und hatten sich gegenseitig unterstützt.

 

Perriello und Obama

Obama und Perriello 2010. Quelle: Google.

 

Perriello gehörte außerdem der internationalen Staatsanwaltschaft an, die den liberianischen Diktator Charles Taylor angeklagt hatte. Er scheint wie Patel dem „International Center for Transitional Justice“ angehört zu haben. Im Jahre 2003 soll Perriello im Kosovo gewesen sein, dem mafiösen NATO-Protektorat, welches nach dem Krieg der Clinton-Regierung und der NATO gegen Serbien geschaffen worden war. 2005 soll er in Dafur und 2007 in Afghanistan gewesen sein. Dazu an anderer Stelle mehr.

https://de.wikipedia.org/wiki/Tom_Perriello

 

Tom Perriello

Tom Perriello. Quelle: Google. 

 

Der „National Catholic Reporter“ befand noch 2009, dass die Lebensgeschichte des Perrriello von einem katholischen Aktivismus durchdrungen sei.

https://www.ncronline.org/news/people/congressman-steeped-catholic-activism

 

Hier erfährt der Leser auch, dass Perriello auch in Sierra Leone gewesen sein soll, wo er sich angeblich mit „Konfliktlösungsbemühungen“ beschäftigt habe. Als Kriegsgegner fiel Perriello allerdings nicht auf, im Gegenteil, er trat als Befürworter des endlosen „Krieges gegen den Terror“ und den Krieg in Afghanistan auf. Kurzum, Perriello war dort zu finden, wo US-Interessen häufig verbrannte Erde zurückgelassen hatten.

„Res Publica“ soll 2001/2002 als ein Pilotprojekt in Sierra Leone gelaufen sein, weswegen sich die Begründer dort auch für eine Weile aufgehalten haben sollen.

 

Source Watch + Res Publica

Quelle: SourceWatch.

 

Der folgende Artikel gibt einen Hinweis darauf, um was es in Sierra Leone tatsächlich gegangen war: um die Wahrung von Interessen. 

https://www.wsws.org/de/articles/2000/05/sier-m27.html

 

2015 finden wir Tom Perriello als Mitarbeiter des US-Außenministeriums wieder, der für das US-Departement of State und die USAID (US-Agentur für Internationale Entwicklung) arbeitet. Er wurde zudem von Obama im Juli 2015 zum US-Sondergesandten der schwarzafrikanischen Länder demokratische Republik Kongo, Burundi und Ruanda ernannt. (Wir wollen hier aber nicht auf die Rolle der USA in den genannten Ländern eingehen).

https://en.wikipedia.org/wiki/Tom_Perriello#U.S._House_of_Representatives

 

Über den dritten im Bunde  als Mitbegründer von „Res Publica“, Tom Pravda, ist so gut wie nichts bekannt. Er scheint auch bei Wikipedia nicht auf. An Fotos konnte genau nur eines gefunden werden – auf der Seite „Linked in“:

 

Tom Pravda auf Linked in.

Quelle: Linked in.

 

Die Seite „Source Watch“ hatte einen Artikel zu seiner Person, wenn auch leider ohne Quellenangabe. Der unten angegebene Link führte zwar zu „Avaaz“, doch existierte die verlinkte Seite nicht mehr.

http://www.sourcewatch.org/index.php/Tom_Pravda

 

Deutsche Übersetzung:

Tom hat einen akademischen Abschluss in Philosophie, Politik und Wirtschaft des Balliol College, Oxford. Er bekam dort verschiedene Stipendien und Preise. Er arbeitete für das UN Entwicklungsprogramm in New York und als Diplomat für die britische Regierung mit der Europäischen Union zur politischen Entwicklung und den Beziehungen zum Nahen Osten und Afrika. Er entwickelte und beaufsichtigte für das International Center for Transitional Justice ein Forschungsprojekt, das sich mit dem Gerechtigkeitsempfinden von ehemaligen Kämpfern im damaligen Bürgerkrieg in Sierra Leone beschäftigt. Er schrieb über afrikanische Politik für die internationale Beratungsagentur Oxford Analytica und assistierte für „Global Witness“ und „World Development Movement“.

 

Wir stellen fest, dass auch diesem Tom Pravda hier ein Profil gegeben wurde, welches sich ähnlich der beiden vorgenannten gestaltete. Der Unterschied lag nur in der Nationalität, denn Pravda ist ein Brite. Allerdings hatte England in Sierra Leone damals rasch mit seinem Militär für Verhältnisse zur Wahrung der eigenen Interessen gesorgt, als „Res Publica“ anschließend daselbst auf einer anderen Ebene aktiv geworden war. 

 

Teil 4-5 folgt.

Donnerstag
02
März 2017
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