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Der Gesang der US-Marschflugkörper 9

 

Nun zum österreichischen STANDARD. In einem Online-Artikel, „Mutmaßlicher Giftgasangriff in Syrien fordert dutzende Tote“, wurden als Quelle des vermeintlichen Vorfalls die anonymen „Aktivisten“ genannt. Auch hier wurde nicht weiter ausgeführt, um welche Personen es sich bei ihnen handelte.

Gleich anschließend wurde als weitere Quelle die „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ ausführlich genannt, ein für die westlichen Medien bevorzugter Nachrichtenumschlagplatz mit Monopolstellung.

Abseits der anonymen „Aktivisten“ auf dem Al-Kaida-Territorium und der den Terroristen nahe stehenden MI6-Medieneinrichtung wurden auch hier Video-Aufnahmen aus der Al-Kaida-Filmwerkstatt beschrieben, als wäre dies ohne weitere Überprüfung von glaubwürdiger Bedeutung. Abgerundet wurde dies von einem den Terroristen nahe stehenden AFP-Fotografen, der, wie bereits erwähnt, ausschließlich im Al-Kaida-Reich operiert.

Dem STANDARD, der sich gerne als seriös verkaufen möchte, schienen die Nachrichten von Al-Kaida seriös genug, um diese unreflektiert an ihre Leser weiterzureichen. Wie absurd. Immerhin fand die Angabe der russischen Militärs Erwähnung, dass deren Luftwaffe dort keine Angriffe geflogen wäre, während die syrischen Militärs wiederum den Einsatz von Giftgas dementierten. Ja, es wurde gar berichtet, dass die Provinz Idlib von Al-Kaida geführten „Rebellen“ besetzt sei. Die Bezeichnung „Terrororganisation“ bzw. „Terroristen“ wurde aber ausgespart. Seit der medialen Einführung des „IS“ in die Welt der westlichen Wahrheit, waren die Terror-Begrifflichkeiten diesem Label vorbehalten.

http://derstandard.at/2000055349488/Aktivisten-Mindestens-18-Tote-bei-Giftgasangriff-in-Syrien

 

Dass die OPCW den Al-Kaida-Berichten nachgehen wolle, konnte natürlich nur gut geheißen werden. Allerdings wurde nirgends erwähnt, dass eine von ihnen geleitete Untersuchung vor Ort, bei der Al-Kaida-Filiale „Fatah al-Sham“, organisiert werden würde. Das ließ an zukünftige beweisbare Befunde stark zweifeln. (Tatsächlich gab es, Stichtag 31. Mai 2017, keine Untersuchung durch die OPCW. Nach russischen Angaben wird dies von Russland und Syrien nach wie vor gefordert, allerdings durch die USA behindert/verhindert).

Die weiteren Bausteine des Artikels waren bekannt und boten nichts anderes als jene des KURIER. Der vom türkischen Geheimdienst gegründete SNC machte die syrische Regierung für etwas verantwortlich, was nicht bewiesen war, während die EU-Außenbeauftrage Mogherini sich in reichlich zynische antisyrische Hetze übte. Dazu gehörte die Erwähnung eines Unoberichtes von 2016, welcher in zwei Fällen den Einsatz von Giftgas den syrischen Militärs vorwarf, allerdings verschwieg, dass nur Bilder, die von Al-Kaida freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurden, „analysiert“ worden waren.

Das ließe sich beliebig fortführen. Die Textbestandteile waren in den Massenmedien die gleichen. Al-Kaida und deren Hantieren mit Giftgas wurde unterschlagen und in Sachen Chlorgas verschwiegen, dass die Al-Kaida-Terroristen die einzige syrische Fabrik besetzt hatten, welche derartiges produzierte.

Weil dies aufgrund der Gleicheit und ständiger Wiederholung schon langweilig geworden ist, gehen wir hier weiter zur gedruckten Ausgabe des STANDARD vom 5. April 2017, der auf der Titelseite mit „Tödlicher Gasangriff im syrischen Bürgerkrieg“ einen Artikel platziert hatte, der als Meldung fungierte und gleichzeitig auf einen Artikel auf Seite 4 sowie auf einen Kommentar auf Seite 32 hinwies.

