Nach dem obigen Propaganda-Artikel hatte Christian Ultsch in einem Leitartikel den Part der verlogenen Hetze übernommen. Ähnlich wie Brandstätter beim KURIER hatte auch Ultsch in seinem bisherigen Wirken bei der PRESSE nie den Eindruck vermittelt, etwas anderes als transantlantische Standpunkte und Meinungen seinen Lesern nahe zu bringen.
Sein Vokabular war entsprechend angepasst. Putin würde nicht spielen, nein, er würde es „treiben“, dieses „Spiel“, und „zynisch“ noch dazu. Weil sich ein kleiner russischer Flottenverband in Richtung Mittelmeer bewegen würde. Also dorthin, wo bereits die Flotten der USA und anderer NATO-Marineeinheiten die See bevölkern, die Ultsch allerdings nicht auf seinem Radar zu haben schien. Dafür wusste er bereits von dem Plan dieses Putin, nämlich den, „zum entscheidenden Schlag in Aleppo auszuholen“.
So sind sie, die Russen, sie „schlagen“, wenn sie bezüglich Syrien dessen legitime Regierung bei der Verteidigung des Landes unterstützen, während die USA und die NATO für ihre Angriffskriege den Begriff der „humanitären Intervention“ Ende in den 90er-Jahren erfunden hatten. Natürlich kam einem Ultsch nicht in den Sinn, Russland die Übernahme dieser Begrifflichkeit zu empfehlen, im Sinne von „humanitärer Verteidigung“ allerdings.
Doch Verteidigung gegen wen? Und siehe da, auch bei Ultsch kamen weder die in Syrien operierenden westlichen Militärs noch die Söldner- und Terroristenhaufen vor. Sie waren auch bei ihm verschwunden.
„Der Westen schaute staunend zu, wie Russland im Lauf des vergangenen Jahres mit einer Militärintervention das Kräftegleichgewicht im syrischen Bürgerkrieg zugunsten von Präsident Bashar al-Assad kippte.“
Ultsch versuchte hier seinen Lesern vorzugaukeln, als wäre der „Westen“ in dem Geschehen nur daneben gestanden und nicht etwa ganz stark daran beteiligt. Für das Eingreifen eines russischen Militärkontingents auf den Schauplatz Syrien verwendete er zudem den falschen Begriff „Intervention“, ob aus Kalkül oder Unwissenheit. „Intervention“ bedeutet allerdings – innerhalb des genannten Kontextes – ein militärisches Einmischen in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates. In diesem Fall wurde aber Russland als Verbündeter ausdrücklich um die Hilfeleistung gebeten und eingeladen, weswegen es sich um keine Intervention handelte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Intervention_(Politik)
Sehr wohl trifft dieser Begriff, wenn auch verharmlosend, auf andere Kriegsparteien zu, welche auf syrischem Territorium illegal Krieg führen und somit Verbrechen nachgehen. Allerdings existierten diese Kriegsparteien bei Ultsch erst gar nicht, denn das hätte seiner Kriegspropaganda für eben diese Kriegsparteien natürlich den Boden entzogen.
Ultsch musste sich daher mal wieder einen angeblichen Bürgerkrieg in Syrien herbeilügen, welcher zumindest zwei syrische Parteien beinhalten sollte und nicht jene zwanzig, die illegal in Syrien bomben. Welche andere Partei Ultsch im Widerpart zur syrischen Regierung entdeckt haben will, blieb sein Geheimnis. „IS“ und „Al-Kaida“ kann er kaum gemeint haben, aber wer blieb dann übrig? Und wer von diesen besaß die syrische Staatsbürgerschaft?
Aber das war nicht das Thema von Ultsch. Es missfiel ihm, dass „Al-Kaida“ und alle mit ihr verbündeten Söldner und Terroristen ins Hintertreffen geraten waren – wegen dem militärischen Engagement Russlands, welches sich somit eigenartig erfolgreich gestaltet hatte. Eigenartig, weil die USA und ihre Verbündeten zuvor auch so eifrig den Terrorismus in Syrien bekämpft, diesen aber nie geschadet hatten.
Nein, Propagandisten wie Ultsch wollen dies nicht bemerkt haben, so offensichtlich diese Zustände auch waren. Deswegen konnte er auch nicht mit Informationen und Logik hantieren, sondern nur noch auf billige Kriegshetze zurückgreifen.
