Fortsetzung zur Facebook-Seite „Amrha und Wärme für Madaya“. Teil 7.
In diesem letzten Teil zur Facebook-Seite „Amrha und Wärme für Madaya“ beschäftigen wir uns mit einzelnen Punkten, welche wir hier nur noch aneinanderreihen und zwecks Übersichtlichkeit nummerieren werden.
1.
Stichwort: Tretminen.
Quelle: Facebook.
Davon abgesehen, dass die gezeigten „Barrikaden“ eher lächerlich wirken, zweifeln wir auch die Darstellung von „6.000 Tretminen um Madaya“ an. Die genannte Zahl stammt wahrscheinlich vom Helferlein „Ahmad“, welcher es vom „Local Revolutionary Councel“ zu haben scheint. Worauf diese Angabe beruht und was beobachtet worden sein konnte, lässt sich hier nicht klären.
Die Zahl von 6.000 Minen mag für einen Laien hoch klingen, wäre allerdings denkbar gering für einen behaupteten Minengürtel um die Stadt herum. Der Raum ist schlichtweg viel zu groß.
Bei den hier gemeinten so genannten Schützenminen bzw. Anti-Personen-Minen handelt es sich um eine Defensivwaffe, so schrecklich diese auch sind. Das heißt, diese werden in der Regel als Annäherungshindernisse vor den eigenen Stellungen vergraben. Wir wissen es nicht, aber es ist durchaus möglich, dass die SAA und die Hisbollah tatsächlich Minen verlegt haben, um ihre Stützpunkte und Basen vor Überraschungen zu schützen.
Allerdings ist das Verlegen von Minen auch durch die in Madaya befindlichen Takfiri-Söldner ebenso wahrscheinlich, um bestimmte Zufahrtswege zu sperren und ihre eigenen Stützpunkte vor syrischen Spezialkommandos zu schützen. Logischerweise sollten dann deren Minen näher an der Stadt zu finden sein als jene der syrischen Armee. Sollte es tatsächlich zu Minenopfern in Madaya gekommen sein, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um durch Terroristen ausgelegte Minen handelte, ungleich höher als umgekehrt.
Die auf der Facebook-Seite dargestellten angeblichen Opfer sind nicht als solche zu erkennen, und letztlich muss die Frage erlaubt sein, warum gerade diese der Wahrheit entsprechen müssen, wenn es viele andere nachweislich nicht sind.
Echt oder falsch? Spielt keine Rolle, weil ohnehin nichts zu sehen ist. Quelle: YouTube.
Zudem würde das Präsentieren vermeintlicher Opfer in Madaya eher darauf schließen lassen, dass es in unmittelbarer Umgebung zu Explosionen gekommen sein muss, aber nicht in der Nähe der SAA-Stützpunkte, denn dann wären diese Menschen von den Soldaten geborgen worden.
Grotesk mutet auch die Behauptung an, dass angeblich bereits 2.000 Minen „gefunden und „entschärft“ werden konnten. Doch wo sollen diese ausgegraben worden sein? Vor den Läufen der SAA und Hisbollah? Und womit? Das Bergen von Minen setzt spezielle Kenntnisse und auch technisches Gerät voraus. Es besteht somit der Verdacht, dass es sich bei den abgebildeten Minen um Waffen der „Ahrar al-Sham“ und „Nusra“ handelt.
2.
Stichwort: Hisbollah-Miliz vertreibt Einwohner.
Quelle: Facebook.
Unserer Ansicht nach handelte es sich aber um einen Vorgang, bei welchem syrische Militär die Zone zwischen den Fronten geräumt haben dürfte. Das heißt: Evakuierung der Bewohner zu deren eigener Sicherheit und zur Gewinnung eines freien Schussfeldes vor den eigenen Stützpunkten. Die Behauptung, dass diese Bewohner in die Kleinstadt Madaya geschickt worden wären, ergibt keinen Sinn und ist durch nichts belegt.
3.
Stichwort: Artillerie.
Quelle: Facebook.
Auf dem gezeigten Bild ist nichts weiter als eine Leuchtkugel zu sehen, mit welcher in der Nacht eine kurzfristige Sicht ermöglicht werden sollte.
4.
Stichwort: Explosionen in Schule.
Quelle: Facebook.
Quelle: Facebook.
blob:https://www.facebook.com/58d393b3-e93c-4636-986f-1ff4b89585ee
Quelle: Facebook.
Was dort geschehen sein könnte, lässt sich nicht klären, da es an weiteren und unabhängigen Quellen mangelt. Zweifellos musste die Situation einem sehr großen Zufall geschuldet sein. An einemOrt, welcher zuvor größte mediale Aufmerksamkeit erfahren hatte, an welchem aber ansonsten kaum etwas geschah, soll es just zum Zeitpunkt einer Videoaufnahme genau an dieser Örtlichkeit zu einer Explosion gekommen sein. Und das auch noch in einer Schule mit Kindern, welches sich seitens Al-Kaida propagandistisch hervorragend verarbeiten ließ.
