Blog

Propaganda um Madaya, Teil 7.

 

Am 11. Januar 2016 brachte die PRESSE einen Artikel mit der Überschrift „Viele Todesopfer durch Vakuumbomben“, um ein paar wichtige Sachen zum syrischen Kriegsschauplatz zu benennen.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4901540/Syrien_Viele-Todesopfer-durch-Vakuumbomben

 

Zum Beispiel zum wiederholten Male die, dass ihre Informationsquelle einzig und allein auf den Agenten Rahman aus London („SOHR“) beruhte. Und dass die Al-Kaida-Terroristenorganisation „Jabhat al-Nusra“ für die PRESSE aus „jihadistischen Rebellen“ besteht. Oder dass dies und das angeblich geschehen sei, dieses und jenes aber nicht gesichert wäre. Nicht einmal das, was „Aktivisten“ auf irgendwelchen Bildern von irgendwo gesehen haben könnten. Spielt aber alles keine Rolle, denn nur die Russen oder die syrische Armee machen als Täter so etwas.

Neben diesen Erbärmlichkeiten der den Terroristen nahestehenden Redakteure und ihrer Auftraggeber wurde auch ein wenig über Madaya geplaudert, wo Bewohner eine Nahrung zu sich nehmen täten, die sie sonst nicht anfassen würden, garniert mit Andeutungen von Kannibalismus, ohne diese auch nur ansatzweise belegen zu können. 250 Euro für einen Liter Milch erschien auch für uns etwas teuer, weswegen wir uns fragten, wer das einerseits bezahlen kann und wer die Milch für diesen Preis verkauft. Die PRESSE fragte dies wohlweislich nicht.

„Bilder ausgemergelter Körper kleiner Kinder hatten im Dezember die Welt geschockt“, hieß es stattdessen ganz ohne den Hinweis, dass es zu keiner Versorgung wegen den freundlichen „Rebellen“ und „Menschenrechtsaktivisten“ gekommen war, und auch ganz ohne den Hinweis, dass die letzte Bilderflut vor allem aus Fälschungen bestanden hatte.

 

 

 

Weiter mit dem KURIER, der in seiner Printausgabe vom 12. Januar 2016 mit einer Behauptung aufwartete: „Hilfe für Hungernde: Ein humanitärer Deal mit politischem Kalkül.“ Der Autor ist Stefan Schocher, der bislang noch nicht den Nachweis geliefert hatte, etwas mit Journalismus zu tun zu haben. Kann er allerdings, wie wir eingestehen müssen, denn Journalismus und KURIER schließen sich aneinander aus.

http://kurier.at/politik/ausland/syrien-hilfe-fuer-400-hungernde-in-madaja/174.490.956

 

Erst einmal tat Schocher so, als wäre der Antransport der UN-Hilfslieferung aufgrund 20 Kontrollpunkte der Armee etwas mühselig gewesen und aus keinem anderen Grund. Von Terrorismus hatte er keine Kenntnis, denn das war ihm keine Erwähnung wert, auch wenn die „Jabhat al-Nusra“ als ein syrischer Al-Kaida-Ableger bezeichnet wurde. „IS“ und „Nusra“ würden zwar auch Städte und Orte belagern, wie er feststellte, dann aber entdeckte, dass diese Schweinerei nur vom syrischen Militär als „militärische Strategie manifestiert“ werden würde.

Nach diesem verlogenen Unsinn verstieg sich Schocher auch noch zur Behauptung, dass die Hilfslieferungen nach Madaya einem politischen Kalkül der syrischen Regierung geschuldet sei. Er unterschlug mal eben den durch die UNO und der syrischen Regierung vermittelten Deal mit den Extremisten der Versorgung mehrerer Orte, um eine Versorgung der von Terroristen belagerten Orte zu erreichen. Überhaupt verwies Schocher sämtliche „Versorgungsengpässe“ auf die syrische Regierung, während die UNO übrigens das Gegenteil angibt.

„Am 25. Jänner aber werden die Gespräche über eine Beilegung des Konfliktes in Genf fortgesetzt. Erst Samstag hatte die syrische Regierung Bereitschaft bekundet, teilzunehmen, zugleich aber eine Liste teilnehmender Oppositioneller gefordert. Zudem müsse eine Aufstellung aller „terroristischer“ Gruppen erfolgen. Aus Sicht der syrischen Regierung und ihrer Alliierten sind das aber nahezu alle bewaffneten Fraktionen gegen Assad.“

Schocher versuchte hier zu suggerieren, als habe die syrische Regierung vorher nicht verhandeln wollen. Das ist falsch. Die syrische Regierung hatte immer verhandeln wollen, denn der Krieg findet in ihrem Land statt. Allerdings hatte niemand, das heißt die Aggressoren, mit den Syrern verhandeln wollen, denn der Krieg gegen diesen Staat hatte ja das Ziel, diesen zu zerstören. Es ging und geht folglich auch nicht gegen „Assad“, wie Schocher weiszumachen versuchte.

 

 

 

Die Forderung der syrischen Regierung nach einer Aufstellung aller terroristischen Gruppierungen, die von einer Verhandlung in jedem Land der Welt ausgeschlossen sein würden, ist korrekt, allerdings unterschlug Schocher hier die Tatsache, dass die USA und ihre Verbündeten sich gar nicht in der Lage sahen, diese zu liefern, andererseits auf syrischem Territorium keine nennenswerte bewaffnete „Opposition“ existiert, welche nicht Teil von „IS“ oder „Jabhat al-Nusra“ wäre. Um diese zu schaffen, wurde in verschiedenen Gebieten für die Medien auch mal gerne umgeflaggt. Der Haufen Söldner und Halsabschneider „Jaysh-al-Islam“ wurde von Schocher somit auch nur als „einflussreich“ bezeichnet. Bei wem? Bei den Faschisten aus den Golfstaaten und in Übersee? Es kann doch nur umgekehrt sein, wenn diese die Mörderbande aushalten.

Im STANDARD war der Artikel für den 12. Januar 2016 etwas kleiner gehalten worden. Hatte Schocher im KURIER noch gewusst, dass in Madaya 1 Kilo Mehl 100 Dollar kosten würde, konnte man laut STANDARD für dieses Geld ein Kilo Reis erwerben.

 

 

 

Das spielte aber keine Rolle, denn die sich wiederholenden Lügen wurden vor allem an anderer Stelle deponiert. Dazu gehörte die Verherrlichung von Al-Kaida-Terroristen mit der Bezeichnung „Oppositionsmiliz“ oder „Rebellen“, gepaart mit der falschen Angabe, dass es aufgrund der syrischen Armee zuvor zu keinen Hilfstransporten gekommen war.

Hauptsache, die Wahrnehmung wird für die Medienkonsumenten dahingehend verzerrt, als würde die syrische Regierung nicht gegen den internationalen Terrorismus auf ihrem eigenen Grund und Boden kämpfen, sondern gegen irgendwelche halbverhungerten Einwohner. 

 

 

Samstag
02
April 2016
This entry was posted in Blog, Neuigkeiten. Bookmark the permalink.

Comments are closed.