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Kleine Propagandaübersicht – 2/2016.

 

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„Ein Wahhabiten-Stützpunkt in Europa. Bosnien-Herzegowina.“

Wilhelm Theuretsbacher macht sich zu recht Sorgen über die Ausbreitung der Steinzeitfundamentalisten aus Saudi-Arabien, Katar und Kuweit in Bosnien. KURIER, 3. Februar 2016.

 

 

„Die Bosnier stehen der Investitions- und Einwanderungswelle ratlos gegenüber. Nicht vergessen sind jene wahhabitischen und El-Kaida-nahen Saudis, die während des Krieges von 1992 und 1995 Waffen lieferten.“

Theuretsbacher hatte anscheinend selbst einiges vergessen. „Jene wahhabitischen Saudis“ sind natürlich „Al-Kaida-nah“, sogar sehr nah, weil es sich dabei um die eigene Terrororganisation handelt, wenn auch in Kooperation mit anderen Staaten. Da auch für Theuretsbacher der Zusammenhang Saudis-Wahhabiten-Al-Kaida gegeben war, sollte er sich die Frage stellen, was diese damals in Bosnien zu suchen hatten und wie sie dort überhaupt hingelangt waren. Die Beantwortung wäre allerdings höchst unangenehm. Die Angabe, dass die Saudis damals Waffen nach Bosnien geliefert hätten, ist zwar richtig, lässt aber die ebenfalls importierten Söldner und Terroristen einschließlich ihrer Auftraggeber, Hintermänner und Finanziers außer Betracht.

Zu dem Thema gehört auch der Artikel: „Wien als Einfallstor nach Bosnien.“ KURIER, 3. Februar 2016.

Aber auch hier keine Rede davon, dass die USA und die NATO in ihrem Krieg gegen die damalige Bundesrepublik Jugoslawien nicht nur mit dem US-Bündnispartner Saudi-Arabien, sondern auch mit Al-Kaida als Subunternehmen zusammengearbeitet hatten. US-Militär-Dienstleister hatten die bewaffneten Mörderbanden eingeflogen.

 

 

„Empörung nach Massenexekutionen. Saudi-Arabien.“ KURIER, 3. Februar 2016.

Ingrid Steiner-Gashi gab die Behauptung des Terrorstaates Saudi-Arabien wider, dass neben den schiitischen Geistlichen zumeist Extremesiten von „Al-Kaida“ hingerichtet worden wären, also Angestellte des eigenen Geheimdienstes. Offenbar hinkte sie dem Kenntnisstand ihres Kollegen Theuretsbacher hinterher. Den Krieg in Jemen reduzierte Steiner-Gashi auf einen Stellvertreterkrieg zwischen Teheran und Riad, erwähnte aber nicht, dass es Saudi-Arabien ist, welche zuvor dort ihre Marionetten installiert und das Land angegriffen hat.

 

 

„Das saudische Spiel mit dem Feuer.“ PRESSE, 4. Januar 2016.

Von Martin Gehlen zeigte eine hässliche Seite Saudi-Arabiens auf und schrieb desweiteren, dass etwa 2.500 Saudis in den Reihen des „IS“ stehen würden. Was er nicht erzählt, ist die Tatsache, dass sich tausende saudische Söldner auch in den Reihen von „Jabhat al-Nusra“, der „Islamarmee“, der „Eroberungsarmee“, der „FSA“ usw. befinden, wobei die Nennung des jeweiligen Labels nicht relevant ist.

„Der blutige Konflikt mit den schiitischen Houthis im Jemen entpuppt sich immer mehr als riskante und kostspielige Sackgasse“, so Gehlen. Das war von ihm eine sehr positive Umschreibung dafür, dass sich Saudi-Arabien nicht nur in die inneren Angelegenheiten eines anderen Landes einmischt, sondern gegen dieses einen offenen Angriffskrieg führt. „Denn von Zerfall und Verelendung des Nachbarlandes profitieren vor allem al-Quaida und der Islamische Staat“, so Gehlen weiter.

Genau das ist vollkommen falsch. Al-Kaida ist ein saudisches Unternehmen und seit jeher der saudische Hebel für die Vorgänge im Jemen. Der „IS“ profitiert von der saudischen Dikatatur, weil dessen Organisation finanziell, materiell, personell und geheimdienstlich unterstützt wird. Wie alle anderen Redakteure der Massenmedien versuchte Gehlen hier eine Abgrenzung sowie eine Darstellung, als wären „Al-Kaida“ und „IS“ so etwas wie unabhängige Organisationen, die nur zufällig die Interessen ihrer Unterstützer und Auftraggeber vertreten.

 

 

„Die gruseligen Partner am Golf.“ PRESSE, 4. Januar 2016.

Wieland Schneider kritisierte zu recht den Staat Saudi-Arabien und die Heuchelei des „Westens“. Er merkte auch an, dass die Saudis „seit vielen Jahren jihadistische Gruppen“ unterstützen, doch soll es sich nicht um „Al-Kaida“ oder „IS“ handeln. An welche „Gruppen“ Schneider gedacht haben mag, berichtete er nicht. Stattdessen machte er den Iran als einen zwar etwas liberaleren „Partner“ aus, der aber fast genau so gruselig wäre. Die Tatsache, dass der Iran im Gegensatz zu den Saudis weder Krieg führt noch Terrorarmeen unterhält, ließ er aber beiseite.

 

 

„USA waren vor Eskalation zwischen Teheran und Riad“ sowie „Riad riskiert mit Hinrichtungen neue Konfrontation“. STANDARD, 4. Januar 2016.