Bei Betrachtung des auf der Facebook-Seite platziertenVideos waren einige Auffälligkeiten zu beobachten. Es waren Kinder zu sehen, allerdings kein Schulunterricht. Von dem Mädchen, welches in die Kamera redete, wurde nur die untere Gesichtshälfte gezeigt. Da ein Schnitt erfolgte, fehlten Sequenzen. Anschließend waren fortlaufende Kinder zu sehen und nur eine männliche Person im Hintergrund, welche offensichtlich nicht identifiziert werden sollte. Dieser Mann trug ein Tuch vor dem Gesicht und stand in der zur Schau gestellten Situation eher ungerührt herum.
Kurzum: das Video ist nicht glaubwürdig.
5.
Stichwort: Frau Schmid wird unsichtbar.
Die Facebook-Seite „Amrha und Wärme für Madaya“ ist noch immer online, doch von Frau Schmid ist nichts mehr zu hören. Irgendetwas muss vorgefallen sein oder sie hatte einfach das Interesse verloren. Ihre Spender und Interessierten darüber informiert hatte sie allerdings nicht.
Bereits ab dem 1. März 2016 waren die Einträge weniger geworden. Nach einem „Post“ am 13. März folgte der nächste erst am 30. März, dann eine Antwort am 1. April, aus welcher hervorging, dass eine Kooperation mit der schweizerischen Hilfsorgansiation NOAH bezüglich Kinder-Patenschaften geplatzt war. Doch niemand der Interessierten hakte hier nach, obwohl offensichtlich war, dass NOAH die Frau Schmidt fallen gelassen hatte.
Nach einem Eintrag am 1. April, der Erwiderung einer lancierten Anfrage am 4. April 2016 und einem geteilten Video am 9. April war plötzlich Schluss gewesen. Erst einen Monat später, am 8. und am 10. Mai gab zwei weitere „Post“ ohne Begleittexte, bei denen zweifelhaft ist, ob diese überhaupt noch von Frau Schmid auf ihre Seite gesetzt worden waren.
Dann hatte sich auch ihre vermeintliche „Supporterin“ und Hardcore-Islamisten-Sympathiesantin, aber auch Spenderin „Ruth Buchli“ Sorgen gemacht. Am 9. Mai hatte sie eine Bitte um Rückmeldung an Frau Schmid hinterlassen. Am 29. Mai schrieb sie dann im Kommentarbereich:
Quelle: Facebook.
„Ruth Buchli“ erhielt keine Antwort, weswegen sie nach einem weiteren Monat, bei dem nur ein einziger geteilten Beitrag auf der Seite „Wärme für Madaya“ erschienen war, noch einmal nachfragte. Das war am 13. Juni 2016 gewesen.
Quelle: Facebook.
(Der Beitrag vom 6. Juni 2016, geteilt durch „Abd Alwahab D.“, wurde kürzlich gelöscht. Daher hier nur eine Kopie vom Kommentar aus unserer Sicherung).
Und wieder war keine Antwort von „Wärme für Madaya“ erfolgt. Das war ein Affront nicht nur gegenüber der Frau Buchli, sondern auch jeder anderen Person, welche an Frau Schmid Geld überwiesen hatte. Diese trat nicht mehr in Erscheinung, auch nicht im Kommentar-Bereich. Die Seite wurde unterdessen mehr schlecht als recht mit geteilten Beiträgen gefüllt.
Erst am 11. September 2016 gab es einen Eintrag, der mit einem Begleit-Text versehen worden war. Dabei handelte es sich aber nur um ein Propaganda-Pamphlet, welcher sogar auf dieser Seite wie ein Fremdkörper wirkte.
Quelle: Facebook.
Ob dieser Text auf Frau Schmid – als ihr letztes Lebenszeichen daselbst – zurückzuführen war, ist unklar. Der Text scheint uns sprachlich gegenüber früheren Beiträgen einer veränderten Struktur zu unterliegen. .
Nach einer Reihe von geteilten Beiträgen wurde noch im September deutlich, dass mindestens eine weitere Person über die Admin-Rechte der Facebook-Seite „Wärme für Madaya“ verfügen musste. Diese Person war der deutschen Sprache kaum mächtig oder hatte mehrfach ein Übersetzungsprogramm benutzt.
Am 21. und 24. September 2016 zum Beispiel mehrere „Posts“ von einer eindeutig anderen Person als jene Frau Schmid, zusammen mit einem Kampagnen-Bild und neuen Facebook-Links:
Quelle: Facebook.
Quelle: Facebook.
Quelle: Facebook.
Quelle: Facebook.
Als wir im Dezember des Vorjahres auf das von Frau Schmid angegebene Facebook-Profil „Michelle Dayika Noura“ hatten schauen wollen, um dort vielleicht mehr über die Hintergründe ihres Abgangs zu erfahren, fanden wir nichts vor. Die Seite existierte nicht mehr.
Frau Schmid besitzt allerdings ein weiteres Facebook-Profil, wo sie ihre „Freunde“ mit Belanglosigkeiten und eingestreuter Propaganda unterhielt.
https://www.facebook.com/mi.nou.927?fref=ts
6.
