Bei der routinierten Durchsicht mehrerer österreichischer Printmedien, um auf den neuesten Stand der tagtäglich ausgespuckten Propaganda zu kommen, hatte sich sofort ein Anwärter aus dem Einheitsbrei förmlich aufgedrängt.
Josef Votzi vom KURIER hatte sich in einem als Leitartikel bezeichneten Pamphlet an die Medienkonsumenten gewandt, um ihnen seine Sorge mitzuteilen. Es ist die Sorge um den zu recht bestehenden massiven Vertrauensverlust gegenüber den Massenmedien. Dass sich diese Konsumenten zunehmend alternativ zu informieren versuchen ist ein Faktum, welches Votzi mit Mißfallen beobachten musste.
Zwar findet er, um sich als diskursfähig hinzustellen, dass eine Auseinandersetzung „überfällig“ wäre, lässt anschließend aber keinen Zweifel daran, dass er nicht einmal an einer Spur von Selbstrefelexion Interesse hat.
Stattdessen beschränkt er die Alternative zu Blättern wie den KURIER auf im Internet kursierende Meinungsmache gegen Flüchtlinge, als hätte dies mit einer grundsätzlichen Auseinandersetzung auch nur irgendetwas zu tun. Das Gerede von Schwachköpfen und am rechten Rand angesiedelten Organisationen im WWW hat auch nichts damit zu tun, warum die Massenmedien in immer weiteren Kreisen der Bevölkerung als Informationsquelle ausgedient haben.
Josef Votzi, hier bei einer Veranstaltung des Verbands Österreichischer Wirtschaftsakademiker 2014. (YouTube-Screenshot).
Die Massenmedien wie auch der KURIER lügen, dass sich die Balken biegen, sie verdrehen, täuschen, lassen aus, arbeiten tendenziös. Das ist tagtäglich nachprüfbar. Votzi bringt als Mitarbeiter dieser Medien in seinem Artikel den Begriff „Lügenpresse“ ein, der mit einem Schlagwort den Zustand der Medien beschreiben soll, aber historisch vorbelastet sei. Das Nazi-Propagandaministerium hatte tatsächlich diesen Begriff erfunden, um damit die Auslandspresse abzubügeln.
In Herrn Votzi’s Fall und seinem Blatt gefällt uns der Begriff „Lügen-Kurier“ tatsächlich besser. Es entfällt sogar eine historische Vorbelastung.
Glücklicherweise ist der KURIER-Redakteur dumm genug, selbst den Gegenbeweis seines verlogenen Gequatsches darzubieten.
„Obskure Verschwörungstheorien gab es auch bei 9/11. Im Internet tummeln sich bis heute hartnäckige Trolle, die weismachen, die CIA und nicht Al Kaida hätten den Tod rund 3000 Menschen beim Anschlag auf die Twin Towers in New York auf dem Gewissen.“
Votzi bedient sich erst einmal einer primitiven und negativ behafteten Begrifflichkeit, zu deren Verwendung die Medien in den USA nach dem Mord an Kennedy angewiesen worden waren, um öffentlich artikulierte Widersprüche zu unterdrücken. Verschwörungen sind zwar allgegenwärtig, nur bei Votzi nicht. Und die Theoretiker wären die anderen. Votzi versucht nur, Kritiker zu diffamieren, deren Überlegungen zudem noch „obskur“ sein sollen, also zweifelhaft, dubios und mit einem schlechten Ruf behaftet. Trolle wären das. Hartnäckige Trolle, die sich im ominösen Internet tummeln würden.
Votzi deklariert sich demnach als vollkommen unseriös. Mehr noch, er, der sich über den historisch belasteten Begriff „Lügenpresse“ mokiert, wendet genau das gleiche Instrument an, mit denen die Faschisten damals operiert hatten. (Und die Nachfolger anschließend). Es fusst ausschließlich auf Diffamierung bei gleichzeitiger Inhaltslosigkeit. Sachliche Betrachtungen, abwägende Bewertungen existieren bei ihm nicht. Votzi selbst ist es, der die 2001 von der damaligen US-Regierung gebildete „Verschwörungstheorie“ transportiert, eine Theorie, die von allen Theorien die am wenigsten wahrscheinliche ist. Und das ist auch der Punkt: sie ist gänzlich unbewiesen.
In seiner armseligen Dummheit entblödet sich Votzi nicht einmal, den US-amerikanischen Außengeheimdienst CIA und AL-Kaida als etwas Gegensätzliches darzustellen. Mittlerweile gehört es zur Allgemeinbildung, dass „Al-Kaida“ aus der damaligen Gründung eben dieser CIA sowie dem saudischen und dem pakistanischen Geheimdienst resultiert, um einen verdeckten Krieg gegen die kommunistische Regierung Afghanistans und den russischen Interventionstruppen zu führen.
Votz in der Steigerung seiner Dümmlichkeit wundert sich über die Reaktion auch seiner geplagten Leser:
„In der Massivität neu ist, dass Medien immer aggressiver mit dem Vorwurf konfrontiert sind, sie würden die Wahrheit bewusst unterdrücken.“
Es ging und geht nicht um Wahrheit in den Konzernmedien, es geht um Interessen. Zu Votzi selbst muss gar nichts mehr gesagt werden, er hat seine Verkommenheit selbst dargelegt. Auch er ist nichts weiter als ein verlogener Handlanger, welcher das von ihm selbst angeführte Verbrechen deckt und damit auch die Täter und Hintermänner.