Die Behauptung, dass es sich in Syrien um einen Bürgerkrieg handeln würde, war freilich falsch, und die Meldung von einem Luftangriff eine unbewiesene Behauptung. Die „Weißhelme“ der Al-Kaida-Sanitätsabteilung waren hier der angeblichen Retter, als welche sie in den westlichen Medien gerne verkauft wurden, die bei ihrer Hilfe gar Schutzanzüge und Gasmasken getragen hätten. Die Videoaufnahmen zeigten allerdings, dass dies die Ausnahme gewesen war, lächerliche Staubmasken und keine Handschuhe dagegen die Regel.

Für den eigentlichen Artikel zeichnete sich Astrid Frevel verantwortlich. Sie weiß, was von ihr erwartet wird, um auch weiterhin erquickliche Honorare zu kassieren. In Kairo schaute sie ins Internet.

„Ein unbeschreibliches Grauen zeigen die Bilder auf syrischen Internetseiten. Tote sind zu sehen, und Menschen, die mit dem Erstickungstod ringen.“

Frevel zeigte sofort, dass sie gegenüber ihren Kunden mit Information und Qualität so wenig zu tun hatte wie eine Prostituierte mit Selbstlosigkeit und Liebe. Frevel sah nicht nur Bilder, die sie unreflektiert zu einer Meinung zusammenschustern sollte, sie unterschlug bei dieser Gelegenheit, dass es die „syrischen Internetseiten“, die sie hier als neutrales Medieum zu verkaufen trachtete, nicht gab. Es gibt Internetseiten, die allerdings allesamt ausländische (US, FR, GB, Katar, Saudi-Arabien, Türkei) sind, und Kanäle, die direkt von Al-Kaida gespeist werden.

Genau dort hatte Frevel die Bilder gesehen, nur kann sie ihren Lesern es nicht sagen. Frevel kann nicht sagen, dass sie Al-Kaida-Kanäle konsumiert hatte. Sie möchte sich den Anstrich der Seriösität geben. Also unterschlägt sie wichtige Informationen.

https://www.pressreader.com/austria/der-standard/20170405/281479276263623

 

„In Brüssel versuchen derweil EU, UN und einige arabische Staaten Gelder für die Soforthilfe an der Bevölkerung Syriens und der Nachbarstaaten zusammenzubringen. Sie wollen auch die Landwirtschaft in Syrien unterstützen und die Nachkriegszeit vorbereiten“, schrieb Frevel bar jeglicher Ironie.

Die Nachkriegszeit wurde freilich von den Kriegstreibern, die sich als „Helfer“ darstellen wollen, bereits vor dem Krieg geplant. Denn deren Krieg beinhaltet logischerweise einen bestimmten Plan und eine bestimmte Nachkriegszeit, natürlich zu ihren wirtschaftlichen Gunsten.

Die EU als Institution versucht keineswegs, der syrischen Bevölkerung zu helfen, dies wurde nur geheuchelt. Im Gegenteil, die EU-Sanktionen haben ausdrücklich das Ziel, die syrische Bevölkerung weiter zu verelenden zu lassen – damit sich diese letztlich gegen ihre Regierung auflehnen würde. Begrenzte Hilfe gab es nur für Flüchtlinge in den an Syrien angrenzenden Staaten und jenem Teil der Syrer, die in Al-Kaida-Gebieten hausten. Die EU ist Kriegspartei.

https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2017/05/29/schwerer-schlag-fuer-zivilisten-eu-verlaengert-syrien-sanktionen/

 

Den Meinungsbeitrag lieferte wieder Gudrun Harrer mit „Aufgeschobener Abgang“ ab. Sie schien frustriert, dass der syrische Präsident immer noch Assad heißt.

„Assads Sturz hat keine Priorität mehr – was nicht heißt, dass er bleiben kann.“

Doch wer bestimmt das? Die USA oder gar Frau Harrer vom STANDARD? Ihre demokratiefeindliche Gesinnung wurde hier deutlich, denn sie möchte nicht die syrische Bevölkerung selbst bestimmen lassen. Das soll ein Diktat regeln, eines aus dem gewaltätigen Ausland.

