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Je suis Crocus 9.

Terroristen 4

Quelle: YouTube (Screenshot).

 

Medial wurden nun die vier mutmaßlichen Attentäter in den Vordergrund gerückt, welche unter den Augen russischer Medien dem Haftrichter vorgeführt und angeklagt wurden. Der Fokus richtete sich auf die Spuren von Misshandlungen in den Gesichtern der Angeklagten. Diese wurden nach Sicht der öffentlichen Videos während der Festnahme, aber auch zu einem späteren Zeitpunkt zugefügt. Jener Mann, der bereits bei seiner Festnahme vor Kameras ein Geständnis abgegeben hatte, wurde sichtlich erst später verprügelt.

Täter 11

Terrorist 33

 

Die späteren Verhörmethoden entziehen sich unserer Kenntnis. In Anbetracht der zur Last gelegten Tat scheint uns die blanke Wut von Sicherheitsleuten emotional nachvollziehbar. Im STANDARD und allen anderen Massenmedien wurde daraus sofort ein Folter-Vorwurf konstruiert. Das heißt, es wurde erst einmal unterstellt, ohne etwas genauer zu wissen.

Russland will sein Behördenversagen nun mit Härte verschleiern – Russland – derStandard.at › International

Terrorist 1

Terrorist 2

Terrorist 4

 

Handlungen, die dem Begriff der Folter entsprechen, sind nicht zu belegen, gleichzeitig aber auch nicht auszuschließen. Die medial hochgespielte Empörung kennzeichnet allerdings eine Doppelmoral. Wir erinnern uns noch an den US-Präsidenten George W. Bush, der verkündet hatte, die „Samthandschuhe“ auszuziehen und die Folter in diversen US-Gefängnissen als „verschärfte Verhörmethode“ zu deklarieren. Die Empörung hielt sich in Grenzen, Konsequenzen gab es nie gegenüber den „Partnern“.

Auch das russische Behörden-Versagen wurde angeprangert, allerdings nur oberflächlich und ohne Nennung von Einzelheiten. Es diente auch nur als Vorwand, um abermals das Bekenntnis des Labels „IS“ in den Vordergrund zu schieben.

Derselbe Redakteur fragte in einem nachfolgenden Artikel „Warum lässt Putin zu ungeniert foltern?“, während er selbst ungeniert Propaganda betrieb. Er bekräftigte seine zuvor geäußerte Unterstellung und verknüpfte sie personalisierend mit „Putin“, als wenn dieser die wie auch immer gearteten Verhöre leiten würde. Aus den Mitteilungen der russischen Strafverfolgungsbehörden wurde eine „Lesart der vom Kreml kontrollierten Justiz“, als würde dies in irgendeinem anderen Land, auch zu Hause beim Redakteur (Justiz wird von der Hofburg kontrolliert) anders sein. Nach ihm wären die Zustände in „Wladimir Putins Reich“ ohnehin schrecklich genug, wo „Wahrheit“ ohnehin nur nebensächlich sei. Putin, der „Machthaber“, würde „martialische Härte“ demonstrieren, überall „Polizeigewalt“ und ein „Regime“, welches die Gewalt nicht mehr kaschieren würde. Dies gipfelte in der hetzerischen Behauptung: „Schließlich ist Folter auch in Russland verboten. Nun zeigt man sie mit Stolz.“

Repression und Verrohung sind nach dem STANDARD-Redakteur in Russland zu finden. Das sei ein Land, in welchem die Menschen vor allem durch das Staatsfernsehen desinformiert werden würden, so reichlich dumm tuend der Schreiberling.

Warum lässt Putin so ungeniert foltern? – Russland – derStandard.de › International

Vertreter von Menschenrechtsorganisationen bekamen Raum für das eine oder andere Statement. Es wurde vermutet und spekuliert. Weitere Verhaftungen durch die russischen Behörden blieben Nebensache. Es wurde auch nicht den Behauptungen dieser Behörden tatsächlich nachgegangen, d.h. überprüft, sondern der Fokus auf den „IS“ beibehalten.

