Die Positionierung der Organisation „Islamischer Staat“ in den Massenmedien war für die Öffentlichkeit flächendeckend erfolgt. Die Terrorarmee seit August 2014 ganz böse, der vor 2011 freundliche und liberale Augenarzt Assad ein ganz böser Diktator und der „Westen“ zusammen mit den verbündeten Märchenscheichtümern am Golf die Unschuld vom Lande. Zumindest so gut wie.
Konrad Kramer vom KURIER hatte beispielsweise in der Printausgabe vom 20. August 2014 aus dem „IS“ eine „islamistische Miliz“ gebildet, welche von irakischen Profis, ehemaligen Offizieren, modern ausgebildet worden sei. Diese Leute würden genau erforschen, was sich in ihrem eigenen irakischen Land befände, bevor sie losschlagen. Zerstört werden würde nur das, was sie nicht brauchen täten. Öl würden sie brauchen, um es in die Türkei zu „schmuggeln“.
Aber ja kein Wort darüber, wie ein „Schmuggel“ in dieser gigantischen Größenordnung funktionieren soll ohne entsprechende Infrastruktur und ohne dem kooperativen Entgegenkommen des türkischen Staates als Komplizen.
http://kurier.at/politik/ausland/ein-mit-oel-und-geld-gut-geschmierter-glaubenskrieg/81.256.307
Kein Problem für die Luftaufklärung, in diesem Fall der russischen, für die Feststellung der Massenverschiebung syrischen Eigentums in die Türkei. Heimlicher Schmuggel ausschließlich für die Medienkonsumenten.
Kramer stellte keine Fragen, aber an der unangenehmen Tatsache, dass der „IS aus den Golf-Diktaturen finanziert wurde, kam er auch nicht vorbei. Die saudische Regierung soll sich davon „offiziell“ distanziert haben, wie Kramer vorsichtig formulierte. Die saudische Diktatur erschien bei ihm als „Königreich“ mit seinen „Scheichs“, während die syrische Regierung als „Assad-Regime“ bezeichnet wurde, welches zu bekämpfen als Anreiz zur Finanzierung des „IS“ gedient haben soll.
Wie aus einer angeblich irakischen, sunnitischen und mittelprächtigen Terrororgansisation im Irak plötzlich eine durch Golf-Diktaturen fremdbestimmte Terrorarmee in Syrien werden konnte, beantwortete Kramer nicht, weil er erst gar nicht die richtige Überlegung anstellte.
Martin Gehlen war es vorbehalten, in der PRESSE am 25. August 2014 mit einem besonders widerwärtigen Propaganda-Artikel den syrischen Staatschef in ein falsches Bild zu stellen. Gleich nach der Überschrift „Syrien: Wird Assad durch IS-Terror wieder salonfähig?“ war das Foto eines sich freuenden Assad abgebildet.
Anschließend versuchte Gehlen den Lesern weiszumachen, dass sich „Assad“ und „IS“ zwei Jahre lang angeblich „geschont“ hätten. Womit es nun vorbei sei, nachdem „IS“-Truppen innerhalb einer Offensive größere Gebiete mit Ölquellen besetzt und einige Militärstützpunkte der syrischen Armee erobert hatten. Gehlen nannte hier den Luftwaffenstützpunkt Tabqa und die Gefangennahme von mindestens 150 syrischen Soldaten, erwähnte aber nicht deren anschließende Exekutierung durch die Terroristen. (Die Quellen schwanken zwischen 160 und 220 dort ermordeten syrischen Soldaten).
Vorführung der auf Tabqa gefangenen syrischen Soldaten durch Terroristen des „IS“.
Nach der Ermordung der Gefangenen.
Offenbar mochte Gehlen den „IS“ nicht als eine besonders dreckige Mörderbande hinstellen, um nicht sein Anliegen zu gefährden, die syrische Regierung in genau diese Ecke zu platzieren. Fakt war allerdings, dass es syrische Soldaten gewesen waren, welche den „Kampf gegen den Terror“ geführt – und verloren hatten. Das war nicht das, was Gehlen aufzeigen möchte. Syrische Soldaten als Opfer anzuerkennen ist ein Thema, welches nicht nur von Propagandisten wie ihn tunlichst vermieden wurde und wird. Gehlen schwätzte lieber darüber, dass Damaskus nun wisse, dass IS-Kämpfer gefährlich wären und ließ dann Washington sprechen.
