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Brüssel, März 2016 – Ein Kommentar. Teil 3.

 

Wir wissen nicht, was sich am 22. März 2016 tatsächlich in Brüssel ereignet hatte. Doch was lässt sich zum Doppel-Attentat in der Berichterstattung feststellen, was wurde halbwegs konkret über das Geschehen in den Medien gemeldet? Wie hatten Leser diese Nachrichten auffassen können?

Zum Tatort Flughafen Zaventem wurde in den Zeitungen vom 23. und 24. März folgendes berichtet:

Der KURIER hatte am 23. März die Explosion einer Bombe kurz nach 8.00 Uhr in der Abflughalle gemeldet. PRESSE und STANDARD hatte schon mehr erfahren und von zwei Explosionen berichtet, was schließlich dem Medien-Konsens entsprach.

 

 

 

Alle drei Blätter berichteten unter dem Verweis auf ungenannte Augenzeugen von „arabischen Rufen“.vor diesen Explosionen, KURIER und PRESSE außerdem noch von Schüssen, die vernommen worden wären. Später, bei den Aufräumarbeiten, wäre ein „Maschinengewehr“ (STANDARD) bzw. eine Kalaschnikow (KURIER) gefunden worden. Diese Waffe ließ sich somit mit den vernommenen Schüssen in einen Kontext setzen.

Schließlich wäre später noch eine dritte Bombe gefunden worden, die allerdings nicht detoniert sei, so die drei Blätter übereinstimmend.

 

 

 

An dieser Stelle ein Verweis zum belgischen TV-Sender RTBF. Dort war tatsächlich von dem Auffinden eines Sturmgewehres berichtet worden, allerdings nichts von Schüssen.

SPIEGEL-online hatte zwei Videos parat, in denen unter anderem zwei Augenzeugen präsentiert wurden.

 

http://www.spiegel.de/video/bruessel-katrin-kuntz-berichtet-im-video-vom-flughafen-video-1660424-iframe.html

http://www.spiegel.de/video/bruessel-anschlaege-augenzeugin-berichtet-aus-terminal-video-1660518.html

 

Hier wurde von zwei Detonationen berichtet, auch von Schüssen, allerdings war von arabischen Rufen keine Rede.

Die Behörden hatten allerdings später verlautbart, dass am Flughafen keine Waffe gefunden worden wäre.

http://de.euronews.com/2016/03/23/belgische-staatsanwaltschaft-selbstmordattentate-in-flughafen-und-metro-von-brudern-verubt-polizei-verdachtiger-najim-laachroui-nicht-gefasst/

http://www.heise.de/tp/artikel/47/47770/1.html

 

Was nun also? Keine Schüsse, aber warum die durchgehenden Meldungen vom Auffinden eines Sturmgewehres? War diese Meldung ebenfalls nur ein Gerücht gewesen? Die Sachlage schien nicht ganz eindeutig, nachdem wahrgenommene Schüsse durch das Auffinden einer Waffe an Plausibilität gewonnen hatte.

Die angebliche IS-Bekenner-Botschaft via Internet hatte sich jedenfalls zuvor ganz nach den Medien-Berichten orientiert bzw. auf diesen gefusst. In diesem wurde behauptet, dass vor den Bombenexplosionen mehrere „Crusaders“ zum Tode gebracht worden wären. Das machte das Bekenntnis natürlich nicht glaubwürdiger, zumal ohnehin Insiderwissen fehlte. Die Glaubwürdigkeit eines belgischen General-Staatsanwalts musste allerdings keinen Deut besser sein.

Die belgische Polizei hatte später recht zügig für die Fahndung ein Foto veröffentlicht, welches einem Überwachungsband aus der Flughafenhalle entnommen worden war. Es zeigte drei Männer, von denen jeder einen Gepäckwagen mit jeweils einer schwarzen Reisetasche vor sich hergeschoben hatte.

 

TOPSHOT - A picture released on March 22, 2016 by the belgian federal police on demand of the Federal prosecutor shows a screengrab of the airport CCTV camera showing suspects of this morning's attacks at Brussels Airport, in Zaventem.  Two explosions in the departure hall of Brussels Airport this morning took the lives of 14 people, 81 got injured. Government sources speak of a terrorist attack. The terrorist threat level has been heightened to four across the country. / AFP PHOTO / BELGIAN FEDERAL POLICE / - / RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY CREDIT "AFP PHOTO / BELGIAN FEDERAL POLICE" - NO MARKETING NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS

Die schwarzen Reisetaschen befinden sich auf diesem Gruppenfoto nicht im Bild. 

