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Kriegspropaganda in Sozialen Medien. Teil 1.

 

Massenmedien überziehen die westliche Bevölkerung mit einer einer unglaublichen Dichte und Penetration an Kriegspropaganda. Innerhalb dieses Dauerfeuers werden immer wieder spezielle Kampagnen organisiert und geschaltet. Der Endkampf der Terroristen in den letzten von ihnen besetzten Stadtvierteln von Ost-Aleppo diente abermals als Gelegenheit, deren Niederlage und auch jener der von den USA angeführten Kriegstreiber in eine abermals widerliche Diffamierungsschlacht umzumünzen.

Sämtliche ihnen zur Verfügung stehende Kanäle wurden und werden dafür benutzt, um die Medienkonsumenten weiterhin zu verblöden oder in eine Teilnahmslosigkeit zu drängen. Und das sind viele. Neben den kriminellen Brandstiftern in den Redaktionen der Massenmedien wurden und werden selbstverständlich auch soziale Organisationen und Soziale Medien mit Propaganda aller Art gespeist, um angebliche Informationen in Köpfe zu hämmern oder die Gutgläubigkeit von Massen an uninformierten Dummköpfen auszunutzen.

Wer einmal einen Folder des österreichischen Roten Kreuzes erhalten hatte, in welchem über Flüchtlinge und deren Herkunftsländer aufgeklärt werden wollte, weiß, dass in ihnen allein die Sicht Washingtons zu finden ist. Für echte Flüchtlinge wäre dies eine abstoßende Verhöhnung.

Wer glaubt, dass die CARITAS nur helfen möchte, muss erstaunt zur Kenntnis nehmen, dass auch diese humanitäre Organisation bezüglich Syrien Propaganda betreibt.

Text auf der Facebook-Seite der CARITAS, 14. Dezember 2016:

Aleppo ist gefallen, in einzelnen Strassenzügen dauern die Kämpfe in diesen Stunden noch an. Der Krieg in Syrien ist damit aber nicht vorbei“ so Stefan Mayer, Nahost Experte der Caritas. „Wir haben Schilderungen von Hinrichtungen in Aleppo. Zivilisten, Frauen, Kinder, die erschossen werden. Gleichzeitig, nur ein paar Kilometer Luftlinie weiter freuen sich Menschen über den Sieg der Truppen Assads über die von den Rebellen kontrollierten Gebiete. Die Caritas ist weiterhin in Aleppo aktiv und hilft.“

 

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Da hatte die CARITAS sogar einen vermeintlichen „Nahost-Experten“, doch wie kam dieser Stefan Mayer darauf, dass Aleppo „gefallen“ sei? Aus der Sicht der Söldner und Terroristen sowie ihrer Auftraggeber war dies plausibel, aber sicherlich nicht aus der Sicht Syriens und seiner Bevölkerung. Mayer vertrat somit die Sicht der Kriegstreiber, die nichts von einer Befreiung Ost-Aleppos wissen wollen. Seine Parteinahme für die Aggressoren wurde auch in seinem weiteren Propaganda-Vokabular deutlich. Die syrische Armee wurde von ihm zu den „Truppen Assads“ personifiziert, schließlich soll dessen seit 2011 bestehende Dauerdiffamierung Früchte getragen haben („Diktator“, „Fassbomben“, „schießt auf sein eigenes Volk“, „Gasangriffe“, „Folter“ etc.). Im Gegenzug wurden aus den von Al-Kaida geführten Terroristen auch bei ihm zu „Rebellen“ umdeklariert. Abgerundet wurde dies von angeblichen und nicht bewiesenen „Massakern“ an Zivilisten aus den vertrauenswürdigen Quellen der „Nusra-Front“.

Stefan Mayer verbreitete hier im Namen der CARITAS Kriegspropaganda. Nicht etwa subtil, sondern ganz offen. Aber helfen möchten sie, allerdings in West-Aleppo, wo die Not und Hilfsbedürftigkeit von 1,5 Mio. Syrer der vergangenen Jahre wieder einmal keine Erwähnung fand. Sollten dort Menschen zweiter Klasse den Schutz der syrischen Regierung und ihrer Verbündeten gesucht haben?

 

Nach Angaben der CARITAS unterhält diese in verschiedenen Städten und Provinzen eine Reihe von Basen, so auch in West-Aleppo. Aber auch in der Provinz Idlib existieren zwei Stützpunkte. Genannt werden die Orte Atareb und Sarmada. Betrieben werden diese von „lokalen Partnern“.

http://www.caritas-international.de/hilfeweltweit/naherosten/syrien/humanitaere-hilfe-syrien

https://katholisch-fundraising.info/fundraising-aktuell-nachrichten/bistum-wuerzburg-unterstuetzt-fluechtlingshilfe.html

Bedauerlicherweise hatte der Facebook-Eintrag auch eine Verlinkung „#savealeppo“, wo diverse Propaganda-Communitis zu finden waren. Diese wurden teilweise mit Al-Kaida-Materialien aus Ost-Aleppo gespeist.

 

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Text auf der Facebook-Seite der CARITAS, 17. Dezember 2016:

„Wir verteilen täglich 8.000 warme Mahlzeiten an neu ankommende Flüchtlingsfamilien. Mit mehr internationaler Hilfe könnten wir sofort auf 16.000 verdoppeln.“

Das ist die gute Nachricht von unseren Kollegen aus Syrien, die neu ankommende Flüchtlinge aus Aleppo versorgen: „Wir haben noch Kapazitäten.“ Tausende sind in den letzten Tagen aus Aleppo in die westlichere Region Idlib geflüchtet. Die Region ist seit Jahren Zuflucht für Vertriebene. Sie grenzt an die Türkei, wo es derzeit aber kein Weiterkommen gibt. Laut UNO sind hier mittlerweile 1,2 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.