Putin macht „radikale Islamisten“ für Angriff bei Moskau… | DiePresse.com

Für das österreichische Publikum bekam daher der nationale „Terrorexperte“ Nicolas Stockhammer eine Bühne und somit die Gelegenheit, die Legende vom „IS“ zu wiederholen. Hinsichtlich Moskau meinte er:

„In Moskau hatten wir wieder ein Mehrtäter-Szenario, das penibel geplant und koordiniert war und frappierend an den Bataclan-Anschlag in Paris von 2015 erinnert.“

Hierbei handelt es sich um eine gewagte Behauptung. Denn die Flucht der Attentäter war an Stümperhaftigkeit kaum zu überbieten. Stockhammer wollte anscheinend dem Terrorakt eine große Vorbereitungsqualität beimessen, die dem gewöhnlichen Beobachter vielleicht nicht auffallen würde. Deswegen hatte er das unnötige Bedürfnis, einen „Fachjargon“ zu verwenden, jenen der „Projektion“, welcher freilich sein eigener war.

Für Stockhammer ist der Drahtzieher des Terroranschlags eindeutig beim „IS-Ableger ISPK (Provinz Khorasan)“, den er „im Schlepptau des Talibanregimes, das er bekämpft“, verortet. Leider teilt er den STANDARD-Lesern nicht mit, was ihn so sicher machte. Denn außer den Behauptungen der US-Regierung und seiner abhängigen Strukturen sowie jenen der Selbstbezichtigung im Internet hatte er nichts in der Hand. Und doch gab sich Stockhammer wissend.

„Seine die regionalen Grenzen transzendierende Geltung verdankt der ISPK einer perfektionierten Propagandaarbeit und dem Umstand, dass das afghanische Terror-Franchise nunmeher das globale jihadistische Narrativ bestimmt.“

Der „Terrorexperte“ hatte anscheinend immer noch nicht herausgefunden, dass die Propagandaarbeit wie überhaupt die mediale Aufmerksamkeit – abgesehen von Telegramm – über westliche Strukturen verläuft. Wir alle würden nichts vom „ISPK“ wissen, wenn nicht dafür sämtliche Kanäle zur Verfügung gestellt werden. Das wird (natürlich) nicht hinterfragt. Stattdessen werden Attentate angeführt, wo ähnliches behauptet wird, ohne dem jemals auf den Grund gegangen zu sein. Attentate, die sich vorzugsweise bei den Gegnern der USA ereignen. 

Tatsächlich gab Stockheimer in seinem Kommentar auch nur das wieder, was vermeintliche „Terrorexperten“ aus den USA bereits fabuliert hatten. Es sind die selben Behauptungen und Spekulationen wie jene, dass eine Feindschaft des „IS“ aus dem russischen Engagement in Syrien resultieren würde. Obwohl den Leuten bislang ständig gesagt wurde und wird, dass es die USA und Verbündete sind, die sich besonders der nauch in fremden Ländern wie Syrien verschieben hätten, wo sie noch heute widerrechtlich Militärstützpunkte unterhalten – angeblich zur Terrorbekämpfung gegen den „IS“.

Der IS schießt sich in Erinnerung | DiePresse.com

Der österreichische Terrorexperte bemerkt den Widerspruch nicht oder will ihn nicht sehen. In Washington existiert dieser auch nicht. Eingebettet in die österreichische Sicherheitsstruktur könnte Stockhammer langsam damit beginnen, echte Polizeiarbeit zu leisten, wenn sich sonst niemand dafür zuständig fühlt. Um sich zu einem echten Experten zu entwickeln.

Wir können für einen ersten Ansatz einen Tipp geben: die Feststellung, wer die zahllosen Fahrzeuge des „IS“ bei „Toyota“ gekauft hat, wer sie zugelassen hat, wer als Halter aufscheint. Denn bekanntlich wachsen Autos nicht auf den Bäumen oder stehen mit Zündschlüssel im Schloss irgendwo in der Wüste herum.

Wenn doch, so bitten wir an dieser Stelle die NATO, welche die Gegend ganz genau auf den Aufklärungsschirmen hat, uns die Stelle zu zeigen, wo auch wir uns einen Pick-Up abholen können. So ganz ohne Formalitäten. Und wir möchten uns an dieser Stelle auch gleich beim Research-ClusterCounter-Terrorism, Countering Violent Extremism and Intelligence“ in Krems bewerben, um bezahlte Forschungsarbeit zu leisten. Die Sachen vom Zettel ablesen, die aus Übersee kommen, überlassen wir gerne anderen.

 

Dienstag
07
Mai 2024
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