„Riad betont, dass gemeinsam mit Nimr, dutzende Sunniten hingerichtet worden seien – als mitglieder von Terrorgruppen wie Al-Kaida und des „Islamischen Staates“. Das muss Riad auch betonen.

 

 

„Trotz Erfolgsmeldungen Kämpfe in Ramadi.“ STANDARD, 4. Januar 2016.

Die Redaktion des STANDARD verbreitet Meldungen der „Syrischen Opposition“ in England mit dem STADARD-Satz, dass diese „kaum unabhängig überprüfbar“ wären. Das erspart das Überprüfen.

 

„Tausend und ein Grund.“ STANDARD, 4. Januar 2016.

„Nach der Exekution von Ayatollah Nimr droht ein iranisch-saudischer Totalschaden.“ befindet Gudrun Harrer.

„Es gibt sehr wohl Kreise im Königreich, die die Führung wegen ihrer Antiradikalisierungskampagnen und ihrer Versuche, sich vom Jihadismus abzugrenzen, kritisieren“, erzählt Harrer hier. Aber wen interessiert das außerhalb des „Königreichs“? Der Begriff „Antiradikalisierungskampagne“ benennt bereits, um was für Maßnahmen dieser radikalen Diktatur es sich dabei handelt: Imageverschönerungen, wofür sündteure Marketingfirmen beauftragt worden sind. Für die Gläubigen da draußen, für die Medien – und für jemanden wie Harrer.

 

„Der Speeddating-Minister. Bilanz und Ausblick.“ KURIER, 5. Januar 2016.

Ida Metzger präsentierte eine Leistungsschau von dem jungen Außenminister Kurz, was die Kilometer betrifft. Effektivität nicht ersichtlich. Peinlich.

 

 

„Eine Krise mit potenziellem Kollateralschaden.“ STANDARD, 5. Januar 2016.

Gudrun Harrer reduziert US-Interessen und -Aktivitäten auf Rivalitäten zwischen Saudi-Arabien und dem Iran. Religiöse Differenzen stehen im Vordergrund, geopolitische und wirtschaftliche Ambitionen dagegen nicht einmal im Hintergrund.

 

 

„Bedrohung oder westliche Verschwörung.“ STANDARD, 5. Januar 2016.

Gudrun Harrer meint, dass es sich bei der Behauptung, dass das „Haus Saud“ eine Marionette der USA und Israels sei, um eine „schiitische Verschwörungstheorie“ handeln würde.

 

 

„Riad riegelt sich vom Iran ab.“ STANDARD, 5. Januar 2016.

Der STANDARD meint auch, dass im Jemen „vom Iran unterstützte Houthi-Milizen gegen eine von Riad unterstütze Militärkoalition kämpfen“, was anders klingt als ein Krieg Saudi-Arabiens mit Verbündeten gegen den Jemen.

 

„Der Kalte Kieg am Golf wird heiß.“ PRESSE, 5. Januar 2016.

Wieland Schneider stellte fest, dass Saudi-Arabien seine außenpolitischen Interessen aggressiver durchsetzen möchte als bisher, stellt aber den Krieg der Saudis gegen Syrien mit den iranischen Verteidigungshilfen auf eine Stufe. Er erfindet dabei das Bild eines einflussreichen Irans auch in Syrien und unterschlägt, dass zuvor die Saudis Massen an Terroristen und Söldnern nach Syrien verfrachtet hatten. Schneider behauptete zudem fälschlich, dass die Saudis erst nach dem Beginn des russischen Engagements Ende September 2015 ihre Söldner mit US-amerikanischen TOW-Panzerabwehrraketen ausgestattet habe. Kurzum, Schneider versuchte sich an der verlogenen Darstellung, nach welcher sich die Saudis auf syrischem Boden gegen den iranischen Einfluss behaupten würden. Das selbe falsche Bild versuchte er auch auf den Jemen umzulegen. Wer hier der Aggressor ist, wurde außen vor gelassen. Zum Thema Irak gab Schneider außerdem die Meinung der saudischen Image-Abteilung wider, nach welcher den Saudis der Vormarsch der IS auch „Angst“ einjagen würde.

 

„Wenn am Persischen Golf die Lunte brennt, hilft nur Krisenfeuerwehr.“ PRESSE, 5. Januar 2016.

Der unsägliche Thomas Vieregge machte sich Sorgen um die Ruhe von US-Außenminister Kerry und zeigte mit den Fingern auf Saudi-Arabien und Teheran, die beide angeblich vor Terror nicht zurückschrecken. Vieregge und sein erbärmliches Weltbild in der bezahlten US-Version.

 

 

„Die beiden ungleichen Rivalen am Persischen Golf.“ PRESSE, 5. Januar 2016.

Angebliche Analyse von Martin Gehlen, der findet, dass die IS-Ideologie verdächtigt wird, die blutrünstigen Widergänger der Wahhabiten zu sein. Verdächtig idiotisch.

 

 

„Die Schadenfreude große Mächte.“ PRESSE, 5. Januar 2016.

Gastkommentar von einem Nikolaus Lehner, damit dieser ausspricht, was Kriegstreiber wollen: die durch den selbst initiierten Krieg gegen Syrien geschaffenen Flüchtlinge durch eine neue Kriegs- und Eskalationsstufe „schützen“, also noch mehr bomben und töten, nun aber „humanitär“.

 

 

„Russland und die US-Wahl: Putin setzt auf die Trump-Karte.“ PRESSE, 5. Januar 2016.

Billige Propaganda der Russland-Hasserin Nina L. Chruschtschowa.

 

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Freitag
26
Februar 2016
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