In der Stadt Sarmada, etwa 15 Kilometer von der türkischen Grenze entfernt, hat die Caritas eine Feldküche, wo täglich für 8.000 Familien gekocht wird. Eine warme Mahlzeit täglich. Mütter mit Kleinkindern, kranke und behinderte Menschen erhalten auch öfter Essen. Das Essen wird via Minibus in der Region an 50 Ausgabestellen verteilt. Unter großer Gefahr – auch in dieser Region finden Gefechte statt.

Zusätzlich erschwert wird die Hilfe durch die Kälte. Letzte Nacht hatte es erneut Minusgrade.“

 

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Da war es wieder ganz deutlich zu erkennen: Falschinformationen und Propaganda. Es wurde angegeben, dass „Tausende“ aus Aleppo in die Provinz Idlib „geflüchtet“ wären. Es handelte sich aber um eine Evakuierung, welche die syrische und russische Regierung angeboten und veranlasst hatten. Deren Engagement und Maßnahmen zur Beendigung des Krieges wurden verschleiert  – wie auch verschwiegen wurde, wer trotz aussichtsloser Lage diesen Krieg fortzuführen gedachte.

Außerdem wurde suggeriert, dass es sich um Zivilbevölkerung aus Ost-Aleppo handeln würde, welche in die Provinz Idlib transportiert werden würde. Das ist falsch. Die Provinz Idlib befindet sich unter der Kontrolle der „Jabhat al-Nusra“, also „Al-Kaida“. Niemand „flüchtet“ freiwillig unter die Schreckensherrschaft von Terroristen. Evakuiert wurden vom Ausland ausgehaltene Söldner und Terroristen sowie ihr Anhang wie Familienmitglieder und syrische Kollaborateure, sofern diese nicht das Amnestie-Angebot der syrischen Regierung angenommen hatten.

Diese Umkehrung der Realität zu Gunsten von „Al-Kaida“ sollte durch die Behauptung gestützt werden, dass es sich bei der Provinz Idlib um eine Region handeln würde, welche „seit Jahren“ eine „Zuflucht für Vertriebene“ darstellen würde.

Dies war eine hier von der CARITAS besonders dreist deponierte Lüge. In Syrien als sekulären Staat hatte es nie Vertreibungen gegeben. Die Vertreibungen waren erst durch den Krieg und durch die salafistischen Söldner ausgelöst worden, welchen keinen Hehl aus ihrem Anliegen gemacht hatten, alle Nicht-Sunniten und sonstigen Widersacher auszulöschen. Logischerweise konnte ein von Al-Kaida und anderen Radikalen kontrolliertes Gebiet niemals als eine Zufluchtsstätte für „Vertriebene“ gelten, es sei denn, man war selbst ein Terrorist oder ein Helfershelfer.

Zur Information: die Provinz Idlib war erst Anfang 2015 von Al-Kaida-Truppen, tschetschenischen Wahhabiten-Brigaden, turkmenischen „Freischärlern“ und anderen Halsabschneidern überfallen worden. Sie waren dort nicht aus der Erde empor gekrochen, sondern aus der Türkei gekommen.

 

Am 16. Dezember 2016 positionierte die CARITAS auch einen Appell von Doris Knecht, welche für den österreichischen KURIER arbeitet. 

„Aleppo ist das Schlimmste. Es ist absolut grauenhaft. Man denkt immer, dass so etwas in einer Welt voller Sicherheitsräte, Schutztruppen, UNO-Beobachter und Kriegsgerichte nicht mehr passieren könnte. Vor allem: in dieser vollkommen transparenten Welt, in der jeder zu jeder Zeit alles, was passiert, live sehen kann.“

 

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Diese von Doris Knecht zitierten Worte sind an Naivität kaum noch zu überbieten. Diese Welt ist nicht transparent, transparent mag höchstens die suggerierte Scheinwelt sein, welche die Welt einer Doris Knecht zu sein scheint. Hätte sie sich die Zeit genommen, die letzten 15 Jahre auch nur kurz zu reflektieren, hätte auch ihr auffallen müssen, welche Akteure in dieser Welt wie handeln, in welchen Gremien sitzen, welche Mittel besitzen, welche Rechte brechen und wen vor Gerichte zitieren – ohne diese für sich selbst anzuerkennen.

Kein Zweifel, der Dauerkonsum von Blättern wie den KURIER kann nur geistigen Schaden anrichten.

 

Nachtrag:

http://www.ibtimes.com/syrian-rebel-group-jaysh-al-fatah-captures-ariha-takes-all-idlib-province-regime-1944273

 

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Rebel fighters carry Ahrar Al-Sham (left), Free Syrian Army (center) and Nusra Front (right) flags in Idlib city in northern Syria, after they took control of the area March 29, 2015. Photo: Reuters/Ammar Abdallah

 

Und weil es wegen der Örtlichkeit Maarat al-Numan gerade passend war, wo Partner der CARITAS tätig sind:

http://www.dailymail.co.uk/news/article-2911241/The-execution-sickened-ISIS-Woman-accused-adultery-shot-Al-Qaeda-Syria.html

 

 

 

Montag
19
Dezember 2016
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