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Propaganda um Madaya, Teil 6.

 

Zurück zu den Hilfslieferungen nach Madaya durch verschiedene Organisationen unter dem Schirm der UNO. UNICEF hatte aus uns unbekannten Gründen die Lieferung vom 28. Dezember 2015 nicht erwähnt. Vielleicht war diese Organsisationen nicht beteiligt gewesen, denn auf deren Homepage hieß es noch am 15. Januar 2016, dass die letzte Lieferung im Oktober 2015 erfolgt sein.

http://www.unicef.de/presse/2016/syrien-madaya-hilfe-fuer-hungernde-kinder/100304

 

Allerdings hatte neben der UN das Syrische Rote Kreuz die vorherige Hilfslieferungen nach Madaya (und Zabadani) bestätigt, was sich unter anderen in einer Twitter-Meldung vom 28. Dezember 2015 wiederfindet. Diese Meldung nennt auch die Zahl der evakuierten Personen aus den beiden Orten: 126.

 

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Medial wurde diese Hilfslieferung nach Madaya samt der Evakuierung Verwunderter und Kranker nicht an die große Glocke gehängt. Auch von irgendwelchen Schwierigkeiten ist nichts bekannt. Weder wurde von den Bewaffenten im Ort noch von einer Blockade durch die syrische Armee berichtet. Offenbar hatten sich beide Konfliktparteien an die zuvor geschlossenen Abmachungen gehalten. Thema wurde es erst im Zuge einer medialen „Hunger-Kampagne“ im Januar 2016, die einzig das Ziel hatte, die syrische Regierung zu diskreditieren. Eine Kampagne, die auf den Rücken der Opfer ausgetragen wurde.

Wir hatten oben die Frage in den Raum gestellt, warum Madaya vor einer Hungerkatastrophe stehen sollte, wenn es erst 9 Tage zuvor zu einer Versorgung gekommen war. War diese nicht ausreichend gewesen? Oder hatte diese Hilfe kaum Lebensmittel beinhaltet. Und wenn: warum nicht?

 

Eine weitere Frage ist die, wer innerhalb des Ortes Madaya für die Organisation zuständig sein kann, für die Lagerung und für die gerechte Verteilung. In der Regel die örtliche staatliche Verwaltung, aber die gibt es dort nicht mehr seit der Übernahme des Ortes durch einen Verband der islamistischen „Ahrar al-Sham“. Somit kommen innerhalb einer zivilen Struktur nur noch eine provisorische Selbstverwaltung und Selbsthilfegruppen in Frage.

Allerdings kann es gar nicht anders sein, dass diese Strukturen der militärischen Struktur untergeordnet sein muss, sprich: die Kontrolle wird durch die bewaffnete Söldnergruppe „Ahrar al-Sham“, einige Verbündete („Nusra-Front“) und eventuell mehr oder weniger gezwungene Kollaborateure ausgeübt, welche über das Gewaltmonopol innerhalb Madayas verfügen. Zwangsläufig sollten diese Gruppe neben dem unmittelbaren Eigeninteresse auch die Macht darüber besitzen, die angelieferten Güter zu kontrollieren.

Dass es sich genau so verhält, wird sogar indirekt durch die Massenmedien deutlich, obwohl diese gewöhnlich nichts auslassen, um die Situation in Syrien im Interesse der ausländischen Kriegstreiber zu verzerren. In ihren Artikeln ist von horrenden Preisen für Grundnahrungsmittel wie Mehl und Reis die Rede. Damit sollte der Mangel an ihnen in Zahlen gefasst werden, was vordergründig einleuchtend erscheint. Was sehr wenig vorhanden ist, kann nur teuer eingekauft werden.

Parallel dazu offenbart sich allerdings noch etwas anderes. Der Hinweis, dass Lebensmittel extrem teuer an die Menschen verkauft werden, bedeutet, dass jemand bzw. wenige über die Lebensmittel verfügen und viele nicht. Das heißt, dass die – unentgeltlichen – Lieferungen der UN und des Roten Kreuzes ganz offensichtlich nicht gerecht aufgeteilt wurden. Es ist somit offensichtlich, dass jemand oder eine bestimmte Gruppe in Madaya von der Not der anderen profitiert.

Um welche Gruppe kann es sich dabei nur handeln? Es wird sich weder um die mangel-/unterernährter Bevölkerung noch um irgendwelche anderen unbewaffneten Zivilisten handeln.