Stichwort: „Ahmad“ aka Abdul Wahab Ahmed, der Islamisten-Reporter.
Auf dem persönlichen Facebook-Profil der Frau Schmid war am 1. Juli 2016 die Meldung platziert, dass „Ahmad“ einen Tag zuvor angeschossen worden wäre. Jedenfalls zeigt das Foto ihn einem Bett liegend, mehr allerdings auch nicht. Obwohl dies ein einschneidendes Erlebnis gewesen sein müsste, hatte diese Meldung keinen Eingang auf der Seite „Wärme für Madaya“ gefunden, nicht einmal bei „Amrha“.
Quelle: Facebook.
Spätestens am 7. Oktober 2016 war es ihm anscheinend wieder gut gegangen, denn er hatte einen Artikel beim Propaganda-Portal „Umayya-Press“ unterbringen können.
http://www.umayyapress.com/no-way-out-of-madaya-only-death-or-approaching-it-and-a-person-who-looks-like-you-in-the-specification/?lang=en
Am 7. November 2016 erschien auf „Wärme für Madaya“ ein geteilter Beitrag, der ebenfalls von Abdel Wahab Ahmed verfasst worden war. Dieses Mal für den „Syrien Observer“, einer Online-Nachrichtenseite, die von Jihad Yazigi betrieben wird.
Quelle: Facebook.
Bei Yazigi handelt es sich um einen syrischen Wirtschaftsjournalisten, der sich selbst als Anhänger der – nicht existenten – „syrischen Revolution“ bezeichnet.
https://jihadyazigi.com/about/
Abdel Wahab Ahmed ging es in seinem Artikel um das 4-Städte-Abkommen zwischen der syrischen Regierung und der Al-Kaida-Filiale „Jabhat al-Nusra“ (umbenannt in „Jaish al-Fatah“), in welcher bei einer Versorgung von Madaya/Zabadini auch jene der von Al-Kaida belagerten Städtchen Kefraya und Foua gewährleistet sein sollte.
Ahmed befand hier, dass die in Madaya befindliche „Opposition“ von einem iranischen Unterhändler zum Vorteil für die Menschen in Kefraya und Foua erpresst werden würde. Auch befand er, dass die Belagerungen nicht miteinander verglichen werden könnten, da Kefraya und Foua manchmal durch die syrische Regierung Versorgungsgüter aus der Luft erhalten würde. Außerdem behauptete Ahmed, dass der Einschließungsring der Al-Kaida-Armee „Jaish al-Fatah“ nicht so engmaschig wäre wie jener der Hisbollah um Madaya, so dass sich die dort Eingeschlossenen eher durchschlüpfen und sich von außerhalb außerhalb versorgen könnten.
Deren Lebensgefahr spielte bei einem äußerst zynisch aufgelegten Ahmed keine Rolle. Er erwähnte, dass die Al-Kaida-Truppen sich mit dem Mangel an Flugabwehrwaffen entschuldigen würden und beklagte sich, dass eben diese Al-Kaida so wenig Druck auf Kefraya und Foua ausüben würde, um ein Gleichgewicht zur Situation in Madaya herzustellen.
Helferlein „Ahmad“ machte hier öffentlich keinen Hehl daraus, dass es sich bei ihm zumindest um einen Sympathisanten der sektiererischen Terrorfraktion Al-Kaida handelte und seine Mitmenschlichkeit eine äußert selektive war.
Interessant war hier noch seine Angabe, dass Madaya von angeblich mehr als 165 Stützpunkten der SAA und Hisbollah umgeben wäre. Und um das Dramatische herauszustreichen: diese wären angeblich nur alle 20 Meter voneinander entfernt. Letzteres kann zwar in Anbetracht des Raumes nicht Wahrheit entsprechen, sollte aber jeden potentiellen Spender der Seite „Amrha und Wärme für Madaya“ abermals aufzeigen, dass es bei der Geschichte um die „Aktivisten“, die mit Spendengeldern Lebensmittel von außerhalb besorgen würden, nur um eine Erfindung gehandelt haben kann. „Ahmad“ widerlegte somit die Angaben der Frau Schmid.
Und so befindet sich „Ahmad“ offensichtlich immer noch in Madaya, weil die dortigen Terroristen der „Ahrar al-Sham“ und „Nusra“ an der Kleinstadt krampfhaft festzuhalten gedenken. Das Angebot der syrischen Regierung, sich in die von Al-Kaida besetzte Provinz evakuieren zu lassen, wurde genau so wenig angenommen wie das Amnestie-Angebot für die Terrorhelfer syrischer Nationalität.
http://en.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13941013000614
Quelle: Twitter.
7.
Stichwort: Das letzte Wort.
Eine hatte es auch im Dezember 2016 immer noch nicht kapiert:
Quelle: Facebook.
Die hier besprochene Facebook-Seite hat eher etwas mit der versuchten Finanzierung von Al-Kaida nahe stehenden Gruppen zu tun, aber nichts mit Kindern. Diese wurden und werden nur benutzt.