Unbekümmert dieser Widersprüchlichkeit gegenüber den eigenen Parolen über „Demokratie“ und „Menschenrechte“, quatschte sie über Verbrechen, als wären diees keine. Das sollte dann „Politik“ sein.

„Es ist keine große Überraschung, dass die USA unter Donald Trump sich nun mehr oder weniger offiziell von der Priorität verabschieden, das Assad-Regime zu stürzen. Genau genommen hat das bereits Barack Obama getan, der in Syrien seine selbstformulierten „roten Linien“ – einen Giftgaseinsatz des Regimes – überschreiten ließ und nicht gegen Assad, sondern 2014 gegen den „Islamischen Staat“ militärisch intervenierte.“

Harrer sprach offen das Ziel der US-Regierung aus. Und damit es nicht nach Völkerrechtsbruch und tödlicher Aggression roch, hängte sie eine bei Medienhuren besonders beliebte Lüge an: den angeblichen Giftgaseinsatz in Ost-Ghouta durch die syrische Regierung. Dieser hatte 2014 als Vorwand für einen offenen Kriegseintritt der USA sorgen sollen.

http://derstandard.at/2000055397974/Assads-Sturz-Aufgeschobener-Abgang

 

Des weiteren tat sich Harrer schwer mit der angeblich syrischen „Opposition“, denen die Bevölkerung und überhaupt jegliche Legitimation fehlte. Während die Rolle der USA von Harrer klein geredet wurde, wurde jene der EU, die mit den Terroristen des sog. HNC paktierte, herausgehoben. Dies allerdings durchaus zu recht, denn deren nicht genannte Täterrolle ist ausgeprägt.

 

Islam Armee Reklame

Terroristen-Reklame. Quelle: YouTube (Screenshot). 

 

„Assads Abgang ist aufgeschoben, aber nicht aufgehoben“, so hoffte Harrer in ihrem weiteren Geschreibsel. „Und er wird auch nicht, wie soeben in Ostdamaskus, weiterkämpfen können, bis ihm die Ausgangslage für einen Waffenstillstand besser passt“, fügte Harrer doch etwas spekulativ hinzu, als Ausdruck dieser ihrer Hoffnung. Dummerweise agierten die Terroristen der Islam-Armee/Islamische Front, von Harrer zu niedlichen „Rebellen“ umgemodelt, viel zu aggressiv.

„Wobei aber auch nicht zu leugnen ist, dass die Rebellen ihm durch neue Angriffe – wie jene, die ins Zentrum von Damaskus zu zielen schienen – Vorwände liefern. Hier ist die Türkei als Schutzmacht der Rebellen gefragt, Einfluss auszuüben.“

Harrer kann mit Dreck schleudern, wenn sie will. Keine Frage. Als bezahlte Dreckschleuder möchte sie den STANDARD-Lesern die terroristischen Aktivitäten und Verbrechen als etwas hinstellen, das nur dazu dient, den Verteidigern einen Vorwand für die Abwehr zu liefern. Kein Zweifel, auch bei ihr wurde nur „zurückgeschossen“, wie bei der Kriegserklärung Nazi-Deutschlands gegen Polens – auch damals als Akt der Verteidigung verkauft. Harrers Gedankengut und terroristische Logik war offensichtlich.

Und da von diesen dummen „Rebellen“ mit Krieg und Terror das im Westen verkaufte Bild der von den Saudis und anderen Vorzeigedemokraten unterstützten moderaten Menschenrechtler so schwer aufrecht zu erhalten war, mahnte Harrer die Türkei als „Schutzmacht der Rebellen“ zu deren Zügelung an.

Um es noch einmal in andere Worte zu fassen und dies auf das Beispiel Polen 1939 umzulegen: da Wehrmacht und SS in Polen zu entsetzlich mit so vielen Massakern „verteidigen“, sollte Großdeutschland als Schutzmacht doch mäßigend Einfluss nehmen. Nichts anderes gab Harrer zu dem syrischen Szenario zum besten.

Das ist krank. Nur nicht für den STANDARD, dieser selbst ernannten „Qualitätszeitung“. 

 

Donnerstag
01
Juni 2017
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