Der russische Staatssender „RT“ („Russia Today“) hatte mit einem Team die Hilfslieferungen der UN begleitet. Zwar sind so gut wie alle Sender, ob staatlich oder privat, grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen, dennoch wird nicht nur innerhalb ihres Beitrages, sondern auch durch die Schlüssigkeit deutlich, dass das im Westen den Medienkonsumenten dargelegte Bild nicht stimmt, nicht stimmen kann.

 

 

 

 

 

In dem Krieg in und gegen Syrien gab es im Zuge des parallel verlaufenden Medienkrieges im Westfernsehen oder in den Printmedien keinerlei Informationen, Bilder, Videos oder irgendwelche Beiträge zu diesem Aspekt, dass die vom Ausland ausgehaltenen Bewaffneten die Kontrolle über die gelieferten Güter an sich reißen könnten. Keine einzige logsche Überlegung wurde angestellt. Die Bewaffneten in Madaya wurden manchmal erst gar nicht erwähnt, und wenn doch, dann als „Rebellen“ verharmlost, als wären diese als eine Art widerspenstige Bürger ein Teil der Bevölkerung.

Das ist falsch, denn die auch in Madaya befindlichen Islamisten/Rassisten/Faschisten sind nicht Teil der Bevölkerung, sondern Kampfgruppen der „Ahrar al-Sham“ und „Al Kaida“ und somit nichts weiter als brutale Kriegsknechte und Terroristen auf der Lohnliste ihrer ausländischen Auftraggeber – in diesem Fall Saudi-Arabien, Katar, Türkei, USA.

Stattdessen wurde entstellt, verzerrt, unterschlagen und gelogen, wie es eben nur ging. Und das noch nicht einmal sonderlich gut, weil jeder mündige Bürger mit ein wenig Eigenrecherche die zur Schau gestellte Kriegspropaganda entlarven konnte – sofern er wollte.

Die Vorstellung, dass innerhalb einer schlecht versorgten Bevölkerung 600 vollgefressene Söldner und Terroristen die Einwohner nicht nur als Deckung gegen syrische Militäroperationen benutzen, sondern diese gleichzeitig mit dem Lebensmittelgeschäft ausbeuten und im Zuge einer medial inszenierten Hunger-Kampagne politisch auch noch mißbrauchen, ist natürlich eine, die von interessierter Seite der Kriegstreiber nicht entstehen darf.

Dass das aus dem Ausland finanzierte und bewaffnete Kriegsvolk in mehrfacher Hinsicht die Ursache für die Hungersnot darstellt, würde die Medienkampagne um Madaya als absurd demaskieren. Die syrische Regierung würde nicht mehr als eine Bande von Verbrechern dastehen, sondern der islamistische Söldnerhaufen und jene, die ihn aushalten. Das ist auch einer der Gründe, warum die Massenmedien so penetrant fast sämtliche Terrorbanden als „Rebellen“ oder „Opposition“ schön zu reden bemüht sind. Diese Lüge ist ein Bestandteil des Krieges gegen den Staat Syrien und die syrische Bevölkerung, so wie die Massenmedien der Kriegstreiber ein Bestandteil dieses Krieges sind.

 

Ergänzung/Nachtrag:

Offenbar war es am 28. Dezember 2015 in Madaya tatsächlich nur durch eine medizinische Versorgung durch die UN, dem Internationalen Roten Kreuz und dem Syrischen Roten Halbmond gekommen.

Nach Karin Leukefeld, der einzigen echten und deutschsprachigen Journalistin vor Ort, waren die Lebensmitteltransporte durch die syrische Armee gestoppt worden, nachdem die Söldner der Al-Kaida/Ahrar-al Sham/Eroberungsarmee jene in die von ihnen belagerten Orte Kefraja und Al-Fuaa in der Provinz Idlib gesperrt hatten. Die Versorgung dieser beiden Orte war aber Teil der Abmachung zwischen der syrischen Regierung und den Söldnerverbänden gewesen war. Erst nach weiteren zähen Verhandlungen hatten die Anführer der Söldner die Transporte unter dem Schirm der UNO nach Kefraja und Al-Fuaa durchgelassen, woraufhin ihrerseits die syrische Armee die Versorgung von Madaya wieder gestattet hatte. Dabei handelte es sich um jene Hilfslieferungen, die am 11./12. Januar 2016 in Madaya eingetroffen waren.

 

 

Freitag
18
März 2016
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