 

Warum die Polizei ausgerechnet in diesen drei Männern die mutmaßlichen Täter sah, wurde nicht berichtet. Da auch nur dieses einzige Foto veröffentlicht wurde, konnte logischerweise nicht nachvollzogen werden, woher diese Männer gekommen und wohin sie gegangen waren. Dass sich die Bewegungen anhand der Vielzahl der am Flughafen befindlichen Kameras nachvollziehen lassen würden, steht außer Frage. Stattdessen nur die Präsentation eines einzigen Standbildes aus dem Material einer einzigen Kamera. Der Medienkonsument hatte demnach der Polizei zu vertrauen. (Wie immer).

Die drei abgebildeten Männer schienen jedenfalls eine kleine Gruppe gebildet zu haben, schließlich hatten sie sich nebeneinander bewegt. Zwei von ihnen trugen jeweils helle Hosen und dunkle Oberbekleidung sowie auffälligerweise einen schwarzen Handschuh nur an ihrer linken Hand. Der dritte Mann unterschied sich von ihnen und ihrer „Uniformierung“, weil dieser durchwegs hell gekleidet war und einen Hut trug – aber keinen Handschuh.

Laut Polizeiangaben sollte es sich bei den beiden Männern, welche sich äußerlich quasi „gekennzeichnet“ hatten, um die verstorbenen Selbstmordattentäter handeln, während der der Mann mit dem Hut als flüchtiger dritter Täter deklariert worden war.

Da sich die abgebildete Gruppe somit optisch in die Geschichte der Behörden einfügte, hatte etwas kurioses an sich. Es schien so, als hätte dieses bereits vor den Bombenexplosionen aufgenommene Foto das Ergebnis der Anschläge vorwegnehmen wollen: zwei gezündete Bomben (schwarze Handschuhe) und eine, die nicht detonierte – und womöglich auch nie detonieren sollte (Hut).

Wir wollen hier noch nicht von einem Verdacht sprechen, aber die sicherlich „gemeine“ Überlegung anstellen, dass es sich bei dem veröffentlichten Foto um ein zur medialen Präsentation vorgefertigtes Bild handeln könnte. Das lässt uns zu den Örtlichkeiten der Explosionen kommen. Zuerst hatte es noch geheißen, dass die eine Bombe in der Abflughalle gezündet worden wäre und eine direkt an den Abflugschaltern, dann aber konkreter eine Bombe in der Halle nahe den Schaltern und die zweite Bombe nahe dem Haupteingang/Hauptausgang bei einem dort befindlichen Café.

 

 

 

Dies lässt den Schluss zu, dass sich die Attentäter demnach getrennt und sich in der Halle aufgeteilt hatten. Der Plan muss perfide gewesen sein, weil die zweite Bombe anscheinend den aus dem Gebäude panisch flüchtenden Menschen gegolten hatte. Eigenartig erscheint uns allerdings der Umstand, dass sich die vermeintlichen Attentäter zuvor noch gemeinsam in der Halle bewegt hatten.

War dies notwendig gewesen? Etwa für ein Foto? Und danach eine auffallend unauffällige Aufteilung an drei verschiedenen Örtlichkeiten, bei denen gleichzeitig sichergestellt werden musste, dass eine Bombenwirkung die anderen Attentäter nicht tangieren durfte.

Man stelle es sich so vor: ein Gruppe von Männern, arabisch aussehend und somit potentiel beim Sicherheitspersonal verdächtig, soll sich zuerst gemeinsam in der Halle bewegt haben, um anschließend so zu tun, als wenn sie sich untereinander nicht kennen würde. Nein, es muss nicht logisch sein, aber geschickter und unauffälligerweise wäre zweifellos das einzelne Eintreten in die Flughafengebäude gewesen.

Dann wäre es allerdings nie zu einem Gruppenfoto gekommen.

Ein weiterer Aspekt betrifft die Bomben selbst. Der „KURIER“ hatte am 23. März von einer Nagelbombe berichtet und der STANDARD gemutmaßt, dass sich die Bomben in den Reisetaschen der Täter befunden haben könnten. Dies wurde mit dem Hinweis unterstrichen, dass besonders die Beine der umgebenen Opfer zerfetzt gewesen wären.

Dieser Rückschluss erscheint auch logisch, weil praktischer und auch unauffälliger inmitten Reisender. Was aber von den Behörden und den Medien als Selbstmordattentat genannt wurde, mochte zumindest uns auf den zweiten Blick weniger logisch erscheinen. In Reisetaschen transportierte Bomben macht ein Selbstmordattentat schlichtweg nicht notwendig. Dafür würde eine einfache Fernzündung reichen – aus sicherer Entfernung.

 

Nachtrag:

Da auf dem veröffentlichten Screenshot einer Überwachungskamera die Daten wie Tagesangabe und Uhrzeit fehlen, besitzt dieses Bild keinerlei Beweiswert. Es hätte auch vom Vortag stammen können. Das Fehlen der Daten ist zudem ungewöhnlich, da in der Regel diese laufend dokumentiert werden. 

 

 

Dienstag
26
April 2016
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