„Das Weiße Haus wirft Assad vor, die IS-Krieger allzu lange geschont und damit erst so extrem bedrohlich gemacht zu haben. Selbst in Aleppo ließ der Diktator die Extremisten ungehindert operieren. Islamisten aus seinen Kerkern wurden scharenweise auf freien Fuß gesetzt.“
Gehlen ist verkommen genug, um den Hohn dieser Worte als Realität zu verkaufen. Und die syrische Regierung, genau, wäre selbst Schuld, so US-Gehlen.
„Denn ihre Schreckensherrschaft erfüllte für Damaskus einen doppelten Zweck. Die IS-Attacken auf andere Rebellengruppen schwächten die bewaffnete Opposition. Und das blutrünstige Gebaren der Jihadisten diente dem Regime als Beleg für seine Behauptung, Volksaufstand und Bürgerkrieg seien in Wahrheit ein Terrorfeldzug gegen die syrische Nation.“
Gehlen verschwieg mit seiner Behauptung den Umstand, dass die syrische Armee überhaupt nicht über die Kapazitäten verfügte (und verfügt), in alle Himmelsrichtungen den großen Abwehrkampf gegen eine Unmenge an Söldnerhaufen zu führen. Eine ganze Terrorarmee befand (und befindet) sich nahe Damaskus und konnte auch nicht zerschlagen werden. Dass sich die syrische Armee ihre Schwerpunkte an den wichtigsten Abschnitten legen musste, ist logisch.
Der Schreibtischtäter Gehlen benutzte die Verlogenheit dann für die Behauptung, dass es sich in Syrien nicht um einen Feldzug mittels Terrorarmeen ausländischer Kriegstreiber handeln würde. Dabei ließ er auch vollkommen außen vor, dass die „IS“-Truppen vorher im Irak operiert hatten, um dann als personell und materiell aufgerüstete Armee in Syrien einzufallen – nach den übrigen Terrorarmeen.
Letztlich ging es auch Gehlen nur darum, den Medienkonsumenten einen offiziellen Krieg auf syrischem Boden schmackhaft zu machen. Dafür ließ er den US-„Verteidigungs“-Minister, den US-Generalstabschef, das US-Außenministerium und den britischen Außenminister als Kriegstreiber-Clique sprechen, um bei dieser Gelegenheit die syrische Regierung für die angegebenen und geschätzten 190.000 Toten in Syrien und überhaupt für den Krieg und seine Folgen verantwortlich zu machen.
Hätte Gehlen erwähnt, dass zu diesem Zeitpunkt sogar offizielle Quellen die Verluste der syrischen Armee, Volkswehr-Milizen und Polizei auf weit über 50.000 Mann schätzten, würde aufgrund nur dieser Angabe ein anderes Bild entstehen. (Mittlerweile sollen die Verluste über 80.000 Mann betragen). Aber Hauptsache, in Damaskus würde „man sich die Hände reiben“, wie ein widerlicher Gehlen halluzinierte. Vor Freude über die Hilfe der „Freunde“ Syriens wahrscheinlich.
Vor Propaganda-Gehlen hatte bereits der SNC in Istanbul, der vom türkischen Geheimdienst gebildete oppositionelle Syrische Nationalrat, die durch nichts begründete Behauptung in die Welt gesetzt, dass der „IS“ ein Geschöpf der syrischen Regierung wäre.
Die ebenso widerliche Berufslügnerin und Kriegshetzerin Raniah Salloum vom SPIEGEL sollte am 26. September eine ähnliche Sicht auskotzen. Ihr Artikel war in jeglicher Hinsicht zum Erbrechen.
Und zum Schluss sei hier noch Hans Winkler erwähnt, welcher in der Printausgabe der PRESSE vom 22. September 2014 demonstrieren durfte, wie gut er als „Gastkommentator“ und Meinungsmacher zu lügen vermag. „Die Rückkehr der USA in die wirkliche Welt“ wurde dieser „Kommentar“ getitelt, was den Inhalt der Propaganda recht gut widerspiegelte.
Die USA hätten nach Winkler mit allem nichts zu tun, wären aber gefordert. Die EU solle sich zusammenreißen, Waffenlieferungen wären kein Tabu, Russland und Putin wären auch böse etc. Ermüdend, jeden Satz mit genau entgegengesetzten Realitäten zu konfrontieren, den dieses Mediengesindel tagtäglich ausspuckt. Deswegen verzichten wir jetzt darauf.
http://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/3873328/Die-Ruckkehr-der-USA-in-die-wirkliche-Welt
Die Köpfe der Medienkonsumenten waren aufgeweicht und sturmreif geschossen, nun konnten endlich die echten Bomben fallen. Auf Leute, denen man auch nur irgendwelchen Scheißdreck eingetrichtert hatte.