„Die USA und Europa nahmen, unterbrochen nur von kurzatmiger rhetorischer Entrüstung, achselzuckend wüste russische und syrische Bombardements auf Wohngebiete im Osten Aleppos hin.“
Dieser Satz war verlogen bis zum Erbrechen und verkehrte Realitäten ins Gegenteil. Der Waffenstillstand von Februar und die russischen Bemühungen um eine Beendigung der Gewalt hatten die USA und ihre Verbündeten dazu genutzt gehabt, um ihre Al-Kaida-Freiheitskämpfer neu auszurüsten und aufzustocken, so dass diese anschließend in die Offensive hatten gehen können. Das war noch gar nicht lange her. Es waren nie Achseln gezuckt worden. Die USA hatten auch den Waffenstillstand von September gebrochen und sämtliche Bemühungen sabotiert. Ultsch reduzierte alles auf Bombardements von Syrern und Russen auf Wohngebiete, um abermals die in Ost-Aleppo verschanzten Terrorgruppen verschwinden zu lassen. Der PRESSE-Mann zeigte auf, dass er außer plumper Hetze nichts mehr zu bieten hatte.
„Sie werden Putin auch nicht in den Arm fallen, wenn er mit Assad wie weiland im tschetschenischen Grosny den Rest der von Jihadisten kontrollierten Ruinenbezirke, in denen eine Viertel Million Zivilisten darben, den Erdboden gleichmachen lässt.“
Ultsch beklagte sich über die angebliche Passivität der westlichen Staaten. Er verhehlte nicht, dass er sich somit eine verstärkte Konfrontation wünschte, auch wenn er nicht ausdrücklich nannte, auf welche Weise. Auf Grosny und die Tschetschenienkriege könne wir hier aus Platz- und Zeitgründen nicht eingehen, allerdings stellten wir fest, dass der ehemalige US-Botschafter von Syrien, Robert Ford, bereits zuvor den Grosny-Vergleich in die Medien gesetzt hatte, was dann von zahlreichen US-hörigen Propagandisten (so auch vom PRESSE-Propaganda-Komplizen Wieland Schneider) übernommen worden war. Als Ultsch die Botschaften seiner Herren und Dienstmänner erst Tage später in seine „Meinung“ einbaute, war die Lüge um so fetter geworden. Wenn jemand kein Interesse hat, eine eigene Stadt bzw. einen Teil dessen, „den Erdboden gleichzumachen„, dann ist es die syrische Regierung und sind es die Bewohner. Die syrischen und russischen Bemühungen, weitere Opfer und Zerstörungen zu vermeiden, wurden ebenso von Ultsch verschwiegen wie die Reaktionen und Handlungen sämtlicher terroristischer Gruppierungen und ihren Unterstützern.
„Folgen muss Russland nicht fürchten. Die EU wird sich kaum zu Syrien-Sanktionen aufraffen. Das wurde nun beim Gipfel in Brüssel deutlich; da schafften es die 28 nicht einmal, sich auf eine Drohung festzulegen. Mitglieder wie Italien, Griechenland und Ungarn verweigerten Merkel die Gefolgschaft.“
Kein Zweifel, der Hetzer Ultsch war enttäuscht. Nicht einmal Drohungen, nicht einmal Sanktionen, wobei er allerdings vergaß, dass von den Kriegstreibern veranlasste Sanktionen gegen Syrien schon seit langem aufrecht sind. Ultsch wünschte sich weitere Eskalation und reagierte beleidigt, dass einige europäische Staaten nicht mehr wie ferngesteuert hinter der US-Vasallin Merkel hinterhermarschierten.
„Moralischen Druck von der Straße spürt keine europäische Regierung. Friedensbewegte marschieren nur, wenn es gegen die USA geht. Russland kann bomben, wie es will: Zwischen Berlin, Paris und Wien wird deshalb keine Handvoll Demonstranten hinter dem Ofen hervorkommen.“
Kriegshetzer Ultsch versuchte es hier noch mit Moral, also etwas wie Anstand, was er – für jeden ersichtlich – selbst nicht einmal ansatzweise besaß. Und er weinte, dass „Friedensbewegte“ nur gegen die USA demonstrieren würde, die allerdings unerwähnt jedes Jahr, jeden Monat irgendwo Krieg führen und Massen morden. Deren Verbrechen werden von Komplizen wie Ultsch medial vertuscht. Dafür würde angeblich Russland bomben, wie es wolle, beklagte sich polemisierend Ultsch als demaskierter Mittäter, der ohne Argumente und Belege mit leeren Händen die Verbrechen seiner Auftraggeber gegen ein erquickliches Gehalt eifrig mit trug.
Interessant, dass Ultsch von der PRESSE wie Brandstätter vom KURIER am gleichen Tag die selbe Polemik verwendeten: keine Demonstranten (für die Eskalationsbegeisterung) auf den Straßen, sondern nur Empörung gegenüber den USA usw. Da schienen die US-Kriegs-Propagandisten einem kaum kaschierten Script gefolgt zu sein.